1991, Neuwied, Koblenz. Junge Frau auf der A3 mehrfach überfahren

hpoirot schrieb:Hätte man das bei der Obduktion nicht feststellen können, ob sie kurz vor ihrem Tod noch Geschlechtsverkehr hatte? Man hat das doch bestimmt untersucht, um einen Mißbrauch auszuschließen? Und wenn sie sich an dieser Raststätte prostituierte, dann würde sie das doch sicher häufiger tun und nicht ausgerechnet nur an diesem Tag, an dem sie verstorben ist, oder?

Es wird im Filmbeitrag während der Obduktionsszene nur gesagt, dass sie zumindest einmal schwanger war, nicht jedoch, dass sie kurz vor ihrem Tod Geschlechtsverkehr hatte. Vielleicht wurde das einfach nicht geprüft, weil man dazu keinen Anlass sah?

Man kann sich die m.E. berechtigte Frage stellen, was jemanden dazu treibt, sich den ganzen Tag und Abend an einer Raststätte aufzuhalten. Sie wurde bereits morgens früh gesehen, als sie die Flasche Wodka kaufen wollte und war abends um 2200 Uhr immer noch da (oder vielleicht wieder da).

birotor schrieb:hpoirot schrieb:
Hätte man das bei der Obduktion nicht feststellen können, ob sie kurz vor ihrem Tod noch Geschlechtsverkehr hatte? ...

... Vielleicht wurde das einfach nicht geprüft, weil man dazu keinen Anlass sah?

Ein freiwilliger Geschlechtsverkehr mit Präservativ, wie soll der nachgewiesen werden?

@SirHenry
Wir brauchen uns jetzt alle nicht dumm stellen. Die Mehrheit der Freier wird nicht auf kurzhaarige, sportlich gepflegte Frauen stehen. Sofern sie Prostituierte war.

@Emsig

Ich denke, das kann man vernachlässigen, auf welchen Haarschnitt Mann so steht, wenn er zu Prostituierten geht.
Hilft bei der Frage, wer ist die Unbekannte, nicht unbedingt weiter.

Emsig schrieb:Das Foto ist von 1983 und 1991 war sie eher gegen 20.
Gehen wir mal davon aus auf dem Foto ist sie 16, dann müsste sie 1991 mindestens 24 bis 25 gewesen sein.
Allerdings schon schwierig anzunehmen, dass eine Frau 8 Jahre lang keine Veränderung an Frisur vornimmt.

Glaube kaum das eine 16jährige in so einem Lokal verkehrt hat, finde die Frau sieht auch deutlich älter aus auf dem Foto. Ich empfinde den Zeitabstand zwischen Foto und 1991 auch zu lange.

Die Frau auf dem Foto und die tote Frau sehen ungefähr gleich alt aus: um die 25 würde ich sie schätzen. Dann ist es schon merkwürdig, dass die eine Aufnahme 8 Jahre älter ist als die andere. Ergo, wahrscheinlich zwei unterschiedliche Frauen.

1) Zu dem Foto: die Ähnlichkeit ist schon überraschend und Köln ist ja jetzt auch nicht irgendwo, sondern nicht so weit von Neuwied entfernt. Mir ist gestern der große Zeitraum und der Widerspruch aber auch aufgefallen: wenn sie 1991 eher Anfang 20 gewesen sein soll (was auch gestern so berichtet wurde), dann ist es quasi ausgeschlossen, dass sie die Frau auf dem Foto ist, denn dann wäre sie 1983 um die 13 gewesen. Und das ist definitiv eine Erwachsene auf dem Foto! Aber so eine Altereinschätzung bei einer Leiche ist auch immer recht schwierig. Ich habe mit Anfang 30 noch ohne Probleme mein Passfoto verwenden können, das ich unmittelbar nach dem Abi habe machen lassen und selbst jetzt hält man mich gerne noch für viel jünger. Der Körper einer Frau verändert sich zwischen 20 und 30 nicht so erheblich und Alterseinschätzungen bei Leichen liegen oft ziemlich daneben oder werden nachträglich stark korrigiert. Kurzum: es ist mE nicht ausgeschlossen, dass das dieselbe Person ist. Schade, dass die beiden Herren im Vordergrund sie wohl nur zufällig aufgenommen haben (und seltsam, dass es dieses Foto gibt).

2) Geschlechtsverkehr kann man auch feststellen, wenn mit Kondom erfolgt. Allerdings wissen wir ja nicht genau, welche Verletzungen sie hatte, die zum Tod geführt haben und ob dann eine solche Untersuchung noch möglich war.

orakel09 schrieb:Kurzum: es ist mE nicht ausgeschlossen, dass das dieselbe Person ist.

Selbst wenn es die gleiche Frau wäre, sehe ich nicht recht, wie uns das weiterhilft. Niemand hat bisher die tote Frau erkannt und niemand der Stammgäste dieser Rotlichbar in Köln, nicht einmal der Inhaber, hatte eine Ahnung, wer die Frau auf dem Foto ist. Also, selbst wenn es die gleiche Frau wäre, bleibt ihre Identität unbekannt (vorläufig zumindest).

Wenn sie tatsächlich aus dem Rotlichmilieu stammen würde, könnte man bei der Identifikation noch zusätzliche Probleme haben, weil viele Freier sie unter einem Alias gekannt haben werden.

Was micht auch gewundert hat: Die Frau stamme, so sagen es zumindest die Ergebnisse der Isotopenprüfung, aus der Westschweiz, also aus den französichsprachigen Kantonen der Schweiz.

Die Schweiz ist ein sehr modernes, sehr gut organisiertes Land, wo die Leute nicht einfach auf Nimmerwiedersehen verschwinden, ohne dass jemand das bemerkt. Dazu kommt, dass die Westschweiz was die Oberfläche betrifft auch durchaus überschaubar ist. Wieso hat man die Frau dann nicht über eine Vermisstenanzeige identifizieren können? Warum wird die Vermissung einer jungen Frau, deren Eltern wahrscheinlich damals noch am Leben waren (und vielleicht immer noch), und die ein Kind hatte, nicht angezeigt?

Als die Unbekannte 1991 verstarb, war sie zwischen 20 und 30 Jahren alt.
Geboren wurde sie demnach zwischen 1961 und 1971.
Rein rechnerisch war sie als das Foto entstand zwischen 13 und 23 Jahren.

orakel09 schrieb:Schade, dass die beiden Herren im Vordergrund sie wohl nur zufällig aufgenommen haben (und seltsam, dass es dieses Foto gibt).

Der Wirt hat der Polizei aber mitgeteilt, dass an diesem Tag ein Fotograf im Lokal war, der diese Aufnahme gemacht hat.
Das ist in der Tat seltsam, wenn du da andere Informationen hast.

birotor schrieb:Was micht auch gewundert hat: Die Frau stamme, so sagen es zumindest die Ergebnisse der Isotopenprüfung, aus der Westschweiz, also aus den französichsprachigen Kantonen der Schweiz.

Ob da auch mit dem Foto gesucht wird ? XY läuft ja nicht im Schweizer Fernsehen.

@emz
Es könnte schon helfen, denn wenn sie normalerweise mit einer Perücke rumlief und so Kontakte schloss, dann ist es nicht verwunderlich, dass sie keiner erkennt.
Es könnte auch sein, dass sie vor oder nach einer "Geschäftbeziehung" aus einem fahrenden Auto geschubst wurde oder flüchtete. Dann müssten ihre Sachen noch bei dem letzten Freier sein.

1cast schrieb:Ob da auch mit dem Foto gesucht wird ? XY läuft ja nicht im Schweizer Fernsehen.

Die Kripo Neuwied kann doch ohne Hilfe von Aktenzeichen XY einfach ein Foto an die Kapos von Genf, Neuenburg, Waadt und Jura schicken und fragen, ob diese Frau dort vermisst wird? Hat sie wahrscheinlich auch getan, aber ohne Erfolg. Warum fragt man sich? Wurde die Isotopenprüfung nicht richtig durchgeführt oder wurde die Frau niemals als vermisst angezeigt?

hpoirot schrieb:Außerdem würde mich interessieren, ob sie bei der Kassiererin wirklich Wodka kaufen wollte, wirklich "lupenrein" deutsch gesprochen hat und wirklich nicht genug Geld hatte oder ob das "künstlerische Freiheit" war. Wenn die Zeitangaben so stimmen, hat sie sich ja fast den ganzen Tag bzw. von mittags bis abends an/in der Nähe der Raststätte aufgehalten. Das finde ich schon sehr ungewöhnlich. Ihr nicht?

das würde eben auf das rotlichmilieu hindeuten.
dazu passt auch, dass sie kurz vor ihrem tod aus einem lkw raus ist.

@all
Erinnert sich jemand, ob das "Brückeck" auf der Südstadt oder Deutzer Seite war?

Auf der Deutzer Seite gab es einen üblen Schuppen, der Brückeneck hieß.

Dort konnte man gut parken und es standen dort auch Wohnmobile. Deutz ist nah an der Autobahn.

In den 90ern wurde dort ein Taxifahrer erschossen auf dem Parkplatz.

Die Frisur war nicht ungewöhnlich - hatte ich auch.

Außerdem gab es in Köln Fotografen, die durch Kneipen liefen und Fotos machten und verkauften. Aber meist Polaroid (80er)

Dieses Brückeck war bei der Severinsbrücke und machte um 5.00 Uhr morgens auf.
So wurde es bei xy ausgeführt.

Aber im Netz ist zu diesem Lokal nichts zu finden. .

@emz
Ja, aber die Severinsbrücke verbindet 2 Stadtteile. Deutz und das Severinsviertel. Ich habe eben Deutzer gefragt, es müsste sich um das Brückeneck in Deutz handeln.

Die sagten gleich: Übel (Damals!). Rotlicht.

Ich wüsste nicht, wo das in der Südstadt gewesen sein soll.

Wenn sie aus der Schweiz stammte und die Person auf dem Foto war, müsste sie 8 Jahre mindestens im Kölner Untergrund gelebt haben. Zudem auch irgendwo in Deutschland ein Baby abgegeben haben.
Entführt als Kind und gegen ihren Willen gefangen gehalten, kommt da ja auch nicht in betracht, wenn sie in Kneipen sitzen durfte.

vernon2 schrieb:Erinnert sich jemand, ob das "Brückeck" auf der Südstadt oder Deutzer Seite war?

Es gibt eine "Gaststätte Brückeneck" in der Deutz-Mülheimer Straße. Bei Googlemaps sind einige Bilder hochgeladen. Auf einem ist der Tresen zu sehen, der hat bis auf die andern Lampen durchaus Ähnlichkeit mit dem Tresen auf dem Bild der unbekannten Frau.
Allerdings ist das schon ein Stück von der Severinsbrücke entfernt ...

Ich würde nicht davon ausgehen das die Kneipe noch unter dem Namen existiert, 40 Jahre sind in der Gastronomie ne unglaublich lange Zeit, da wurden bestimmt schon 10mal Pächter und Name gewechselt.