Egi schrieb:Diese SEK-Aktion hinterlässt bei mir einen fragwürdigen Eindruck. Seit der Geiselnahme von Gladbeck vermeiden deutsche Sicherheitsbehörden sogenannte "mobile Lagen" um fast jeden Preis. Wenn wir davon ausgehen, dass es sich bei den drei Verdächtigen um hochgradig kriminelle, schwer bewaffnete Verbrecher handeln könnte, hätten aus dem Zugriff auf der Fähre zwei massive Probleme resultieren können:
Einsatztaktisch ist schwer nachzuvollziehen, wie hier vorgegangen wurde. Auf einer Nordseeinsel kann man ja kaum untertauchen, da war keine akute Fluchtgefahr erkennbar.
Dies wird mit Sicherheit Diskussionsstoff im Innenministerium sein und auch mit ein Grund für die dünne offizielle Nachrichtenlage in der Angelegenheit sein.
Den Vorgang an sich muß man im Kontext des Falls verstehen. Hier wurde kein Obdachloser im Park getötet sondern ein hochrangiger Verwaltungsbeamter bzw. Politiker. Die Ermittler stehen unter gigantischem Erfolgsdruck, verfügen über riesige Resourcen und müssen Ergebnisse liefern. Dabei passieren Fehler bzw. es verschieben sich die Prioritäten gegenüber "gewöhnlichen" Ermittlungen.