Ohne dass ich mich jetzt großartig mit Drogengeschäften auskennen würde: Das wird mit Sicherheit nicht über Privathandys abgewickelt, sondern mit Prepaidgurken, das muss noch nichtmal ein smartphone sein.
Von daher spricht das "Handy daheim lassen" des TV nicht prinzipiell gegen eine Drogenfahrt.
Ganz davon ab: Es ist übrigens keine offizielle Information, dass der TV kein Handy dabei hatte, die Ermittler haben sich dazu nicht geäußert. Das ganze ist nur eine Herleitung, die getroffen wurde weil die Suchgebiete entlang seiner möglichen Fahrtrouten so breit gestreut waren, dass man hier annahm, das könne nicht Resultat der Auswertung von Bewegungsdaten gewesen sein. Also ist die Grundlage für diese Spekulationen seeeeeehr dünn.
DieCaro schrieb:BoobSinclar schrieb:
Der TV hat nicht selektiv geschwiegen, sondern er hat geschwiegen, als sich sein Status in das eines Beschuldigten verändert hatte. Als Zeuge hat er geredet.
Und wie kam es deiner Meinung nach zu dieser "Statusänderung"? Möglichweise, weil er sich bei anfänglichen Einlassungen um Kopf und Kragen geredet hat und - nachdem man ihn damit konfrontierte - geschwiegen hat? Somit "selektiv"?
Er hat in der Zeugenvernehmung Angaben gemacht, die für die Ermittler widersprüchlich waren und diese haben ihn darauf als Beschuldigten belehrt und er hat geschwiegen. Das ist meiner laienhaften juristischen Sichtweise zufolge kein "selektives Aussagen".
DieCaro schrieb:BoobSinclar schrieb:
Was für eine Ermittlungsrichtung kann der Koch aufzeigen, die erfahrene Ermittler nicht von alleine sehen?
...indem er dafür sorgt, dass man sich nicht länger unnötig an ihm festbeißt, man Ermittlungsergebnisse möglicherweise anders wertet bzw. gewichtet und man die zeitlichen / personellen Ressourcen für andere Ermittlungen als die gegen seine Person nutzt.
Auch hier bin ich mir nicht sicher, ob das Bild der Ermittler, was Du (und andere) hier zeichnen möchten, den Tatsachen entspricht. Die Mär von der Bündelung von Resourcen, die an anderer Stelle fehlen ist nur das, ein Märchen. Wir reden hier von erfahrenen Mordermittlern, nicht von überforderten Kindergärtnern.
DieCaro schrieb:BoobSinclar schrieb:
warum soll er sich ohne Not freiwillig in irgendeinem anderen möglicherweise kriminellen Zusammenhang belasten
Wie ich oben bereits in epischer Länge ausgeführt habe: Um sich vom Tatvorwurf zu entlasten und um indirekt die Suche nach seiner vermissten Schwägerin zu unterstützen...
Wenn das Eingeständnis einer kriminellen Handlung aber eben halt gar nicht dazu führt, sich a) zu entlasten und b) die Suche zu unterstützen, dann hat er sich ohne Not etwas ans Bein gebunden, was a) ihn in eine scheiss Position bringt und b) null zur Aufklörung beiträgt. Nein, das ist keine sinnvolle Handlungsanweisung. Seine Anwältin dürfte das ähnlich sehen.
Hier wird immer mantraartig wiederholt, eine Aussage des Schwagers könne helfen. Nein, das könnte sie eben nur im Falle seiner Beteiligung am Verschwinden Rebeccas, in Form eines Geständnisses oder ähnlichem. Im Falle seiner Unschuld hilft ihm eine Aussage keinen Meter. Zumal seine Erklärung für eine Schutzbehauptung gehalten wird.