theodoraheuss schrieb:Ganz so trivial ist es am Ende dann doch nicht?
Nein ist es nicht. Ich habe das vereinfacht dargestellt.
Ich möchte auch nicht in so einen Verdacht geraten und ich könnte verstehen wenn man dann wegziehen und den AG wechseln müsste um mit sowas abzuschließen.
So oder so, natürlich ist das Dingen ein erheblicher Eingriff in sein Leben!
Aber was ist denn die Alternative dazu?
Vor 1000 Jahren ohne Rechtstaat hätten wir ihn der "peinlichen Befragung" ausgesetzt. Zu deutsch Folter bis er gesteht.
Vor 500 Jahren hätten wir ein Komitee hochgestellter Bürger entscheiden lassen wobei sein Leumund entscheidend gewesen wäre.
Wir misshandeln niemanden mehr. Wir lassen keine Willkür Recht sprechen.
Und wenn es darum geht den Verbleib eines 15 jährigen Teenagers aufzuklären, dann verstehe ich sehr wohl das der öffentliche Wunsch nach Klärung (bzw Verurteilung) wesentlich stärker wiegt, als mein Wunsch in Ruhe gelassen zu werden.
Und ich verstehe, dass es echt ne blöde Idee ist die Ermittler erst anzulügen und dann zu schweigen.
Das verschwinden einer 15 jährigen ist für niemanden Trivial.
nicht für deren Eltern
nicht für deren Freunde
nicht für die Ermittler
nicht für die Bevölkerung
Warum also sollten wir uns Bemühen, dass die Ermittlungen für einen Lügner trivial sind?
Der Rechtstaat ist es wert im Zweifel nach einem Falschverdacht umziehen zu müssen.
Abgesehen davon kann der Rechtstaat hier sowieso nichts ändern. Dazu müssten die Menschen klüger sein. Hier sind die Politik und die Medien gefragt.