Altenfeld (Thüringen): Mutter findet vom Vater getötete Kinder
24.02.2018 um 00:59https://www.insuedthueringen.de/region/thueringen/thuefwthuedeu/Mord-von-Altenfeld-Keine-Ermittlungen-gegen-Jugendamt;art83467,5991112
Doch dann heißt es:
Dass er überhaupt mit ihnen alleine zu Hause sein konnte, scheint rückblickend umso unfassbarer, da eine Mitarbeiterin des Jugendamtes während ihrer Vernehmung als Zeugin vor Gericht angegeben hat, dass es nach den Richtlinien des Jugendamtes ein "gewichtiger Anhaltspunkt für eine Kindswohlgefährdung" sei, wenn Kinder mitansehen müssen, wie es zu häuslicher Gewalt zwischen ihren Eltern kommt.Wäre also nicht zufällig eines der Kinder um die Ecke gekommen und hätte der Mann seine Frau immer nur hinter geschlossenenen Türen geschlagen, hätte keine erkennbare Gefahr für die Kinder bestanden?
Doch dann heißt es:
Allerdings, sagte der Sprecher: "Auch wenn am Abend des 13. Juni oder am 14. Juni eine Mitarbeiterin des Jugendamtes einen Hausbesuch gemacht hätte, wäre kaum eine andere Entscheidung als die getroffene Entscheidung - nämlich die Kinder weiterhin beim gewalttätigen Vater zu belassen - getroffen worden." Immerhin hätten sowohl der bis dahin noch nie gegen die Kinder gewalttätig gewordene Vater, als auch die Mutter am Abend des Übergriffs auf die Frau gesagt, "dass die Kinder beim Vater - dem Angeklagten - verbleiben sollen".Und letztendlich lag die Verantwortung zum Verbleib der Kinder dann doch bei der Mutter:
"Die Mutter der Kinder hat in ihrer richterlichen Vernehmung beim Amtsgericht Erfurt angegeben, dass sie am Abend des 13. Juni durchaus eine Abwägung zum Verbleib der Kinder getroffen hatte, was gegen eine kognitive Beeinträchtigung am Abend des 13. Juni 2017 spricht", sagte der Sprecher.