Hammurapi schrieb:Genau, und das darf er auch. Bei den ersten Befragungen war Florian noch kein Tatverdächtiger, sondern konnte als Zeuge Angaben machen. Dabei durfte er dreist lügen oder Dinge auslassen, alles erlaubt.
Vorsichtig. Auch uneidliche Falschaussagen bzw. vorsätzliche Irreführen ist sehr wohl strafbar!
Und selbst wenn - schlicht weil schwer zu beweisen - nicht üblich ist, Zeugen für den Unfug den sie verzapfen eine Strafe spüren zu lassen, sollte man das nicht mit "erlaubt" interpretieren.
Wo kommen wir hin wenn jeder der Polizei, die versucht ein Minderjähriges Mädchen zu finden, nur das Märchen erzählt, das ihm gerade gefällt?
Selbstverständlich darfst du auch als Zeuge bei der ersten Befragung der Polizei sagen "ich sage dazu nichts".
Hammurapi schrieb:Erst vor Gericht müssen Zeugen wahrheitsgemäß antworten, wobei selbst hier eine Aussageverweigerung rechtmäßig wäre, wenn sich ein Zeuge durch seine Aussage selbst einer (anderen) Straftat bezichtigen würde. Seit Florian unter Tatverdacht steht, schweigt er.
Und wie gesagt. Die Polizei interessiert es nicht die Bohne ob der Nachbar XYZ zum fraglichen Zeitpunkt einkaufen war oder über die Nachbarin gerutscht ist.
ABER, wenn er erst erzählt dass er nur einkaufen war, sich das als Lüge erweist, wäre es natürlich hilfreich die Wahrheit zu sagen.
Er muss nichts sagen.
Aber erst lügen, dann nichts sagen? Okay damit müssen die Ermittler leben.
Und er muss dann damit leben, dass er in dringenden Tatverdacht kommt. Das er konsequent durchleuchtet wird und dass in der Bevölkerung im Zeugen gebeten wird.
Genau darum ging es. Florian ist nicht da Opfer böser Ermittler, die seinen Ruf niederträchtigst zu zerstören versuchen.
Florian hat die Ermittler in eine Situation gebracht, bei der diese nun Ihrerseits ihrer Rechte gegen Ihn ausnutzen.
Das ist Logik. Florian ist ein Opfer seiner Lüge.
Hammurapi schrieb: Und das halte ich auch für angemessen. Er muss in dieser für ihn auch bedrohlichen Situation bei der Aufklärung keineswegs mitwirken, Fragen beantworten oder gar seine eigenen vorherigen Widersprüche auflösen.
Natürlich nicht.
Wir werden Florian nicht foltern damit er endlich sagt was er weis.
Wir haben einen Rechtstaat.
Aber wir werden Florian auch ohne mit der Wimper zu zucken mit Indizienbeweisen für lange Zeit ins Gefängnis bringen.
Florian MUSS nicht bei den Ermittlungen helfen.
Aber ob das nun clever ist? Er hat seine Zukunft in der Hand.
Und wer würde schon seinen Job und sene Einnahmen riskieren um den "Sieg" nach Hause zur bringen, dass die Polizei ein vermissts Mädchen ohne seine Hilfe finden musste!? Es wird als Hardliner wohl kaum unser Held oder?
Es ergeben sich also eh sehr wenige Szenarien in denen ein Verdächtiger schweigen vorzieht. Und keins der Szenarien spricht dafür, dass wir aufpassen sollten seine Zukunft nicht zu gefährden.