Mikado schrieb:Für mich ist diese Tat die eines Wahnsinnigen, der irgendwelche Phantasien damit ausgelebt hat und ich glaube leider, dass dies die Ermittlungen auch so schwierig macht, denn ich fürchte, dass man keinen Beziehungspunkt zwischen Opfer und Täter hat finden können.
Ich sehe das ein wenig anders: Die Tat wurde offenbar von jemandem begangen, dem ein "normaler" Mord nicht reichte - es war ja eine "Inzenierung" mit dabei. Also ging es dem Täter nicht darum, Herrn Straten "einfach" umzubringen - und ggf. noch eine falsche Spur zu legen, dass es wie ein Streit unter Obdachlosen aussah und im Nichts zu verschwinden.
Der Täter machte sich schon die "Mühe", eine spektakuläre Tatwaffe anzuschleppen, vermutlich auch den Ort vorher auszukundschaften (es hätte ja durchaus sein können, dass da mehr als ein Obdachloser schläft), einen guten Zeitpunkt abzuwarten (nachts, schlechte Wetterbedingungen) und die Tat dann auszuführen. Da war ein Vorsatz dabei und der Person war wohl auch wichtig, dass dieser Vorsatz nach außen, d.h. durch die Tatausführung sichtbar ist.
Hätte die Polizei nun nicht ein persönliches Motiv erwartet - jemand mit einer derart geringen Hemmschwelle, einen derart grausamen Mord zu begehen, würde man eigentlich als Gefahr für die Allgemeinheit ansehen. Das tut die Polizei aber nicht und war sich auch schnell sicher. Andere Obdachlose wurden nicht gewarnt und geschützt. Es wurde nicht gewarnt, nachts alleine über diesen Friedhof zu gehen. Das Motiv scheint also nichts mit dem Mileu zu tun zu haben oder mit dem Ort. Und irgendwas muss die Polizei in dem Punkt ja sicher machen.