Kriminalfall Kim Wall
23.04.2018 um 20:44Meines Erachtens ist es ziemlich seltsam, wie hier jeder weggebissen wird, der darauf hinweist, dass es in Bezug auf die genauen Vorgänge weiße Flecken gibt.
Faktisch weiß einfach niemand außer Madsen, was exakt an diesem Abend und in dieser Nacht passiert ist. Es ist weder klar, wann genau noch wie genau Kim Wall gestorben ist.
Ich persönlich kann mir vortellen, dass Madsen Kim Wall vorsätzlich getötet hat und ich denke auch, dass (wenn es so war) es einen Bezug zu den auf seinem Computer gefundenen Medien gibt.
Auf der anderen Seite ist mir der hier gern und oft in den Raum gestellte psychopathische Sexualmörder ein bisschen dünn. Ich persönlich finde den gestern von @Elliot23 eingebrachten Ansatz des "sensation seekers" ziemlich pausibel.
Das kolportierte Sexual-, Liebes- und Beziehungsleben Madsens in der Vergangenheit mag von der Norm abgewichen sein, als gefährlich und/oder gewalttätig scheint er aber nicht in Erscheinung getreten zu sein. Gleichzeitig hat er aber auch nicht, wie die gern herangezogenen Serienmörder, die als nette Nachbarn und treusorgende Familienväter wahrgenommen wurden, versucht, seine Perversionen durch Überangepasstheit wettzumachen.
In meiner Vorstellung ist es sehr gut möglich, dass er sich über Jahre in diese Phantasie des absoluten und finalen Tabubruchs reingesteigert hat und dann, als das Raketenprojekt scheiterte, entschieden hat, diesen Weg jetzt gehen zu wollen.
Ich halte es auch nicht für ausgeschlossen, dass er sich tatsächlich vorgenommen hat, falsche Spuren zu legen und letztendlich am Timing gescheitert ist. Das Versenken der Nautilus gehörte sicher nicht zu einem wie auch immer gearteten Plan. Velleicht war aber auch alles völlig anders.
Wie auch immer, Kim Wall ist tot und Peter Madsen ist in jedem Szenario dafür verantwortlich.
Nichtsdestotrotz ist es völlig legitim, zu fragen, wofür er im Endeffekt wirklich verurteilt werden kann, eben weil niemand weiß, was wirklich passiert ist.
Im Übrigen ist es durchaus möglich, seine eigene Phantasie zu dem, was geschehen sein könnte, nicht als absolute Wahrheit zu empfinden. Klingt komisch, ist aber so ;-)
So kann es dann kommen, dass man einfach kein Bedürfnis hat, ein abschließendes Urteil zu fällen und es bei einem schlichten "Ich weiß es nicht" belässt. Mache ich auch so.
Faktisch weiß einfach niemand außer Madsen, was exakt an diesem Abend und in dieser Nacht passiert ist. Es ist weder klar, wann genau noch wie genau Kim Wall gestorben ist.
Ich persönlich kann mir vortellen, dass Madsen Kim Wall vorsätzlich getötet hat und ich denke auch, dass (wenn es so war) es einen Bezug zu den auf seinem Computer gefundenen Medien gibt.
Auf der anderen Seite ist mir der hier gern und oft in den Raum gestellte psychopathische Sexualmörder ein bisschen dünn. Ich persönlich finde den gestern von @Elliot23 eingebrachten Ansatz des "sensation seekers" ziemlich pausibel.
Elliot23 schrieb:Forschern zufolge können Gewaltdarstellungen sehr intensive Gefühle auslösen, etwa Ekel, Angst und Schock. Besonders häufig werden solche Gefühle durch Szenen mit viel Blut, Injektionen oder schweren körperlichen Verletzungen ausgelöst.Inwieweit dann die Gier nach dem Überschreiten von Grenzen und die Suche nach Befriedigung im Extremen als sexuelles Motiv zu betrachten sind, sei dahingestellt. Meines Erachtens hat das nicht so viel mit Sexualität zu tun, aber ich bin kein Profi.
Manche Menschen, besonders häufig sind es junge Leute und Männer, suchen nach sehr intensiven Gefühlserfahrungen – unabhängig davon, ob sie positiv oder negativ sind. Für diese sogenannten „sensation seeker“ kann ein gewalthaltiger Film vor allem die Funktion emotionaler Erregung haben.
Quelle:
https://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article114934407/Warum-Menschen-von-Gewalt-im-Film-fasziniert-sind.html
Das kolportierte Sexual-, Liebes- und Beziehungsleben Madsens in der Vergangenheit mag von der Norm abgewichen sein, als gefährlich und/oder gewalttätig scheint er aber nicht in Erscheinung getreten zu sein. Gleichzeitig hat er aber auch nicht, wie die gern herangezogenen Serienmörder, die als nette Nachbarn und treusorgende Familienväter wahrgenommen wurden, versucht, seine Perversionen durch Überangepasstheit wettzumachen.
In meiner Vorstellung ist es sehr gut möglich, dass er sich über Jahre in diese Phantasie des absoluten und finalen Tabubruchs reingesteigert hat und dann, als das Raketenprojekt scheiterte, entschieden hat, diesen Weg jetzt gehen zu wollen.
Ich halte es auch nicht für ausgeschlossen, dass er sich tatsächlich vorgenommen hat, falsche Spuren zu legen und letztendlich am Timing gescheitert ist. Das Versenken der Nautilus gehörte sicher nicht zu einem wie auch immer gearteten Plan. Velleicht war aber auch alles völlig anders.
Wie auch immer, Kim Wall ist tot und Peter Madsen ist in jedem Szenario dafür verantwortlich.
Nichtsdestotrotz ist es völlig legitim, zu fragen, wofür er im Endeffekt wirklich verurteilt werden kann, eben weil niemand weiß, was wirklich passiert ist.
Im Übrigen ist es durchaus möglich, seine eigene Phantasie zu dem, was geschehen sein könnte, nicht als absolute Wahrheit zu empfinden. Klingt komisch, ist aber so ;-)
So kann es dann kommen, dass man einfach kein Bedürfnis hat, ein abschließendes Urteil zu fällen und es bei einem schlichten "Ich weiß es nicht" belässt. Mache ich auch so.