Mutter und Tochter aus München verschwunden

Robert39 schrieb:- Person(en) verschwindet
- Polizei geht früh von einem Verbrechen aus
- Tatverdächtig ist ein Familienmitglied
- Öffentlichkeit wird früh informiert
- Bilder des Tatverdächtigen werden veröffentlicht
- Tatverdächtiger kommt in U-Haft
- Suche nach vermisster Person in einem Waldgebiet
- Leiche(n) werden (noch) nicht gefunden

Als Ergänzung der Liste fällt mir noch ein:

- Veröffentlichung der Bilder der Fahrzeuge

Robert39 schrieb:Ich finde Ähnlichkeiten (natürlich nur zufällig) zum Rebecca Reusch Fall schon groß

Ich hoffe, dass der Fall Rebecca nicht Menschen auf den Gedanken bringt, dass es möglich sein könnte mit Mord ungestraft davon zu kommen, wenn nur die Leiche nicht gefunden wird.


SpoilerWobei ich vorsichtshalber erwähne, dass ich damit nichts über den Fall Rebecca R. aussagen möchte, sondern nur was dieser Fall möglicherweise bei Menschen mit bösen Absichten auslösen könnte

temporari schrieb:Ja, das klingt schon sehr nach Andeutung von Tatbeteiligung oder Hilfe beim Verbringen, Zitat: aus dem Umfeld der Familie. Der Polizist spricht ja hier sogar von Tatort.

Kann es nicht sein dass es ganz einfach darum geht dass die Polizei die Sorge hatte, der TV könnte aus dem Gefängnis heraus Freunde oder Angehörige instruieren Spuren zu verwischen?

Aus den Kommunikationsbruchstücken der Polizei die in den Medien wiedergegeben wurden, kann man jedenfalls nicht wirklich schlau werden.
Erst das Geschwurbel über die Restwahrscheinlichkeit dass die beiden irgendwo festgehalten werden könnten, was aber ganz klar im Widerspruch steht zu den aktuellen Ermittlungen. Wenn die Polizei tatsächlich davon ausginge dass die beiden irgendwo gefangen wären müssten sie mit Hochdruck nach ihnen fahnden, anstatt nach Leichen zu graben. Leichen können warten...
Dann das Geraune über den düster-romantischen Drang von Verbrechern, an den Tatort zurückzukehren - was im Prinzip völlig irrelevant ist, da der TV doch im Gefängnis sitzt. Das scheint der Sprecherin dann auch aufgefallen zu sein, weshalb sie irgendwelche Familienmitglieder nachschieben musste, die aber wiederum nicht als Tatbeteiligte in Frage zu kommen scheinen, weil sie sonst ebenfalls in U-Haft sitzen würden.
Weiterhin das merkwürdige Konstrukt vom "erweiterten Tatort"...

Entweder ist die Pressesprecherin überfordert mit der Aufgabe etwas zu sagen, ohne viel preis zu geben - oder aber sie wurde in den Artikeln unvollständig wiedergegeben. In jedem Falle macht es wenig Sinn, irgendwelche Theorien auf derartig irrelevanten oder inkonsistenten Informationen aufzubauen.

Moin zusammen! Ich klinke mich mal ein.

"Wir halten es für möglich, dass Personen aus dem Umfeld der Familie das Gelände aufsuchen könnten. Täter kehren immer wieder an den Tatort zurück", sagte ein mit den Ermittlungen vertrauter Polizist FOCUS Online.

Quelle: https://www.google.de/amp/s/amp.focus.de/panorama/welt/weitere-einsaetze-geplant-asdf_id_10967622.html

Besonders die Aussage „Täter kehren immer wieder an den Tatort zurück“ lässt für mich darauf schließen, dass es entweder mindestens einen weiteren Tv geben könnte oder die Polizei eben doch nicht 100 % davon überzeugt ist den Richtigen zu haben.

hums schrieb:Was kann man überhaupt für Spuren finden, um solch eine Aussage zu tätigen? Also dass zuerst die Mutter und dann die Tochter getötet worden sei.

Da fällt mir irgendwie nicht viel ein.

Da fallen mir zuerst die Handydaten ein.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass der TV in der U-Haft sicherer ist als draußen.

MrsWatson schrieb:"Wir halten es für möglich, dass Personen aus dem Umfeld der Familie das Gelände aufsuchen könnten. Täter kehren immer wieder an den Tatort zurück", sagte ein mit den Ermittlungen vertrauter Polizist FOCUS Online.

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das wirklich so gesagt wurde. Das ergibt keinen Sinn, denn den mutmaßlichen Täter haben sie und gäbe es einen weiteren, dann würden sie ihn doch nicht via Presse schon mal vorwarnen da lieber erstmal nicht hinzugehen.

obskur schrieb:Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das wirklich so gesagt wurde. Das ergibt keinen Sinn, denn den mutmaßlichen Täter haben sie und gäbe es einen weiteren, dann würden sie ihn doch nicht via Presse schon mal vorwarnen da lieber erstmal nicht hinzugehen.

Etwas weiter im oben vermerkten Artikel heißt es:

(...)Auf die Nachfrage, ob es möglicherweise Mittäter, Helfer oder weitere Verdächtige geben könnte, wollte der Beamte jedoch nur indirekt antworten: "Das gilt natürlich nicht für den Ehemann der vermissten Mutter, der im Gefängnis sitzt.“(...)

Gänzlich abgestritten wurde eine Mittäterschaft damit jedenfalls nicht. Ich kann mir schon vorstellen, dass die Aussagen so gefallen sind.

Vielleicht hat das Ergebnis des psychologischen Gutachtens zu diesen Annahmen geführt, dass es Mitwisser/Täter gibt.

https://www.tz.de/muenchen/stadt/muenchen-ort29098/muenchen-mutter-und-tochter-weder-in-wald-noch-see-gefunden-12864254.html

Hier wird nochmal gezeigt, welches Gebiet genau abgesucht wurde.

Der gestrige Zweitwohnsitz, ist tatsächlich die zweite Wohnung der Mutter, da wo er festgenommen wurde.

Ich kann mir tatsächlich gut vorstellen, dass die Tat in der Wohnung stattgefunden haben könnte bzw dort evtl Indizien gefunden wurden.

temporari schrieb (Beitrag gelöscht):Ich denke, das kann der TV gar nicht. Bestimmt hat er nicht die Möglichkeit, ohne Zuhörer zu telefonieren oder Nachrichten zu schreiben, die keiner mitliest oder Besuch zu empfangen und Dinge zu vereinbaren, so lange die Ermittlungen noch laufen. Wie ist das in U-Haft? Kann das jemand sagen?

Der TV ist durchaus eingeschränkt in seinem Kontakt zur Außenwelt, ausgenommen der zu seinem Anwalt.

Besuche müssen genehmigt werden und finden dann unter Aufsicht statt, ebenso bedürfen Telefonate einer Genehmigung. Und was das Schreiben von Nachrichten anbelangt, da wären wir bei Briefen, die selbst verständlich auch gründlich gelesen werden, bevor sie rausgehen.

@Oragani

Hier wird nochmal gezeigt, welches Gebiet genau abgesucht wurde.

Das scheint zwar auf den ersten Blick eine gute Möglichkeit zu sein zwei Leichen zu entsorgen, aber eben nur auf den ersten Blick.
Das Gebiet ist mMn viel zu stadtnah und damit mit hohem Publikumsverkehr verbunden. Damit ist erstens die Gefahr bei der Ablage der Leichen gesehen zu werden schon nicht zu vernachlässigen, noch höher ist das spätere Entdeckungsrisiko durch die vielen Spaziergänger mit Hundebegleitung.
Wenn er schon die Opfer in ein Auto verfrachtet hatte, dann wäre es mMn wesentlich sinnvoller auf die nahe Autobahn A8 zu fahren und im Hofoldinger Forst oder noch weiter südliche die Leichen abzulegen.

@Hercule-Poirot
Ich denke auch. Allerdings ist es natürlich trotzdem gut, dass dort nachgesehen wurde. Manchmal wird auch die "einfachste" Möglichkeit genutzt, gerade weil Täter ja denken und hoffen, dass sie eben nicht "auffliegen" ".



Vielleicht gab es zuvor schon so großen Streit in der Familie , so das die Mutter mit ihrer Tochter dort war in ihrer Zweitwohnung um Abstand zu bekommen. Vielleicht wurde genau das heraus gefunden, weshalb sich dann die Aussage des TV als Unwahrheit herausgestellt hat, da ja gesagt wurde, die Beiden wären vom Hauptwohnsitz los gegangen um Shoppen zu gehen.
Evtl ist es genau dadurch zu Widersprüchen gekommen.

Hercule-Poirot schrieb:Wenn er schon die Opfer in ein Auto verfrachtet hatte, dann wäre es mMn wesentlich sinnvoller auf die nahe Autobahn A8 zu fahren und im Hofoldinger Forst oder noch weiter südliche die Leichen abzulegen.

Das sehe ich auch so. Die Leichen nahe der Wohnung/en zu verstecken wäre äußerst töricht. Und so schätze ich den TV nicht ein. Der wird sich Gedanken gemacht haben, wo er die beiden am besten verbringt. Zeit dazu hatte er ja. Und dass er sein Schweigen durchhält, zeugt auch von gewisser Nervenstärke. Ich schätze ihn nicht so ein, dass er in Panik unüberlegt gehandelt und viele grobe Fehler begangen hat beim Verstecken. Leider.

@temporari
@Oragani
@Hercule-Poirot
@all

Was das Verstecken der Leiche betrifft:
Weiß jemand ob die Autos, also der Tiguan und der Hyundai, serienmäßig ein fest eingebautes Navigationsgerät haben?
Kann da eventuell nachvollzogen werden, wohin die Autos gefahren sind?

Ich denke das wurde längst überprüft und negativ beschieden. Das ist auch nicht Standard bei den serienmässig verbauten Navigationsgeräten.
In einem anderen Fall hatte ein Firmenchef seine Fahrzeuge ohne Wissen der Angestellten extra mit einem zusätzlichen Aufzeichnungsgerät versehen und prompt konnte damit nachgewiesen werden, daß das Fahrzeug des damals TV am Leichenablageort im kritischen Zeitraum war. Die Leiche wurde aber bereits vorher durch Spaziergänger gefunden.

@Kreuzbergerin
Hm, nein.
Aber wenn das so wäre, wäre es ja ein leichtes gewesen, die Orte sofort und gezielt absuchen zu können. Dann bräuchte man keinen Zeugenaufruf, wer wann die Autos wo evtl gesehen hat.

Deshalb schließe ich das aus.

@Oragani
@Hercule-Poirot
Kann man nicht auch ein fest installiertes Navi einfach ausstellen?
Dann ist es zwar auffällig, dass es ausgeschaltet wurde, aber auch nicht nachvollziehbar wohin das Auto gefahren ist. ?

Nach dem Fall Rebecca und diesem Fall scheint die Frage nach dem perfekten Verbrechen beantwortet zu sein:
Ein Auto besitzen
Opfer mit wenig/keinen Spuren töten (zB erwürgen)
Opfer innerhalb kurzer Zeit ins Auto packen und in ein Waldgebiet verbringen, davon gibt’s in Deutschland so gut wie überall mehrere in der Nähe
Das Handy daheim lassen
Das Handy des Opfers kurz vor der Verbringung ausmachen
Nerven behalten und nichts sagen

Kann doch nicht sein, dass die EB dann keine Ermittlungsmöglichkeiten mehr haben. Ich hoffe, dass sämtliche Optionen ausgeschöpft werden, wie zB Auswertung von Satellitenbildern.

@Kreuzbergerin

Es ist gar nicht nötig das Navi auszubauen, da es die gefahrenen Strecken ohnehin nicht aufzeichnet. Was gespeichert wird sin die eingegebenen Ziele und Adressen. Das Ziel für die Leichenablage wird er aber vermutlich nicht ins Navi eingegeben haben.

@marlonc
Das "Problem " ist es, die Leichen zu finden.

Anhand der Leichen ist es meist erst möglich TV zu überführen, da an diesen dna, Tatwerkzeug und ähnliches gefunden werden kann.

Selbst Blut usw in der Wohnung würde nicht ausreichen um einen TV überführen zu können. Erst im Zusammenhang mit der dazugehörigen Leiche, zumindest wenn diese dna des Täters aufweist oder Spuren des Autos bzw Fasern usw...

Wenn man sich etwas näher mit der Rechtslage befasst, Filme dazu schaut usw, wird einem erst bewusst wie eindeutig Spuren sein müssen, um einen Täter wirklich überführen zu können.

Gerade wenn Opfer und Täter sich kennen, oder gar wie hier zu einer Familie gehören ist es unglaublich schwer etwas nachweisen zu können. Da etliche Indizien, die bei einem fremden Täter sehr eindeutig wären, in solchen Fällen auch "natürlich" erklärbar wären.

Wie beispielsweise Fasern der Klamotten im Auto. Fingerabdrücke an Gegenständen, dna ist eh überall auffindbar. Speichel, Sperma und Blut können auch mit "Ausreden" erklärt werden, usw...

Oragani schrieb:denke auch. Allerdings ist es natürlich trotzdem gut, dass dort nachgesehen wurde. Manchmal wird auch die "einfachste" Möglichkeit genutzt, gerade weil Täter ja denken und hoffen, dass sie eben nicht "auffliegen" ".

Zudem muss man sagen dass immer von innen nach außen ermittelt wird.

falstaff schrieb:Aus den Kommunikationsbruchstücken der Polizei die in den Medien wiedergegeben wurden, kann man jedenfalls nicht wirklich schlau werden.

Ich kann mir vorstellen dass die seltsame Kommunikation nicht ungewollt geschieht, damit sie ja auf keine konkrete Aussage hin festgenagelt werden können.
Wenn die POL über einen Umstand X eine Aussage macht dauert es nicht lange bis dieser Umstand X wieder relativiert wird.
Diese gegensätzliche Aussage oder Geschwurbel findet sich so gut wie bei jedem Kriminalfall. Die Presse setzt dann noch das i-Tüpfelchen.