Williamschrist schrieb:Sehr gerne bringe ich Belege fuer den Mord.
das sind keine Belege! Weder für eine Tötung, und schon gar nicht für einen Mord, bei letzterem müssen schliesslich noch die niederen Beweggründe bewiesen werden. Wenn aber nicht einmal bekannt ist, ob es überhaupt einen Täter gibt und wer das war, wie will man dann die Beweggründe des Täters kennen und einschätzen, ob es ein Mord war?
Williamschrist schrieb:Jalloh wurde gefilzt. War also nicht im Besitz eines Feuerzeuge.
sowas kann auch mal übersehen werden. Jeder kann Fehler machen.
Das Feuerzeug wurde im übrigen
unter der Leiche gefunden. Es kann daher unmöglich erst nach dem Brand dorthin gelegt worden sein. (aber theoretisch könnte es ein Täter nach Anzünden unter ein bewusstloses Opfer geschoben haben, bevor die Flammen hochschlugen)
Williamschrist schrieb:Es wäre ihm mit fixierten Händen auch nicht möglich gewesen dieses aus der Tasche zu ziehen,
wurde durch Nachstellen belegt, dass dies möglich war
Williamschrist schrieb:zu betätigen und so lange zu zuendeln bis eine schwerbrennbare Unterlage brennt.
die Unterlage war nicht "schwerbrennbar". Der Bezug war schwer entflammbar, aber wenn der Bezug ein Loch hatte, dann war die Füllung sehr schnell in Brand gesetzt! Es ist gut möglich, dass der Bezug bereits ein Loch hatte, bevor Oury Jalloh dorthin verbracht wurde oder dass er selbst den Bezug aufgerissen hat.
Williamschrist schrieb:Auf eben jener Unterlage wurde Brandbeschleuniger gefunden.
dafür hätte ich gerne eine Quelle
Williamschrist schrieb:Die Autopsie ergab schwere Schaedelverletzungen.
das ist so irreführend formuliert. Festgestellt wurden bei der zweiten Obduktion ein Bruch des Nasenbeins und verletzte Trommelfelle. Ob dies jedoch Verletzungen vor Eintritt des Todes waren oder aber Beschädigungen an der durch die Brandeinwirkung fragilen Leiche, das konnte nicht festgestellt werden. Für letzteres spricht, dass diese Dinge bei der ersten Obduktion nicht festgestellt wurden.
Festgestellt wurden aber darüberhinausgehend Knochenbrüche, die möglicherweise schon vor Todeseintritt vorlagen.
Vielleicht verwechselst Du da etwas: Schädelverletzungen wurden bei dem Obdachlosen Mario Bichtemann, der 2002 auf der gleichen Wache starb, festgestellt. Und innere Verletzungen bei Hans-Jürgen Rose, der 1997 kurz nach Verlassen der Wache starb.
Williamschrist schrieb:Und das diese Wache als rassistisch bekannt ist
bösartige Gerüchte gibt es über jede Wache. Ja, es ist einiges dort nicht koscher gelaufen, aber nur aufgrund von Gerüchten einen Mord als bewiesen anzusehen, ist arg schräg.
Williamschrist schrieb:schon zwei Menschen umkamen
beides übrigens Deutsche. Rassismus kann also schon mal dort nicht der Grund gewesen sein.
In Summe gilt: keiner weiss, was dort passiert ist. Beweise für oder gegen irgendeine Theorie gibt es nicht. Alles, was als angeblicher Beweis für einen Mord aufgeführt wird, hält einer näheren Überprüfung nicht stand. Umgekehrt gibt es aber auch keine Beweise dafür, dass es kein Tötungsdelikt war. Auch die Belege für die offizielle Theorie sind nicht felsenfest.
Wenn überhaupt, wird dieser Fall wahrscheinlich höchstens über eine Aufklärung der beiden aufgeführten anderen Fälle je aufgeklärt werden können.
Meine Spekulation:
- zwischen den drei Opfern gibt es eine Gemeinsamkeit. Alle drei waren stark alkoholisiert. Hans Jürgen Rose wurde wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss festgenommen, Mario Bichtemann wurde zur Ausnüchterung in die Zelle gesteckt, Oury Jalloh hatte 2,98 Promille intus.
- Hans Jürgen Rose starb an inneren Verletzungen, vermutlich durch stumpfe Gewalt bewirkt, Mario Bichtemann starb infolge eines Schädelbasisbruchs, bei Oury Jalloh lagen Knochenbrüche vor, die vor dem Brand entstanden sein könnten.
Ich würde darausfolgend es für möglich halten, dass es da einen Beamten gab/gibt, der durch was auch immer getriggert (aber vermutlich etwas, was mit Alkohol zu tun hat) sich in einen Wut- und Tobsuchtsanfall hineingesteigert hat und durch nichts und niemanden bremsbar auf das Objekt seiner Wut eingeschlagen hat, bis sich dieses nicht mehr rührte.
Zum Zeitpunkt des Todes von Oury Jalloh liefen die Ermittlungen zum Fall Bichtemann noch, dieser Jemand wird sich also, nachdem er wieder aus diesem "fit of rage" rauskam und anfing, wieder klarer zu denken, und vielleicht glaubte, Oury Jalloh sei bereits tot, überlegt haben, dass ein weiterer Fall mit sehr vergleichbarem Bild und zudem ihm als gleichem Personal zu diesem Zeitpunkt in der Wache, die Ermittlungen direkt auf ihn ziehen würde. Also dachte er, durch ein Feuer eine fehlleitende Spur legen zu können, weg von einem Tod durch stumpfe Gewalt und eben hin zum Feuertod und damit eine auffällige Parallele zwischen den beiden Fällen beseitigen zu können.
Wenn man mal davon ausgeht, dass diese Theorie richtig sei, dann
... wissen wir nicht, was der Trigger war, der den Tobsuchtsanfall auslöste, aber Rassismus ist da eher unwahrscheinlich, Hass auf Alkoholiker weitaus wahrscheinlicher.
... liegt nicht unbedingt ein "Mord" vor. Die Körperverletzung im Moment des Tobsuchtsanfalls erfüllt nicht unbedingt die Qualifikation eines Mordes. Und die Verbrennung kann unter der Annahme geschehen sein, Oury Jalloh sei bereits tot, es werde "nur" eine Leiche verbrannt, daher auch nicht mit Tötungsabsicht geschehen. Dafür würde auch sprechen, dass bei Oury Jalloh weder erhöhte Stresshormonwerte nachgewiesen wurden und er kaum Russ in die Lunge bekommen hat, wahrscheinlich war er bei Feuerausbruch bewusstlos und hat nur flach geatmet, von dem Täter möglicherweise für tot gehalten...