Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

Wenn der Täter nicht maskiert gewesen war, dann geschah nur deshalb der Mord. Das Opfer hätte den Täter beschreiben können, vielleicht auch auffällige Tattoos oder ähnliches, so dass man ihn rasch gefasst hätte. Für eine Beziehung zwischen Opfer und Täter spricht das keinesfalls.

nephilimfield schrieb:Wenn dort nach Einbruch der Dunkelheit ein Auto für wenige Minuten steht, muss es nicht unbedingt auffallen.

@nephilimfield
Vollkommen richtig!
Dazu wurde ja von den Ermittlern auch nach verdächtigen Fahrzeugen gefragt, dass lässt schon mal die Vermutung zu, dass die Ermittler selbst an die Möglichkeit eines Autos (etwa als Tatort - Beispiel) andenken.

Wenn weit und breit kein Fahrzeug in Frage kommen würde, wäre die Frage der Ermittler nach verdächtigen Fahrzeugen obsolet und total überflüssig.

Aber im Gegenteil, gerade weil die Ermittler auch eindeutig auf Fahrzeuge aufmerksam machen und danach fragen, deutet dies schon darauf hin, dass ein Fahrzeug in dem Fall eine "tragende" (etwa zur Verbringung der Leiche zum Fundort) Rolle spielen könnte.

@Doverex
Zu deiner These, dass Carolin und ihr Mörder "ganz woanders" aufeinandertrafen, also nicht auf der Laufstrecke, und sie später an den Fundort verschleppt wurde: es gibt einen Zeugen, der sie an der Laufstrecke gesehen hat. Warum dieser Zeuge hier wiederholt angezweifelt wird, ist mir schleierhaft.

Ein Suchhund hatte die Frauenleiche in der Nähe des Bestattungswaldes in Endingen bei einem Sucheinsatz gefunden. Die Polizei hatte die Suche auch auf dieses Gebiet ausgedehnt, da am Mittwoch ein glaubhafter Hinweis eines Zeugen einging, der eine Joggerin, auf die die Beschreibung passte, in diese Richtung hat laufen sehen.

http://www.freiburg-nachrichten.de/2016/11/12/mord-an-joggerin-carolin-g-aus-endingen-aktueller-stand/
Auch deine restlichen Ausführungen in 7 Punkten sind nicht allesamt schlüssig.
Die Hunde konnten Carolins Laufweg nicht (vollständig) rekonstruieren. Bei etlichen gelaufenen Kilometern, Wind und Regen für eine leicht ermüdbare Hundenase nicht ungewöhnlich. Inzwischen wurde sie gefunden und das Areal weitläufig abgesperrt. Nur weil UNS der genaue Fundort und weitere Details wie Laufstrecke/Tatort/Ort des Erstkontakts etc nicht bekannt sind, heisst das nicht, dass die Ermittler das nicht schon längst alles wissen! Natürlich werden sich die Ermittler der Presse gegenüber aber bedeckt halten, man will ja schliesslich kein Täterwissen preisgeben!

@Saxnot555
Nicht nur weil es faktisch nicht passt, sondern auch aus Rücksichtnahme auf das Opfer und die Familie sind Deine Überlegungen in Richtung "heimliches Date" fehl am Platze. Auch welche Vorstellungen von Sexualität einzelne User hier haben, interessiert niemanden. Soweit bekannt, wurde das Handy von Carolin nicht zuhause gefunden. Vermutlich hatte sie es beim Joggen dabei, es wurde aber nicht bei der Leiche gefunden. Will heißen, es ist verschwunden.

@all

inextenso schrieb:Soweit bekannt, wurde das Handy von Carolin nicht zuhause gefunden. Vermutlich hatte sie es beim Joggen dabei, es wurde aber nicht bei der Leiche gefunden. Will heißen, es ist verschwunden.

Ich korrigiere mich: Eigentlich ist nichts über den Verbleib des Handy bekannt.

@inextenso
Vermutlich hatte sie es beim Joggen dabei, es wurde aber nicht bei der Leiche gefunden. Will heißen, es ist verschwunden.

Dann müsste eigentlich konsequenterweise von der Polizei danach gefragt werden, genau wie nach dem Sportschuh.

MaryPoppins schrieb:Warum dieser Zeuge hier wiederholt angezweifelt wird, ist mir schleierhaft.

@MaryPoppins
Ich zweifel nicht den Zeugen und dessen Aussage an, sondern dass du (wir) diese Aussage so genau kennst/kennen. Das ist ein recht feiner aber fundamentaler Unterschied, denn du auseinanderhalten solltest (wenn dir möglich).

Ansonsten ja, einmal greifst du die Glaubwürdigkeit der Presse an, dann wieder zitierst du liebend gerne die Presse für deine Gedanken.
Beitrag von MaryPoppins (Seite 134)

MaryPoppins schrieb:Nur weil UNS der genaue Fundort und weitere Details wie Laufstrecke/Tatort/Ort des Erstkontakts etc nicht bekannt sind, heisst das nicht, dass die Ermittler das nicht schon längst alles wissen!

Auch hier erinnere ich an Rudi Cerne, der letzten Mittwoch klar sagte, dass die genaue Laufroute von C. den Ermittlern unbekannt ist/wäre. Wenn du anders darüber denkst, bleibt ja dir überlassen - kein Problem.
Ich beziehe mich hierbei also auf Aussagen in den Medien, worauf ich ein mögliches Szenario aufbaue.
Ob so ein von mir angedachtes Szenario überhaupt stimmt oder zutreffen könnte, ist wieder eine ganz andere Frage. Kann sicher auch völlig falsch sein, da würde ich dir dabei gerne recht geben ;)

@nephilimfield

...ist der von dir eingezeichnete blaue Waldweg befahrbar...

Da ich kein ortskundiger bin, kann ich dir das abschließend nicht beantworten. Allerdings glaube ich, wie viele Waldwege, das man in diesen mit dem Auto erst gar nicht rein kommt, egal ob diese befahrbar sind oder nicht.


@HerculePoirot
Ein Vermutung des Fundorts wie auf Seite 140 liegt nahe...

Der hier diskutierte Fall erinnert mich an den der Karina V., die am helllichten Tag in einem verwilderten New Yorker Park sexuell missbraucht und ermordet wurde. Vermutlich weisen die Täter ähnliche Profile auf. Jedenfalls wurde der Fall ausgiebig bei websleuths.com diskutiert und man ging mehrheitlich davon aus, dass sie den Täter kannte bzw. der Täter sie kannte (wenn auch nur vom Sehen). Dem Vater Karina V.s, mit dem das Opfer für gewöhnlich joggte, nur eben an diesem einen Tag nicht, fiel auf, dass ein anderer Jogger, dem sie gelegentlich begegnet waren, fortan nicht mehr joggen ging. Ich finde, es ist deshalb von Belang, ob Carolin G. jedes Wochenende ihre Runde drehte und wer sich zu dieser Zeit sonst noch in den Weinbergen aufhielt; das kann ja, wie an anderer Stelle erwähnt wurde, auch ein Förster oder Winzer gewesen sein. Hier noch der Link zum Fall von Karina V. http://www.amny.com/news/karina-vetrano-where-the-case-into-the-queens-jogger-s-death-stands-now-1.12190915

Die Fahnder werden alle Szenarien zum Privatleben entwickeln und überprüfen. Die sind da auch vollkommen offen. Affären kommen vor. Aber bringen die Diskussion hier nicht weiter. Weil es nur wilde Spekulation ist.

Allerdings wäre es wohl möglich, dass sie sich aus ihrer Single-Zeit kannten. Keine Ahnung, wie lange das her ist. Aber gerade Männer neigen dazu sich auch nach Jahren zu melden, um mal zu sehen, wie die Lage ist. Das muss sie auch nicht erzählt haben.

Ein anderer Gedanke: könnte es sein, dass der Täter bei der Vergewaltigung etwas unterlegte? Eine Jacke oder Decke? Spuren dürfte es dann kaum geben und die aufgewühlte Erde ließe sich leicht wieder in ordnung bringen und wäre nach Regen wohl kaum wahrnehmbar.

@Doverex
Wie bereits oben verlinkt, gab es laut Südkurier einen Zeugen, der sie an diesem Tag richtung Bestattungswald laufen sah. Die Beschreibung der Joggerin passte offensichtlich auf Carolin. Hier lese ich keine Begriffe wie "anscheinend", "könnte", "es wird angenommen", "möglicherweise" etc oder andere Floskeln, die Journalisten benutzen, um klarzumachen, dass sie sich diese Sachverhalte evtl selbst zusammenreimen.
Wenn also steht...

Laut Freiburgs Polizeisprecher Walter Roth habe der „Erstkontakt“ zwischen dem Täter und seinem Opfer vermutlich nicht am Fundort der Leiche stattgefunden.

Angenommen wird also, dass das eigentliche Verbrechen möglicherweise an anderer, bislang nicht bekannter Stelle entlang des Joggingwegs verübt wurde und Carolin G. erst danach am Fundort abgelegt wurde.

...dann nehme ich den ersten Absatz als das von Polizeisprecher Roth als gesagt an
...und Absatz 2 als die Rückschlüsse, die der Südkurier daraus schliesst!

Aber es kann jeder Zeitungsberichte so lesen und aufdröseln, wie er will.
Vielleicht kommt in den nächsten Tagen nochmal eine PK oder ein vollständiges Interview mit einem der Ermittler, wo die Missverständnisse geklärt werden.

MaryPoppins schrieb:Die Frage, die man sich in diesem Zusammenhang unbedingt stellen sollte ist doch folgende:
Warum wurde Carolin opfer eines Sexualdeliktes UND eines tötungsdelikts?

Daraus ergibt sich eigentlich nur eine Antwort - nämlich die, dass sie sich gekannt haben müssen.

@Nuisette
Ich denke, dass es auch völlig Unbekannte (also Opfer und Täter kannten sich vorher nicht) treffen kann bei einem Sexualdelikt und Tötungsdelikt. Glaube nicht, dass man aus sowas schließen kann, dass Opfer und Täter sich vorher kannten.

Eher ist die Frage erlaubt, ob der Täter hier in diesem Fall C.G. die Leiche verstecken wollte oder nicht von Bedeutung.
Falls er sie tatsächlich dort verstecken wollte (in diesem unwegsamen Gelände), deutet dies eher mehr darauf hin, dass sich Opfer und Täter kannten. Nicht zwingend, aber eher wahrscheinlicher.

MaryPoppins schrieb:Vielleicht kommt in den nächsten Tagen nochmal eine PK oder ein vollständiges Interview mit einem der Ermittler, wo die Missverständnisse geklärt werden.

@MaryPoppins
Ja schon gut, unterschiedliche Meinung bringt einem auch oft weiter, ist oft auch wichtig.
Hier in diesem Fall wird es wohl sicher noch mehr Infos in Zukunft geben, wir müssen halt auch abwarten können. Hauptsache ist ja nur, dass der Täter von C. auch gefasst wird, nicht irgendwelche möglichen angedachten Szenarien hier.

@HerculePoirot

HerculePoirot schrieb:Dann müsste eigentlich konsequenterweise von der Polizei danach gefragt werden, genau wie nach dem Sportschuh.

Ich habe mich korrigiert: Eigentlich ist nichts über den Verbleib des Handy bekannt. Aber Du hast natürlich recht: Normalerweise würde man erwarten, dass nach dem Handy gesucht wird, wenn es bisher nirgends gefunden wurde. Das hieße dann im Umkehrschluss, dass die Kripo das Handy hat, aber aus ermittlungstaktischen Gründen nichts darüber sagen will. Hm, da kann man nur spekulieren. Mglw wurden auf dem Handy keine die Ermittlung voranbringenden Daten gesichert? Andernfalls würde man denken, dass solche Erkenntnisse mglw bei der Zeugen- bzw. Tätersuche nützlich sein und deshalb auch öffentlich gemacht werden könnten (z.B. genaue Laufstrecke). Man weiß es nicht. Hoffentlich wirkt sich die zurückhaltende Informationspolitik nicht nachteilig auf die Aufklärung aus. Eine "heiße" Spur scheint es ja bisher nicht zu geben.

@MaryPoppins
@Bulbjerg

ich finde dazu spontan keine statistik, würde mich aber über einen enspr. Link dazu freuen.
Aber wie wahrscheinlich ist es denn, in einem "niemansland" bzw Kaff, wo die nächste Großstadt mindestens(!!) 20 min. mit dem Auto entfernt ist, opfer eines Sexualmörders zu werden? Am hellen Sonntag, irgendwo in den Weinbergen? wo die zufahrt mit dem auto sehr eingeschränkt ist (Verirrt sich ein ortsfremder überhaupt dorthin?)
Aus meiner Sicht so gering, dass für mich die These mit dem fremden/unbekannten hier nicht schlüssig ist.
Das ist aber nur meine persönliche Meinung dazu.
Wenn er , angenommen der nähere oder weiter entfernte Bekannte, keine brauchbaren spuren hinterlassen hat, lebt auch dieser nach wie vor völlig unbehelligt zwischen den Freunden, der Familie und bekannten von Carolin. Diese vorstelllung ist erschreckend.
Viel. wurde er schon verhört, hat aber ein stichhaltiges alibi. ("Ich war an dem tag auch joggen, personen xy haben mich gesehen und können es bezeugen - nein carolin bin ich nicht begegnet").
Die suche -ohne verwertbare spuren- ist in beiden fällen schwierig bis unmöglich , seis dass es ein Fremder Täter oder ein Bekannter von ihr war. Und genauso hört sich das für mich momentan an - es gibt derzeit nichts verwertbares für die soko

@Nuisette
Es gibt etliche Statistiken über Serien-/Sexualmörder. Eine bekannte Seite wurde hier schon eingestellt.
http://www.der-serienmoerder.de/scripts_de/forschung/forschung01.html (Archiv-Version vom 24.04.2017)
Ansonsten empfehle ich noch Interviews/Bücher von Profis wie Thomas Müller und Reinhard Haller, nebst anderen.

@Schorfheide

Schorfheide schrieb:Wie du hier vermutlich zu erkennen vermagst, gibt es keine typischen Autowege zum Fundort.

Was deinen blauen Weg betrifft, denke ich dass er asphaltiert ist.
(Siehe auch auf dem Kartenausschnitt, den ich gestern eingestellt habe)
Dieser blaue Weg müsste durchgehend mit dem Auto befahrbar sein. So könnte man m. E. vom Freiburger Weg zum Bestattungswald einbiegen, dort am Parkplatz vorbei, durch den Wald, am Fundort vorbei bis zur K5140 mit dem Auto kommen.
Somit führt ein mit dem Auto befahrbarer Weg, fast direkt am Fundort vorbei.

Doverex schrieb:Ich denke, dass es auch völlig Unbekannte (also Opfer und Täter kannten sich vorher nicht) treffen kann bei einem Sexualdelikt und Tötungsdelikt. Glaube nicht, dass man aus sowas schließen kann, dass Opfer und Täter sich vorher kannten.

Ich könnte mir vorstellen, dass es beide Tätertypen gibt:

Täter, die ihr Opfer vorher ausgucken, konkrete Fantasien haben, bis hin zu "Beziehungen" in der Fantasie. - Und Täter, die wildfremde Frauen überfallen.
Im ersten Fall hat die Tat eine Vorgeschichte (von der das Opfer oft nichts ahnt) - im zweiten Fall besteht für den Täter "der Kick" vielleicht gerade darin, dass das Opfer für ihn anonym ist und als Mensch gar keine Rolle spielt.

Ich hoffe, ich habe mich gut ausgedrückt.

Der zweite Tätertyp ist sicher viel schwerer zu fangen, weil die Ansätze fehlen.
Man wird das Umfeld der Opfer beleuchtet-und oft "kannten" sich Opfer und Täter ja vom Sehen.

@Kreuzbergerin

Kreuzbergerin schrieb:Was deinen blauen Weg betrifft, denke ich dass er asphaltiert ist.

Durchaus denkbar, dazu kann uns @kojak87 oder @Meenzer bestimmt genauers sagen, da zumindest einer von beiden aktuell in der Nähe des Fundortes war!

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Kreuzbergerin schrieb:Was deinen blauen Weg betrifft, denke ich dass er asphaltiert ist.
(Siehe auch auf dem Kartenausschnitt, den ich gestern eingestellt habe)
Dieser blaue Weg müsste durchgehend mit dem Auto befahrbar sein. So könnte man m. E. vom Freiburger Weg zum Bestattungswald einbiegen, dort am Parkplatz vorbei, durch den Wald, am Fundort vorbei bis zur K5140 mit dem Auto kommen.
Somit führt ein mit dem Auto befahrbarer Weg, fast direkt am Fundort vorbei.

Hier sieht man eigentlich gut, wie es dort aussieht, ist mit dem Auto befahrbar. Aber trotzdem, das Risiko am hellichten Tag mit einem Fahrzeug sich dort zu bewegen, ohne gesehen zu werden, halte ich für sehr unwahrscheinlich.

Schorfheide schrieb:Durchaus denkbar, dazu kann uns @kojak87 oder @Meenzer bestimmt genauers sagen, da zumindest einer von beiden aktuell in der Nähe des Fundortes war!

Leider nicht, ich lebe nicht vor Ort, zwischen Mainz und Endingen liegen ca. 250km. Ich kann mich auch nur auf GE umsehen.