Photographer73 schrieb:Die Angeklagte sagte bei der Polizei aus, daß der Junge hingefallen wäre. Glaubst du, die Presse saugt sich das aus den Fingern ? Wenn nicht, welcher Interpretationsspielraum bleibt da ?
Diese Selbstgewissheit nach dem Lesen eines Zeitungsartikels kann ich nicht verstehen und war mir schon immer fremd. Du nimmst eine Angabe aus einem Artikel "Die Angeklagte sagte bei der Polizei aus, dass der Junge hingefallen wäre" und damit hat es sich für dich erledigt.
Hat sie sonst noch welche Angaben dazu gemacht? Wurden ihr Fragen dazu gestellt? Hat sie überhaupt weitere Angaben gemacht? Hat sie sich über das Wasser in der Badewanne erklärt?
Wir wissen es nicht. Ich weiß nur (und das mit Sicherheit), dass ein kurzer Artikel nicht wiedergeben kann (und es auch nicht will) was in einer gesamten Vernehmung gesagt und gefragt wurde.
Ich gebe Dir ein Beispiel: Jemand erzählt Dir von dem Film "Titanic". Er sagt: "Vollkommen langweiliger Film. Man wusste ja gleich zu Anfangs, dass das Schiff einen Eisberg rammt und dann mit vielen Menschen an Bord untergeht." Das klingt doch total plausibel. Man wollte in den Film doch nicht reingehen, nach so einer Aussage.
Und wiir alles wissen, dass die Titanic 1912 einen Eisberg rammte und innerhalb von zwei Stunden untergegangen ist.
Der Film ist aber alles andere als langweilig und der Umstand, dass man wusste, dass der Dampfer bei der Jungfernfahrt bereits das Zeitliche segnen wird, hat die Umsetzung des Themas von Cameron durchaus spannend gemacht.