Der fall gilt als geklärt.
Es gibt auch keinen thread dazu, aber die aufklärung dieses falles hat es verdient, immer wieder mal in erinnerung gerufen zu werden.
Es ist ein fall der mich sehr lange beschäftigte schon bevor ich zu allmy kam, und welcher sich in der damaligen DDR ereignete.
Vielen ist dieser ausnahmefall bestimmt bekannt;
Gemeint ist der sogenannte "KREUZWORTRÄTSEL-MORD".
So abstoßend und brutal die tat ist, so beeindruckend ist der gewaltige arbeitsaufwand den die vopo-behörden der damaligen ddr auf sich nahmen, um diesen fall zu klären.
Ich will es einmal so interpretieren;
Wenn es dem ddr-regime damals egal war freiheitsliebende menschen die in den westen fliehen wollten an der grenze abzuschießen, dann könnte es ihnen vllt. auch nur recht gewesen sein solch einen unliebsamen pädophilenfall stillschweigend unter den teppich zu kehren.
Aber mit dieser einschätzung liegt man falsch!^^
Zum fall:
Ein bahnstreckenläufer der damaligen ddr, der die gleise abläuft und überprüft, findet im frühjahr 1981 auf seiner strecke einen koffer der direkt neben den gleisen liegend.
(Der tatsächliche damalige finder des koffers.)
Als er den koffer öffnet sieht er darin in einer plastikplane den zusammengekauerten toten körper eines kleinen jungen.
Wie sich später herausstellt handelt es sich bei dem jungen um den kleinen Lars B. aus Halle Neustadt, über den schon eine knappe vermißtenmeldung in der ddr-zeitung "freiheit" veröffentlicht wurde.
Er wurde sexuell mißbraucht und mit stumpfer gewalt gegen seinen körper und kopf, und durch stiche getötet.
Sehr schnell fallen den ermittlern die zeitungsblätter auf, mit denen die freien stellen im koffer um den jungen herum ausgefüllt wurden.
Besonders auffällig ist, das sich auf sehr vielen dieser zeitungsblätter mehr oder weniger ausgefüllte kreuzworträtsel befinden.
Und offensichtlich wurden die k-rätsel alle von der selben person ausgefüllt.
Da ein ausstellen des koffers in einem schaufenster in "Ha-Neu" mit der hoffnung das jemand dazu auskünfte geben könnte ohne erfolg blieb, setzte man noch mehr auf schriftexperten, die herausfanden das einige der buchstaben im rätsel wie zb. der buchstabe "A", immer in einer gleichen markanten form geschrieben sind.
(Originalbild eines der rätsel. Auffällig das "A" mit der lücke im oberen bereich. Sowie das "E" mit den nach oben gezogenen linien.)
So hofften die ermittler darauf, näheres über den schreiber der rätsel und den bezug des koffers dazu mit dem toten jungen herausfinden.
Daraufhin startete eine ermittlungsaktion der behörden, vopo und sogar der stasi, die ihresgleichen sucht.
Es wurden durch die genannten behörden als auch durch freiwillige, junge pioniere und auch auf arbeitstellen sogenannte "schriftleistungen" von bürgern aus halle-neustadt eingeholt, die in ihren quantitativen ausmaßen jeden rahmen sprengten.
Es war ein immer gleicher bestimmter text der vorgegeben war und den man dann als schriftleistung nachzuschreiben hatte.
Damit die massen an schriftproben die in den depots eintrafen überhaupt bewältigt werden konnten, wurden extra dafür fachkräfte in "crash-kursen" angelernt, um aus den zum schluß über 500.000 abgebenen schriftproben die eine herauszufinden die die gesuchte ist.
Auch wurden zehntausende von ausgefüllten behördenformularen wie p´ausweisanträge usw. ausgewertet.
Letztendlich gelang dies unglaublicherweise.
Es war die schriftprobe einer mutter, deren tochter mit dem täter befreundet war.
(Ohne das sie nach damaligen erkenntnissen etwas mit der tat zu tun hatte.)
Der täter hatte einen schlüssel zu der wohnung der mutter und brachte den jungen dort um weil er wußte das sich zu diesem zeitpunkt niemand dort aufhielt.
Der koffer befand sich in der whg. der mutter und auch die zeitungen die er zum auspolstern im koffer benutzte.
Danach verließ er mit dem koffer das haus, fuhr mit der ddr-bahn ein stück strecke und warf den koffer später am ungefähren auffindepunkt aus einem abteilfenster.
Und so wie es begann, endete es auch.
Mit einem kleinen artikel auf s.2 unauffällig in der zeitung...
"Tötungsdelikt aufgeklärt".
Ich kann nur jedem empfehlen sich die jeweiligen sendungen anzuschauen.
Die eine ist eine doku der reihe "Die großen Kriminalfälle".
https://www.youtube.com/watch?v=ynof6o4CgpE (Video: Die großen Kriminalfälle S01 E04 Der Kreuzworträtsel Mord)Die andere eine folge der reihe "Polizeiruf 110" die den fall mit einigen unwesentlichen abweichungen ziemlich genau darstellt.
Leider gibt es davon nur einen kurzen ausschnitt auf YT.
polizeiruf 110 der kreuzworträtselfall
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Edit.
2013 erregte der fall noch einmal aufsehen.
Die damalige freundin des täters, die 2013 eine attraktive endvierzigerin war, schrieb ein buch über diesen fall.
Obwohl es teilweise fiktiv ist, sollen die angaben im buch doch so ziemlich der wahrheit entsprechen.
Und so wie die staatsanwaltschaft jetzt ermittelt, decken sich diese angaben aus dem buch nicht mit denen die die damalige freundin des täters bei der vopo angab.
07.02.13
DDR-Kriminalfall Staatsanwalt ermittelt wieder im «Kreuzworträtsel-Fall»
Der spektakulärste Kriminalfall der DDR-Geschichte wird erneut aufgerollt - der Kreuzworträtselmord von 1981 in Halle-Neustadt. Mehr als 30 Jahre nach dem Verbrechen hat die Staatsanwaltschaft Halle von Amts wegen ein Mordermittlungsverfahren gegen die damalige Freundin des Täters eingeleitet, wie Sprecher Klaus Wiechmann sagt. Ausgelöst wurde es durch Zeitungsinterviews und ein gerade erschienenes Buch, in dem die 49-Jährige das damalige Geschehen verarbeitet - verpackt in eine fiktive Rahmenhandlung.
Im Januar 1981 war in Halle-Neustadt der siebenjährige Lars ermordet, dessen Leiche in einem Koffer verpackt aus einem Zug geworfen worden. Ein ausgefülltes Kreuzworträtsel führte die Polizei Monate später zum 18-jährigen Täter.
Unter dem Titel "Der Kreuzworträtselmord: Die wahre Geschichte" ist im Sutton-Verlag jetzt das Buch von Kerstin Apel erschienen. Es enthülle, wirbt der Verlag, was nie bekannt geworden sei: dass sie den Mord entdeckt habe. In einem Zeitungsinterview wird Apel damit zitiert, dass sie ihren Freund bei der Tat in der Wohnung ihrer Mutter überrascht, davon bisher aber niemand gewusst habe. Dass er sie am Fliehen gehindert und psychisch unter Druck gesetzt habe.
http://www.mz-web.de/mitteldeutschland/ddr-kriminalfall-staatsanwalt-ermittelt-wieder-im--kreuzwortraetsel-fall--7166794
Was daraus wurde konnte ich nicht herausfinden.