Fat-Juergen schrieb:dazu passt perfekt, vorher noch das Handy zu verileren (kann natürlich auch sonst passieren).
Ja, eben, wie im Swingerclub: Alles kann, nichts muss.
Ich möchte euch ein Beispiel geben.
Stellt euch mal folgendes Szenario vor (dieser Teil Teil ist imaginär):
Man fischt aus einem beliebigen deutschen Fluss einen jungen, dunkelhäutigen Mann. Keine Drogen nachweisbar; gepflegte Erscheinung, keine Gewaltspuren feststellbar. Bei der Polizei liegt bundesweit keine Vermisstenmeldung vor. Er hat aber Ausweispapiere bei sich und kann so identifiziert werden. Es stellt sich raus, dass er Student war in einer ca. 100 km entfernten Stadt (die nicht an diesem Fluss gelegen ist).
Nehmt euch mal zum Spaß paar Minuten Zeit, auf was für Hypothesen ihr kommen würdet, wenn das der EP eines Threads wäre.
SpoilerAuflösung ("echter" Teil)
Ich hab in einer 100km entfernten Stadt studiert und mal einen Studienfreund zu mir eingeladen, der aus Mali stammt. Wir sind am Ufergehweg eines Flusses entlangspaziert, als er plötzlich direkt an das Ufer kraxelt, bis ans Wasser, das nicht gerade einfach zu erreichen ist und die Hand reinhält. Als er zurückkommt, erklärt er mir, dass das in seiner Kultur üblich ist, dass man ein Gewässer, das man noch nicht kennt, "begrüßt".
Was will ich damit sagen?
Ich weiß von vielen ausländischen Studenten, dass sie auch "einfach so" mit dem Zug durch Deutschland fahren und fremde Städte besuchen. Mein Studienfreund hätte theoretisch auch einfach so in diese Stadt kommen können, ohne dass er da jemanden kennt. Er hätte dieses Ritual nachts machen können, wo nichts los ist am Ufer und ihn kein Mensch gesehen hätte. Er hätte das Gleichgewicht verlieren können und reinfallen - und ertrinken. Seine engeren Freunde in der Studienstadt waren ebenfalls alles Afrikaner, die hätten sich evt. gescheut, die Polizei zu kontaktieren. Seine deutschen Freunde und Bekannte wie ich hätten sich gedacht "Hm, wahrscheinlich musste er kurzfristig nach Mali zurück." Es hätte ihn aus behördlicher Sicht also niemand vermisst. Niemand hätte sich einen Reim drauf machen können, wie er in einem Fluss in einer 100 km entfernten Stadt landen kann. Wir hätten auf Allmy spekuliert: Ist er entführt worden und in der anderen Stadt getötet worden? Kam er in die andere Stadt, um "krumme Sachen" zu drehen (als Student braucht man ja Geld ;)) und ist in dem Kontext getötet worden? Gab es einen fremdenfeindlichen Hintergrund? Oder, oder, oder...
Ich will damit natürlich nicht sagen: Malina hat ein afrikanisches Flußritual durchgeführt. Ich will damit sagen: Wir können hier alles mögliche reinspekulieren und werden womöglich niemals eine Rückmeldung bekommen, welche Spekulation denn wenigstens von der Richtung her stimmt.