Wo ist Rebecca Reusch?
01.03.2019 um 23:29
Das ist eine Theorie über einen wahren Fall. Ohne Beweise und auch keine Fallrekonstruktion! Und bestimmt nicht stichhaltig schlüssig! Aber die Ansicht eines Ahnungslosen, der sich einfach mal mitteilen muss.
(Sollte ich Regeln verletzen oder der TV von der POL öffentlich rehabilitiert werden, bitte ich den Moderator diesen Post zu löschen)
Der Fall beschäftigt mich auch. Ich habe hier noch nie was geschrieben, aber durchforste seit gestern diesen Thread. In anderen Vermisstenfällen habe ich das auch gemacht, aber noch nichts verfasst. Mal abgesehen von all den Berufsempörten und Hobbyinspektoren finde ich die Möglichkeit die dieses Forum einem gibt, sich zu informieren, grandios. Auch wenn der eine oder andere Moderator sich für Gott hält.
Zu mir: Langzeitstudent und meine Sachkenntnis beschränkt sich auf den Konsum von Medical Detectives....
Vorbemerkung: Meine Quelle sind die Medien wie Berliner Kurier, BILD, POL und dieses Forum. Ich denke es gibt insgesamt zwei von den Medien unterschiedlich wiedergegebene Fakten die zusätzlich Verwirrung stiften. Zur Klarstellung bringe ich sie hier ein damit nachvollziehbar wird unter welchen Bedingungen die RED FLAG´s gesetzt wurden. B ruft um 7.15 R an. J ruft um 7.15 R an. Schluss: B erreicht R nicht. B ruft J an und bittet um Info. J ruft TV an, weil J nicht mehr im Haus ist. Ein wichtiger Anruf. Ein Anruf mit dem TV nicht gerechnet hat.
Alkohol: Das potenzielle Alkoholniveau, dass ich in dieser Arbeitshypothese unterstelle wäre gerade so hoch das TV es versucht, aber sobald die Tat begangen wurde aufgrund des Adrenalinausstoßes wieder ausnüchtert. Also keine Promille Leiche, aber eben auch nicht nüchtern.
Zur Sache: Das unglaubliche in diesem Fall sind mE die Begleitumstände die den Sachverhalt so kompliziert machen. Hier müssen einige Zufälle mit im Spiel gewesen sein. Ich denke auch, dass dieser Fall die deutsche Öffentlichkeit noch sehr lange beschäftigen wird. Die POL schreibt in ihrer Pressemitteilung, dass der TV (er ist immer noch TV nur es gibt keinen dringenden Tatverdacht) aufgrund von „derzeit nicht aufzuklärender Widersprüche“ wieder freigelassen wurde. Das impliziert meines Erachtens, dass die Zeitabläufe die er geschildert hat verdächtig sind.
RED FLAG #1: Verdächtig ist seine Angabe er habe um 7.15 Uhr aufgrund eines Telefonanrufs J nach R geschaut - Sollte er diese Angabe später auf 8.30 korrigiert haben ist das natürlich verdächtig und ich kann die POL nachvollziehen. Hypothese: Nach der Konfrontation mit neuen Fakten (Router-Protokoll) gleicht er seine Angabe an. J wurde gestern erneut befragt und hat ihre Angaben wahrscheinlich wiederholt. Ergebnis: Widerspruch.
RED FLAG #2: Viel verdächtiger ist für mich seine Angabe er wäre um 5.45 Uhr nachhause gekommen. Warum? Warum musste er unbedingt eine Viertelstunde bevor J begann (ich gehe davon aus um 6 Uhr klingelt der Wecker) sich fertig zu machen zu Hause sein? Um J noch zu sehen würde doch auch 6.45 Uhr reichen. Und wenn man dann behauptet wer kommt um 6.45 Uhr von einer Feier, dann kann man auch hinterfragen wer kommt um 5:45 Uhr von einer Feier. Möglichkeit: Alibi mit Betriebsfeier prüfen. Wenn niemand es bestätigt ist das nicht die Umkehr der Beweispflicht aber eben auch kein Alibi. Hypothese: Hier neige ich zur öfter geäußerten Hypothese die mögliche Tat fand vor 5:45 statt. Dieser Zeitpunkt ist meines Erachtens zu spät um von einer Feier zu kommen und zu platziert unter diesen Umständen. Hypothese: Er hat kein Alibi und hat die Leiche weggebracht. Er steht vor dem Haus und sieht J die Jalousien hochfahren. Vielleicht ist sie früher wach geworden. Er kommt rein. Motiv: J bestätigt wann er Nachhause gekommen ist. Diese Uhrzeit 5:45 ist mE die einzige Chance alle Problem von TV zu lösen. Kein Schlaf im WZ sonst Kontakt mit R. Kein Schlaf bei J sonst wüsste sie wann er wirklich zuhause war. Darüber hinaus schätze ich eine frühere Tatbegehung als 7.00 Uhr realistischer ein, weil Aufeinandertreffen von TV und R wahrscheinlich ist. TV will sich alkoholisiert ins WZ legen…
RED FLAG #3: Unter diesem Prisma ist es logisch, dass es Widersprüche mit dem Handy gibt. Bei der potentiellen Spurenverwischung denke ich nicht, dass es in TV´s Sinn gewesen wäre direkt das Handy zu entfernen. Hypothese: Ich denke nicht, dass R morgens noch kommuniziert hat, sondern dass das Handy sich zwischen 6 Uhr und 8 Uhr von alleine, eventuell sogar aus der Garage in den Router eingeloggt hat, als TV das Haus betrat. Als Affekttäter lasse ich das Mobiltelefon nicht bei der Leiche, weil ich denke dass diese dann geortet werden kann. Ich lasse es im Haus. Vielleicht hat er auch aktiv daran mitgewirkt, dass J nicht ins WZ geht um sich von R zu verabschieden. Zum Argument er wäre ja fein raus, wenn J und TV das leere WZ zusammen auffinden entgegne ich, dass das nicht stimmt, weil er R zwecks Handyortung bis zu ihrem Schulbesuch und virtuellen Hausverlassen am Leben erhalten will. Das bringt ihm die nötige nachträgliche Zeit zur Verdunklung.
RED FLAG #4: Einen Tatzeitpunkt zwischen 7.00 und 7.15 empfinde ich als unrealistisch. Das wäre einfach ein zu großer Zufall. Hypothese: Ich denke TV wäre dann nicht ans Telefon gegangen.
RED FLAG #5: POL findet den Pullover. POL schließt, dass R nicht mehr am Leben ist. Theorie am Pullover gibt es Spuren die diesen Schluss erhärten. Sonst würde man weiter von einer Vermissten sprechen, auch wenn sie so lange weg wäre. Theorie: Zeitpunkt des Auffindens des Pullovers nach Konfiszierung des Handys von TV. Rekonstruktion seines Bewegungschemas führte zu diesem Fund. Wenn das so ist, für POL ein Indiz. Mögliche Erklärung von TV: Er sagt er habe sie nur gesucht und wäre Tage später da vorbei gelaufen. Frage: Aus Interesse. Wie sieht das rechtlich aus? Ich frage mich halt immer was die POL dazu bewegt von einem Tötungsdelikt zu sprechen. Könnte es sein das Leichenspürhunde angeschlagen haben, in der Wohnung, aber nichts gefunden wurde. Ich denke das würde die Überzeugung der POL untermauern, aber eben auch der Freilassung nicht widersprechen, oder?
RED FLAG #6: Für einen dringenden Tatverdacht hätte man denke ich die DNA des TV am Pullover von R finden müssen. In Gewahrsamnahme spricht für mich aber dafür, dass entweder überhaupt keine DNA am Pullover gefunden wurde (Pullover gereinigt nachträglich entsorgt/Witterung hat DNA zerstört) oder darüber hinaus wären Fingerabdrücke des TV am Pullover auch nicht ganz so schwer zu entkräften gewesen. Was ich sagen will: Diese Sachen können da sein, müssen es aber nicht. Und schließen sich daher auch nicht nach der Freilassung von TV aus.
RED FLAG #7: Die Äußerung des TV er habe „mit der ganzen Sache nichts zu tun“. Fragt bitte nicht warum, aber dieser Satz ist merkwürdig. Ich würde so nie reagieren. Ich würde mich im Haus verstecken und bestimmt nicht mit der Presse reden. Das letzte was mir in den Sinn kommen würde wäre ich selbst. Und was für eine Sache meint er? Wenn überhaupt würde ich sagen, wenn ich unschuldig wäre ,,ich hoffe sie kommt schnell wieder" oder ,,wenn ich den in die Finger kriege der sie verschleppt hat." Aber ich würde bestimmt nicht sagen: „Ich habe damit nichts zu tun!
Psychologischer Aspekt und möglicher Schluss der Freilassung: „TV habe bislang nichts zugegeben also spricht das für seine Unschuld!“
Hierzu: Ich habe mich auch gefragt, wie kaltschnäuzig ein TV sein müsste um den Eltern, der Frau, der Polizei und vor allem sich selbst etwas vor zu machen. Solche Charaktere gibt es im Film aber doch nicht in der Realität. Je näher an der Familie, desto schneller müsste man sie doch vom Leid erlösen, oder?! Nächster Gedankengang: Ich vergleiche ihn mit anderen Tätern die keine direkte Verbindung zum Umfeld des Opfers haben. In einer Befragung wäre ich als Täter zweiter Kategorie daran interessiert dieser Befragungssituation zu entkommen. Und würde bei großem Druck der Ermittler wohl weich werden. Aber wenn ich mit dem Opfer so verbunden wäre und unsere sozialen Netze verwoben sind, wäre die Angst vor den Konsequenzen und Reaktionen meines sozialen Umfelds größer als die Befragungssituation. Ergo: Ich gebe nichts zu! Gar Nichts! Niemals! Nicht aus Kälte oder Psychopathen-Gen. Schlicht aus Angst mein soziales Umfeld zu verlieren.
Psychologischer Aspekt: „Familie schützt TV.“
Hier kommen zwei Faktoren ins Spiel. Nachdem die POL ihn verdächtigt und die Medien ihn vorverurteilt haben, beschützt die Herde das angegriffene Lamm - aus schierem Reflex. Darüber hinaus würde ein Moment eines leisen oder lauten Zweifels eine Möglichkeit im Keim ersticken: Wenn ich den Gedanken zulasse, dass der TV mein Mann oder Schwiegersohn ist verringert es die Möglichkeit für ein gutes Ausgehen der Geschichte auf ein Minimum. Fremde können ein Opfer im Keller oder Gartenlaube gefangen halten, bis auf Ausnahmen. Der Schutz des TV ist in Wirklichkeit Selbstschutz.
Ergänzung: Vergesst bitte nicht die Trivialität des Bösen. Ein Schurke kann lächeln und lächeln und doch ein Schurke sein. Darüber hinaus war hier Alkohol im Spiel. Keine Person hält sich selbst für einen schlechten Menschen. Auch für Täter setzt nach der Tatbegehung der Überlebensinstinkt ein. Er trinkt Kaffee und flüchtet sich in den Alltag. Aus Selbsterhaltung und Verdrängung.
Prognose: Ich denke nicht, dass wir erfahren werden was genau passiert ist. Die POL hat sich aus Überzeugung schon so früh soweit aus dem Fenster gelehnt. Aber rechtlich hat es einfach nicht ausgereicht. Sollte R nicht nachträglich gefunden werden gilt: Keine Leiche, keine Tat. Ich denke aber auch, dass solche Dinge nicht im luftleeren Raum passieren. Die POL hat hier mächtig auf den Busch geklopft, sollte vorher irgendetwas gewesen sein, dann schätze ich dass die Familienmitglieder einige Dinge uminterpretieren. Dann könnte es auch zum Geständnis kommen.