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Mord an Olof Palme

384 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Verschwörung, Attentat ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an Olof Palme

25.08.2020 um 09:28
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Ansonsten hätte ich einen zwölfseitigen (!) , sehr detaiilierten und aufschlußreichen Artikel aus der "Zeit" über die sogenannte "Polizeispur" aus dem Jahr 1995 - dessen Inhalte ich einfach unglaublich finde.

Leider ist er nur zu lesen, wenn man dort registriert ist - darf ich dann trotzdem daraus zitieren?
Nein, das darf man hier nicht.

Aber es gibt eine NDR/ARD-Doku vom selben Autor in Zusammenarbeit mit dem in jenem ZEIT-Artikel als Hauptprotagonisten erwähnten Journalisten, die verfügbar ist:

https://www.youtube.com/watch?v=B24LjjRlU9c (Video: Mord in Stockholm - Wer erschoss Olof Palme? | NDR (1996))

Dazu gibt es auch eine Rezension in der taz (mittlerweile auch linksliberales Mainstream-Medium):

https://taz.de/Die-Polizeispur/!1469251/

Ich zitiere daraus:
Der Film setzt bei diesem rechten Polizeisumpf an. Er listet „Zufälligkeiten“ auf, wie die Anwesenheit auffallend vieler Polizeibeamter aus dieser Szene in der Nähe des Tatorts. (...) Die Autoren, die sich mit diesen Fakten auf dem Boden gesicherten Materials befinden, glaubten nun aber offenbar, die Geschichte der „Polizeispur“ rund machen zu müssen. Sie präsentieren ZeugInnen, aus deren Aussagen man schließen muß, der gesamte Weg des Ehepaares Palme in der Mordnacht sei von Dutzenden mit Walkie-talkies ausgestatteten Personen auf Schritt und Tritt verfolgt worden. ZeugInnen, die sich zum größten Teil erst lange nach der Tat gemeldet hatten, als die Presse von ersten Walkie-talkie-Beobachtungen berichtete.
Das wäre jetzt auch meine erste Bewertung.


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Mord an Olof Palme

25.08.2020 um 11:53
Die ganzen Beobachtungen und Zeugenaussagen möchte ich dabei gar nicht in Abrede stellen. Wer sich aber mit Wahrnehmungs- und Aussagepsychologie und der Ermittlung relevanter Sachverhalte beschäftigt hat, der kennt das Phänomen:

So bald ein schwerwiegendes Ereignis passiert ist und die Polizei nach Zeugen sucht, verändert sich ex post die Wahrnehmung von Menschen, die meinen, Beobachtungen gemacht zu haben. Scheinbar Nebensächliches wird dann plötzlich wichtig, es kommt auf eine Wahrnehmung an: Wer wurde wo wann gesehen, was war das für ein Gegenstand, wie sah er aus, wie viele waren es...? Zumeist handelt es sich um Wahrnehmungen, die "nebenbei" erfolgten, auf die man sich nicht konzentrierte. In einer mit Reizen überfluteten Großstadt gibt es davon jede Minute Dutzende. Wie bei einer Autofahrt. Die Menschen kramen in ihrer Erinnerung und je länger ein Ereignis her ist, umso mehr färbt sich das Erlebte unbewusst mit subjektiven Elementen, mit Berichten und Assoziationen.

So ist das "Walki Talki"-Phänomen nicht glaubhaft erklärbar, überhaupt passen die ganzen Wahrnehmungen nicht zu einer Mordverschwörung. Es macht weder Sinn noch ist es im Entferntesten wahrscheinlich, dass eine polizeiliche Verschwörung daherkommt wie ein Staatsbesuch und so viele Beobachtungen von Zeugen zulässt.

Bei anderen Beobachtungen von Personen, die Olof Palme gefolgt sind, stellt man sich dagegen die Frage, ob die Polizei nicht doch Palme gegen dessen Willen beobachtet hat und ihm deshalb gefolgt ist. Das ergäbe Sinn. So hatte der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse 1999 in Berlin auch ab und an mal das Bedürfnis, ohne Personenschutz mit dem Fahrrad durch Berlin zu fahren oder Weihnachtsbäume am Kollwitzplatz einzukaufen und nach Hause zu schleppen. Die Personenschützer versuchten, in angemessenem Abstand zu folgen, was ihnen bei der Fahrradfahrt nicht gelang.

Viele Verschwörungen erweisen sich im Nachhinein als Vertuschung von Fehlverhalten vor und nach einem Attentat. Sollte das Attentat auf Palme gelungen sein, weil die Polizei gepennt hatte oder einen Fehler gemacht hat, dann gäbe es Gründe, das irgendwie geheim zu halten. Gleiches gilt natürlich für Hitler-Bildchen, Hakenkreuze oder rechtsextreme Kreise in der Polizei.

So ergibt die "Polizeispur" im Ergebnis ein höchst diffuses Bild. Aber so wie es bei einer ausländischen Verschwörung kein wirkliches cui bono gibt, gibt es das auch nicht bei einer internen Verschwörung. Sicherheitsbehörden neigen immer zur Verselbständigung, aber Schweden ist kein Polizeistaat und auch nicht Putins Russland. Wer das glauben möchte, der glaubt auch an die Polizeispur, weil sie ein Urteil bestätigt. Aber Gewissheiten bietet sie nicht.


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Mord an Olof Palme

25.08.2020 um 13:17
Hej @monstra ,

mir fehlt die Zeit und aktuell auch ein bißchen die Motivation , auf die letzten ausführlichen Beiträge (trotzdem Danke dafür ;-) ganz detailliert einzugehen, z.B, daß der von der angesprochene Paul Simon "die Apartheid" wahrscheinlich deswegen überlebt hat ,weil er Ende Februar 86 keinen ANC-Congreß in Stockholm hat stattfinden lassen und dort Unterstützung Schwedens in Millionenhöhe versprochen hatte.

Oder daß Palme , wenn auch nicht wegen seiner Befugnisse als Ministerpräsident Schwedens, sondern aufgrund seiner Bedeutung und Wirkung ein sehr mächtiger (und nicht ausschließlich charismatischer) Mann war.

Die von dir angesprochenen Reagonomics und Thatcherism hatte ich eine Woche zuvor selbst noch als Argument für seine Bedeutung genannt, während du damit seinen sinkenden Stern versuchtest zu begründen-wir werden uns nicht einig werden.

Einerseits davon auszugehen , daß Verschwörungstheorien von einer hauptsächlich "linken Journaíllie" befeuert werden, andererseits aber wieder die taz im Zusammenhang mit der Polizeispur zu zitieren , kommt dann auch wieder ein wenig inkongruent rüber...

Ich habe keine Ahnung, wer letztlich hinter dem Palme-Mord steckt, der auf eigene Rechnung handelnde Zufallstäter käme für weiter erst als die letzte Option in Frage.


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Mord an Olof Palme

25.08.2020 um 13:56
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Die von dir angesprochenen Reagonomics und Thatcherism hatte ich eine Woche zuvor selbst noch als Argument für seine Bedeutung genannt, während du damit seinen sinkenden Stern versuchtest zu begründen-wir werden uns nicht einig werden.
Bedeutung und Symbolik ist das Eine, Macht das Andere. Paul Simon hatte keine Millionen für den ANC, aber der Millionenerfolg von "Graceland" lenkte die Aufmerksamkeit auf Südafrika und die Apartheit, v.a. in den USA. Es folgten U2, das Wembley Concert 1988 und, und und...

Und Olof Palmes Modell des Sozialstaats, das im Übrigen in den 1970ern auch nicht von allen Linken gut geheißen wurde, war 1985 in der Krise, da unter den Bedingungen der Weltwirtschaft und nach zwei Legislaturperioden konservativer Regierungen nicht mehr finanzierbar. Innenpolitisch waren seine Spielräume nicht mehr die der Jahre 1969 bis 1976. Außenpolitisch konnte er Wirbel machen, aber das war letztlich nur diplomatischer Staub. Politisch, ökonomisch und militärisch hatte Schweden keine Macht.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Einerseits davon auszugehen , daß Verschwörungstheorien von einer hauptsächlich "linken Journaíllie" befeuert werden, andererseits aber wieder die taz im Zusammenhang mit der Polizeispur zu zitieren , kommt dann auch wieder ein wenig inkongruent rüber...
Ich habe zu keinem Zeitpunkt die Verschwörungstheorien einer "linken Journallie" angelastet. Es ist aber klar, dass der unaufklärte Mord an einer linke Symbolfigur vorrangig dazu führt, dass rechte Kreise der Verschwörung verdächtigt werden. Andere versuchen dafür den KGB oder die Stasi verantwortlich zu machen. Aber Verschwörungsglaube bleibt Verschwörungsglaube, egal aus welcher Ecke er kommt.

So wie bei Barschel die Stasi oder der Mossad nach wie vor populär sind, sind es bei Palme die rechten Polizisten oder das Regime in Südafrika (für Letzteres gibt es NULL Anhaltspunkte außer einem denkbaren Motiv).


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Mord an Olof Palme

25.08.2020 um 14:07
Zitat von monstramonstra schrieb:Regime in Südafrika (für Letzteres gibt es NULL Anhaltspunkte außer einem denkbaren Motiv).
... ausser dem offenbar identischem Geständnis zweier Agenten, die sich untereinander nicht abgesprochen haben koennen ;-)


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Mord an Olof Palme

25.08.2020 um 15:55
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:... ausser dem offenbar identischem Geständnis zweier Agenten, die sich untereinander nicht abgesprochen haben koennen ;-)
Menschen, deren Job es ist, zu lügen, sind für mich eher schwierige Zeugen.


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Mord an Olof Palme

25.08.2020 um 16:06
Zitat von BoobSinclarBoobSinclar schrieb:Menschen, deren Job es ist, zu lügen, sind für mich
Wenn sie es denn abstreiten wuerden.

Aber gestehen?

Siehe dazu Beitrag vom 18.08. Um 09:56 Uhr mit Quellenangabe des Spiegel.

Und ich hoffe, gleich kommt nicht jemand mit einem taz- Beitrag, um den Spiegel-Autor zu diskreditieren, wie heute schon mit einem Zeit-Autor geschehen.

Wobei ich selbst noch nicht einmal was gegen die taz habe ;-)


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Mord an Olof Palme

25.08.2020 um 16:51
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Wenn sie es denn abstreiten wuerden.
Wieso abstreiten? Spinnerte Stories aus dem sagenumwobenen Reich der Geheimdienste, die niemand nachprüfen kann, verkaufen sich besser als, hö, hab ich nix mit am Hut.

Das Geschäftsmodell von Geheimdiensten ist, Menschen glauben zu machen, dass man ihnen alles mögliche zutraut. Das heisst aber nicht, dass es auch so ist.


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Mord an Olof Palme

25.08.2020 um 17:04
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Und ich hoffe, gleich kommt nicht jemand mit einem taz- Beitrag, um den Spiegel-Autor zu diskreditieren, wie heute schon mit einem Zeit-Autor geschehen.
Wer hat heute den Zeit-Autor diskreditiert???


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Mord an Olof Palme

25.08.2020 um 17:24
Zitat von monstramonstra schrieb:Wer hat heute den Zeit-Autor diskreditiert???
Da meint JestersTear bestimmt mich! Ich habe in einem weiteren Beitrag aber auch geschrieben, daß meine Kritik jetzt nicht speziell der Zeit galt, sondern dem linken Blätterwald generell, der die Polizeispur bis heute publik hält und damit Propaganda macht, obwohl bei näherer Beatrachtung es eindeutig ist, daß die "Polisspåret" gequirlter Mist ist.
Die Sicherheitsdienste, die Palme problemfrei lautlos hätten beseitigen können, z.B. offiziell "ein Herzanfall im Büro", sollen laut dieser Polizeispuraluhelmträger die Familie Palme auffällig wie eine Herde Elefanten mit mindestens einem Dutzend Funker und 18 eingeweihten Polizisten verfolgt und dann einen Mordanschlag an einer der bescheuersten Ecken der Stadt für einen Anschlag durchgeführt haben.
Was könnte einem an dieser Schnapsidee wohl auffallen? :-)


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Mord an Olof Palme

25.08.2020 um 17:36
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:und dann einen Mordanschlag an einer der bescheuersten Ecken der Stadt für einen Anschlag durchgeführt haben.
Was könnte einem an dieser Schnapsidee wohl auffallen? :-)
Mir fällt auf, daß der Täter genau an dieser "bescheuerten Ecke" mit seinem Plan tadellos durchgekommen ist!

Und zumindest einen Teil der Menschheit glauben lässt, daß ein verwirrter Einzeltäter Palmes Mörder sein könnte ;-)
Zitat von BoobSinclarBoobSinclar schrieb:Das Geschäftsmodell von Geheimdiensten ist, Menschen glauben zu machen, dass man ihnen alles mögliche zutraut. Das heisst aber nicht, dass es auch so ist.
Na klar, das macht Sinn, besonders 1996!

Das Arpardheits-Regime war Geschichte und Eugene de Kock zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.

Da würde ich natürlich auch noch mal raushauen, was man mir so alles zutrauen könnte.

Vielleicht hätte man im Knast beim Duschen mehr Respekt vor mir ;-)


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Mord an Olof Palme

25.08.2020 um 18:05
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Mir fällt auf, daß der Täter genau an dieser "bescheuerten Ecke" mit seinem Plan tadellos durchgekommen ist!
Hier sollte vom Sein nicht auf das Sollen geschlossen werden...

Oder m.a.W.: Nur weil der dumme Verbrecher mit viel Glück nicht erwischt wurde, weil die Polizei gepennt hat, heißt das noch nicht, dass der Verbrecher schlau ist. Wie ich schon dargelegt habe, kann der Ort reiner Zufall gewesen sein.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Die Sicherheitsdienste, die Palme problemfrei lautlos hätten beseitigen können, z.B. offiziell "ein Herzanfall im Büro", sollen laut dieser Polizeispuraluhelmträger die Familie Palme auffällig wie eine Herde Elefanten mit mindestens einem Dutzend Funker und 18 eingeweihten Polizisten verfolgt und dann einen Mordanschlag an einer der bescheuersten Ecken der Stadt für einen Anschlag durchgeführt haben. Was könnte einem an dieser Schnapsidee wohl auffallen? :-)
Das halte ich in der Tat für ein gewaltiges Gegenargument. Und kann mir die Beobachtungen der Zeugen dann nur mit selektiver Wahrnehmung oder selektiver Dokumentation der Aussagen erklären.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Das Arpardheits-Regime war Geschichte und Eugene de Kock zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Da würde ich natürlich auch noch mal raushauen, was man mir so alles zutrauen könnte.
Das ist so. Sogar relativ häufig. Desinformation gehört zum Geschäft. Zynismus auch. Die Stasi wollte auch gerne noch mehr Leichen sammeln, als sie eh schon auf dem Gewissen hatten.

134 Leute sollen den Mord an Palme gestanden haben. Die meisten werden kein Motiv haben, alle keine handfesten Belege für ihre Tatbeteiligung vorweisen können. Chefs von irgendwelchen Apartheit-Killer-Truppen hatten ein Motiv. Aber auch schon 1986 viele andere Probleme, die sie mit Mord, Folter und Totschlag zu Hause zu lösen hatten. 80 bis 90 Agenten für ein Abenteuer in Schweden auf's Spiel zu setzen und die allerletzten Sympathien zu verscherzen? Belege gibt es meines Wissens nach keine.


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Mord an Olof Palme

25.08.2020 um 18:06
Hallo @JestersTear , grüß Dich!
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Mir fällt auf, daß der Täter genau an dieser "bescheuerten Ecke" mit seinem Plan tadellos durchgekommen ist! Und zumindest einen Teil der Menschheit glauben lässt, daß ein verwirrter Einzeltäter Palmes Mörder sein könnte ;-)
Mit Verlaub, weil ich deine vielen guten Beiträge kenne, aber hier gibst Du dem sagenhaften Glück des Täters zuviel Gewichtung. Planung und Durchführung der Tat waren hundsmiserabel und ausschließlcih großes Glück und das Versagen der eingelullten Stadtpolizei sind der Grund weshlab der Mörder damals entkam. Mit Palme ist es wie der Stine-Mord beim Zodiac, Riesendusel rettete beide Täter.

Ich wieß nicht, ob Du bereits meine Beitrag zu einem hypothetischen Anschalg auf Olof Palme in Gamla Stan gesehen hast, bin auf deine Meinung gespannt.
Aber noch ein ein weiteres Mosaik, weshlab die Polizeispur Mist ist. Für den Schutz Palmes waren Stadtpolizei und der damals noch Säkerhetspolisen genannte Geheimdienst zuständig. Die Verfechter der Polizeispur werden nicht müde zu betonen, daß die Säpo mit Hilfe der Gestapo aufgebaut wurde. Wenn man nun annimmt, daß die Säkerhetspolisen genauso skrupellos wie die Gestapo vorgehen kann und darf, dann hätten Leute im Sicherheitsapparat, die Palme loswerden wollten, genug Mittel gehabt, den MP lautlos zu eliminieren. Ein "Unfall" oder "medizinischer Notfall wegen Überarbeitung" und voila, Palme schubst die Radischen nach oben, ohne daß es viel Staub aufwirbelt.

Die Räuberpistole mit einer Verschwörung von Dutzenden Leuten aus dem schwedischen Sicherheitsapparat, die sich dabei so auffällig wie eine Elefant im Porzellanladen verhalten und einen so schlampigen Mord begehen, daß sie danach sich blamieren müssen, um den Täter entkommen zu lassen, ist absurd.


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Mord an Olof Palme

25.08.2020 um 18:12
Zitat von monstramonstra schrieb:Nur weil der dumme Verbrecher mit viel Glück nicht erwischt wurde, weil die Polizei gepennt hat, heißt das noch nicht, dass der Verbrecher schlau ist.
Wenn die Polizei zu dumm war, den Einzeltäter zu erwischen, was macht dich glaubend, sie sei clever genug, ein wie auch immer geartetes Komplott aufzudecken?
Zitat von monstramonstra schrieb:Höhenburg schrieb:
Die Sicherheitsdienste, die Palme problemfrei lautlos hätten beseitigen können, z.B. offiziell "ein Herzanfall im Büro",
Zitat von monstramonstra schrieb:Das halte ich in der Tat für ein gewaltiges Gegenargument.
Nur mal hypothetisch, die "Polizeispur wäre richtig: glaubst du , die Figuren der "Baseball-Liga" spielen mit so feiner Klinge, um " Herzanfälle" vortäuschen zu können?
Die gingen mit Brachialgewalt zu Werke, die Magnum " Smith and Wesson" passt dazu genau ins Profil!
Zitat von monstramonstra schrieb:JestersTear schrieb:
Das Arpardheits-Regime war Geschichte und Eugene de Kock zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Da würde ich natürlich auch noch mal raushauen, was man mir so alles zutrauen könnte.

Das ist so. Sogar relativ häufig. Desinformation gehört zum Geschäft. Zynismus auch. Die Stasi wollte auch gerne noch mehr Leichen sammeln, als sie eh schon auf dem Gewissen hatten.
Dazu zitire ich mal folgendes:
Während seiner Haft wurde de Kock mehrfach von der südafrikanischen Psychologin Pumla Gobodo-Madikizela besucht, die auch Mitglied der Wahrheitskommission war. Sie schrieb ein vielbeachtetes Buch über diese Interviews, in dem sie unter anderem die Frage diskutiert, wie de Kock als eigentlich hochmoralischer Mensch zu einem Massenmörder werden konnte. Nach ihren Aussagen haben zwei Witwen von Männern, die de Kock getötet hatte, ihm nach persönlichen Gesprächen wegen seiner als echt wahrgenommenen Reue vergeben
Quelle: Wikipedia: Eugene de Kock

De Kock schien viel gewesen zu sein, aber wohl kein Dummschwätzer...


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Mord an Olof Palme

25.08.2020 um 18:28
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Mit Verlaub, weil ich deine vielen guten Beiträge kenne, aber hier gibst Du dem sagenhaften Glück des Täters zuviel Gewichtung.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Ich wieß nicht, ob Du bereits meine Beitrag zu einem hypothetischen Anschalg auf Olof Palme in Gamla Stan gesehen hast, bin auf deine Meinung gespannt.
Ich wollte genau dazu noch was geschrieben haben und das ebenfalls mit einem Lob beginnen, du kamst mir mit dem Lob zuvor :-)

Ich habe dich als sehr seriösen User via PM´s und in anderen Threads kennengelernt und ich glaube weiterhin, was du schreibst.

Erstaunt bin ich aber ,daß niemand meint, den "bescheuerten Tatort" in Frage stellen zu müssen, nur weil du geschrieben hast, du seist schon mal da gewesen und hättest ihn dabei genau in Bezug auf den Palme - Mord unter die Lupe genommemn.

Ich habe noch nirgendwo anders was von einem "schlecht gewählten Tatort" gelesen, außer in einem Fernsehfilm, wo dieses Argument allerdings auch direkt entkräftet wird.

Artikel des "Spiegel" oder der "Zeit" werden kritisch bewertet, deine Angaben allerdings nicht - Respekt ;-)
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:. Ein "Unfall" oder "medizinischer Notfall wegen Überarbeitung" und voila, Palme schubst die Radischen nach oben, ohne daß es viel Staub aufwirbelt.
Das hätte die europäische Sozialdemokratie kurzfristig in Trauer versetzt und wäre vom Rest der Welt zwei Wochen später vergessen gewesen.

Die Ausführung der Tat dagegen war , vom wem auch immer, eine Ansage , über die wir noch heute hier im Forum engagiert diskutieren.

Und bitte noch mal: ich nehme dir die Stockholm-Kenntnisse ab! Aber nur weil du für dich einen besseren Ort für ein Attentat ausgemacht hattest, muß es der (oder die) erfolgreiche(n) Täter nicht genau so gesehen haben.

Wenn ich vor was flüchte, möchte ich Bewegungsfreiheit haben, die am Tatort in Norrmalm gegeben war, allerdings nicht auf Gamla Stan mit ihren sechs (?) Zugängen, im Brunkebergstunnel oder an/in der U-Bahn...


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Mord an Olof Palme

25.08.2020 um 19:14
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Nur mal hypothetisch, die "Polizeispur wäre richtig: glaubst du , die Figuren der "Baseball-Liga" spielen mit so feiner Klinge, um " Herzanfälle" vortäuschen zu können?
Die gingen mit Brachialgewalt zu Werke, die Magnum " Smith and Wesson" passt dazu genau ins Profil!
Gerade deshalb unwahrscheinlich. Oder glaubst Du ein Komplott von Bundeswehrsoldaten verwendet zur Ermordung der Bundesverteidigungsministerin vor einem Kino die Panzerfaust?

Nein, mal abgesehen von der nahezu überbordenden Zahl an Berichten und Beobachtungen mit Stoßrichtung "Polizei", die den "ZEIT"-Artikel von 1995 kennzeichnet, ist und bleibt die Polizeispur unsagbar naiv. Denn es brauchte ja nicht nur einen ganzen Stoßtrupp, die Sache zu bewältigen, sondern eben auch die, die die Aufdeckung verhindern:
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Wenn die Polizei zu dumm war, den Einzeltäter zu erwischen, was macht dich glaubend, sie sei clever genug, ein wie auch immer geartetes Komplott aufzudecken?
Oder meinst Du, die waren zu doof, was anderes als ihre Baseball-Methoden anzuwenden und zugleich zu doof, dieses polizeiinterne Komplott aufzudecken? Oder clever genug, Beides zu vollbringen?

Und da kommen wir wie immer ans lenklogische Ende jeder großen Verschwörung: Wenn dutzende oder gar hunderte von Mitwissern oder Verdachtsschöpfern ruhig halten, keiner etwas durchsticht, keine Belege dieser Verschwörung ans Tageslicht treten, auch nach über 35 Jahren nicht, auch nicht auf dem Sterbebett, dann ist das noch eine realistische Möglichkeit?

Da ist jedenfalls die südafrikanische Variante realistischer, wobei ich an 80 bis 90 Agenten beim besten Willen nicht glaube. Oder hatte da im Süden keiner mitbekommen, dass der schwedische Ministerpräsident alle Nase lang alleine durch die Stadt marschierte? Zwei Leute hätten gereicht. Der Südafrikaner im Knast mag ja ein reuiger Sünder gewesen sein, die Wahrheit muss das alles noch lange nicht gewesen sein.


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Mord an Olof Palme

25.08.2020 um 19:31
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Nur mal hypothetisch, die "Polizeispur wäre richtig: glaubst du , die Figuren der "Baseball-Liga" spielen mit so feiner Klinge, um " Herzanfälle" vortäuschen zu können?
Die gingen mit Brachialgewalt zu Werke, die Magnum " Smith and Wesson" passt dazu genau ins Profil!
Das es die "Baseballliga" es handfester mochte, ist richtig. Aber: Wäre hypothetisch die Polizeispur wahr, dann wäre dies eine Verschwörung von mindestens 3 Dutzend Sicherheitsbeamten/Polizisten plus der Strippenzieher. In einem Land wie Schweden mit heute rund 11, damals etwa 9,5-10 Millionen Einwohnern, wäre eine solche Verschwörung kein Kaffeekränzchen einer Stockholmer Polizeiinspektion mehr, sondern etwas, das bis in hohe oder höchste Kreise des schwedischen Sicherheitsapparates reichen würde. Die hätten Zugriff auf die "Sondereinheiten" Schwedens gehabt und auch eingesetzt. Entweder der lautlose Abgang oder wenn man schon dabei ist und den großen Auftritt will, eins der eigenen Todeskommandos schicken und die Tat einem Land anhängen, daß einem quersteckt. Zwei Fliegen mit einer Klappe.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Ich wollte genau dazu noch was geschrieben haben und das ebenfalls mit einem Lob beginnen, du kamst mir mit dem Lob zuvor :-) Ich habe dich als sehr seriösen User via PM´s und in anderen Threads kennengelernt und ich glaube weiterhin, was du schreibst.
Danke, das Kompliment kann ich vorbehaltlos zurückgeben. Ich kenne dich ebenfalls als eine seriösen und akribischen Mitdiskutanten und es macht immer wieder Spaß, Meinungen mit Dir auszutauschen.
Zur Bewegungsfreiheit und 1-2 anderen Punkten schreibe ich später oder eher morgen noch etwas, habe heute Abend wahrscheinlich nicht mehr genug Zeit dafür. Bis dann!


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Mord an Olof Palme

25.08.2020 um 20:31
Zitat von monstramonstra schrieb:JestersTear schrieb:
Nur mal hypothetisch, die "Polizeispur wäre richtig: glaubst du , die Figuren der "Baseball-Liga" spielen mit so feiner Klinge, um " Herzanfälle" vortäuschen zu können?
Die gingen mit Brachialgewalt zu Werke, die Magnum " Smith and Wesson" passt dazu genau ins Profil!

Gerade deshalb unwahrscheinlich. Oder glaubst Du ein Komplott von Bundeswehrsoldaten verwendet zur Ermordung der Bundesverteidigungsministerin vor einem Kino die Panzerfaust?
Für wie clever würdest du denn diese "Baseball"-Figuren halten?

Das waren bestimmt nicht irgendwelche ehrhaften Gestalten mit Hochschulabschluß, die den Beruf ergriffen haben,um für das "Gute" zu kämpfen", sondern der Bodensatz, der sich in Uniform besonders stark vorkam. Und gegebenenfalls von jemandem, wem auch immer, instrumentalisiert wurde.
Zitat von monstramonstra schrieb:Nein, mal abgesehen von der nahezu überbordenden Zahl an Berichten und Beobachtungen mit Stoßrichtung "Polizei", die den "ZEIT"-Artikel von 1995 kennzeichnet, ist und bleibt die Polizeispur unsagbar naiv.
In einem zwölfseitigen Artikel mit der Überschrift "Der Polizei auf der Spur" solle man davon ausgehen können, daß die Stoßrichtung "Polizei" ausführlich und überbordend behandelt werden wird.
Zitat von monstramonstra schrieb:Wenn dutzende oder gar hunderte von Mitwissern oder Verdachtsschöpfern ruhig halten, keiner etwas durchsticht, keine Belege dieser Verschwörung ans Tageslicht treten, auch nach über 35 Jahren nicht, auch nicht auf dem Sterbebett, dann ist das noch eine realistische Möglichkeit?
Ja, denn wenn ich "Hunderte " einfach mal überlese, halte ich es für möglich, daß Dutzende dicht gehalten haben könnten. Schließlich reden wir nicht z.B.von einem "profanen" Sexualmord , wegen dem irgendwer mal irgendwann Gewissensbisse bekommen könnte, sondern von Überzeugungstätern.
Ist es realistischer, daß jemand, der auch zufällig an diesem Abend eine Magnum in der Manteltasche trägt, dem Ministerpräsidenten auf der Straße begegnet?
Zitat von monstramonstra schrieb:Da ist jedenfalls die südafrikanische Variante realistischer, wobei ich an 80 bis 90 Agenten beim besten Willen nicht glaube. Oder hatte da im Süden keiner mitbekommen, dass der schwedische Ministerpräsident alle Nase lang alleine durch die Stadt marschierte? Zwei Leute hätten gereicht.
Von 80 bis 90 Leuten redet niemand.
Craig Williamson, Leiter der Operation " Long Reach" war nachweislich 300 m vom Tatort entfernt in einer Wohnung der Polizeigenossenschaft untergebracht.
Es ist gut möglich, daß Gene de Kock der "Arlanda-Mannen" ist, der mit einem weiteren nicht identifiziertem Mann Schweden am Morgen nach dem Mord Richtung London verlassen hat.
Kontakte schwedischer Rechter nach Südafrika sind belegt.
Letztlich hätte nur jemand den Kontakt zu den Gewalttätern der Norrmalm-Wache herstellen müssen,um logistische Unterstützung vor Ort in Stockholm zu erhalten.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:In einem Land wie Schweden mit heute rund 11, damals etwa 9,5-10 Millionen Einwohnern, wäre eine solche Verschwörung kein Kaffeekränzchen einer Stockholmer Polizeiinspektion mehr, sondern etwas, das bis in hohe oder höchste Kreise des schwedischen Sicherheitsapparates reichen würde. Die hätten Zugriff auf die "Sondereinheiten" Schwedens gehabt und auch eingesetzt. Entweder der lautlose Abgang oder wenn man schon dabei ist und den großen Auftritt will, eins der eigenen Todeskommandos schicken und die Tat einem Land anhängen, daß einem quersteckt. Zwei Fliegen mit einer Klappe.
Es gibt nicht gerade wenige Leute, die alles andere als dumm sind und genau sowas vermuten.

Tut mir leid Leute, ich kann keinen Plan hinter dem Palme-Mord nachweisen, genauso wenig, wie ihr den Zufallstäter beweisen könnt.

Die schwedischen Behörden haben´s gleich zweimal probiert.

Christer Pettersson war der totale Schuß in den Ofen und die Skepis an der "Skandia-Mann"-Theorie teile ich offensichtlich mit 81% der Schweden.

Bleibt noch der große Unbekannte, der, wie Kollege @monstra irgendwann mal vermutete, der Welt nichts von seiner Großartigkeit mitteilen wollte?


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Mord an Olof Palme

25.08.2020 um 22:32
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Das waren bestimmt nicht irgendwelche ehrhaften Gestalten mit Hochschulabschluß, die den Beruf ergriffen haben,um für das "Gute" zu kämpfen", sondern der Bodensatz, der sich in Uniform besonders stark vorkam. Und gegebenenfalls von jemandem, wem auch immer, instrumentalisiert wurde.
Trotzdem hätte der Polizeiapparat dicht halten müssen. Auch die Ermittler, Staatsanwälte, Sekretärinnen, Boten usw., also alle, die nach der Tat mit der Polizeispur zu tun hatten. Schweden ist kein Polizeistaat, es gab und gibt freie Presse und auch kein Massensterben unter potentiellen Zeugen, wie in anderen Fällen.

Wenn, dann wäre es viel realistischer, dass ein rechtsextremer Polizist mit höchstens einem Helfer die Tat plante und durchführte. So wie Stephan Ernst und sein Kumpel H. beim Mord am Regierungspräsidenten Lübke. Oder Uwe Mundlos und Uwe Bönhardt vom NSU als flottes Duo. Denen gelangen 10 Morde und niemand kam auf sie.

Aber selbst die dümmsten Nazis würden keine große Sause mit dutzenden Funkgeräten und 180 Zeugen abziehen. Es weiß doch keiner, was danach passiert. Ob die Deckung von oben weiter anhält - oder ob man nicht wegen Mitgliedschaft in einer staatsgefährdenden Vereinigung, am Umsturz und Beihilfe zum Mord 10 bis 20 Jahre bekommt.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Christer Pettersson war der totale Schuß in den Ofen und die Skepis an der "Skandia-Mann"-Theorie teile ich offensichtlich mit 81% der Schweden.
Zustimmung. Bisher hast Du wenig getan, mich vom "Skandia-Mann" zu überzeugen.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Von 80 bis 90 Leuten redet niemand.
Doch. Der ehemalige Chef der „Todesschwadronen“ Pretorias, Dirk Coetzee: https://taz.de/!1435504/
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Kontakte schwedischer Rechter nach Südafrika sind belegt.
Als ob das einen Beweiswert hätte. Die rassistischen Buren waren bei allen Rassisten Europas beliebt.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Ist es realistischer, daß jemand, der auch zufällig an diesem Abend eine Magnum in der Manteltasche trägt, dem Ministerpräsidenten auf der Straße begegnet?
Nein. Das ist unrealistisch. Realistischer wird es, wenn man die Möglichkeiten differenziert betrachtet:

Der Täter kann jemand gewesen sein, der Palme schon länger verfolgte oder beobachtete. Und auf eine Gelegenheit wartete. Der Vorsatz, die Tat zu begehen, der war bereits gefasst. Die Waffe besorgt (deshalb die Magnum, der Schwarzmarkt oder der Nachlass eines Verwandten gaben nicht mehr her). Und nun war die Gelegenheit. Aufgrund der spontanen Entschlüsse der Palmes halte ich einen Gelegenheitstäter für die wahrscheinlichste Variante. Der an dieser Stelle geschossen hat, weil es ihm gelang. Weil Palme Repräsentant des verhassten Staates war, so meine Vermutung (das schließt Linksextremisten/Anarchisten nicht aus). Ich denke nicht als Symbol für Antirassismus, soziale Gerechtigkeit und den Weltfrieden. Dieses Symbol wurde er erst nach seinem Tod.


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Mord an Olof Palme

25.08.2020 um 22:52
Zitat von monstramonstra schrieb:JestersTear schrieb:
Kontakte schwedischer Rechter nach Südafrika sind belegt.

Als ob das einen Beweiswert hätte. Die rassistischen Buren waren bei allen Rassisten Europas beliebt.
Jo. Aber erschossen wurde der schwedische Ministerpäsident . Deshalb sind die schwedischen Kontakte von Relevanz, nicht die anderer europäischer Rechter.
Zitat von monstramonstra schrieb:Zustimmung. Bisher hast Du wenig getan, mich vom "Skandia-Mann" zu überzeugen.
So langsam kommen wir alle durcheinander :-)

Ich bin derjenige, der in diesem Thread anderthalb Wochen Selbstgespräche über die Unsinnigkeit der "Skandia-Mann"-Theorie geführt hat und wollte niemanden überzeugen, im Gegenteil :-)))
Zitat von monstramonstra schrieb:Doch. Der ehemalige Chef der „Todesschwadronen“ Pretorias, Dirk Coetzee: https://taz.de/!1435504/
Super Link, Danke!

Letztlich heißt es dort aber nur, daß 80-90 Leute "verwickelt" waren ( Planung!), nirgendwo steht, daß die alle vor Ort waren.

Die in Schweden anwesenden Attentäter seien nach der Tat nach Griechenland geflüchtet und von dort einzeln nach Südafrika zurückgereist.
Das könnten genauso gut heißen, daß nur zwei, drei oder vier vor Ort gewesen sind, wenn du die Betonung auf "die in Schweden anwesenden..." legst.
Und wenn es doch viel mehr gewesen sein sollten, wüßten wir ja, wo die ganzen "Walkie-Talkie"-Männer, die "Deutsch oder Holländisch" sprachen, hergekommen sind.
Zitat von monstramonstra schrieb:Ich denke nicht als Symbol für Antirassismus, soziale Gerechtigkeit und den Weltfrieden. Dieses Symbol wurde er erst nach seinem Tod.
Ne sorry, da widerspreche ich dir heute zum zweiten mal (hier aus eigener Erfahrung) : Palme war schon lange vor seinem Tod in den frühen 80s sowohl der feuchte Traum der Friedensbewegung wie auch der Jusos und der deutschen SPD-Basis, die mit Schmidt und Hajo Vogel (Gott hab sie selig) Vorlieb nehmen mußten.



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