Tja, sind die Leute in der "Einöde" gefährdeter, sich in was hineinzusteigern, weil sie dort abgeschieden sind? Hier in Berlin machen in vielen größeren Wohnanlagen jedenfalls auch alle Leute ihr eigenes Ding. Da fällt es auch nicht auf, wenn Leute monatelang tot in der Wohnung liegen. Dementsprechend gering ist oft auch das Interesse an lebenden Nachbarn. In mancherlei Hinsicht ist das toll (man kann auch als Exzentriker so leben, wie man sich wohlfühlt, ohne dass es gleich Geschwätz gibt), in manchen Dingen hat das natürlich auch Nachteile. Anonymität hat eben zwei Seiten. Sicher können hier also auch ziemlich wirre Leute über Jahre unbeachtet ihr Süppchen kochen und sich in was hineinsteigern.
Ilvareth schrieb:Es gibt eine ganze Menge konfessionell gebundener Schulen, und da wird überall derjenige Religionsunterricht verpflichtend für alle Schüler durchgeführt. Irgendwo muss sich das Konzept der Schule ja schließlich bemerkbar machen.
Dagegen habe ich ja nichts. Wenn Leute Christen sind und sich auf einer christlichen Schule wohlfühlen - nur zu. Nur stelle ich mir das sehr schwer vor, als Person, die mit einer Religion nichts anfangen kann oder ihr kritisch (oder aufgrund vorheriger Erfahrungen sogar komplett negativ) gegenübersteht, täglich mit dieser Religion konfrontiert zu werden, an ihren Riten teilnehmen zu müssen, unkritisches Lob darüber hören zu müssen. Das verursacht sicherlich Frust. Und bei Teenie sicher auch Rebellion.
Ilvareth schrieb:Viele Nicht-Christen legen darauf sogar Wert, weil die christliche Religion nun mal Hintergrund unserer Kultur hier ist.
Die Aufklärung allerdings seit mehreren Jahrhunderten auch
;) Und ebenso der Humanismus. Ich war auf einem humanistischen Gymnasium und glaube nicht, moralisch im Gegensatz zu Christen defizitär zu sein.
Ilvareth schrieb:Religionsunterricht am Gymnasium sollte weniger mit Glauben zu tun haben und mehr einen wissenschaftlichen Ansatz verfolgen.
Dem stimme ich vorbehaltlos zu!
VanDusen schrieb:aber das hat mir nicht weiter geschadet, außer mir einen lebenslangen Haß auf die Kirche mitzugeben.
Auf diese mögliche Entwicklung wollte ich hinaus.