maribu schrieb am 07.12.2020: Mir ist Aufgefallen das Herr Straten Nicht wirklich so Nett und Freundlich Dargestellt wurde , wie manche Freunde oder Bekannte über Herr Straten sagten.
Vielleicht war er auch in seinem direkten Umfeld nett, zu anderen Leuten abweisend? Das gibt es doch auch.
SteamedHams schrieb:Hat er das nicht mehr oder weniger freiwillig getan?
Er ist ja nicht völlig verkommen sondern hätte sich immer noch problemlos in die "normale" Welt fügen können.
Ich weiß nicht, ob er das wirklich "freiwillig" getan hat. So viele Erwachsene wohnen v.a. in unseren Breitengraden nicht freiwillig auf Friedhöfen, wenn sie es vermeiden können. Ich denke schon, dass er grundlegend Probleme hatte, die zu dieser jahrelangen Obdachlosigkeit geführt haben.
SteamedHams schrieb: Er hatte ja sogar einige Freunde die ihm sicher bei der Wohnungs- oder Arbeitsplatzsuche behilflich sein hätten können. Zu Schade fürs Arbeiten war er sich ja offenbar nicht (Pfandflaschen sammeln)
Das ist halt die Frage: Eigentlich, von dem, was wir wissen, wäre die "Sozialprognose" auch gut gewesen. Er hatte keine Suchtprobleme, war strukturiert, arbeitete sogar noch ... Trotzdem gelang der Sprung ins sesshafte Leben nicht mehr - und dass, obwohl es sicher Hilfsangebote gab, die ihn wieder in die Sesshaftigkeit gebracht hätten.
FritzPhantom schrieb:Er hat sich sicher arrangiert mit seinem Leben, aber man wird älter, die Gesundheit läßt nach und im Winter am Friedhof schlafen, auch wenn er eine überdachte Stelle hatte, das war sicher nicht spaßig.
Gerade im Winter oder bei Regen war es da sicher klamm und feucht. Zudem gefährlich. Und - du hast keine sanitären Einrichtungen, okay, es gibt ein Friedhofsklo (vielleicht), das war es aber dann auch. Keine Gelegenheit, dir etwas zu kochen. Wärme im Winter ... Ich denke, dass es doch einen tiefgreifenden Grund/ Störung gab, die dafür sorgte, dass er so lebte, wie er lebte.
Ventil schrieb:nur überhöhen muss man Herrn Straten nun nicht, er war kein Heiliger innerhalb der Obdachlosenszene, er hat gezockt und ist insgesamt gescheitert.
Das ist doch die Symptomatik in der Obdachlosenszene, dass du Menschen hast, die "scheitern". Innerhalb der Szene war er sicher auch ein Sonderfall, da er sich relativ bürgerlich gehalten hat, mit bürgerlichen Abläufen (Bioessen, Zeitungslektüre, Bibliotheksbesuchen). Da haben andere ganz andere Probleme (Alkohol, etc.)
Der zitierte Beitrag von SherlockJames wurde gelöscht. Begründung: Urheberrecht. Bildquelle bitte immer verlinken
Auf Bild würde ich nicht so viel geben, mich wundert nur, dass die Polizei damals gleich sagte, es bestünde keine Gefahr für die Allgemeinheit. Provokativ gefragt: Welcher Polizist garantiert denn aus welchem Grund, dass kein durchgeknallter Satanist das nächste Mal die Witwe Bolte attackiert, die das Grab des eigenen Mannes pflegt? Irgendeinen Grund wird die Aussage gehabt haben (hoffe ich).