hotrocket schrieb:Ich sag der Mord hat auf jeden Fall was mit der Kirmes zu tun und mit Alkohol. Am ehesten traue ich immer noch einem Rechten die Tat zu, da Herr Lübcke privat sehr beliebt war. Insgesamt kommt mir der Fall ein wenig wie die NSU-Fälle vor, bei denen auch das private Umfeld drangsaliert wurde obwohl der gesunde Menschenverstand nach rechts zeigte.
Dahinter steckt ein sehr aufgeräumtes, aber unterkomplexes Weltbild:
Auf der einen Seite die bösen, schleimspeienden, fratzenhaften Rechten, die jeden aus dem Weg räumen der ihnen nicht in den Kram passt - auf der anderen Seite der Kümmerer und freundliche Brückenbauer, der kein schlechter Mensch sein kann weil er ja die richtige Sache vertreten und sich so toll um Flüchtlinge gekümmert hat.
Wenn nach dem Mord an einem solchen Menschen niemand etwas Schlechtes über ihn sagt, kann das auch an Pietät liegen oder eben daran, dass man sich nicht in den Fokus der Ermittlungen rücken will.
Bei einem Mann wie Lübcke ist es jedenfalls völlig ausgeschlossen, dass er sich im Rahmen seiner vielfältigen politischen und geschäftlichen Tätigkeiten nicht auch zahlreiche Feinde erarbeitet hat - und das nicht nur unter "den Rechten".