Chris Watts: Familie ermordet
17.04.2019 um 00:40traces schrieb:Nehmen wir mal an, CW hätte tatsächlichen einen anderen Plan in jener Nacht verfolgt, v.a., was die Verbringung angeht. Wie hätte dieser Plan ausgesehen, wenn Shanann pünktlich zur erwarteten Zeit um 23.30 Uhr nach Hause gekommen wäre?Da spinne ich mal weiter: was hätte sein perfekt-perfider Plan sein können?
Ich bin jetzt mal C.W.:
- ich töte S. im Erdgeschoss sobald sie das Haus betritt, ist auch näher an der Garage, das spart Zeit und Kraft. Die Tötung darf keine Blutspuren hinterlassen, darum erdrosseln
- die schlafenden Kinder ersticke ich mit Kissen
- ich inszeniere einen überhasteten Aufbruch einer enttäuschten Ehefrau, den Ehering lasse ich absichtlich zurück
- die Eheratgeber trete ich in die Tonne, auch das soll ein dramatisches Symbol darstellen, dass S. in dieser Nacht nicht mehr an die Rettung der Ehe glaubte
- alle persönlichen Dinge von S. (Handy, Handtasche, Geldbörse, Pass) kommen mit ihrem Koffer und Kinderzeug (Decken, Stofftiere) sowie den Leichen in den Lexus
- ich fahre mit dem Lexus an einem Ort, der auf keinen Fall mit mir sofort in Verbindung gebracht werden kann und lasse das Fahrzeug verschwinden/vernichte das Fahrzeug oder ich verstecke die Leichen an einem Ort, an dem nie jemand suchen würde
- ich melde mich bei N. und erzähle ihr was von Rauswurf, sie bringt mich zurück zu meinem Haus und kann jetzt praktischerweise bezeugen, dass das Haus verlassen und der Lexus fort ist
Ich bin jetzt wieder ich.... also, mein Entwurf hat ein paar ziemlich große Löcher, der mysteriöse Ort, den C.W. als Verbringungsort geplant haben könnte und seinen geplanten Weg von dort zurück, bleibe ich schuldig. Ich kann mir aber tatsächlich nicht vorstellen, dass die Verbringung aller Körper auf Cervi sein ursprünglicher Plan war. Das erscheint mir eher die naheliegendste Notlösung, nachdem schon eine Menge schief gelaufen war. Vor allem die Verbringung von S. (das flache Grab, die rumliegende Bettwäsche) erscheint mir sehr improvisiert und „schlampig“. Dagegen spricht seine Bemühung im Vorfeld, Kollegen von dieser Stelle fernzuhalten. Möglich wäre der Plan einer getrennten Verbringung: die Kinder in die Tanks, die Mutter mit dem Lexus in einen See? Wüste? Höhle? Fluss? Oder verbrennen? Fingierter Autounfall?
Gegen die Flughafen-Theorie spricht für mich:
- Flughäfen sind gut überwacht, eine Mutter mit zwei kleinen Kindern zu einer Unzeit wären aufgefallen, diese Finte wäre schnell aufgeflogen
- der Lexus am Flughafen hätte leer sein müssen: kein Gepäck, keine persönlichen Gegenstände, damit die Weiterreise glaubhaft wäre. Wohin damit?
Mir scheint, als würde C.W. in der chaotischen Ausführung seiner Tat Teile seines ursprünglichen „perfekten“ Plans einzubauen, dadurch fehlt für mich irgendwie ein stringentes Vorgehen, weil es dann zwischendurch wieder so beliebig und zufällig wirkt. Darüber muss ich nochmal genau nachdenken, aber jetzt macht mein Hirn grad schlapp...
Gute Nacht!
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