@kamin
Wahrnehmung ist ein interessantes Phänomen, ebenso das Gedächtnis.
Man kann davon ausgehen, dass jeder Mensch unterschiedlich wahrnimmt und unterschiedlich abspeichert, das ist sehr individuell und von eigenen Erfahrungen und Gewohnheiten geprägt, natürlich auch gefiltert und manipulierbar durch eigene Einstellungen und Vorurteile . Es gibt Menschen, die erinnern sich hauptsächlich an Abläufe, andere an optische Details (fotografisches Gedächtnis), oder an eine Stimme, ein Gespräch, manche können sich Gesichter gut einprägen, andere gar nicht, Frauen achten meist mehr auf Kleidung, manche auf den Gesamteindruck, manche auf Details und auch die sind interpretierbar (siehe Farbe der Decke) Die meisten Leute achten hauptsächlich auf sich selbst, vor allem im Alltag, bei Routine wie Arbeitsweg, und löschen zufällige Beobachtungen gleich wieder, das entlastet unser Gehirn. Außerdem nehmen wir etwa nur 10-20 Prozent des Wahrnehmbaren überhaupt wahr.
Ich selbst habe früher Wahrnehmungstrainings mit Kindern gemacht. Dadurch habe ich auch über mich selbst gelernt. Ich bin z. B. jemand, der sehr genau und detailliert wahrnimmt und auch viele belanglose Infos im Gedächtnis speichert. Daher ist diese Zeugin für mich eher glaubhaft als vielleicht für
@rudower, der sicherlich eine andere Art der Beobachtung und Erinnerung hat als ich.
Man muss nur mal vergleichen, wie andere Leute die selbe Situation beschreiben, das ist oft wie ein anderer Film.
Deshalb denke ich, dass es gut möglich ist, dass noch mehr Zeugen Rebecca im Bus oder unterwegs gesehen haben können, sich aber nicht erinnern oder sie nicht wahrgenommen haben oder nicht mit der Vermissten in Verbindung bringen, schon gar nicht mit dem Modelfoto oder falls sie etwas im Aussehen verändert hätte, z.B. die Haare zusammen gebunden oder die Decke in eine Plastiktüte gesteckt.