trailhamster schrieb:Kim Wall hatte einen Faible für Subkulturen. Vielleicht war es auch das, was sie an Madsen interessierte. Er war schon vor dem Vorfall öffentlich als "komplexe" Persönlichkeit mit einem Faible für Subkulturen bekannt. Er inszenierte sich öffentlich als außerhalb der gesellschaftlichen Konventionen stehend.
Wie er nach außen wirkte (komplex) und wie er wirklich gestrickt war, wissen wir ja nicht wirklich.
Die Art wie er die Dinge technisch angegangen ist, wirken auf mich eher einfach strukturiert ( !bitte nicht mit dumm verwechseln! ),nicht längerfristig geplant.
Klar, wenn man Ventile eisfrei halten möchte kann man auch einfach mal einen Fön aus dem Baumarkt montieren. Weniger Aufwand, weniger Kosten, der Nutzen allerdings fraglich und ein Raketentest, vorher mit viel Aufwand betrieben, scheitert dann gerne mal an so einer kostengünstigeren Improvisation.
Ich denke schon das genau das den inneren Kern von PM etwas beleuchtet und warum sich Menschen in seinem Umfeld die längerfristig dachten, eventuell fundierter arbeiten konnten/wollten an Madsens Mentalität gescheitert sind, sich von ihm trennten weil sie wussten das es mit ihm nicht wirklich eine Weiterentwicklung geben wird, weil er das auch eher als "sein Ding" betrachtete, sein persönlicher Traum, in den er sich nicht wirklich rein reden lassen mochte.
Umso mehr ich über ihn lese, mit was und wie er seine Projekte betrieb, umso klarer wird mir jedenfalls das er absolut kein Teamworker gewesen ist.
Mag sein das er andere für seine Ideen/Projekte begeistern konnte, sonst wären auch keine Gelder geflossen auf die er ja angewiesen war, es hätte keine bezahlten Jobs/Einladungen von Firmen gegeben, die sich wahrscheinlich irgendwelche Motivationsschübe ihrer Mitarbeiter durch ihn versprachen.
Zudem scheint mir auf Refshaleoen ohnehin alles ziemlich untereinander verquickt und verquackt. Da kannte jeder Jeden irgendwie um drei Ecken und man hat sich untereinander geholfen. Material kam mit ziemlicher Sicherheit hauptsächlich vom Halbbruder, der konnte im Gegenzug mit Logos seiner Firma Werbung für sich machen.
Nur geht so was auf Dauer nicht gut, wenn man ständig auf die freiwillige/unbezahlte Mitarbeit anderer angewiesen ist, Gelder nur aus dem Spendentopf kommen und das Projekt selber, eigentlich nur dem Selbstzweck einer einzelnen Person dient.
Ich denke das sich genau das im Laufe der Jahre heraus kristallisierte und auch er langsam begriffen hat, dass er da nur an seinem, ganz persönlichen Traum herumbastelt, seine Gefolgsleute langsam aber sicher das Weite gesucht haben. Auch so etwas kann unter Umständen ganz schön wütend machen, vor allem wenn man nicht wirklich begreift, das man die Schlüsselfigur ist und nicht unbedingt andere.