emz schrieb:Ich könnte mir vorstellen, dass solche Urteile, wie das, was @MysteryGuy verlinkt hat, in Taxler-Kreisen sehr wohl bekannt sind. Des weiteren könnte ich mir vorstellen, dass die doch für eine gewissen Verunsicherung sorgen, so nach dem Motto, wie wir es machen, machen wir es falsch. Schließlich können sie ja nicht bei jedem, der ihnen womöglich zu betrunken vorkommt, die Polizei holen.
Was wäre denn, wenn sich sämtliche Taxifahrer auf die Seite dieses einen Gesuchten gestellt haben und nun Informationen an die Polizei gezielt abblocken? Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass keiner weiß, wer das war.
Klar, das stimmt natürlich...
Die Frage ist halt, inwieweit TK wirklich alkoholisiert oder sonstwie (gesundheitlich) angeschlagen war... Und ob der Zustand erkennbar war.
Schließlich reagiert jeder unterschiedlich auf Alkohol: Die einen werden redselig und lustig, die anderen unangenehm und aggressiv, wieder andere sagen gar nichts. Und je nachdem, wie die Toleranz ist, merkt man bei dem einen kleine oder nur ganz wenige Ausfallerscheinungen, nachdem er eine Flasche Wodka auf ex geleert hat, während der andere nur am Bierschaum riechen muß, um gleich lallend auf dem Boden herum zu rollen...
Aber vielleicht ging es ihm, wie ich vorhin bereits schrieb, wirklich nur schlecht - und da Geschäftsessen geht man halt pflichtbewusst hin - in so einem Fall würde ich mich von Kollegen auch gerne ins Taxi setzen lassen. Und wenn er dann im Gewusel tatsächlich die Jacke vergessen hätte, dann wäre die Umkehr für mich mehr als naheliegend gewesen. Schließlich hatte er ja eine recht lange Fahrt vor sich.
Und ein anderes, mögliches Szenario, weshalb die Fahrt nicht nach Buchholz ging, wären die Straßenverhältnisse gewesen. Über dieses Thema habe ich neulich noch mit einem Arbeitskollegen diskutiert - unabhängig von diesem Fall.
Es ging darum: Innerhalb unserer Dienststelle sind meine drei Kollegen und ich "mission essential", soll heißen: Wir müssen kommen, egal, wie es auf den Straßen aussieht, während es für die restlichen Kollegen durchaus großzügige Regelungen gibt. Wie neulich: In meinen Augen drei Schneeflocken auf der Straße, schon galten die Straßen als unpassierbar, und alle anderen wurden heim geschickt. Ich hab darüber nur müde gelächelt, zumal ich diejenige mit der weitesten Anfahrt bin (etwas mehr als 45 km)...
Allerdings bin ich dann in einer Nacht selbst heimgefahren, da war es stellenweise eisglatt - und da ist selbst mir der Stift gegangen und ich bin teilweise im Schritttempo gefahren...
Richtiges Glatteis habe ich jedoch noch nie (bewusst) erlebt, kann mir aber lebhaft vorstellen, daß dann gar nichts mehr geht. Schnee macht mir grundsätzlich nichts aus, da machen mir höchstens die anderen Verkehrsteilnehmer Sorgen... Insofern kann ich mir auch denken, daß es für Taxis irgendwo eine Grenze gibt, wo sie einfach nicht mehr fahren müssen / können . Ob das jeweils im eigenen Ermessen liegt, keine Ahnung. Aber wenn auf den Straßen wirklich nichts mehr geht, weshalb sollen dann ausgerechnet Taxis noch fahren müssen (und womöglich sich und die Fahrgäste noch unnötig in Gefahr bringen)?