Kassel/Wolfhagen Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke ermordet

@sören42
Ich erwarte durchaus von Mitdiskutanten, dass Selbige sich auch wirklich informieren

Charlize schrieb:Sören42 schrieb:
Das stimmt nicht, auch auf dem Foto (25:19) vor der ehemals von Rechtsextremen besuchten Kneipe sehe ich sie nicht mit sem TV zusammen, wie von Dir zuvor gesagt - sieht das jemand anders oder habe ich etwas übersehen?

Wenn du dir die Sendung bis zu Ende ansiehst, wirst du darüber informiert, dass die Wirtin aussagte, dass Beate Zschäpe dort verkehrte

Genau, wie ich schon 2 x gepostet habe: Ab 24:14 bis ca. 27:30 in besagtem Video.

Kreuzbergerin schrieb:Denkst du, dass es Teil des Plans war, am Freitag ein Zusammentreffen (mit DNA Übergabe) zwischen TV und Herrn Dr. Lübcke zu arrangieren um eine falsche Spur zu legen?

Auf keinen Fall, so weit denken diese Typen nicht. Dies ist das wahre Leben, nicht Agatha Christie.

Kreuzbergerin schrieb:Oder denkst du, dass DNA Übertragung durch den TV und die Tat am nächsten Abend eine zufällige Koinzidenz sind?

Ich denke, dass das ein Zufall war, der für alle Beteiligten außer dem wahren Täter äußerst unangenehme Konsequenzen hat. Der TV kann sich auf eine lange U-Haft einstellen, und in der Haut der Ermittler, wenn sie ihn letztlich laufen lassen müssen, möchte ich auch nicht stecken.

Charlize schrieb:Wenn du dir die Sendung bis zu Ende ansiehst, wirst du darüber informiert, dass die Wirtin aussagte, dass Beate Zschäpe dort verkehrte

An welcher stelle kommt das denn? Du hättest geschrieben, sie und der TV seien zusammen dort gewesesen und es sei bei 25:19 zu sehen, stimmt schon mal nicht. Ich finde, es geht hier um real existierende Personen, da muss man sehr vorsichtig sein mit irgendwelchen Aussagen.

@Charlize
Beste Zschäpe war der Aussage nach einmal dort (mehr können wir nur mutmaßen) und es ist nirgends belegt dass dies zeitgleich mit Stephan E. war.

Gut in Erinnerung hat Hauck einen Vorfall aus dem Jahr 2006, kurz vor der Fußball-WM in Deutschland. Wahrscheinlich im April, etwa zu dem Zeitpunkt, als Halit Yozgat vom Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) in seinem Internetcafé in der Holländischen Straße erschossen wurde. Hauck behauptet, dass damals der Kasseler Neonazi Bernd T., Anführer der mittlerweile verbotenen Kameradschaft „Sturm 18“, mit NSU-Mitglied Beate Zschäpe und weiteren Rechtsradikalen in ihre Kneipe kam.

Weil sie keine Neonazis in ihrem Laden wollte, habe sie die Gruppe aufgefordert, den Laden zu verlassen. Daraufhin sei Bernd T. ausgerastet, habe ihr die Nase gebrochen und den Laden demoliert. Komischerweise seien alle Unterlagen bei der Polizei und auch ihre Krankenakten verschwunden.

https://www.hna.de/kassel/mordfall-luebcke-stephan-e-und-neonazis-trafen-sich-in-kasseler-kneipe-12541919.html

VanDusen schrieb:Ich denke, dass das ein Zufall war, der für alle Beteiligten außer dem wahren Täter äußerst unangenehme Konsequenzen hat. Der TV kann sich auf eine lange U-Haft einstellen, und in der Haut der Ermittler, wenn sie ihn letztlich laufen lassen müssen, möchte ich auch nicht stecken.

Mal sehen, was sich in den nächsten Wochen ergibt.
Wenn die Ermittler keine weiteren Hinweise auf eine Täterschaft des TV finden, wird es kritisch.
Denn wenn der TV der Täter war, sollten sich doch irgendwelche weiteren Spuren am Tatort finden lassen.
Ob es Fußabdrücke sind, Reifenspuren des Autos des TV, Faserspuren seiner Kleidung, irgendwas in der Art müsste doch dann zu finden sein.

VanDusen schrieb:Je länger ich darüber nachdenke, desto weniger stimmig erscheint die Hypothese eines minutiös geplanten Attentats durch diesen Depp.

Diese Gedanken habe ich auch, wenngleich auf einer etwas anderen Theorie basierend.
Diese Tatsituation birgt so viele Unwägbarkeiten, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass man die im Vorfeld in einen Tatablauf einbauen kann.

Mein Grundgedanke ist, die Tat geschah spontan aufgrund von zufälligen Konstellationen.

Die Kirmes fand in der Nähe des Wohnortes vom Tatverdächtigen statt. Möglich wäre, er wollte sich dort mit Kumpels treffen und feiern.

Das Opfer war ihm bekannt, mit Sicherheit auch seine Adresse und von maps kannte er die örtlichen Gegebenheit. Er hat sein Auto geparkt und auf dem Weg zur Kirmes läuft er am Haus des Opfers vorbei.

Auf dem Rückweg kommt er abermals am Haus vorbei und sieht nun, dass Dr. Lübke allein ist und durch den Garten geht. Der Tatverdächtige fühlt sich stark und meint nun, das Opfer ansprechen zu müssen. Er betritt den Garten, es kommt zu einer verbalen Auseinandersetzung, der Tatverdächtige zieht unvermittelt seine Waffe und schießt Lübcke in den Kopf. Das würde zu der Beschreibung der großen Blutlache auf dem Rasen passen.

Der Tatverdächtige verlässt das Grundstück, Lübcke schleppt sich zur Terrasse.

@Charlize
25:19 in deiner Quelle belegt nicht deine Behauptung dass in der Kneipe (die warum auch immer hier im Forum als internetcafe bezeichnet wird) beide zum selben Zeitpunkt vor Ort waren. In meinem Beitrag von 11:34 findest du den Bericht mit Zitaten der Wirtin!
Weiterhin finde ich deine Aussagen, dass du verlangst, dass sich Mitdiskutanten informieren sehr anmaßend, wenn man den Beleg seiner Behauptung nicht zweifelsfrei erbringen kann. Der hessische NSU Ausschuss konnte keinen direkt Zusammenhang S.E.s mit NSU Mitgliedern erstellen, es ergibt sich jeweils nur eine Verbindung durch eine gemeinsame Bekanntschaft. Deine Behauptung stellt den TV wiederum ins Licht direkt mit B.Z. in Kontakt gekommen zu sein, was niemand belegen kann.

helwa schrieb:Echt? Aber vielleicht sind damit auch Gewaltangriffe gemeint? Wenn nicht, nur um mal zu pöbeln, glaube ich kaum, dass er da ganz alleine hinfährt.

Wenn jede Aufforderung, den Politikern mal die Meinung zu sagen, als Mordaufruf gewertet würde, hätten wir bald keine Meinungsfreiheit mehr. So etwas ist "mind reading". Und einer solchen Aufforderung zu folgen, ist noch eine andere Sache. Es gibt jede Menge wesentlich eindeutigere Aufforderungen, die zum Glück nicht befolgt werden, aber so etwas muss dann natürlich unterbunden werden.

VanDusen schrieb:Der TV kann sich auf eine lange U-Haft einstellen, und in der Haut der Ermittler, wenn sie ihn letztlich laufen lassen müssen, möchte ich auch nicht stecken.

Sehe ich genauso. Was mich auch wundert, woher haben die Medien Informationen über alle Vorstrafen des TV?
Gerade Verurteilungen im Jugendstrafrecht, werden doch nicht der Öffentlichkeit preisgegeben.
Und Gerichte werden diese Information wohl kaum der Presse gegeben haben.
Über die Lebensumstände des TV ist die Öffentlichkeit jetzt bestens informiert.
Über Indizien oder gar Beweise zu seiner Tatbeteiligung, leider überhaupt nicht.
Was mich auch etwas stutzig macht. Die letzte Veröffentlichung der Aussagen von 2015, von Herrn Lübcke, hat wohl Erika Steinbach im Februar 2019 getätigt.
Der TV scheint mir aber eher ein spontaner Typ zu sein.
Niemand der etwas monatelang plant. Zudem er sich ja auch eine Existenz aufgebaut hat.

Mikail schrieb:Sehe ich genauso. Was mich auch wundert, woher haben die Medien Informationen über alle Vorstrafen des TV?
Gerade Verurteilungen im Jugendstrafrecht, werden doch nicht der Öffentlichkeit preisgegeben.

Diese Infos bekommt man "relativ leicht" von bestimmten Leuten bzw. Gruppierungen im linken Milieu. Gerade die Akten von Neonazis sind quasi sehr gut dokumentiert, allerdings natürlich keine 100%ige Quelle.

@Mikail
@MrRedwood

Das ist banale Recherche: Archive, onlinequellen, Bekannte und Nachbarn usw. dann liest man ja zuletzt dass die Staatsanwaltschaft das bestätigte.

Kreuzbergerin schrieb:Wenn die Ermittler keine weiteren Hinweise auf eine Täterschaft des TV finden, wird es kritisch.
Denn wenn der TV der Täter war, sollten sich doch irgendwelche weiteren Spuren am Tatort finden lassen.

In diesem Fall ist bereits so viel an die Medien durchgestochen worden, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass weitere belastende Indizien geheim geblieben sein könnten. Jedoch hören wir diesbezüglich nur ein dröhnend lautes Schweigen.

doan schrieb:Das ist banale Recherche: Archive, onlinequellen, Bekannte und Nachbarn usw. dann liest man ja zuletzt dass die Staatsanwaltschaft das bestätigte.

Nachbarn und Bekannte sind dabei aber keine Quellen. Und wo das online stehen soll, ist mir auch ein Rätsel. Woher sollen Nachbarn die Straftaten im Einzeln kennen und seine Bekannten werden ja mehrheitlich den Mund halten. Also entweder enge Familie oder eben die großen Archive der linken Szene. Darauf tippe ich eher, weil ich da schon einige von gesehen habe.

https://www.bild.de/politik/talk-kritik/talk-kritk/mordfall-luebcke-bei-maybrit-illner-gibt-es-eine-neonazi-armee-im-untergrund-62769492.bild.html

Wenn ich mir diesen Artikel so durchlese, dann meine ich, die Bild verliert immer mehr von ihrem negativen Image. Das Resümee der gestrigen Talkrunde scheint mir sehr gelungen.

Das folgende Statement hat mich persönlich am meisten beeindruckt:

▶︎ Dann folgte eine schwere Attacke von links auf die V-Männer des Verfassungsschutzes.
Links-Politikerin Wissler hält nichts davon, „dass wir Neonazis dafür bezahlen, dass sie Neonazis sind.“ Sie hat Verfassungsschützer nach den NSU-Morden im Untersuchungsausschuss erlebt: „Wenn an denen die Sicherheit des Landes hängt, na dann gute Nacht.“ Sie setzt bei der Aufklärung auf „gute Journalisten und antifaschistische Initiativen. Die haben mehr aufgeklärt als alle Verfassungsschutzämter zusammen.“

MrRedwood schrieb:oder eben die großen Archive der linken Szene. Darauf tippe ich eher, weil ich da schon einige von gesehen habe.

Und wie muss ich mir das vorstellen? Werden da Rechte von Linken beobachtet, Notizen gemacht und diese dann archiviert? Das hört sich ja nach Stasi an.

MrRedwood schrieb:Also entweder enge Familie oder eben die großen Archive der linken Szene. Darauf tippe ich eher, weil ich da schon einige von gesehen habe.

In anderen Fällen, zB Rebecca R,
wurde auch sofort die Vorstrafe vom TV bekannt gemacht.
Obwohl die da auch schon Jahre zurücklag.
Ich vermute die Informanten nicht in der linken Szene.
Zudem die, eventuelle Kenntnisse sicher für eigene Zwecke nutzen, aber wohl kaum der Springer Presse zur Verfügung stellen, die ja in aller Regel am besten informiert ist.

@MrRedwood
Die “Hintergrundberichte“ von Bild, Stern und co die bereits unzählige Male hier gepostet wurden sagen da aber etwas anderes und Menschen gelten im Journalismus auch als Quellen. Dann gibt es die eigenen Archive der Zeitungen, die digitalisiert wurden.
Die Linke geht in ihren Recherchen vorwiegend nur bis in die Anfang 2000er zurück.