@falstafffalstaff schrieb:Ich habe immer mal wieder von verschiedenen Usern aufs Haupt bekommen wenn ich es gewagt hatte darauf hinzuweisen, dass die geistige Retardierung in dem Fall sehr wohl eine Rolle gespielt haben könnte. Aber ich halte nichts davon aus Pietätgründen Personen nach ihrem Tod besser oder klüger erscheinen zu lassen, als sie waren - insbesondere wenn es um solche Fälle geht.
Nein, man sollte niemand anders erscheinen lassen als er ist bzw. war. Die Männer standen doch auch allem Anschein nach zu sich selbst,
und hatten sich in ihrem Leben eingerichtet. Sie kannten sich wohl aus einer Einrichtung, in der sie mit ihren Anderssein und ihren Fähigkeiten angenommen wurden, so wie sie waren. Die Familien standen zu ihnen, sie wurden beschützt und behütet.
Sie wollten auch an einem Basketball-Turnier gesponsert von
Special Olympics teilnehmen.
Scheinbar machte jeder Einzelne von ihnen das Beste aus seinem Leben. Das spricht für sie, und für ein wohlwollendes, unterstützendes Umfeld.
falstaff schrieb:Ich denke dass die 5 nach einem kleinen Missgeschick oder einer Fehlentscheidung relativ schnell in eine Situation kamen die zwar objektiv nicht weiter bedrohlich war, mit der sie aber aufgrund ihrer mangelnden geistigen Flexibilität hoffnungslos überfordert waren.
Das ist gut möglich. Für sie war es vermutlich viel schwerer, mit der fremden Situation klarzukommen, und in der ersten Nacht mit dem immer mehr steigendem Druck, nicht rechtzeitig zu ihrem wichtigen Basketballspiel zu kommen. Es könnte ja sein, dass der ein oder andere emotional stärker bereits auf diese Krise reagiert hat, als die anderen. Und damit waren dann die Anderen vllt. überfordert.
Berührt hatte mich auf jeden Fall, dass ihre Leichen jeweils in der Nähe ihres besten "Homies" gefunden wurden ...
Mir fällt an der Stelle aber auch noch mal die Kanadierin ein, die 49 Tage in ihrem Van überlebte. Ihr Mann war nach drei Tage losgegangen
um Hilfe zu holen. Er konnt viel später nur noch tot geborgen werden. Ausgangspunkt war ein kaputtes GPS, und das Festfahren des Vans.
Da denkt man vom Sofa aus vllt. auch erst mal ... warum haben die denn nicht dieses oder jenes gemacht?
Aber das macht keinen Sinn. Das sind Krisensituationen, in der jeder anders reagiert, und entsprechend werden auch unterschiedliche,
teils irrational wirkende oder einfach auch irrationale, Entscheidungen getroffen.
Solche Überlebensszenarien sind für Jeden eine Herausforderung, Stress und Überforderung.
Deshalb schrieb ich auch, dass ich davon ausgehe, dass die Männer
ihr Allerbestes gegeben haben, schlußendlich aber an Widrigkeiten
(die in der Situation für sie Widrigkeiten waren) aufgeben mußten.
Wie gesagt geht das Menschen ohne Handicap in anderen Situationen leider auch so, dass sie an Dingen scheitern können,
die mit Abstand betrachtet keine Hürde darstellen sollten, aber in der Krisensituation leider sogar eine unüberwindbare Hürde sein können.