Frau nach Kreuzfahrt vermisst

"Mich würde auch interessieren, ob die Bordfotografen einige Aufnahmen von der Familie geschossen hat?"

Ja, haben sie. Die Ehefrau ist nur einmal mit drauf.

Ich könnte mir vorstellen, gerade WEIL es in Malta einen großen Flughafen gibt, hat Belling gesagt, sie sei erst in Katakolon von Bord gegangen. Denn wäre sie in Malta von Bord (wegen geschäftlicher Verpflichtungen), hätte sie ja spätestens am nächsten Tag einen Flieger nach Dublin bestiegen, was leicht nachprüfbar gewesen wäre.
Aus Katakolon gestaltet sich die Heimreise schwieriger und unübersichtlicher. Deshalb bietet Katakolon gewisse Vorteile für eine solche Behauptung.

@Menedemos
gleichzeitig macht es die Behauptung jedoch in vielfältiger Weise unglaubwürdiger, ich sehe da keinerlei positiven Trade-Off für DB.

@otternase
Du hast einerseits natürlich Recht. Andererseits musst du bedenken: Eine Insel ist eine Insel und Malta gilt als sehr kleine Insel. Da sagt doch jeder: "Wenn sie auf Malta ausgestiegen ist, müsste sie ja wohl zu finden sein." Mir ist zwar durchaus klar, dass Malta immerhin groß genug ist, dass man dort für eine Weile untertauchen kann, ganz zu schweigen davon, dass man vielleicht nicht sofort gefunden würde, wenn man z.B. von einer Klippe stürzt. Aber vielleicht hielt Belling Malta für eine wirklich winzig kleine Insel. Auf jeden Fall aber gibt es nur EINEN Weg, Malta zu verlassen und das ist der Flughafen. Auf dem Festland dagegen verlieren sich die Spuren ... So ganz abwegig finde ich es also nicht, Katakolon statt Malta anzugeben.

@Menedemos
einen auf Malta Vermissten hatten wir ja hier mal im Forum diskutiert:
Mike Mansholt (17) auf Malta spurlos verschwunden
der wurde allerdings relativ schnell gefunden, sicherlich aber auch, weil es sich recht eng eingrenzen liess, wo er verschwunden war

Es gibt übrigens noch einen zweiten Weg, Malta zu verlassen, Virtu Ferries verkehrt täglich zwischen Malta und Sizilien
http://www.virtuferries.com/ (Archiv-Version vom 07.05.2017)
Keine Ahnung, wie das heute läuft, ich bin da mal vor gut 10 Jahren mit übergesetzt (von Italien nach Malta) und damals wurde nicht viel Wert auf die Kontrolle der Ausweise gelegt...?

Mit der Fähre Malta-Sizilien hatte ich ja auch schon geschrieben. Selbst ohne Kontrolle dürfte sie dann jmd aufgefallen sein. Auch in Sizilien, zumal wenn sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist.
Ich sehe es wie Menedemos, der Ehemann wird sich sehr bewusst für die Version Katakolon und nicht Malta entschieden haben - und ich persönlich verstehe auch seine Logik. Und wenn es nur daran lag, dass er wegen der Überwachungskameras Zeit schinden wollte. 

Guten Tag,

ich möchte hier mal eine Frage stellen.

Diese Kreuzfahrtschiffe haben ja auch Rettungsboote.
In diesen Rettungsbooten könnte ja auch eine Notration an Wasser und Lebensmitteln sein für den Fall das die Leute einige Tage auf dem Meer treiben bis sie gerettet werden.

Was wäre wenn sie als fast alle in Griechenland an Land waren in eines dieser Boote gestiegen ist und abgewartet hat bis das Schiff wieder in Italien angelegt hat. Danach im allgemeinen Trubel als alle von Bord gingen einfach mitgegangen ist.

O.k. dies würde ein Verschwinden mit gleichzeitiger Belastung des Ehemannes voraussetzen.

Diese Idee ist mir gekommen weil es ja hieß das sie die Reise wollte und auch bezahlt hat.


Venerdi

@venerdi
falls sie von Bord gegangen ist, spielt es keine Rolle, wann sie von Bord gegangen ist, auch am Endziel ist ein Auschecken erforderlich und wenn der Sicherheitsdienst des Schiffes ordentlich arbeitet, schlüpft da keiner "im allgemeinen Trubel" durch. Deine Überlegung in Ehren, aber dadurch ändert sich eigentlich nichts.
Unklar ist mir weiterhin, wie leicht oder schwer es ist, von einem Kreuzfahrtschiff ohne Auschecken runterzukommen. Der normale Gast legt es ja darauf nicht an, für die Sicherheit des Schiffes ist die umgekehrte Richtung weit gefährlicher (wenn ein blinder Passagier an Bord gelangt), eine so scharfe Kontrolle und Schleuse wie bei einem Flugzeug würde der Bequemlichkeit der Passagiere entgegenstehen und möglicherweise nicht akzeptiert. Ich könnte mir daher vorstellen, dass es bei Kenntnis der Schwachstellen des System durchaus möglich ist, von Bord zu gehen, ohne erfasst zu werden. Interessanterweise hiess es in der Sendung, ihre Eltern seien Schiffstechniker. Vielleicht hatte sie daher Kenntnis über Schwachstellen im System.

Mal ein ganz anderer Gedanke: sie passt ja wohl in den Koffer, so wurde das in der Sendung belegt. Was, wenn sie einen Komplizen hatte, der bei irgendeinem Landgang, zB. in Katacolon, im Koffer vom Schiff gerollt hat? Es wird doch vermutlich ein Koffer bei Verlassen des Schiffes nicht geöffnet und geprüft?
Es wäre natürlich die Frage, warum sie das tun soll, Antwort darauf könnte höchstens die Idee sein, ihren Mann zu belasten.
Ein Motiv dafür hatte ich in Form "Sorgerechtsstreitigkeit" ja hier mal aufgeführt:
Beitrag von otternase (Seite 8)

Mir würde da nur eine Theorie einfallen: im Zuge der wohl bevorstehenden Trennung gab es Unstimmigkeiten über den Verbleib der Kinder. Vielleicht wollte sie nach China zurück und die Kinder mitnehmen und er war dagegen. Nun, da sie verschwunden und er unter Mordverdacht steht, übt ihre Mutter die Personenfürsorge für die Kinder aus (so verstehe ich den Beitrag?), vorerst wohl in Italien, die Mutter will erstmal nach Dublin, aber ich nehme an, dass sie längerfristig nach China zurück muss bzw. will, zu ihrem Mann, ihrer Verwandtschaft und ihren Freunden, in ihr gewohntes Umfeld und dann sinnvollerweise die Kinder mitnehmen wird um sich weiter um diese zu kümmern. Würde dann die Verschwundene wieder auftauchen, nach China fliegen, dann würde zwar ihr Mann aus der Haft kommen, aber kaum noch Chance haben, seine Kinder wieder aus China herauszubekommen.

@otternase

Ja mit einem Helfer wäre es auch am Zielhafen in Italien möglich das Schiff in einem Koffer zu verlassen.

Mit Helfer wäre auch die Verpflegung an Bord kein Problem. Der Verbrauch wird halt auf das Konto des Helfers gebucht.

In Italien ist sie dann in der EU und kann dann fast überall hin ohne kontrolliert zu werden. Sie müsste nur um die Schweiz herumfahren.


Venerdi

@otternase
@venerdi

Ich sehe keine Möglichkeit, unbemerkt von Bord zu kommen.
Dafür gibt es die Gangway und die Sicherheitskräfte überprüfen jeden einzelnen Passagier.
Einen Koffer kann man beim Landgang mitnehmen, denke auch nicht, dass dieser durchleuchtet werden würde.
Umgekehrt, bei Rückkehr  an Bord werden sämtliche Taschen oder Rucksäcke durchleuchtet und sogar ggf. durchleuchtet.


Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Li-Li "aus dem Staub" gemacht hat, um sich in irgendeiner Form an ihrem Mann zu rächen.
Somit hätte sie ihren beiden Kindern nicht nur die Mama, sondern auch noch den Papa genommen .... wie verantwortungslos ist das denn?

Naive Frage: Bekommt man in einem Koffer überhaupt Luft?

@snowdon
wenn man ein kleines Luftloch reinschneidet auf jeden Fall, das wird bei grober Ansicht nicht bemerkt

@AidaBella
eine Möglichkeit, unbemerkt von Bord zu kommen, nämlich im Koffer, haben wir ja nun schon herausgearbeitet, einzige Vorraussetzung dafür ist die Existenz eines Helfers. Verifizieren könnte man das nur anhand der Videoaufnahmen des Lobbybereichs, aber wir vermuten ja hier, dass die schon zu früh gelöscht wurden.
Ein mögliches Motiv dafür habe ich hier ja schon genannt. Für die Kinder würde sie als Mama ja nur temporär fehlen, nämlich nur, bis die Kinder in China sind. Und die Kinder vom Papa zu trennen, wäre danach ja gerade ihr Ziel gewesen.

Egal, ob es nun so läuft, oder ob DB Li-Li umgebracht hat, ich bin mir fast sicher, dass der Streit um das Sorgerecht für die Kinder im Zuge einer bevorstehenden Trennung der Schlüssel zu dem Ereignis war. Finanzielle Probleme hatten die schon jahrelang, ohne sich deswegen gegenseitig umzubringen und ihren Umgang mit ihm hat er auch jahrelang akzeptiert, ohne dass es zu einer Trennung kam.
Für Bekannte und Nachbarn und auch für ihre Mutter auffällig war jedoch die riesige Diskrepanz der Erziehungsmodelle der beiden Elternteile. Da eine Trennung bevorstand, so wird kaum der Streit ums Geld gegangen sein, sie hatten ja beide wenig, aber sehr gut denkbar ein Streit um das Sorgerecht für die Kinder und damit die Durchsetzung des jeweils eigenen Erziehungsmodells.

Li-Li hatte ja wohl in Irland -so jedenfalls laut Fernsehbeitrag- keine engen Freunde, finanziell-geschäftlich waren ihre Ideen und Ziele eher gescheitert, wenn eine Trennung bevorstand, spricht sehr viel dafür, dass sie beabsichtigte, nach China zurückzukehren. Und dann auch die Kinder mitzunehmen, womit DB sicher nicht einverstanden gewesen wäre. Das wäre für DB ein mögliches Motiv, Li-Li zu töten und für Li-Li ein mögliches Motiv, ihren Mann zu belasten, um ihn ins Gefängnis und die Kinder zu ihrer Mutter zu bringen.

@otternase

Da müsste das gesamte Umfeld der Familie durchleuchtet werden.
Wollte Li-Li denn überhaupt gerne nach China zurück, hatte sie jemals erläutert, dort mit ihrer Familie leben zu wollen?
Würde die eigene Mutter denn ein Leben lang "dicht halten"?
Ich meine, sie wäre ja dann Mitwisserin, wenn der eigene Schwiegersohn unschuldig im Gefängnis sitzt.
Die beiden (Mutter und Schwiegersohn)
 haben aber ein gutes Verhältnis und somit schließe ich so ein derartiges Vorhaben von Li-Li aus ...

@otternase

otternase schrieb:Verifizieren könnte man das nur anhand der Videoaufnahmen des Lobbybereichs, aber wir vermuten ja hier, dass die schon zu früh gelöscht wurden.

Nun mit einem Helfer kann es doch sein das sie zwar in einem Koffer war aber selbstverständlich nicht in diesen bekannten Koffer von Bord ging.

Wer sagt denn das der Helfer als er an Bord gegangen ist alle seine Koffer voll hatte.
Also beim Verlassen dann den Inhalt von zwei Koffern in einen Koffer und schon ist einer frei für sie.


Venerdi

@AidaBella

Ja, genau die Mutter von ihr soll laut den Anwälten von Daniel Belling ein ausgesprochen gutes Verhältnis zu ihm haben, auch jetzt noch. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sie ihn unschuldig im Gefängnis wissen wollen würde.
Es ist mir auch insgesamt zu kompliziert gedacht, also diese Version, dass Li-Li ihr Verschwinden derart inszeniert. Die Erfahrung zeigt, dass es in den meisten Kriminalfällen die Lösung tatsächlich viel näher liegt. Raum zum Spekulieren bietet sich andererseits in diesem Fall natürlich geradezu an.

@venerdi

Diese Familie scheint nicht viele Freunde gehabt zu haben ...
Welcher Helfer lässt sich auf so Wagnis ein und macht sich mitschuldig?
Mit wievielen Koffern soll er denn bitte angereist sein?
Wo ist denn dann der Koffer von Li-Li abgeblieben?

@Misterioso
Stimmt, spekulieren kann man natürlich viel. Ich halte aber dann eher das naheliegendste für "die Lösung".

@AidaBella

Wie ich geschrieben hatte.
Der Helfer ist mit zwei halbvollen Koffern an Bord gekommen.

Ihr bekannter Koffer kann ja auf See über Bord geworfen worden sein.

Am Ziel ist er dann mit einem vollen Koffer und einem Koffer mit ihr drin von Bord.

Warum soll jemand so ein Wagnis eingehen? Nun jemand der sie kennt oder meint sie zu kennen.


Venerdi

Allein schon vom Gefühl passt die Helfer-Geschichte nicht. Von ihr sind gar keinen Freunde bekannt, beim Mann hat man ja wenigstens noch den einen Ex-Kollegen als Freund ausfindig gemacht. Worauf fußt du deine Theorie, also ich meine spezifisch auf die Bellings bezogen?
Allgemein kann man natürlich so einer Helfer-Geschichte für möglich halten, aber eine Frau, die weder in der Nachbarschaft noch in der chinesischen Community von Dublin enge Freunde hatte, wird so einen Helfer kaum real finden. Dazu gehört ja schon ein wenig mehr als nur bekannt zu sein.

@Misterioso

Misterioso schrieb:wird so einen Helfer kaum real finden. Dazu gehört ja schon ein wenig mehr als nur bekannt zu sein.

Nun so genau wollte ich es hier nicht schreiben. ( es gibt hier ja auch Regeln )


O.k. selbstverständlich ist die Frage nach einem Helfer weit hergeholt.
Es kam ja nur auf weil ich hier gefragt hatte ob sie sich beim Halt in Griechenland in einem der Rettungsboote versteckt haben könnte und dann am Zielhafen im Trubel mit den anderen von Bord gegangen ist.


Venerdi

@venerdi
wieso "selbstverständlich" nicht in dem bekannten Koffer? Es achtet doch keiner so genau auf die Koffer beim Auschecken, als dass da noch jemand sagen kann, wer da welchen Koffer runtergerollert hat, ihr Koffer fehlt, der Inhalt aber nicht. Wenn es sich wirklich so zugetragen haben sollte, dann dürfte das schon genau mit diesem Koffer passiert sein.

@AidaBella
Für jeden kriminellen Akt findet man irgendwie doch einen Helfer, wie und warum auch immer. Vielleicht ein neuer Lover? Oder ein Vertrauter, eine alte enge Freundin aus der alten Heimat?

Die Mutter muss dafür derzeit noch nichts wissen, sie erfüllt ihre Rolle in diesem Plan quasi automatisch, nämlich die Sorge für die Kinder übernehmen und die Kinder nach China bringen.

Es muss dafür auch niemand "ein Leben lang" stillhalten: sobald die Kinder in China sind, könnte Li-Li wieder auftauchen und nach China abreisen. Strafrechtlich droht ihr wenig, vielleicht maximal "Vortäuschung einer Straftat"?
DB würde dann entlassen aus dem Gefängnis, aber wenn die Kinder aber erstmal in China sind, wird es DB kaum gelingen, diese gegen den Willen der Kindsmutter wieder aus China rauszuholen, mit der Macht des Faktischen hätte sie sich da durchgesetzt.

@Misterioso
gerade weil sie in Dublin keinen engen Freundeskreis hat, komme ich auf diese Idee: geschäftlich gescheitert, bei bevorstehender Trennung beziehungstechnisch gescheitert UND keinen Freundeskreis in Dublin, was sollte sie dort noch halten? Hätten die sich getrennt und Li-Li wäre in Dublin geblieben, dann wäre sie ganz auf sich gestellt gewesen, ohne Verwandte und Freunde. Schon aus Vernunftgründen wäre es da für sie das Beste gewesen, zurück in die Nähe ihrer Eltern (und wohl auch sonstigen Verwandtschaft und alten Freundinnen etc.) zu ziehen.

Speziell auf die Bellings angepasst komme ich auf die Theorie, weil für den Fall einer bevorstehenden Trennung ich auf Grundlage des bislang Bekannten als schwersten, vielleicht sogar einzigen Konfliktpunkt das Sorgerecht für die Kinder erkennen kann, damit auch für eine irgendwie geartete Tat (auch zB. für einen Mord an ihr durch ihn) als wahrscheinlichstes Motiv vermute.