Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

@zmkkck
Ich weiss, was du meinst. Du hast es ja sofort klar gestellt, dass du dich unglücklich ausgedrückt hast. Im Fall Lucile hieß es mal, dass das Metallstück aus einem (Altmetall-?)Container des österreichischen ADAC-Pendants (schreibt man das so?) stammen soll. Ich weiss aber nicht, ob man da immer noch daran festhält, nach dem es bei C.G. scheinbar ähnliche Verletzungs-/Begehungsmuster gibt.

Mein Kommentar sollte auch nicht so hart klingen wie es sich liest. Ich hatte eine zeitlang beruflich mit einem bestimmten Klientel zu tun, da war ich völlig überrascht, mit was für Schlagwerkzeugen sich Leute so durch die Gegend bewegen und dass als völlig normal und notwendig empfinden. Mir war das vorher nicht bewusst, dass es das gibt. Und es hat ehrlich gesagt, mein Vorstellungsvermögen weit übertroffen. Und ich glaube, das geht vielen Menschen so.

Misterioso schrieb:...in Italien erfährt man fast jedes Detail der Ermittlungen. Ich denke, die deutschen Ermittler wollen bei ihrer Arbeit einfach nicht von Hobbyermittlern behelligt und bei der Arbeit gestört werden ;-)

Vielleicht könnte die Bekanntgabe des aktuellen Ermittlungsstandes auch den Täter warnen und zur Flucht bewegen. Darüber hinaus benötigt die Polizei auch gewisse Ergebnisse, um einen Täter zu überführen. Sind diese Ergebnisse durch Veröffentlichungen Allgemeingut, kann das dazu führen, dass eine Indizienkette nicht stringent dargelegt werden kann und ein äußerst gefährlicher Täter freigesprochen werden muss.

Ich persönlich finde, dass die Polizei bezüglich ihrer Ermittlungen bei Speditionen, Gasthöfen, (vermutlich österreichischen) Verkehrsüberwachungssystemen erstaunlich konkret ist und ziemlichen Druck aufbaut.

Einfach denken. Wie so oft. Eisenstange --> LKW. Tatorte --> Nähe Autobahn und Nähe zu Rastplätzen. Tatzeitpunkt --> Fahrverbots-Sonntag. Und ganz entscheidend: DNA Gleichheit mit 400 km Entfernung --> Mobilität.

Summe: LKW Fahrer. (oder zumindest alleinige Fahrtätigkeit)

@Nalimon

Nalimon schrieb:Ich denke es kommt jemand in Betracht, der bereits Lebenserfahrung aufweisen kann, Alter ca 30-50 Jahre.
Weiter denke ich, dass er von eher geringer Statur ist (bis 1,80 m, eher "geringeres" Körpergewicht). Dies gründet sich auf folgende Überlegung: Für den Täter war es anscheinend wichtig, sich nicht auf einen Kampf einlassen zu müssen, da er sich vermutlich nicht körperlich überlegen fühlte. Daher vermutlich die Anwendung von vis absoluta (willensbrechender Gewalt) durch Schläge auf den Körper des Opfers.

Danke für deine Ausführungen, insbesondere Sexualstraftäter in der Sicherungsverwahrung betreffend. Ich denke auch, dass beide Frauen zufällig Opfer wurden und der Täter schon oft nach Gelegenheiten zur Tatausübung suchte. Fast bei allen Serientätern gibt es auch "Beinahe"-Opfer, vielleicht meldet sich diesbezüglich noch jemand.
Was die Staturausführungen betrifft, kann deine These stimmen. In diesem Fall betont die Kripo jedoch, dass der Täter "schwer psychisch gestört" sein muss. Bei der Tatausführung scheint die Eisenstange und das brutale Vorgehen also nicht rationalen Überlegungen des Täters geschuldet zu sein (zB Angst vor körperlicher Unterlegenheit gegenüber dem Opfer), sondern Teil einer (dissozialen? oder sadistischen?) Persönlichkeitsstörung. Die "Unterlegenheit" ist eher emotional und durch einschneidende Erlebnisse (zB mit der zentralen weiblichen Bezugsperson, also der Mutter) in der Kindheit zu finden. Die emotionalen Zurückweisungen durch Frauen gehen in der Pubertät und jungen Erwachsenenalter oft weiter, aufkommende Aggressionen werden in der Pubertät mit sexuellen Fantasien assoziiert, und fertig ist das "Monster".

Alle 5km sind Menschen extrem aktiv im Internet. Bei 400km muss es ein Bezug zur Ortschaft geben. Das hat nichts mit Ausspionieren im Internet zu tun.

@MaryPoppins
Stimmt, das Gefühl der Unterlegenheit und die Wahl der Tatwaffe muss tatsächlich nicht rein rationalen Überlegungen folgen. Ich denke auch das fast jeder sexuell motivierte Mörder in irgendeiner Form psychisch schwer gestört sein muss, insbesondere wenn die Tötung durch Einwirkung stumpfer Gewalt auf den Kopf des Opfers ausgeführt wird (ohne dies hier anschaulich ausführen zu wollen). So weit ich weiß, wurde die Tatwaffe bei Carolin (noch) nicht gefunden, es könnte laut Kripo jedoch eine Eisenstange gewesen sein, richtig?

Man darf aber nicht nur den klassischen Psychopathen im Kopf haben. Vielmehr sind es auch in vielen Fällen Narzissten und Soziopathen die diese Taten begehen. Oft fühlen sich diese Menschen auch in der Kindheit von weiblichen Personen (Mutter) übermässig bevormundet und entwickeln aus diesen Gründen Fantasien die von der Dominanz über weibliche Personen geprägt sind. Ich denke aber nicht, dass man sich den Täter als klassisches "Monster" vorstellen sollte. Solche Menschen sind überwiegend oberflächlich sozial durchaus angepasst und fallen daher nicht groß auf. Und das macht es eben so gefährlich.
Bei vielen Tätern habe ich mich über mich selbst erschrocken, denn ich hätte, wenn ich sie mir "draußen" begegnet wären, nie etwas böses vermutet. Meistens sahen sie sogar auf den ersten Blick eher harmlos aus. Was ich damit sagen will ist, man kann allen Menschen nur vor den Kopf gucken.

Wenn der Tatort wirklich ungleich dem Fundort ist, gilt:

1. Der Täter ist sehr stark, oder

2. er hatte einen Handwagen/Sackkarren (gibt es in vielen LKW) dabei, oder

3. er war nur mit einem PKW unterwegs, oder

4. er fuhr mit einem LKW durch die Weinberge.

@stewe12
das denke ich auch

@türeuner
wieso kann er seinen LKW oder PKW nicht einfach irgendwo geparkt haben und dort hochgelaufen sein?
Legt man zu Grunde, dass der Täter auch Lucile getötet hat, so scheint es wahrscheinlich, dass er Carolin am Weg angetroffen hat, bewusstlos gemacht hat und dann abseits des Weges hinter sich hergezogen hat. (Dabei hat sie vllt auch den Schuh verloren.) So scheint er jedenfalls bei Lucile vorgegangen zu sein, jedenfalls wurde es bei Aktenzeichen XY so dargestellt, inkl. Schleifspuren auf dem Asphaltweg.

@stewe12
Vielleicht beruflich ab und zu dort in Kufstein oder Endingen, mit oberflächlichen Ortskenntnissen. Wenn er nicht in einem Führerhaus geschlafen hat, wo hat er dann genächtigt?

...

Ein Mann läuft Samstagnachts in Kufstein am Innufer entlang und geht nicht etwa in irgendeine Kneipe, um nicht allein zu sein. Er erschlägt eine Frau. Wenn es ihm um Sex ginge, so könnte er in ein Bordell gehen (so beschissen ich auch das Gewebe finde).

Das Selbe in Endingen, an einem Sonntagnachmittag. Der will wahrscheinlich alleine sein, aus der Kontrolle fallen. Nur, soviel Kontakt, wie notwendig. Vielleicht kommt er ja mit Männern ähnlich schlecht klar, wie mit Frauen.

...
@Nalimon

Nalimon schrieb:Solche Menschen sind überwiegend oberflächlich sozial durchaus angepasst und fallen daher nicht groß auf

Ja, sie funktionieren kompetent in ihrer Rolle, aber fallen dann raus, wenn jemand den "wunden Punkt berührt" oder die Berufsrolle im Privaten nicht durchgezogen werden kann. Seelisch schwer gestört..., das ist erst mal das innere Erleben und das kann super hinter einer Fassade verschwinden.

Vielleicht weiss er um seine seelische Abartigkeit und bemüht sich deshalb um große soziale Anpassung im Beruf. Er separiert sich dann in seiner Freizeit, um seinen Phantasien nachzuhängen oder sie durchzuziehen. Und versucht auch dort normal rüber zu kommen, weil er weiß, dass "er sie im Prinzip nicht mehr alle hat."

@all
Eigentlich war mir die LKW-Fahrer Theorie nie so ganz nahe. Auch die Veröffentlichung dieser Vermutungen seitens der Polizei. Wenn solche Anhaltspunkte da sind, warum ermitteln die denn nicht erst einmal im Hintergrund, Überprüfung von Speditionen, Hotels usw. und gehen erst dann an die Öffentlichkeit, wenn sich dabei etwas konketes ergeben hat..
Arbeiten die Österreicher da vielleicht offener und unsere Kripo konnte da zwecks Zusammenarbeit nicht länger schweigen.

Oder wollen sie gezielt Druck auf den Täter ausüben, ihn aus der Reserve locken, auf Fehler hoffen ? Wenn es tatsächlich ein LKW - Fahrer war, dann muss dem ja jetzt recht die Muffe gehen. Vielleicht meldet er sich jetzt krank, kündigt, zieht um ? Wäre natürlich sehr auffällig, aber vielleicht wartet man eben auch auf solch ein Verhalten.

Übrigens ist mir aufgefallen, dass der Badische Winzerkeller, bei dem CG tätig war, mit einer Spedition zusammenarbeitet, die eine Niederlassung in Kufstein hat. Den Namen nenne ich hier natürlich nicht, kann jeder selber unter Logistik - Badischer Winzerkeller - nachlesen.

Wäre für mich eine mögliche Erklärung für die Ortskenntnisse in beiden Tatortregionen.

Mögliche, reine Spekulation: Täter kommt nach langer Tour spät zu seiner Heimatspedition zurück, stellt LKW ab, geht den Rest des Heimweges zu Fuß am Inn entlang und begegnet dort dem "Zufallsopfer L. ", fischt noch aus einem Schrottcontaner die Stange raus und... und.. und...

Natürlich spekulieren wir hier alle in jegliche Richtung, aber sicher eben auch nur, weil uns dieser Fall so beschäftigt, jetzt sogar zwei Fälle und jeder von uns hofft, dass dieser Mistkerl endlich gefunden wird.

@MaryPoppins

MaryPoppins schrieb:schwer psychisch gestört

Hier stellte sich bei mir spontan die Assoziation zum Pferdeschänder ein, von dem weiter oben gesprochen wurde.
@Nalimon

Nalimon schrieb:Solche Menschen sind überwiegend oberflächlich sozial durchaus angepasst

...und zwar schon aus der Notwendigkeit heraus, seinen Lebensunterhalt bestreiten zu müssen.
Zumal wenn berufliche Mobilität das Ausleben kranker Fantasien und dessen Verdeckung begünstigt.

Hallo,

Ich bin auch stiller Leser weil mich diese Geschichte um Carolin geschockt hat. Ich persönlich finde dieses Forum sehr gut denn viele unterschiedliche Perspektiven geben
Evtl. Doch auch eine noch andere Sicht und für die Ermittler
einfach hilfreich. Auch die Bilder und Videos von funki und anderen Usern helfen sicherlich gut kleine Schritte in die richtige Richtung zu gehen.

Ich habe mir gerade die Links angesehen und bin gleich erschrocken weil ich finde dass es fast aehnlichkeit zum Phantombild im Fall Lucile gibt. Aber denke, das bildet man sich einfach auch ein. Weil der Wunsch so groß ist dass der Täter geschnappt wird.
Ich hoffe ich darf sowas schreiben?

Grüße

Hallo @all

Ich verfolge den Fall auch seit einiger Zeit,

was mich bei der LKW-Fahrer Theorie wirklich stört ist, das es dem Täter scheinbar schon fast professionell gelingt keine DNA, bzw. nur bis vor kurzen nicht brauchbare DNA-Fragmente zu hinterlassen.

Die Fernfahrer die mir begegnen, können kaum jeden Tag duschen und müssen sich ehr provisorisch versorgen, wer schon mal campen gegangen ist kennt die Enge und die hygienischen Umstände...

Was mir auch auffällt ist, dass er mit Bedacht vorgeht und dann auf diese primitive, schon plumpe Weise tötet, das ist für mich ein Zeichen auf eine sehr wiedersprüchliche verzerrte Persönlichkeit des Täters.

Falls Fernfahrer, dann hatte er früher denke ich einen anderen Beruf.

Mir kam gerade so ein Gedanke zu dem Phantombild, welches im Fall Lucile erstellt wurde.

Die Zeugin hat angegeben, daß der TV ein auffallend gelbes Shirt/Sweatshirt o.ä. getragen hat.
So wurde es zumindest auf dem Bild dargestellt.

Wer trägt als Mann freiwillig so eine Farbe???

Wenn es also tatsächlich ein LKW-Fahrer war, könnte es sich nicht hierbei um Arbeits(Berufs-)kleidung handeln?

Viele Firmen haben Berufskleidung. Aber gibt es Spediteure, die gelbe Kleidung trägt?
Konnte beim Googeln nicht direkt was finden.

@Trix18
Also die einzigen die mir mit gelber Kleidung einfallen würden, wären DHL Fahrer.
Ich fahre fast täglich am Zoll vorbei, an langen Schlangen von LKw's . Die meisten Brummi - Fahrer auf Ferntour tragen private Kleidung. Häufig , Jeans - Karohemd - Weste. Typisches Trackeroutfit.

Mir fallen da gerade auch Autobahnarbeiter ein, aber dieser Sicherheitsbekleidung hat die typischen Reflektionsstreifen, die fallem in Scheiweferlicht mehr auf als die Farbe des Stoffes.

Es ist ein Irrtum, den Täter an irgendwelchen Verhaltensweisen erkennen zu wollen.
Niemand ist fähig zu erkennen, was jemand in der Lage ist zu tun.

Man kann Verhalten einordnen.
Im Vergleich.
Zu vielen, vielen anderen Personen.
Die Ähnlichkeiten aufweisen.
Mehr leider nicht.

Ist zwar die BILD - aber das ist dann doch eine neue Info - wenn sie stimmt:

An beiden Tatorten wurden identische Spuren gefunden. Nicht nur DNA.

aus einem neuen Bericht von heute Abend...

http://www.bild.de/regional/stuttgart/mord/carolin-lucile-endigen-kufstein-tirol-mord-phantombild-49995460.bild.html

An die LKW Fahrer Theorie glaube ich von Anfang an nicht, in allen bekannten Fällen wurden Anhalterinnen oder Prostituierte vom Straßenstrich zu Opfern, denn das ist die einfachste Art und Weise, an ein Opfer zu kommen, dazu muss man sich nicht in Weinbergen rumtreiben.
@Trix18 @Reblaus
Es gibt viele gelbe Fußballtrikots, z.B. Vom BVB in Deutschland oder FK Austria Wien in Österreich.
Mit Sicherheit spielen auch kleinere Vereine in gelb.

Es gab in Hinblick auf die WM 2014 etliche Fanshirts in gelb
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