Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

Update: nun gibt es einen Ausstrahlungstermin für die angesprochene Sendung, in der auch erstmals in der Öffentlichkeit das die Täterin überführende Überwachungsvideo gezeigt werden soll:

https://www.mdr.de/tv/programm/sendung834234_date-2019-02-18_ipgctx-true_showImage-die-hubschrauber-cops-144_zc-ae5648b5.html

Mittwoch, 10 April, 21:15 im MDR

In der Johannisstraße befand sich ein Antiquitätengeschäft, das videoüberwacht war. Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie Xenia I. die Studentin zu sich herwinkt, auf eine Wohnung im zweiten Stock deutet und sie bittet, ihr zu helfen. Zu sehen ist, wie sich Li Yangjie zweifelnd umblickt, dann jedoch mitgeht. Nach Erkenntnissen der Ermittler wartete hinter der Eingangstüre Sebastian F. und überwältigte sie. Er schleppte Li Yangjie demnach in den ersten Stock, vergewaltigte die junge Frau "auf jede erdenkliche Art" und tötete sie. Das Haus in der Johannisstraße, wurde zur Todesfalle für die 25-jährige Studentin.

gleich fängt besagte Sendung an, hier noch ein Link auf die Vorschau und insbesondere (und Anlass für diese Nachricht) ein Link auf ein Interview mit dem Autor der Sendung:

https://odmdr-a.akamaihd.net/mp4dyn2/2/FCMS-2dd0453a-f5b0-4b39-a212-edd8177e5f53-be7c2950aac6_2d.mp4

https://odmdr-a.akamaihd.net/mp4dyn2/b/FCMS-b8220e16-1634-4c77-95c4-96b2e4ee5162-be7c2950aac6_b8.mp4

danke @otternase v.a. für den Link zum Interview des Filmemachers Herr Roever.

Eine meiner Fragen wurden beantwortet. Nämlich der, der fehlenden (Ohren)Zeugen im Tatwohnhaus.

Nicht nachvollziehen kann ich u.a. dass die Mittäterin so wenig zur Verantwortung gezogen wurde und wahrscheinlich schon zur aktuellen Zeit wieder in Freiheit ist. Das Opfer, ihre Familie und ihr Umfeld haben daegen "lebenslänglich" . Und zwar ein "Lebenslänglich" im Wortsinne und keins was nur 15 Jahre bedeutet.

Alles in allem war es eine unfassbare Tat.

danke @otternase!

ansonsten schliesse ich mich @user0814 an...unfassbar und für mich "ungerecht", dass Xenia so billig davon gekommen ist.


und...der Tod des Babys der beiden treibt mich nach wie vor um, schade, dass da kein Licht ins Dunkel gekommen ist.

Seid Januar prüft das AG Lübben ja schon wegen der vorzeitigen Haftentlassung. Wie lange kann das denn dauern? Oder weiß man schon was?
Oder wird das gar nicht bekannt gegeben, um die entlassene Person zu schützen?

helwa schrieb:Oder wird das gar nicht bekannt gegeben, um die entlassene Person zu schützen?

ich gehe davon aus, dass das zumindest nicht aktiv veröffentlicht wird, aber es dürfte auch keiner Geheimhaltung unterliegen und daher durchaus früher oder später bekannt werden.

Ich hab einfach mal beim mdr nachgefragt und die Infor erhalten, dass der Antrag abgelehnt wurde.

Zu dem Fall gibt es jetzt in der ARD Audiothek eine Podcastfolge:

https://www.ardaudiothek.de/die-spur-der-taeter-der-true-crime-podcast/64622682

Dort werden die ganzen Geschehnisse sehr detailliert und anschaulich noch einmal aufgerollt. Wer sich für den Fall interessiert bzw. ihn verfolgt hat, dem lege ich diese Folge wirklich ans Herz. Auch die restlichen Folgen der Reihe sind hörenswert!

otternase schrieb am 28.03.2019:TV Ankündigung:

https://www.prisma.de/tv-programm/Die-Spur-der-Taeter,22268467

Die Spur der Täter

Gibt es die Sendung noch irgendwo ?

ZDF Doku zum Fall:

Tatort Dessau – Der Fall Yangjie Li

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/tatort-dessau-der-fall-yangjie-li-102.html (Archiv-Version vom 09.04.2021)

Wenn ich ehrlich bin, kann und will ich über diesen schrecklichen Fall nichts hören und sehen. Grund sind einfach diese 2 unglaublich ekligen, widerlichen, gefühllosen und vor allem charakterlosen Täter. Vor allem der "Mann" ruft in mir ein so unglaublich großes Hassgefühl hervor, das ich einfach nur aggressiv werde! Ich sags euch wies ist...

LG!

@malboromann
Da bin ich ganz bei dir. Ausser beim letzten Punkt. Der Typ ist ein sadistischer Soziopath wie er im Buche steht. Hinter gitter und Schlüssel weg. Mehr ist zu dem nicht zu sagen. Diese Frau ruft in mir noch mehr Abscheu hervor, denn sie hat ihre Kinder einem Mörder anvertraut und eines ist auch "zu Tode gekommen".
Hoffentlich sitzt die Alte ein und bekommt die überlebenden Kinder nie mehr zu Gesicht. Aber in dem Staat hier kann man froh sein, wenn überhaupt mal ein Kind überhaupt vor einer misshandelnden Person /Familie gerettet wird.

@sacredheart - falls du noch mit liest : stimme dir in allen Punkten zu

@malboromann
@LOleander

Ich kann mich Euren Beiträgen nur anschließen, wobei ich sowohl ihn als auch sie als absolut verabscheuungswürdig betrachte.

Ich mag mir nicht vorstellen, was in jener Nacht passiert ist und auch nicht, wie es den Eltern von Yangjie Li gehen mag, die ihre Tochter voller Erwartungen und Hoffnungen in einem fremden Land studieren ließen mit dem Ergebnis, dass diese einem sadistischen Pärchen zum Opfer fiel.

otternase schrieb am 25.01.2019:Eine frühere Haftentlassung ist laut Jugendgerichtsgesetz möglich, „wenn der Verurteilte mindestens ein Drittel der Strafe verbüßt hat“.

Soll wohl heißen; für das "gemeine Volk" wird eine Haftstrafe verhängt (die in den Augen der Meisten eh zu gering ist), und dann kommen (wie in diesem Fall) kranke, sadistische Sexualstraftäter wieder auf freien Fuß?
Die junge Frau gehört erst einmal in eine geschlossene Klinik, wo versucht werden sollte sie zu sozialisieren.
Ob das gelingt sei einmal dahingestellt.
"Ihn" den Haupttäter, darf man auf keinen Fall wieder auf die Menschheit loslassen..

Almy2812

Ja, sehe ich alles auch so. Zwei völlig kranke, skrupellose Täter. Aber ich finde ich die Rolle der Eltern des Täters auch nicht ohne. Erst die vielen Telefonate mit der Mutter nach der Tat, das ist schon sehr merkwürdig und dann noch die Eröffnung dieser Kneipe. Empathie ist für mich etwas anderes.

Der Artikel zeigt es sehr gut:
https://www.google.com/amp/s/www.sueddeutsche.de/panorama/prozess-in-dessau-familienabgruende-1.3528206!amp

Irre ich mich, oder lehnt sich der Tatort "Die Kalten und die Toten" vom letzten Sonntag stark an diesen Fall an?

Ich finde, dass es da deutliche Parallelen gibt. Vom Täterpäärchen, mit eine fast höhrigen, unselbstständigen junegn Frau und einem dominanten Sohn, über die Mutter, die als Polizistin den Sohn deckt und versucht die Tat zu vertuschen bis hin zur Art der Begehung der Tat (eine völlig aus dem Ruder gelaufene Vergewaltigung).

cododerdritte schrieb:Irre ich mich, oder lehnt sich der Tatort "Die Kalten und die Toten" vom letzten Sonntag stark an diesen Fall an?

Nein, du irrst nicht.

Das Drehbuch ist vom Mordfall Li Yangjie inspiriert.

Quelle: Wikipedia: Tatort: Die Kalten und die Toten

1cast schrieb:Das Drehbuch ist vom Mordfall Li Yangjie inspiriert.

Darf man das denn überhaupt so machen?

Sowohl die Angehörigen des Opfers (wobei es da ja nicht so viele Parallelen gab), aber auch die Täter und deren Angehörige leben ja alle noch. Und die Charaktere wurden in dem Film ja schon ziemlich verkommen dargestellt. Wenn jetzt z.B. bei Wikipedia öffentlich zu lesen ist, wer das Vorbild für die Figuren war, ist das doch für diese Personen nicht gerade angenehm.

Ich dachte aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes wäre so etwas verboten. V.a. wenn es so wenig verfremdet ist, dass man es erkennt und auch noch öffentlich eingestanden wird, dass der reale Fall das Vorbild für das Drehbuch war.

cododerdritte schrieb:Und die Charaktere wurden in dem Film ja schon ziemlich verkommen dargestellt. Wenn jetzt z.B. bei Wikipedia öffentlich zu lesen ist, wer das Vorbild für die Figuren war, ist das doch für diese Personen nicht gerade angenehm.

Naja, die Charaktere sind doch auch verkommen. Sollte man sie besser darstellen als sie sind? Es gibt zum Fall bereits reichlich andere Dokumente (Print, TV), die öffentlich sind. Warum sollte man das nicht fiktional verarbeiten dürfen? Angenehm stelle ich mir es auch nicht vor mit so einer Tat zu leben, aber das muss man sich wohl vorher überlegen. Mal vorrausgesetzt der Täter ist überhaupt zu irgendwelchen tieferen Gefühlsregungen in der Lage.

cododerdritte schrieb:Darf man das denn überhaupt so machen?

Ich kenne mich da zwar rechtlich nicht aus aber Filme oder Bücher die von wahren Fälle inspiriert sind gibt es doch hunderte, noch authentischer sind ja die ganzen True Crime Filme, Bücher und Zeitschriften, denke nicht das man da von allen beteiligten die Erlaubnis einholen muss wenn man grundsätzliche Regeln beachtet wie zb das man Namen und Gesichter nicht deutlich zeigt.

Berlinergirl schrieb:Naja, die Charaktere sind doch auch verkommen. Sollte man sie besser darstellen als sie sind? Es gibt zum Fall bereits reichlich andere Dokumente (Print, TV), die öffentlich sind. Warum sollte man das nicht fiktional verarbeiten dürfen? Angenehm stelle ich mir es auch nicht vor mit so einer Tat zu leben, aber das muss man sich wohl vorher überlegen. Mal vorrausgesetzt der Täter ist überhaupt zu irgendwelchen tieferen Gefühlsregungen in der Lage.

Moralisch finde ich das auch nicht schlimm, wer so handelt, muss auch damit leben, dass sich andere damit auseinandersetzen. Ich frage mich nur, ob das rechtlich erlaubt ist.

Die bisherigen Dokumente waren ja Reportagen und da ist klar, dass die Öffentlichkeit ein Recht darauf hat, zu erfahren, was passiert ist. Polizei und Gerichte arbeiten schließlich im Auftrag der Gesellschaft und sich damit auch zu einer gewissen Transparenz verpflichtet, der durch solche Berichte und Dokumentationen nachgekommen wird.

Aber ich frage mich halt, in wie weit es erlaubt ist, so etwas fiktional zu verarbeiten. Die Vorwürfe gegen die Eltern des Täters wurden immerhin fallen gelassen, beide sind damit juristisch unschuldig. Müssen sie sich dann so etwas gefallen lassen, wo jeder mit wenigen Klicks im Internet herausfinden kann, wer den Figuren im Tatort als Vorlage gedient hat. Und die Täterin dürfte ihre Strafe ja schon fast abgesessen haben. Ich dachte immer, dass wenn eine Strafe verbüsst ist, Täter ein Recht auf Vergessen haben....