Appoloniana:
Ich würde den Täter erstmals unter den Fußballzuschauern suchen.
Das halte ich für Spekulation. Sowohl bei Carolin G. als auch Maria L. handelte es sich um junge, fitte, lebensfrohe und selbstbewusste Frauen. Damit dürften sich potenzielle Täter schwerer tun als mit Miss Coachpotato. Umgekehrt gehen solche Frauen eher größere Risiken ein. Sie trauen sich eher zu, allein zu Joggen oder des Nachts mit dem Fahrrad an einsamen Stellen entlangzufahren.
Ich habe bislang noch nirgendwo gelesen, dass sich die beiden Frauen nennenswert gewehrt haben (was man z. B. daran erkennen könnte, dass Blut des Täters gefunden wurde oder sich erhebliche Hautspuren unter ihren Fingernägeln befanden. Es kann sein, dass man uns das nicht sagt ("Täterwissen"), es kann aber auch sein, dass es diese Spuren nicht gibt. Letzteres spräche dafür, dass die beiden Opfer jeweils sehr schnell überwältigt und wehrlos gemacht wurden, z. B. durch ein Betäubungsmittel oder einen festen Schlag. Aber auch dazu gab es nach meiner Kenntnis bislang keinerlei belastbare Informationen.
Von Maria L. wissen wir, dass sie nicht beraubt wurde, von Carolin G. bislang nur, dass ein Schuh abhanden gekommen ist. Zumindest dieser letzte Punkt könnte für eine Beziehungstat im weitesten Sinne sprechen (oder für einen Fetisch: der Schuh als Trophäe).
Schockierend ist, dass die beiden Frauen nicht nur vergewaltigt, sondern auch ermordet wurden. Das kann darauf hindeuten, dass der/die Täter unbedingt töten wollten, es ihnen also nicht nur um sexuelle Befriedigung ging. Allerdings kann das Töten auch zur Verdeckung einer Straftat (Vergewaltigung) erfolgt sein, z. B. weil der Vergewaltiger von Carolin G. davon ausgehen musste, dass sie ihn erkannt hatte.
An beiden Taten ist irritierend, dass einiges für ein ziemlich versiertes (ggf. geplantes) Vorgehen (blitzschnelle Überwältigung einer jungen, fitten, selbstbewussten Frau), anderes eher für eine spontane Tat spricht.