Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt
05.06.2017 um 16:27warum wird immer weiter an dem thema fotveröffentlichung herumdiskutiert, was tut das noch zur sache?
Wir sollten uns wirklich alle tunlichst zurückhalten, nicht in die Falle der Rechten zu tappen und Menschen zu Bestien, Tieren oder Unmenschen zu erklären. Das hatten wir hierzulande schon mal und wir sollten alles tun, das nicht wieder zu ermöglichen. Auch nicht ein bisschen. Unser Grundgesetz sieht genau deshalb so aus wie es aussieht.Was genau hat das mit "rechts" und überhaupt mit der Absprache von Menschenrechten zu tun, wenn man jemanden, der mit einer 3kg Eisenstange unschuldige Frauen den Schädel bis zur Unkenntlichkeit zertrümmert und sich an den Sterbenden vergeht, als "Unmensch", "Tier" oder "Bestie" bezeichnet? Der Täter würde ja nicht aufgrund seiner Ethnie, Religion, Weltanschauung oder Hautfarbe so bezeichnet werden, sondern allein aufgrund seiner eigenen animalischen, bestialischen und unmenschlichen Taten!
Comtesse schrieb:Ich verstehe nicht, warum die Polizei die Daten nicht rausgibt, gerade um solche falschen Verdächtigungen zu vermeiden. Was ist denn wichtiger: Den wahren Täter zu schützen oder unschuldige Leute, die nun fälschlich verdächtigt werden?Das der falsche Verdächtig wurde, hat man auch den sogenannten Hobbyermittlern zu verdanken, die schon VOR der eigentlichen PK gemeint haben, den angeblichen Täter gefunden zu haben...
Comtesse schrieb:Was für ein Quatsch, wenn ein Mensch getötet wird, noch dazu auf bestialische Art, ist doch vollkommen egal, wie der aussahDas sehen die Klatsch- und Tratschjournalien leider nicht ganz so... :-(
Comtesse schrieb:Aber auf mich hat das emotional keinen Einfluss, ich finde jeden Mord schlimm, egal wie derjenige aussah.Genau so sehe ich das auch. Es geht hier um einen Menschen, egal wie er aussieht, ob er reich ist oder arm, oder was auch sonst. Mir ist eben in der Vergangenheit immer aufgefallen, dass es medial besonders hervorgehoben wird und eben die Wörter "hübsch", "sehr attraktiv", usw. recht häufig benutzt werden. Meiner Meinung nach haben diese Wörter überhaupt nichts in der Beschreibung eines Opfers zu suchen. Ist nur meine Meinung. Vielleicht erhoffen sich die Zeitungen etc. dadurch höhere Auflagen oder was auch immer..
MaryPoppins schrieb:Vielleicht hat der übertriebene Persönlichkeitsschutz damit zu tun, dass ursprünglich berichtet wurde, dass die DNA fragmentarisch ist, aber so eingegrenzt werden kann, dass nur noch ein Verwandter 1.Grades (Vater/Sohn oder Bruder) ebenfalls als Täter in Frage käme. Man muss erst weitere Ermittlungen bei diesen Familienangehörigen abwarten, um die Tat ganz eindeutig diesem Mann zuordnen zu können bzw. Angehörige entlasten zu können.1) Es ist kein "übertriebener" Schutz von Persönlichkeitsrechten, wenn die Anonymität eines Tatverdächtigen gewahrt wird. Versetz dich doch einfach mal in die Situation, dass jemand aus deinem Umfeld zur falschen Zeit am falschen Ort war und eines schweren Verbrechens verdächtigt wird. Wärst du dann auch für die Veröffentlichung von Fotos?
Hilfreich für die Ermittler war, dass der erste Mord jenseits der Grenze passierte. Wäre er in Deutschland geschehen, wären die Beamten der "Soko Erle" nach derzeit geltendem Recht nicht an die Daten der deutschen LKW-Maut gekommen. Der Datenschutz steht dem entgegen, denn die Daten dürfen nur zu dem Zweck verwendet werden, für den sie erhoben wurden – die Abrechnung der LKW-Maut. Auch bei Mord ist keine Ausnahme möglich.http://www.badische-zeitung.de/welche-daten-sollte-die-polizei-fuer-mordermittlungen-bekommen
Der Endinger Bürgermeister Hans-Joachim Schwarz (CDU) kritisierte zum Abschluss der Pressekonferenz am Samstagnachmittag, dass den Ermittlern nicht alles an technischen Möglichkeiten zur Verfügung steht, "was sie brauchen" – und nennt als Beispiel die Niederlande, wo aus DNA-Material bestimmte Eigenschaften der dazugehörigen Person herausgelesen werden dürfen, etwa Haut-, Augen- oder Haarfarbe. Technisch ist das möglich, erlaubt ist es in Deutschland nicht.
Auch Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl verweist auf die erfolgreiche Nutzung der Mautdaten: "Wir müssen unseren Ermittlungsbehörden die notwendigen Instrumente an die Hand geben, um allen Spuren und Hinweisen auch konsequent nachgehen zu können", forderte er. "Wie entscheidend dies sein kann, hat dieser Fall gezeigt."