Kriminalfall Kim Wall

SMB schrieb:a bitte! Würde mich auch Mal interessieren

Dann mache ich es dieses Wochenende!

Merwinna schrieb:Er kann mitfühlend und poetisch schreiben. Ich erinnere mich besonders an einen Text über ein paar alte Lokomotiven, die irgendwo in Norwegen verrosteten, und wie sie davon träumten, dass Arbeiter kommen würden und sie restaurieren würden. Aber als schließlich einige Männer kamen, kamen sie um die Lokomotive zu zerhacken und sie total zerstören...

Mir kommen auch die Tränen, allerdings nicht weil er so poetisch und mitfühlend schreiben kann, sondern weil er anscheinend ein Experte im zerhacken und total zerstören ist. Waren halt nur leider keine Maschinen, sondern eine junge Frau.

Jordy80 schrieb:Mir kommen auch die Tränen, allerdings nicht weil er so poetisch und mitfühlend schreiben kann, sondern weil er anscheinend ein Experte im zerhacken und total zerstören ist. Waren halt nur leider keine Maschinen, sondern eine junge Frau.

Ja, und das ist ja das Paradoxe. Man kann es nicht glauben! :-o

Merwinna schrieb:Ja, und das ist ja das Paradoxe. Man kann es nicht glauben! :-o

Ich kenne PM nicht und kann ja auch nur das beurteilen, was user wie GermanMerlin hier geschrieben haben (der ihn ja auch als sehr charismatisch beschreibt). Ehrlich gesagt, war er das für mich nie.

Vielmehr hatte ich das Gefühl, er war ein besessener, älterer Mann, der mit seinen Lebensplänen gescheitert ist. Er hat in seiner Werkstatt gelebt, war pleite und wollte irgendwas Großes erreichen. Hat er aber nicht! Eigentlich ein typischer Loser.

Jegliche Faszination für ihn geht mir vollkommen ab. Er hat ein U-Boot gebaut, tolle Leistung wenn man das ganze als Hobby sieht. Mehr aber nicht.

Interested schrieb:Es kann völlig banal gewesen sein, wie es vermutlich täglich in den Gefängnissen passiert -nur wird dort nicht jeder Pups auch gleich in nen Artikel gepackt.

Irgendeinen Grund muss es ja haben, dass die Verteidigerin die Meldung an die Medien lanciert hat, wie Merwinna schreibt. Und die Medien sind natürlich drauf angesprungen. Insofern ist es kein üblicher Pups. Die zeitliche Nähe zur kommenden Verhandlung ist jedenfalls auffällig.

Interested schrieb:Ich möchte mal wissen, wie ihr zu der Annahme gelangt: a) er könnte ein Buch schreiben und b) in dem Buch würde er den Mord schildern?!

Also ich finde das ist doch ziemlich offensichtlich. Wenn er aus dem Knast kommt, wovon soll er denn dann leben? Er hatte eigentlich nie was aber dann hat er absolut nichts mehr.

OJ Simpson hat für sein Buch eine Vorkasse von 600.000 Dollar bekommen, davon kann man eine Zeit lang ganz gut leben..... also wenn das keine Motivation für Peterchen sein soll.... .... es ist die einfachste Art für ihn ziemlich leicht an ein bisschen Kohle zu kommen.

Wenn er auf Englisch verlegt kann er mit einer weltweiten Millionenauflage rechnen (USA; CAN, GB; AUS, SA, NZ, etc.)

Und da er den Mord ja inzwischen zugegeben hat gibt es da auch keine Konfliktsituation mehr.

Jordy80 schrieb:mehr hatte ich das Gefühl, er war ein besessener, älterer Mann, der mit seinen Lebensplänen gescheitert ist

Wie kommst du auf "älter", er ist doch erst Mitte 40, also eher ein junger Hüpfer.

passato schrieb:Wie kommst du auf "älter", er ist doch erst Mitte 40, also eher ein junger Hüpfer.

:-))) Hab ich auch erst gedacht, als ich Jody80s Beitrag las. Aber dann ist mir eingefallen, dass alles relativ ist. Wenn Jody80 20 oder 25 Jahre alt ist, ist jemand mit Mitte 40 für solche jungen Leute natürlich ein alter Knacker.....

passato schrieb:Und da er den Mord ja inzwischen zugegeben hat gibt es da auch keine Konfliktsituation meh

Es gibt kein Geständnis, er hat gar nichts zugegeben.

Photographer73 schrieb:Es gibt kein Geständnis, er hat gar nichts zugegeben.

Stimmt, er hat lediglich gegen den Schuldspruch im Urteil kein Rechtsmittel eingelegt, sondern nur gegen das Strafmaß. Ein Geständnis ist mit einer solchen prozessualen Vorgehensweise nicht verbunden.

@Andante

Eben. Und daß er gegen das Urteil nicht vorgegangen ist, dürfte daran liegen, daß ihm klar war, daß es da nichts zu reißen gab. Er kann höchstens noch darauf hoffen, daß das Strafmaß verkürzt wird, mehr ist nicht drin. Mit einem Geständnis hat das nichts zu tun. Und deshalb wird er sich mMn sein Leben lang als Justizopfer darstellen. Sollte er jemals ein Buch schreiben, wovon ich wie gesagt, nicht ausgehe, dann eher um sich als unschuldig darzustellen, sicherlich nicht, um plötzlich das zu tun, was er vor Gericht nicht tat - gestehen.

@Photographer73

Ich vermute eher, dass es ihm auf ein möglichst geringes Strafmaß ankommt. Platt gesagt will er so schnell wie möglich raus, natürlich.

Hätte er das Urteil auch im Schuldspruch angegriffen, wäre vielleicht die Verurteilung wegen Mordes aus Mangel an Beweisen zu kippen gewesen, aber dann wäre eine Verurteilung in einem minder schweren Fall der Tötung bzw. mindestens besonders fahrlässige Tötung in Betrachtgekommen, und da ist die Strafe in DK ungefähr so hoch wie die, die er jetzt erreichen will. Juristisch stehen seine Chancen ja da offenbar mit dem Strafmaß jetzt nicht schlecht.

Dass er sich künftig als Justizopfer darstellen will bzw. wird, glaube ich eher weniger. Würde er das versuchen, würde ihn jeder fragen, warum er das Urteil nicht auch im Schuldspruch angegriffen hat, also nicht bis zum letzten Tag „um seine Unschuld gekämpft“ hat.

Andante schrieb:Dass er sich künftig als Justizopfer darstellen will bzw. wird, glaube ich eher weniger. Würde er das versuchen, würde ihn jeder fragen, warum er das Urteil nicht auch im Schuldspruch angegriffen hat, also nicht bis zum letzten Tag „um seine Unschuld gekämpft“ hat

Genau.

Und dass er den Schuldspruch an sich nicht anfechten will sondern nur das Starfmass ist ja zumindest schon mal ein indirektes Schuldeingeständnis.

Aber ich erwarte mir da von Peterchen noch mehr: Dass er im September einen Deal probieren wird: Schuldgeständnis gegen Strafminderung.

Andante schrieb:Dass er sich künftig als Justizopfer darstellen will bzw. wird, glaube ich eher weniger. Würde er das versuchen, würde ihn jeder fragen, warum er das Urteil nicht auch im Schuldspruch angegriffen hat, also nicht bis zum letzten Tag „um seine Unschuld gekämpft“ hat.

Bis auf diesen Punkt gehen wir konform. Ich habe das Gefühl, daß er einen Schuldigen für seine Strafe suchen wird. Und was ist schon ein ordentliches Justizopfer ohne Rechtsbeistand, der ihn falsch beraten hat. Es würde mich nicht wundern, wenn er seiner Anwältin das irgendwann in die Schuhe schieben wird, so nach dem Motto - sie hat mir dazu geraten, daß ich nur gegen das Strafmaß vorgehe.

passato schrieb:Wie kommst du auf "älter", er ist doch erst Mitte 40, also eher ein junger Hüpfer.

Er ist 47 oder 48. Sry, was soll da denn noch beruflich groß kommen.

Jordy80 schrieb:Vielmehr hatte ich das Gefühl, er war ein besessener, älterer Mann, der mit seinen Lebensplänen gescheitert ist. Er hat in seiner Werkstatt gelebt, war pleite und wollte irgendwas Großes erreichen. Hat er aber nicht! Eigentlich ein typischer Loser.

Ich behaupte mal das Gegnteil. PM`s Wekstatt war ein Treffpunkt und Anziehungspunkt für interessierte Leute. Er konnte viele, auch junge Leute für seine Sache begeistern und hatte viel Power, Energie, um "Unmögliches" auf die Beine zu stellen.

Ich wüsste bloß mal gerne, ob, wenn das Gericht jetzt das Strafmaß senkt, es dann zugleich entscheiden muss, ob im Anschluss an die Strafe Sicherungsverwahrung verhängt wird.

Das erstinstanzliche Gericht musste sich zu dieser Frage nicht positionieren, da es ja ohnehin auf lebenslang erkannt hat. Will hingegen das Berufungsgericht nach, sagen wir, jetzt10 bis 12 Jahren Freiheitsstrafe PM rauslassen, müsste man doch wieder über die anschließende Sicherungsverwahrung reden, oder gilt insoweit ein Verschlechterungsverbot, juristisch „reformatio in peius“?

Photographer73 schrieb:Es würde mich nicht wundern, wenn er seiner Anwältin das irgendwann in die Schuhe schieben wird, so nach dem Motto - sie hat mir dazu geraten, daß ich nur gegen das Strafmaß vorgehe.

Möglich ist das durchaus. Ich denke aber, dass die Verteidigerin ihn vorsichtshalber insoweit einiges zur eigenen Absicherung hat unterschreiben lassen. Anwälte kennen sich mit schwierigen Mandanten aus und bauen da vor....

Jordy80 schrieb:Er ist 47 oder 48. Sry, was soll da denn noch beruflich groß kommen.

Schon gut, alles ab 40 ist scheintot ;-)

Olle_Schrulle schrieb:Ich behaupte mal das Gegnteil. PM`s Wekstatt war ein Treffpunkt und Anziehungspunkt für interessierte Leute. Er konnte viele, auch junge Leute für seine Sache begeistern und hatte viel Power, Energie, um "Unmögliches" auf die Beine zu stellen.

Er war pleite und hat in seiner Werkstatt gehaust. Wenn du das als "kreativ" ansiehst, meinetwegen. Und was hat er denn bitte "Unmögliches" auf die Beine gestellt, außer ein U-Boot gebaut, mit dem keiner was anfangen kann.

Andante schrieb:Schon gut, alles ab 40 ist scheintot ;-)

Darum geht es gar nicht. Es gibt genug Menschen, die mit über 70 Jahren noch wahnsinnige Dinge leisten und z.B. als "Ärzte ohne Grenzen" arbeiten, Bücher schreiben oder einfach anderen helfen.

Aber nicht P.M., der ist einfach nur gescheitert!

Jordy80 schrieb: älterer Mann, der mit seinen Lebensplänen gescheitert ist.

Jordy80 schrieb:Er war pleite und hat in seiner Werkstatt gehaust.

wie war denn sein Lebensplan? Wollte er eine Eigentumswohnung?

Seine Adresse ist ja bekannt.
Hat einer von euch Mal daran gedacht ihm zu schreiben? Man könnte ihn all das fragen und vielleicht antworten aus erster hand bekommen aber ob das alles so stimmt ist ja bekanntlich die andere Frage