Schieflage schrieb:Finde da gibt's zu viele Lücken.
Objektiv betrachtet, ist es so - nachdem was öffentlich bekannt ist -> der Fall ist vollkommen offen.
lenzko schrieb:Richtig, zur Zeit müssen wir vermuten, daß der Schwager von Rebecca unschuldig ist.
Auch das ist so, wenn man den Fall vorurteilsfrei betrachtet.
„Wenn man will, dass die Ermittler sich der Sache noch intensiver annehmen, muss man die Öffentlichkeit suchen“, sagt Mohammed. Öffentlichkeit ist für die Eltern extrem belastend – und zugleich ihre einzige Chance. Obwohl Rebecca Reusch im Jahr 2019 bei Google Deutschland die meistgesuchte Wortkombination gewesen sei, ist sie noch immer verschwunden: „Spurenlage Null“. Zwar wurde Rebeccas Schwager dringend verdächtigt, für einen Beweis reichten die Indizien nicht aus.
Quelle:
https://www.weser-kurier.de/deutschland-welt/deutschland-welt-vermischtes_artikel,-wenn-kinder-einfach-verschwinden-_arid,1925335.htmlDas als aktuelle & interessante Lektüre (
26.07.2020)
- auch was Vermisstenfälle und die Schwierigkeit ihrer Aufklärung allgemein angeht.
Öffentlichkeit sei auch weiter notwendig, damit das Interesse nicht stirbt.
-> Daher finde ich auch diesen thread weiterhin so wichtig !
„Die Gefühlslage von Eltern vermisster Kinder ist unsortierter als die von Eltern, deren Kinder ermordet wurden oder anders gestorben sind, zum Beispiel bei einem Autounfall“, sagt er. Dort gebe es eine klare Fokussierung auf einen Täter oder einen Schuldigen, auf die Autofahrer oder den Verkehr insgesamt. „Dann kanalisieren sich die Gefühle in eine Richtung.“ Die Eltern, deren Kinder spurlos verschwunden sind, haben keinen Fokus. „Sie verhalten sich in vielen Punkten für einen Außenstehenden irrational – und lenken damit manchmal sogar den Verdacht auf sich.“ Ermittler, sagt Mohammed, seien auf diese irrlichternden Gefühle oft nicht vorbereitet
-> zum besseren Verständnis der Familie Reusch und ihrem Verhalten, das ausserhalb m.E. jeder Kritik liegen sollte als OpferFamilie.
Khubaib-Ali Mohammed gibt auch Anstöße für die Ermittlungen, manches Mal geht er selbst Spuren nach. „Sonst bräuchten mich die Eltern nicht“, sagt er. Hat er erst einmal Akteneinsicht, kann er auf Punkte hinweisen, die ihm relevant erscheinen. „Meine Aufgabe ist es, die Perspektive von Telewinkel auf Weitwinkel zu erweitern.“ Es sei wie bei einem Puzzle: Wer einmal ein Teil falsch verbaut habe, müsse am Ende zur Not vermeintlich fertige Teile wieder aufreißen. „Das fällt Ermittlungsgruppen sehr schwer und da muss ich daher oft ansetzen.“
Der Anwalt leitete den Hinweis an die Staatsanwaltschaft weiter, jemand habe Rebecca Reusch in einem Einkaufszentrum in Krakau gesehen. Die Ermittler brachten dort in Erfahrung, dass die Kameraaufnahmen zu diesem Zeitpunkt im regelmäßigen Turnus schon gelöscht worden waren: kein Ergebnis also, aber immerhin habe man diese Spur verfolgt
-> Die Familie Reusch hat ihren Anwalt Khubaib-Ali Mohammed also bereits seit geraumer Zeit - er schildert hier einen Teil seiner Tätigkeit.
Hat er erstmal Akteneinsicht, kann er auf Punkte hinweisen, die ihm relevant erscheinen - als
Opferanwalt !
edes Mal, wenn es neue Vermisstenfälle gebe, werde auch bei ihm wieder nachgehakt, sagt Mohammed. Und falls Rebecca bis dahin nicht zurück ist, werde auch zum kommenden Jahresanfang von Medien nachgefragt. „So entsteht dann der sogenannte Ermittlungsdruck“, sagt Mohammed.
Wie der Rechtsanwalt Khubaib-Ali Mohammed, den man am Potsdamer Platz in Berlin in einer temperierten fünften Etage besuchen kann. Er hat die Mutter des vierjährigen Mohamed vertreten, der 2015 von Silvio S. ermordet wurde, der kurz zuvor schon den sechsjährigen Elias aus Potsdam umgebracht hatte. Auf dem veröffentlichten Bild einer Überwachungskamera wurde der Mörder von dessen Mutter erkannt: an der Rechten den Vierjährigen, in der Linken einen Teddy. Anwalt Mohammed vertritt auch Inga Gehrickes Vater und die Familie von Rebecca Reusch.
Neben der Familie Reusch vertritt RA Mohammed auch den Vater der kleinen Inga Gehricke
und er vertrat auch die Mutter des kleinen Mohamed, dessen Mörder überführt werden konnte
durch seine eigene Mutter am Ende, die ihren Sohn Silvio S. auf dem Bild der Überwachungskamera erkannte.