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Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

9.859 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Frau, 2016 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

27.01.2017 um 19:16
Also, wenn sie jetzt aber Rückstände ein bestimmtes Reinigungsmittel gefunden hätten, dann würde doch wohl so ziemlich ohne Zweifel derselbe Täter feststehen. Das wäre ja fast ein stärkeres Indiz, als eine hochgerechnete DNA.
Ein bisschen Bauchweh macht mir das "hochgerechnete" bzw. die quasi mathematisch vervollständigte DNA schon, wie sicher oder fehleranfällig sind solche Hochrechnungen?


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Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

27.01.2017 um 19:20
Wie gesagt, das mit dem chlorhaltigen Reinigungsmittel ist eine Spekulation unsererseits hier im Faden. Es wäre eben eine Erklärung, wie man DNA wohl leicht und effektiv zerstören könnte.
Ansonsten, die Ermittler haben sich Zeit gelassen mit den neuen Erkenntnissen an die Öffentlichkeit zu gehen. Sie haben zudem nicht allein die DNA-Spur als Indiz für ein und denselben Täter. Das Tatmuster soll vergleichbar sein. Ich denke, die Ermittler werden nicht leichtsinnig Dinge an die Öffentlichkeit bringen und sich auch mit Experten aus den Labors ausgiebig beraten haben. Wie fehleranfällig solche Hochrechnungen sind können diese Experten ganz sicher beantworten - und werden es sicher auch schon getan haben, denke ich mir.


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Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

27.01.2017 um 19:24
Hallo zusammen!

Sollte sich der Zusammenhang dieser beiden grausamen Verbrechen tatsächlich bewahrheiten, so wäre dies eine wahrscheinlich von niemandem hier erwartete Wendung. Für mich steht aber der letzte Beweis noch aus; allerdings ist davon auszugehen, dass die Ermittlungsbehörden bereits weit mehr wissen als hier publik geworden ist.
Sollte es sich in beiden Fällen um denselben Täter handeln, so werte ich dies als außerordentlich Besorgnis erregenden Umstand. Zum einen natürlich, weil er jederzeit wieder zuschlagen kann, und zum anderen, weil er geographisch recht mobil ist. Wenn man in den allermeisten Fällen lt. diverser Studien davon ausgehen kann, dass der Täter bei Sexualmorden aus dem räumlichen Umfeld der Opfer kommt (<10 km Radius), so ist hier zu befürchten, dass der Mörder weder zu Kufstein noch zu Endingen einen besonderen Ortsbezug hat.
Ich gehe davon aus, dass das Team der Operativen Fallanalyse bereits konsistente Tatablaufsszenarien sowie ein Persönlichkeitsprofil des Täters erstellt hat. Daher möchte ich aus meiner laienhaften Einschätzung nur wenige Aspekte erwähnen, die mir aufgefallen sind:
- auf jeden Fall scheint der Täter in beiden Fällen sehr umsichtig vorgegangen zu sein, d.h. er hat die Morde erst begangen, als er sich sicher sein konnte, dass es dafür keine Zeugen gibt;
- auffallend ist für mich der unbedingte Vernichtungswille, d.h. der Tod der Opfer war von vorneherein geplant;
- eine offene Frage ist, ob der Täter die verwendeten Eisenstangen bereits im Vorfeld der Tat mit sich führte oder ob er auf sie erst dann unmittelbar zugriff, als er die jungen Frauen als potentielle Opfer wahrnahm. Dies würde einen signifikanten Unterschied z.B. bei der Antwort auf die Frage darstellen, wo er sein Fahrzeug im Vorfeld der Taten abgestellt hatte.
- ich halte es für denkbar, dass der Täter weitere derartige Morde plante, von denen er wegen seiner Vorsicht absah, weil er befürchten musste, bei der Tat gesehen oder gestört zu werden.
- Dieser Vorsicht kann auch geschuldet sein, dass die Handys der Opfer verschwunden sind.

Ich tue mich schwer damit, die Tatorte in Zusammenhang zu bringen (innerstädtisch nachts / ländlich tagsüber). Das spricht schon für einen Täter, der viele Sonntage beruflich bedingt an verschiedenen Orten verbringen muss. Auch wenn ich mich nicht unbedingt auf einen LKW-Fahrer festlegen möchte, ein paar Indizien gibt es unabhängig von der Tatwerkzeugen dafür schon: Die Ausfahrt Endach an der Inntalautobahn liegt sehr nahe an Endach und Weissach mit ihren Gewerbegebieten, die gerne von LKW-Fahrern auch zur Rast bzw. zum Übernachten genutzt werden dürften, und von da aus ist es nicht weit zum Tatort. Im Fall Carolin bietet sich die Ausfahrt Riegel an der A5 an, wobei die möglichen Abstellplätze weiter vom Tatort entfernt liegen als im Kufsteiner Fall.

Viele Grüße
Ludwig


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Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

27.01.2017 um 19:25
@Misterioso

Aber wie zerstört man nur die Täter-DNA und nicht auch die der Berechtigten? Es sei denn, der Täter hat die Substanz (Chlor z. B.) nicht am Körper des Opfers, sondern an seiner eigenen Kleidung angewandt, sodass keine intakte DNA von ihm auf das Opfer übertragen wurde.


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Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

27.01.2017 um 19:34
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Aber wie zerstört man nur die Täter-DNA und nicht auch die der Berechtigten? Es sei denn, der Täter hat die Substanz (Chlor z. B.) nicht am Körper des Opfers, sondern an seiner eigenen Kleidung angewandt, sodass keine intakte DNA von ihm auf das Opfer übertragen wurde.
Wie sieht es denn mit Desinfektionsmitteln aus, wie man sie in Krankenhäusern verwendet, um Sterilität auf den Quarantänestationen etc. zu erreichen - können diese Mittel nur Keime töten oder zersetzen die auch Hautzellen etc. und wirken DNA-Zerstörend? Vielleicht arbeitet der Täter ja in einem Krankenhaus und kommt so an solche Substanzen, nutzt diese evtl. sogar selbst täglich mehrfach zur Desinfektion und hat daher weniger Spuren hinterlassen als dies üblich ist?!


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Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

27.01.2017 um 19:36
@Comtesse
Desinfektionsmittel gibt es in jedem Drogeriemarkt, sogar in handlichen kleinen Sprayflaschen. Dafür braucht man keinen Zugang zu einem Krankenhaus.


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Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

27.01.2017 um 19:40
Es reicht schon ein herkömmliches Desinfektionsmittel, das Hypochlorit enthält. Das wird auch im Labor verwendet, aus genau dem Grund, DNA-Kontaminationen zu entfernen.


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Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

27.01.2017 um 19:41
@FF
Ja ich weiß, der Gedanke dabei war zusätzlich, wenn man sowas täglich selbst mehrfach benutzt aus beruflichen Gründen, ob man dann evtl. auch automatisch weniger Spuren hinterlässt als jemand, der mit sowas nicht regelmäßig "duscht". Damit kenne ich mich nicht aus. Natürlich kann aber auch jeder aus anderen Berufen mit Reinigungs- oder Waschzwang sowas täglich mehrfach benutzen.


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Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

27.01.2017 um 19:42
@nephilimfield
Wahrscheinlich war die DNA Spur auf dem Schlagwerkzeug, wenn es im Wasser gelegen hat ist der Abbau nachvollziehbar. Im anderen Fall könnte die lange Liegezeit verantwortlich sein.

DNA kann man durch Reinigen entfernen. Mit Spühlmittel, Alkohol. Chlorbleiche die man in jedem Drogeriemarkt bekommt ist die absolut sichere Methode. Allerdings dürfte diese Art der Reinigung nicht unentdeckt bleiben.


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Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

27.01.2017 um 19:42
Zitat von FFFF schrieb:Desinfektionsmittel gibt es in jedem Drogeriemarkt, sogar in handlichen kleinen Sprayflaschen. Dafür braucht man keinen Zugang zu einem Krankenhaus.
das sicherlich; nur weiß das Jeder? Ich wüsste es jedenfalls nicht so genau als das ich mich darauf verlassen würde. Darum finde ich den Einwand mit dem Krankenhaus (Pfleger etc.) nicht so verkehrt...


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Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

27.01.2017 um 19:43
@ all

die berechtigte DNA ist doch erst nach der Tat auf den Koerper gekommen.
von den Ermittlern und Kripo


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Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

27.01.2017 um 19:47
@Fliesenriese
Woher weißt Du, dass es nicht auch DNA anderer Personen gab, die jedoch ein Alibi haben und nicht tatverdächtig sind? Jede Umarmung kann DNA hinterlassen, und sofern sie sich erklären lässt und nicht zu einem Tatverdacht führt, gilt sie als "berechtigt".


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Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

27.01.2017 um 19:49
@Fliesenriese

Also nochmal: Bei Lucile ist diese "berechtigte" DNA definitiv vor der Tat an ihren Körper gekommen, weil sie in Frankreich mit ihrem Umfeld abgeglichen wurde.


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Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

27.01.2017 um 19:50
@FF
Ich glaube, Fliesenriese bezog sich auf die These, dass der Täter womöglich das Opfer mit Reinigungsmittel einsprühte. Dann müsste quasi auch die berechtigte DNA zerstört worden sein, sollte sie dort schon vorher gewesen sein. Also, es bleiben insgesamt viele Fragen offen, warum nun der Täter so wenig verwertbare DNA-Spuren hinterließ bzw. warum es nur DNA-Fragmente von ihm gibt.
Es kann im Grunde, wenn man das mit dem Desinfizionsmittel weiter spinnt nur so sein, dass der Täter sich selbst desinfiziert hat vor der Tat, nicht das Opfer nach der Tat.


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Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

27.01.2017 um 19:51
@Misterioso
Zitat von MisteriosoMisterioso schrieb:Also, es bleiben insgesamt viele Fragen offen, warum nun der Täter so wenig verwertbare DNA-Spuren hinterließ bzw. warum es nur DNA-Fragmente von ihm gibt.
Vor allem ist das ein Mysterium, das beide Fälle verbindet.


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Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

27.01.2017 um 19:53
@Misterioso
ja,wenn er DNA zerstoert hat,hat er berechtigte DNA von Bekannte der Ehemann auch zerstoert


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27.01.2017 um 19:57
@Fliesenriese
wahrscheinlich hat er eher seine vermieden mit den Maßnahmen?!


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Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

27.01.2017 um 20:00
@nephilimfield

https://www.welt.de/wissenschaft/article128728778/Spray-soll-menschliche-DNA-vernichten-koennen.html
Genauso verhält es sich mit genetischen Informationen. Das US-amerikanische Start-up BioGenFutures hat nun ein Produkt namens Invisible entwickelt, das die Auswertung menschlicher DNA praktisch unmöglich machen soll. Zwei Chemikalien – ein Kontaminationsmittel und eine Lösung –, die wie ein Parfüm in Flacons abgefüllt werden, sollen jegliche DNA-Spuren, die der Mensch an einem Ort hinterlässt, vernichten. Als „die Zukunft der genetischen Privatsphäre“ wird das Produkt auf dem Onlineauftritt gepriesen, worin sich sogleich die Stoßrichtung des Projekts ablesen lässt: mehr Privatheit in einer zunehmend überwachten Welt.
Meinst du der Täter benutzt so ein Mittel?

http://biogenfutur.es
Erase deletes 99.5% of DNA left behind
Replace obfuscates the remaining .5%
Invisible is 100% Open Source
Acing that interview? Don’t let your genes undermine your confidence. Be invisible.
Are you too big to fail? Don’t let DNA spill your secrets. Protect your prestige and be invisible.
Spend the night somewhere you shouldn't have? Erase your indiscretion and be invisible.
Dinner with the prospective inlaws going smoothly? Don't let them judge you based on your DNA, be invisible.
Exercising your freedom of speech? Be invisible and never get tracked.
Want to make your own DNA Invisibility sprays? Check out our DIY Guides.
Das klingt doch "vielversprechend".


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Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

27.01.2017 um 20:00
@Fliesenriese
Es macht einen großen Unterschied wie die Spur angetragen wurde. Oft hat man nur eine Kontaktspur mit wenigen Hautschuppen, die hat eine geringe Haltbarkeit. Eine Blut- oder Spermaantragung ist da ergiebiger.


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Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

27.01.2017 um 20:03
@Ludwig_01

"Einschätzung nur wenige Aspekte erwähnen, die mir aufgefallen sind:
- auf jeden Fall scheint der Täter in beiden Fällen sehr umsichtig vorgegangen zu sein, d.h. er hat die Morde erst begangen, als er sich sicher sein konnte, dass es dafür keine Zeugen gibt;
- auffallend ist für mich der unbedingte Vernichtungswille, d.h. der Tod der Opfer war von vorneherein geplant;
- eine offene Frage ist, ob der Täter die verwendeten Eisenstangen bereits im Vorfeld der Tat mit sich führte oder ob er auf sie erst dann unmittelbar zugriff, als er die jungen Frauen als potentielle Opfer wahrnahm. Dies würde einen signifikanten Unterschied z.B. bei der Antwort auf die Frage darstellen, wo er sein Fahrzeug im Vorfeld der Taten abgestellt hatte.
- ich halte es für denkbar, dass der Täter weitere derartige Morde plante, von denen er wegen seiner Vorsicht absah, weil er befürchten musste, bei der Tat gesehen oder gestört zu werden.
- Dieser Vorsicht kann auch geschuldet sein, dass die Handys der Opfer verschwunden sind"

Das sind einige Dinge, über die ich auch bereits den halben Tag nachdenke. Deswegen auch die Recherche über die anderen Serienmörder und deren Bewegungen. Auch wenn ich mich für einen Neuling damit weit aus dem Fenster lehne, man hat es mit einer Person zu tun, die nicht dilettantisch und vom Trieb gesteuert jemand einfach packt. Die ganzen Vorsichtsmaßnahmen lassen darauf schließen, dass jemand nicht so schnell gefasst werden will. Wenn man die von mir angesprochenen Täter zugrunde legt, sind es für die zurückgelegten Strecken und der zeitlich verbundene Aufwand fast schon wenige Opfer gewesen. Heißt, das Beobachten ist sehr zeitaufwändig, Zuschlagen und Töten ist genau geplant und muss eventuell für den Täter viele Kriterien erfüllen, was auch den längeren Zeitraum zwischen den Taten erklären kann.


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