@Trimalchio Ein Unfall, der zum Tode führt, wäre schwer nachzuweisen, wenn er durch Abgase erfolgte.
Unterdruck wäre eher nachweisbar, wenn er stark genug gewesen wäre (dann aber auch schon bei der Autopsie aufgefallen).
(Und ist es nicht so, dass Gewebeproben aus den Organen entnommen und aufbewahrt werden, bis das Verfahren abgeschlossen ist? Oder müsste eine Leiche bei einem nachträglich aufkommenden Verdacht auf Vergiftung wieder ausgebuddelt werden?)
Die technischen Fragen werden Gutachter beschäftigen und Zeugenaussagen von Leuten, die das Boot wesentlich besser kennen als wir.
Frage 1 ist: Ist das Unterdruck/Abgas-Geschehen plausibel?
Frage 2: In wiefern liegt dann bei Madsen grob fahrlässiges Verhalten vor?
Frage 3: Wie hat er den Unterdruck überwunden, konnte der sich von alleine abbauen... in einer Zeit, die es erlaubte, dass Kim Wall noch lebte, als er sie fand?
Denn:
Das Problem bei der (neuesten) Unfallversion ist: Kim Wall war nicht tot. Sie lebte
vermutlich noch, als ihr die Stiche beigebracht wurden.
Eine Herzdruckmassage könnte vielleicht genug Blut in Bewegung halten, um ähnliche Einblutungsmuster zu erzeugen, wie sie
um den Todeszeitpunkt herum entstehen. Es scheint aber sehr, sehr unwahrscheinlich, dass jemand abwechselnd Herzmassagen und Stiche ausführt.
Madsen hat sie also noch lebend vorgefunden und dann was gemacht? Vielleicht erst noch ein bisschen versucht, sie wieder zu beleben und dann zugestochen.
Und
einige Zeit später hat er die Tote zerteilt und im Meer versenkt.
Falls also zunächst mal ein Unfall stattgefunden hätte, wäre Madsen dennoch an ihrem Tod zumindest beteiligt, durch Fahrlässigkeit, unterlassene Hilfeleistung, Verletzungen. Auch wenn diese den Tod an sich nicht verursacht haben: Hilfreich waren sie im Todeskampf sicher nicht.
Er hat nichts sinnvolles getan,um sie zu retten.
Man kann nur die Hoffnung, aber nicht die Gewissheit haben, dass sie die Stiche nicht mehr spürte.
Dann kommt Teil 2: Die vorgetäuschte Havarie, die zum Untergang des Bootes führt. Die ist ja nun schon von der Polizei als falsch bezeichnet worden und ich denke dass sich relativ leicht feststellen lässt, ob ein Ventilhebel z.B. wegen Materialermüdung abgebrochen ist oder mit Krafteinwirkung abgebrochen wurde, oder ob es andere Gründe für den Wassereinbruch gab.
Das ist also als "Unfall" wiederlegt.