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Der Fall Oury Jalloh

550 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Tod, Ungeklärt, Verbrannt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Oury Jalloh

11.12.2017 um 23:15
Hier die Pressemeldung des Justizministeriums Sachsen-Anhalt vom 7.12., zu finden auf dessen Homepage unter „Pressemitteilungen“. Danach hat die Justizministerin jetzt die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg gebeten, die weiteren Ermittlungen im Fall Oury Jalloh selbst zu führen.

http://www.presse.sachsen-anhalt.de/index.php?cmd=get&id=888515&identifier=ce3754d1b531949ae79f4e0d9eb12040


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Der Fall Oury Jalloh

12.12.2017 um 06:05
Vielen Dank!

Gut. Der öffentliche Druck hat also der Politik Beine gemacht. Nun hat die Generalstaatsanwaltschaft den Schwarzen Peter und muss sich entscheiden, ob sie endlich mit allen Mitteln ermittelt (v.a. gegen die beteiligten Polizeibeamten), oder ob sie auf Zeit spielt.

Es bleibt spannend.


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Der Fall Oury Jalloh

13.12.2017 um 20:22
Wenn es so ist, wie es die Medien gegenwärtig darstellen, dürfte sich das aufklären lassen.
Bei einer Manipulation dieser Art, kann man von vielen Mitwissern ausgehen.


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Der Fall Oury Jalloh

14.12.2017 um 18:00
Hallo erst einmal! Ich lese eure Seite schon etwas länger und interessiere mich unter anderem für ungelöste Kriminalfälle. Zuletzt habe ich den Prozess mit Oscar Pistorius verfolgt und auch den neueren Fall mit Peter Madsen.
Aber irgendwann verlor ich das Interesse, vorallem beim Madsen Fall, weil ich den Eindruck hatte, dass diesem Fall zu viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Während andere buchstäblich ausgeblendet wurden, wie der Fall Oury Jalloh. Nur ein paar Zeilen im Thread "Polizeigewalt" war zu finden. Das hatte mich ehrlich gesagt schon überrascht. Nun bin ich umso erfreuter, dass es doch noch jemanden wie@Able Archer gibt, der sich an dieses Thema herantraut.

Da ich den Fall Oury Jalloh schon etwas länger beobachte, möchte ich dem bisherigen Thread noch ein paar Ergänzungen hinzufügen.

Hier ist ein recht interessantes Interview mit einer freien Journalistin, Susan Bonath, die auch Prozessbeobachterin war:

Video deaktiviert


Sie sagt unter anderem, dass es auch um sexuelle Demütigung ging. Oury Jallohs Hose war mehr oder weniger heruntergezogen worden. Und beim Brand war der Unterleib, die am meisten verkohlte Stelle.

Und was die Aussage von Volker Bitmann betrifft, wo er behauptet, dass es sich nur um ein wenig Brandflüssigkeit handelt, mit dem Oury Jalloh begossen wurde, frage ich mich was er unter ein wenig versteht? Sind fünf Liter Benzin eher wenig oder mehr viel?

Nach den Gutachtern handelt es sich mindestens um 5 Liter! In meinen Augen ist das sehr viel und sollte nicht heruntergespielt werden!


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Der Fall Oury Jalloh

14.12.2017 um 18:17
Was ich auch sehr verstörend an diesem Fall finde, dass diejenigen, die zur Wahrheitsfindung beitragen wollten, von den Behörden regelrecht verfolgt und der Falschaussage bezichtigt wurden. Dieses Verbrechen hätte schon längst aufgeklärt werden können, wenn es denn gewollt worden wäre..

Hier ist noch ein Link von der Jungen Welt vom 28.11.2017



ein Auszug aus dem Artikel:

"Hinweisgeber verfolgt

Im Laufe der Ermittlungen steht Udo S. ein weiteres mal im Fokus. Ein Justizangestellter zeigt ihn bei der Polizei an. Er erklärt zu wissen, dass S. das Feuer gelegt habe. Auf Nachfrage dieser Zeitung räumt die Staatsanwaltschaft Dessau 2015 ein: Man habe den Erstatter der Strafanzeige »hier vernommen«. Ein Anfangsverdacht habe sich aber nicht ergeben. Nach jW-Informationen leitet die Justiz aber ein Disziplinarverfahren gegen den Angestellten wegen Falschbeschuldigung ein.

In einer zweiten Strafanzeige kommt 2013 ein weiterer Beamter ins Spiel: Der Polizeihundetrainer Birko S., der wie Udo S. bei der Feuerwehr aktiv ist. Er soll 2012 gegenüber seiner damaligen Geliebten damit geprahlt haben, auf Geheiß aus dem Dessauer Revier Brandbeschleuniger besorgt und beim Verbrennen Jallohs »nachgeholfen« zu haben. Die Frau habe sich deshalb ihrem Exmann anvertraut. Der habe einen Freund zu Rate gezogen. So kommt es zu einer Anzeige an den Generalbundesanwalt. Doch der fühlt sich nicht zuständig. Er leitet den Vorgang an Sachsen-Anhalts Generalstaatsanwalt Konrad weiter, und der übermittelt ihn nach Dessau.

Akten dokumentieren: Die Staatsanwälte vernehmen die Anzeigenerstatter und den Bekannten des Hinweisgebers. Oberstaatsanwalt Preissner vermerkt: Deren Bekundungen böten »einen hinreichenden Anlass, dem Hinweis auf die Person des Birko S. nachzugehen«. Was er dann veranlasst, erscheint indes merkwürdig: Preissner erwirkt einen Gerichtsbeschluss gegen den Exmann; im Dezember 2013 durchsucht die Polizei dessen Wohnung und beschlagnahmt Datenträger. Der Staatsanwalt vermutet: Der Mann habe wohl aus Eifersucht gehandelt. Beweise dafür findet Preissner nicht. Dennoch: Er stellt das Verfahren ein, ohne den Beschuldigten und dessen Exfreundin zu vernehmen."


Ein Skandal ohne Gleichen!! Mögen all diejenigen, die an diesem Vertuschungapparat beteiligt waren und sind, allesamt ihrer gerechten Strafe zugeführt werden! Wenn man hier überhaupt noch nach all der langen Zeit, (inzwischen ist Oury Jallohs Mutter gestorben!) von Gerechtigkeit überhaupt sprechen kann....


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Der Fall Oury Jalloh

14.12.2017 um 19:14
Eine kleine Merkwürdigkeit, am gleichen Tag, den 7. Januar 2005, ist ebenfalls ein Mann aus Sierra Leone, Laye-Alama Conde, unter den Händen der Polizei gestorben!

Inzwischen wurde der Fall Laye-Alama Conde glücklicherweise sehr gut aufgearbeitet. Es gibt sogar ein Denkmal!

http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/brechmittel-fall-in-bremen-warum-denkmal-fuer-laye-conde-richtig-ist-a-1013830.html

Bleibt zu hoffen, dass in Sachsen-Anhalt ebenfalls aufgearbeitet wird, was in den letzten knapp 13 Jahren liegen geblieben ist.


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Der Fall Oury Jalloh

14.12.2017 um 21:27
@MissTerry
ich finde, man kann die beiden Fälle nicht vergleichen.
Conde war ein Drogenträger, der Drogenbällchen geschluckt hatte und dabei bereits selbst das Risiko eingegangen war, daran zu sterben, falls ein solches Bällchen in seinem Magen platzen würde.
Ihm wurde im Auftrag der Polizei durch einen privaten Arzt Brechmittel gegeben, wogegen er sich gewehrt hat, er hat Erbrochenes wieder geschluckt, wobei ein Teil in die Lunge geraten ist, woran er dann erstickt ist.
Meiner Kenntnis nach hat zu keiner Zeit ein Polizist oder ein anderer Beteiligter gemauert oder gelogen zu diesem Vorfall.

Kurzum, bei einer rechtmäßigen und notwendigen Massnahme ist ein Unfall passiert, bewirkt schlussendlich durch eine aktive Handlung des Opfers. Also letztlich ein tragischer Unfall. Sowas darf nicht passieren, aber es kann passieren.

Vergleichbar zB. auch mit dem Einsatz eines Tazer. Da sind auch schon Menschen, die zB. einen Herzfehler oder Kreislaufschwäche hatten, dran gestorben, aber wenn der Einsatz des Tazer gerechtfertigt war, dann ist das einfach ein tragischer Unfall und bedauerlich, aber nicht Ausdruck eines grundsätzlichen Problems.

Bei Oury Jalloh liegt der Fall doch sehr viel anders. Nicht nur, weil Polizisten nachgewiesenermassen gelogen und gemauert haben.
Sondern aus folgendem Grund: Wir wissen nicht, was dort vorgefallen ist, aber sollte das Brandgutachten stimmen, wonach Brandbeschleuniger zum Einsatz kam, so gibt absolut kein denkbares Szenario, in dem Brandbeschleuniger Teil einer rechtmässigen oder gar notwendigen Massnahme wäre. Es kann unmöglich ein Unfall, unmöglich eine versehentlich schiefgegangene gerechtfertigte Massnahme gewesen sein! Es kann nur entweder Selbstmord oder Tötung gewesen sein! Und wenn es kein Selbstmord gewesen sein kann laut medizinischem Gutachten, dann haben wir da ein Riesenproblem!

Sowas darf nicht nur nicht passieren, sowas kann auch nicht passieren, wenn nicht jemand bewusst und vorsätzlich gegen die grundlegendsten Regeln verstösst!

Und daher kann ich da keine wirkliche Parallele zwischen diesen Fällen erkennen.


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Der Fall Oury Jalloh

14.12.2017 um 22:17
@otternase

ich wollte die Fälle auch nicht vergleichen, sondern eher die merkwürdigen Gemeinsamkeiten hervorheben, zum Beispiel dass beide, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen am selben Tag gestorben sind und dass beide Männer aus Sierra Leone ein schreckliches Märtyrium erleben mussten.


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Der Fall Oury Jalloh

14.12.2017 um 22:19
@MissTerry
Ok, dann hatte ich Dich missverstanden


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Der Fall Oury Jalloh

15.12.2017 um 23:41
Zitat von otternaseotternase schrieb:Wir wissen nicht, was dort vorgefallen ist, aber sollte das Brandgutachten stimmen, wonach Brandbeschleuniger zum Einsatz kam, so gibt absolut kein denkbares Szenario, in dem Brandbeschleuniger Teil einer rechtmässigen oder gar notwendigen Massnahme wäre.
Wurde Brandbeschleuniger nachgewiesen oder vermutet man den Gebrauch von Brandbeschleuniger?
Meiner Meinung nach, ist ein Nachweis für Brandbeschleuniger nicht erbracht.


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Der Fall Oury Jalloh

16.12.2017 um 00:30
Zitat von 3THINKER3THINKER schrieb:Meiner Meinung nach, ist ein Nachweis für Brandbeschleuniger nicht erbracht.
Wenn das Gutachten belegt dass es ohne etwas Brandbeschleuniger nicht gegangen wäre ist meiner Meinung nach der Nachweis erbracht ;)


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Der Fall Oury Jalloh

16.12.2017 um 01:17
@NeonMouse

Brandbeschleuniger lässt sich aber nachweisen. Sofern es zum Gebrauch kam.
Es wäre aber vermutlich nicht der erste Fall, wo Anzeichen, die nicht in das Konzept passen, unter den Tisch fallen.
Ich habe mir die letzten Zeitungsberichte durchgelesen und hatte den Eindruck, dass sich das noch im Bereich der Spekulation bewegt.


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Der Fall Oury Jalloh

16.12.2017 um 01:18
Zitat von 3THINKER3THINKER schrieb:Brandbeschleuniger lässt sich aber nachweisen. Sofern es zum Gebrauch kam.
Nicht, wenn schlicht darauf nicht getestet wird.

Es war ja auch mal die Rede davon, dass Zeugen eine kleine Pfütze in der Zelle gesehen hätten. Wurde auch nicht untersucht.


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Der Fall Oury Jalloh

16.12.2017 um 09:13
Aber hätte dann der Brandbeschleuniger nicht gebrannt?
Bei Brandbeschleuniger handelt es sich im Normalfall um leichtentzündbare Stoffe.
Ich sehe da einen Widerspruch.


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Der Fall Oury Jalloh

16.12.2017 um 14:15
@3THINKER

Hier findest Du Details zu den Ergebnissen der Brandgutachten.

https://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/TOP-THEMA/Ein-paar-Tropfen-Feuerzeugbenzin-artikel10072809.php


Able_Archer.


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Der Fall Oury Jalloh

16.12.2017 um 18:37
@3THINKER

1) ich hatte bewusst den Konjunktiv benutzt "sollte das Brandgutachten stimmen".

2) die entscheidenden Abschnitte aus der Quelle von @Able_Archer nochmal hervorgehoben:
Lange geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass sich Oury Jalloh selbst anzündete - bis es im August 2016 im osterzgebirgischen Schmiedeberg zu einem Versuch kommt, in dem der Zellenbrand von Dessau nachgestellt wird. Die Ergebnisse werden nie veröffentlicht, dabei bilden sie die Grundlage für eine spektakuläre Wende in dem Fall. Das zeigt ein neunseitiger interner Vermerk, den Oberstaatsanwalt Bittmann im April 2017 anfertigte und der jetzt der "Freien Presse" vorliegt.

Unter Berufung auf die Aussagen eines Münchner Toxikologen, eines Würzburger Gerichtsmediziners, eines Züricher Brandgutachters und Experten eines Brandschutzbüros aus Bergisch-Gladbach stellt Bittmann fest: In der Zelle muss Brandbeschleuniger verwendet worden sein, allerdings nur eine kleine Menge, die in den Brandrückständen nicht nachweisbar war.

Beim Versuch in dem Labor in Schmiedeberg, so Bittmann, sei es nicht möglich gewesen, "ohne den Einsatz von Brandbeschleuniger ein Bild von Zelle und Leiche zu erzielen, welches auch nur annähernd der Realität entspreche". Eine große Menge Brennstoff hätte zu Zerstörungen geführt, die über die Realität hinausgingen. "Allerdings hätten wenige Spritzer Feuerzeugbenzin (aus einem 125-ml-Fläschchen) auf der Kleidung ausgereicht, um nach dem Entzünden sowohl sehr schnell die erforderlichen hohen Temperaturen zu erreichen als auch letztlich ein Brandbild zu erzeugen, welches der Realität gleiche."

Weiterhin hält der Oberstaatsanwalt für gesichert, das Jalloh bei Ausbruch des Feuers entweder nicht mehr lebte oder wenige Atemzüge später starb. In seiner Lunge fanden sich nur wenige Rußpartikel. Bittmann schätzt ein: "Oury Jalloh befand sich bereits in einem Zustand der Agonie, als er mit einer geringen Menge von Brandbeschleuniger bespritzt wurde und verstarb spätestens unmittelbar nach Ausbruch des Feuers (entweder aufgrund toxikationsinduzierten Herztodes oder alternativ aufgrund eines inhalativen Hitzeschocks)." Da der gefesselte Mann, so der Ermittler weiter, keinen Brandbeschleuniger hatte "und zudem in der letzten Minute seines Lebens physisch auch gar nicht mehr in der Lage gewesen wäre, das Feuer selbst zu entfachen, setzen beide denkbaren Todesalternativen das Verursachen des Feuers von dritter Hand voraus." Das wäre Mord.
Es hat in dieser Sache schon mehrere Versuche und Untersuchungen und Gutachten mit unterschiedlichen Ergebnissen gegeben.
Das besondere an dem hier aufgeführten Gutachten ist jedoch, dass es hinsichtlich der Versuchsdurchführung im Vorfeld von der Initiative erhebliche Kritik gab, das Gutachten quasi "gegen" die Initiative bearbeitet wurde.
Im Gegensatz zu diversen zuvor von der Initiative beauftragten und bezahlten Gutachten besteht bei diesem Gutachten nicht im Ansatz der Verdacht, auf ein bestimmtes Ergebnis hingearbeitet zu haben oder Annahmen getroffen zu haben, die auf ein bestimmtes Ergebnis hinzielen. Daher halte ich dieses Gutachten und seine Ergebnisse im Gegensatz zu früheren Gutachten mit ähnlichen Ergebnissen für ausgesprochen vertrauenswürdig!
Wenn aber nun dieses unparteiische Gutachten zu den gleichen oder zumindest ähnlichen Ergebnissen wie die zuvor durchgeführten möglicherweise parteiischen Gutachten kommt, dann dürfte an der Sache wohl einiges dran sein...


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Der Fall Oury Jalloh

16.12.2017 um 19:57
Seit Donnerstag sind 10800 Euro Belohnung für Informationen von der Pixel-Foundation ausgelobt worden..
„die zur Verurteilung der Mörder von Oury Jalloh, Hans Jürgen Rose und Mario Bichtemann führen“. –

Die „Pixelhelper“- Foundation ist eine gemeinnützige und dezentral arbeitende Organisation, die sich mit künstlerischen Mitteln für Menschenrechte einsetzt und dabei oft mit Lichtinstallationen arbeitet. Gegründet wurde sie 2011 - von Freimaurern. –

Die 10.800 Euro entsprechen genau der Summe, zu der der Dienstgruppenleiter aus dem Polizeirevier verurteilt wurde, der am 7. Januar 2005 verantwortlich war, als Oury Jalloh in einer Zelle des Polizeireviers verbrannte. Ihm hatte man fahrlässige Tötung vorgeworfen, weil er einen Feueralarm weggedrückt hatte. –

https://www.mz-web.de/dessau-rosslau/schriftzug-am-polizeirevier-10-800-euro-belohnung-fuer-hinweise-im-fall-oury-jalloh-29300110

Geplant sind noch mehr Aktionen in den kommenden Wochen,u.a ein Hip Hop Song und noch mehr Lichtprojektionen am europäischen Gerichtshof für Menschenrechte sowie am Parlament der europäischen Union. Desweiteren soll am 13ten Todestag Oury Jallohs ein Laserstrahl über der Stadt leuchten.

Es ist gut zu hören, dass sich immer mehr Leute finden, die sich für Oury Jallohs Fall einsetzen und mit dafür sorgen, dass der öffentliche Druck nicht nachläßt. Die 10800 Euro sollten meiner Meinung nach, die Hinweisgeber sein, die statt bisher angehört zu werden, vom Staatsanwalt Preissner unnötig unter Verdacht gestellt und verfolgt wurden!


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Der Fall Oury Jalloh

16.12.2017 um 21:58
Das Brandgutachten, dass die StA Halle im Zuge der wiederaufgenommenen Mordermittlungen hat anfertigen lassen, hat sich nur den Bedingungen gewidmet, unter denen ein Brand in dieser Intensität und Abfolge entstehen kann. Von der Initiative, die den Versuchsaufbau kritisch kommentierte, wurde diese Vorgehensweise abgelehnt.

Dabei ist herausgekommen, dass sich der Brand nicht so zugetragen haben konnte, wie bisher von der StA angenommen (das Opfer hat mit einem Feuerzeug die Matratze und sich selbst angezündet). Das ist jetzt nicht überraschend. Aber anscheinend für Juristen, die sich immer an irgendwelche Gutachten hängen müssen, ist das sehr bedeutsam. Zumindest war es das für den ermittelnden OStA. Vielleicht hatte er erst jetzt den "Aufhänger" für eine Alternative.

Es zeigt sich, dass die Schubladen "rassistische" oder einen "staatlichen Mord vertuschende" Ermittlungsbehörden nicht so einfach passen. Da gibt es offensichtlich ein Umdenken. Nach über 10 Jahren ist das nicht selbstverständlich.

Es aber noch ein Brandgutachten, dass die Initiative in Auftrag gegeben hat und das mit der Auslöser dafür war, die Ermittlungen wieder aufzunehmen. Siehe https://vimeo.com/79113508

Demnach ließen sich nur mit 2 bis 5 Litern Benzin ein annähernd vergleichbares Spurenbild herbeiführen.

Ob jetzt das Gutachten von 2016 die Brandspuren (schon rein visuell) besser erklären kann, weiß ich nicht.


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Der Fall Oury Jalloh

17.12.2017 um 00:10
oops schreibfehler.. richtig muss es heißen,
Die 10800 Euro sollten meiner Meinung nach, die Hinweisgeber bekommen, die statt bisher angehört zu werden, vom Staatsanwalt Preissner unnötig unter Verdacht gestellt und verfolgt wurden!

@monstra

Alle Brandexperten der Welt, die solch eine verkohlte Leiche, wie die von Oury Jalloh gesehen haben oder sehen würden, könnten sich diesen Zustand nicht anders erklären, als durch Brandbeschleuniger! Die kannst du nicht alle belügen und sagen, dass nur ein wenig Brennflüssigkeit dafür ausgereicht hätte. Oder, dass gar ein Feuerzeug solch einen Brand auf einer feuerfestummantelten Matratze erzeugen könnte. Zumal dieses besagte Feuerzeug erst drei Tage später in den Asservaten auftauchte und dazu noch jede Menge Fremdspuren aufwies, aber keine Kontaktspuren mit Oury Jallohs Kleidung oder der Matratze.

Die wäßrige Flüssigkeit, die Lache am Boden, die zuvor von anderen Polizisten, beim Rundgang gesichtet wurden, ist ein weiteres Indiz für das Vergießen von viel Flüssigkeit, sprich Benzin oder ähnliches. Da kommt schon locker bis zu 5 Liter zusammen...

Deshalb verstehe ich auch Bittmanns Aussage nicht, dass es sich dabei nur um ein wenig gehandelt haben soll...??


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Der Fall Oury Jalloh

17.12.2017 um 00:49
@MissTerry
Zitat von MissTerryMissTerry schrieb:Deshalb verstehe ich auch Bittmanns Aussage nicht, dass es sich dabei nur um ein wenig gehandelt haben soll...??
Wie Du richtig schreibst, lässt sich das Brandbild nur schwer ohne Annahme von Brandbeschleuniger erklären.
Aber gleichzeitig würde eine große Menge Benzin (zB. die von Dir genannten 5 l) wieder ein ganz anderes Brandbild hervorrufen UND insbesondere hätte eine solche Menge definitiv Rückstände, möglicherweise sogar unverbrannte Spuren hinterlassen. Zumal normales Benzin von der Tankstelle nicht besonders sauber verbrennt.

Das Fehlen solcher Spuren (bzw. der Nichtnachweis solcher Spuren) war bislang immer ein sehr gutes Argument gegen die Annahme einer Fremdinbrandsetzung!

Das Brandgutachten hat nun offenbar belegt, dass bereits eine kleine Menge (dort ist von 125ml Feuerzeugbenzin die Rede, das ist eine Flasche Feuerzeugbenzin aus der Drogerie und entspricht dem Inhalt von ca. 40-50 einfachen Einwegfeuerzeugen) ausgereicht hätte, einen Brand wie diesen zu entfachen.

Feuerzeugbenzin verbrennt ziemlich sauber, kombiniert mit der geringen Menge wäre dies also plötzlich eine Auflösung des bislang vorliegenden Widerspruchs zwischen dem Fehlen von Brandbeschleunigerspuren und der vorliegenden Brandentwicklung!


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