Edna schrieb:Zumindest die Unterernährung muss schon SEHR lange vorgeherrscht haben und das würde ich nicht als "exzentrisch" bezeichnen. Ich habe unverpixelte Bilder von einer der Re-Weddings gesehen und war erschüttert, wie die Kinder aussehen. Damit eine 29-jährige nur halb so alt aussieht, muss sie über einen sehr, sehr langen Zeitraum bereits nicht genug Nahrung bekommen haben. Um genau zu sein mindestens seit Einsetzen der Pubertät.
Es ist von "Dekaden" die Rede.
Heisst, dass die Kinder seit 20 knapp am Leben gehalten worden sind. Zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel. Wobei der Tod in der nächsten Zeit eingetreten wäre. Mit Sicherheit, bei 37 kg.
Vielleicht war es- wie hier vermutet wurde- dass das Hungern lassen mit der Pubertät begann. Vielleicht verfolgten die Eltern das Ziel, das Erwachsenwerden ihrer Kinder zu verhindern?
Edna schrieb:Auf den Bildern sieht man auch, dass alle Kinder extrem dünn sind. Besonders in den Videos. Die Kinder haben dünnere Beine als ein normaler Mensch Unterarme. Der Muskelschwund muss zu diesem Zeitpunkt schon da gewesen sein. Das kann man nicht mehr mit: "Die sind halt sehr schmal gewachsen" abtun.
Und das ist der Punkt, bei dem ich nicht mitkomme.
Die Eltern hatten 12 sehr stark untergewichtige Kinder.
Das ist schon mal vollkommen unnatürlich. Das gibt es in keiner Großfamilie. Und wenn man sich die Eltern daneben anguckt, sieht man eine untersetze Frau und einen übergewichtigen Mann, der eine Masse Bauchfett vor sich herschiebt. Vor 5 oder 10 Jahren wird das Bild der Familie nicht viel anders gewesen sein.
Bei so vielen Kindern haben nie alle eine Statur. Es sind nie alle über- oder untergewichtig.
Dass die Kinder eine ungesunde Diät einhalten, (zumindest das) konnte jeder Aussenseiter klar sehen.
Ein paar wenige Ausflüge hat es gegeben. In dem Interview, das Main.Coon verlinkt hat, hab ich folgende Erklärung verstanden: In Disneyland ist jeder mit sich beschäftigt. (Da hat niemand auf diese Familie geachtet)
Edna schrieb:Dass sie nicht vorher abgehauen sind und sich niemandem anvertraut haben, obwohl es Gelegenheiten dazu gab, ist psychologisch erklärbar. Es existiert oft eine Abhängigkeit, ja sogar Liebe, zu den Personen, die sie gefangenhalten. Ein gutes Beispiel dazu ist zum Beispiel der Fall Natascha Kampusch. Nennt man Stockholm-Syndrom. Ich nehme mal an, dass dies in diesem Falle, wenn es die eigenen Eltern betrifft, noch schneller passiert.
Abhängigkeit, das ist doch ganz klar.
Wenn man in der Gefangenschaft weiss, man bekommt nur Essen und Wasser, wenn der Wärter gnädigerweise etwas bringt, wird man alles vermeiden wollen, das ihn verärgert.
Wer sich nicht in die Situation denkt, versteht das nicht.
Vielleicht bringt der Wärter das Essen/Trinken bewusst unregelmäßig. Das muss ein katastrophales Gefühl, voller Angst sein.
Vielleicht legt er bewusst lange Pausen ein, um seine Übermächtigkeit zu demonstrieren.
Und trotzdem werden die Kinder (oder einige zumindest) an ihren Eltern hängen.
Ich würde das nicht gleich "Liebe" nennen.
Wenn die Mutter ausrastet und die Kinder ankettet, weil beim Händewaschen die Handgelenke mit nass werden, suchen die Kinder das zu vermeiden. Um nicht bestraft zu werden, aber auch, um die Mutter nicht böse zu machen-zu verärgern. Denn wenn sie böse ist, geht es auch der Mum nicht gut. Die Kinder fühlen sich also für die Stimmung der Mutter verantwortlich.
Ich würde hier auch nicht das Stockholmsyndrom ins Spiel bringen.
Die Eltern haben einen perfiden Mechanismus eingesetzt.
Die älteren Kinder hatten die Aufgabe, die jüngeren zu "unterweisen".
Ich vermute (das ist meine Vermutung), dass die älteren dafür Vergünstigungen bekamen. Ein paar der Kinder wurden von den Nachbarn draußen gesehen. Das dürfte die Belohnung für die Unterwerfung, vielleicht für petzen und Spitzeldienste gewesen sein. Die jüngeren wurden nicht nur von den Eltern, sondern auch von ihren Helfern unterdrückt.
Nur so kann ich mir erklären, hat das in dem anderen Haus geklappt.
Die Eltern waren tagsüber nicht da, brachten nur Essen vorbei. Derzeit haben die älteren Kinder die jüngeren unterdrückt-und daran gehindert, das Haus zu verlassen. Weglaufen stand vielleicht noch nicht einmal der Wunsch. Aber bestimmt wollten sie die Fenster öffnen und nach draussen gehen. Der Körper verlangt und braucht Sonnenlicht
War die Belohnung für diese Hilfe "Lob" von den Eltern? Oder durften sie vom Apfelkuchen abbeissen?
Zum Essen ist zu sagen: Die Kinder bekommen jetzt , was sie brauchen.
Aber sie werden nie im Leben vernünftig essen können.
Man sieht das bei Natascha Kampusch, die auch abhängig von den Essenslieferungen war.
Das Essen läuft - nach Ende der Gefangenschaft- aus dem Ruder. N.K. hat bestimmt auch Tendenzen Essen zu horten.
Das Gefühl, dass "ab morgen vielleicht keine Nahrung mehr kommt" schreibt sich in den Körper ein.
Gesunde Menschen hören mit dem Essen auf, wenn sie satt sind.
Das wird bei den 12 Kindern nicht funktionieren.
Ich vermute, dass sie in ein paar Jahren fast alle massiv übergewichtig sein werden.
(Das zu den Gedanken Einiger, nun wird alles gut.)