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Verbrechen in Höxter

8.904 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, NRW, Folter ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Verbrechen in Höxter

23.11.2017 um 09:59
@emz
Emminghaus geht erst nach Abschluss dieses Verfahrens in erster Instanz in Ruhestand. Er hat ja das reguläre Rentenalter noch nicht erreicht. Das war vor Beginn des Prozesses bereits geregelt, dass er erst nach Abschluss dieses Prozesses geht. Würde er während des laufenden Verfahrens in den Ruhestand gehen, müsste der ganze Prozess noch mal von vorne beginnen, denn der sogenannte Spruchkörper muss in allen Verhandlungsterminen anwesend sein. Fällt ein Richter während eines laufenden Verfahrens aus, kann das Verfahren nur weiter geführt werden, wenn während aller Verhandlungstage ein Ersatzrichter anwesend war, ansonsten beginnt der Prozess von vorne.

Laut örtlicher Presse scheint sich abzuzeichnen, dass Frau Saimeh die Begutachtung übernimmt, sobald Herr Osterheider eine Stellungnahme abgegeben hat. Osterheider befindet sich zur Zeit in einer Klinik, um sich durchschecken zu lassen. Ich weiss aber nicht mehr, ob ich das heute in der NW oder im WB gelesen habe. Nach den gestrigen Ergebnissen ist eine Neubegutachtung wohl unumgänglich, da ansonsten ein Revisionsgrund gegeben ist.


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Verbrechen in Höxter

24.11.2017 um 00:12
Programmhinweis:

Nächste Woche Donnerstag, den 30.10.2017 läuft um 22.40 Uhr die Sendung Menschen hautnah auf WDR.

Thema der Sendung:
Meine Tochter und ihre Mörder - Das Horrorhaus von Höxter
Fast jeden Dienstag sitzt Sigrid K. im Saal 205 des Landgerichts Paderborn und blickt in die Gesichter der mutmaßlichen Mörder ihrer Tochter. Seit über einem Jahr. Sie ist Nebenklägerin im Prozess gegen Wilfried und Angelika W., die im sogenannten „Horrorhaus von Höxter“ Sigrids Tochter Anika gequält und misshandelt hatten. Anika ist nicht das einzige Opfer. Die Anklage lautet auf zweifachen Mord durch Unterlassen und gefährliche Körperverletzung in weiteren Fällen.
https://www1.wdr.de/fernsehen/menschen-hautnah/sendungen/Meine-Tochter-und-ihre-Moerder100.html (Archiv-Version vom 26.11.2017)


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Verbrechen in Höxter

24.11.2017 um 09:11
Ohne das unsägliche Leid der Mutter auch nur im Mindesten schmälern zu wollen, die Ausführungen in dem vorgenannten Artikel stimmen nicht unbedingt mit dem überein, was wir beispielsweise aus der Pressekonferenz vom 03.05.2016 wissen.
Spoilerhttps://www.youtube.com/watch?v=9FbiF4diuMA - Minute 09:50
In den Nachrichten hatte Sigrid Ende April 2016 durch Zufall das Haus im Saatweg in Höxter-Bosseborn gesehen und erfahren, das dort Frauen brutal misshandelt worden sein sollten. „Mein Gott, “ dachte sie, „das ist doch das Haus, in dem Anika lebt.“ Sie rief die Polizei an und erfuhr das Unfassbare: Ihre Tochter lebte nicht mehr - zu Tode gequält, die Leiche zersägt und in einem Ofen verbrannt.
Wie Östermann ausführt, hatte er zwei Tage vor dieser Pressekonferenz die Mutter von Anika angerufen und sie davon in Kenntnis gesetzt, dass ihre Tochter nicht mehr lebt. Erst zwei Wochen zuvor hatte Angelika vom Handy Anikas aus ein "Lebenszeichen" an die Mutter gesandt. Insofern gab es für sie keine Veranlassung, eine Vermisstenanzeige zu stellen.

Ich denke mal, man hätte die Dramatik, die diesem Fall innewohnt, auch darstellen können, indem man sich an die Fakten hält. Dieses anklingende "Polizei-Bashing", die Mutter sei nicht von Ermittlern informiert worden, sondern selbst zufällig durch die Medien darauf gestoßen, halte ich für unnötig. Damit stellt man die gesamte Ermittlungsarbeit in ein schräges Licht.


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Verbrechen in Höxter

24.11.2017 um 11:13
Zitat von emzemz schrieb:Erst zwei Wochen zuvor hatte Angelika vom Handy Anikas aus ein "Lebenszeichen" an die Mutter gesandt. Insofern gab es für sie keine Veranlassung, eine Vermisstenanzeige zu stellen.
Anika ist im August 2014 gestorben. Ihre Mutter hat im April 2016 vom Tod erfahren (auch welchem Wege auch immer). Ohne der Mutter Vorwürfe machen zu wollen, finde ich es absolut ungewöhnlich, dass es der Mutter in keinster Weise verdächtig vorkommt, dass der Kontakt ja ausschließlich über Textnachrichten stattgefunden haben kann in der Zwischenzeit. Kein Besuch, kein Telefonat, kein persönlicher Kontakt?


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Verbrechen in Höxter

24.11.2017 um 14:18
Zitat von EdnaEdna schrieb:Anika ist im August 2014 gestorben. Ihre Mutter hat im April 2016 vom Tod erfahren (auch welchem Wege auch immer). Ohne der Mutter Vorwürfe machen zu wollen, finde ich es absolut ungewöhnlich, dass es der Mutter in keinster Weise verdächtig vorkommt, dass der Kontakt ja ausschließlich über Textnachrichten stattgefunden haben kann in der Zwischenzeit. Kein Besuch, kein Telefonat, kein persönlicher Kontakt?
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Privatsekretärin an Wilfrieds Seite, die „sympathische“ Angelika, es hervorragend gemeistert hat, in Form von Textnachrichten, die Mutter von Anika zu beruhigen.

Sie "arbeitete" sich manipulativ, mit immer neuen „Vertröstungen“, in alle Richtungen vor.

Aus welchem Grund sind die Taten des grausam agierenden Paares nicht früher in den Focus von Ermittlungen geraten?

Die Privatsekretärin, mit dem hohen IQ, hatte es geschafft, vieles im Verborgenen zu halten und einen besonderen Instinkt, gutgläubige, alleinlebende, schwache Frauen für ihren Partner und ihre eigenen Interessen anzulocken, um sie sodann gefügig zu machen, desweiteren, wenn auch nicht in allen Fällen, finanziell auszubeuten.


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Verbrechen in Höxter

24.11.2017 um 15:39
Zitat von EdnaEdna schrieb:Anika ist im August 2014 gestorben. ... finde ich es absolut ungewöhnlich, dass es der Mutter in keinster Weise verdächtig vorkommt, dass der Kontakt ja ausschließlich über Textnachrichten stattgefunden haben kann ...
Ob ihr etwas verdächtig vorkam, wir wissen es nicht. Beunruhigt wird sie wahrscheinlich gewesen sein.
Aber was hätte sie tun können? Anika hatte keine Meldeadresse in Deutschland, lebte angeblich in den Niederlanden.
Zitat von Sunrise76Sunrise76 schrieb:Aus welchem Grund sind die Taten des grausam agierenden Paares nicht früher in den Focus von Ermittlungen geraten?
Weil sie früher keine Kenntnis von den Taten hatten? Oder worauf willst du mit dieser Frage hinaus?
Im Übrigen war Wilfried durchaus auch ohne seine "Privatsekretärin" in der Lage, seine Bekanntschaftsanzeigen zu formulieren und Frauen zu foltern.


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Verbrechen in Höxter

24.11.2017 um 16:54
Zitat von emzemz schrieb:Weil sie früher keine Kenntnis von den Taten hatten? Oder worauf willst du mit dieser Frage hinaus?
Ich hatte gepostet:
Zitat von Sunrise76Sunrise76 schrieb:Aus welchem Grund sind die Taten des grausam agierenden Paares nicht früher in den Focus von Ermittlungen geraten?

Die Privatsekretärin, mit dem hohen IQ, hatte es geschafft, vieles im Verborgenen zu halten und einen besonderen Instinkt, gutgläubige, alleinlebende, schwache Frauen für ihren Partner und ihre eigenen Interessen anzulocken, um sie sodann gefügig zu machen, desweiteren, wenn auch nicht in allen Fällen, finanziell auszubeuten.
Zitat von emzemz schrieb:Im Übrigen war Wilfried durchaus auch ohne seine "Privatsekretärin" in der Lage, seine Bekanntschaftsanzeigen zu formulieren und Frauen zu foltern.
Als Hangtäter war er sicher erfreut, dass er eine weitere Partnerin gewinnen konnte, welche ihm die bisherige Last der Partnersuche erfolgreich abnehmen konnte.

Zumal eine wesentlich erfolgreichere Partnerin…

Wilfried ist, aus meiner Sicht, genauso involviert, wie seine erfolgreiche Privatsekretärin.


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Verbrechen in Höxter

24.11.2017 um 19:12
@Sunrise76

Auch wenn du deinen Post jetzt nochmal reinstellst, erklärt das immer noch nicht, warum du fragst, wieso die Ermittler nicht früher aktiv geworden sind.

Vielleicht kommen wir auch wieder mal weg davon, dass Angelika Schreibarbeiten für ihn erledigte. Mittlerweile haben wir erfahren können, dass er sowohl bevor er sie kannte als auch jetzt, wo er diesbezüglich wieder auf sich selbst gestellt ist, durchaus in der Lage ist, sich in schriftlicher Form verständlich zu machen. Zudem hat das doch eher nichts mit den Straftaten zu tun.


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Verbrechen in Höxter

24.11.2017 um 20:30
Zitat von emzemz schrieb:Auch wenn du deinen Post jetzt nochmal reinstellst, erklärt das immer noch nicht, warum du fragst, wieso die Ermittler nicht früher aktiv geworden sind.
Man sollte ein Randthema nicht unnötig auswalzen.

Ich gehe davon aus, dass W. W. eine geschickte Partnerin an seiner Seite hatte, in Richtung Verdeckung von Taten und es aus diesem Grund nicht zu Anzeigen und nachfolgenden Ermittlungen kommen konnte.
Zitat von emzemz schrieb:Vielleicht kommen wir auch wieder mal weg davon, dass Angelika Schreibarbeiten für ihn erledigte. Mittlerweile haben wir erfahren können, dass er sowohl bevor er sie kannte als auch jetzt, wo er diesbezüglich wieder auf sich selbst gestellt ist, durchaus in der Lage ist, sich in schriftlicher Form verständlich zu machen. Zudem hat das doch eher nichts mit den Straftaten zu tun.
Inzwischen sollte klar sein, dass A.W. wesentlich geschickter betreff Kommunikation und Schriftform agierte, wie ihr Partner.

W.W. war nicht in der Lage, sich stilvoll schriftlich und kommunikativ in Szene zu setzen.

Mehr gibt es nun wirklich nicht zu diesem Themenbereich zu berichten.


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Verbrechen in Höxter

25.11.2017 um 12:55
@emz
Wie sollte die Polizei die Mutter unmittelbar nach der Festnahme informieren, wenn es bis dato nur eine Leiche gab. Der Lebensgefährte hat den Bericht im Fernsehen verfolgt und Anikas Mutter informiert. Sie sind umgehend zur Polizei und wurden abgewiesen, da die Beamten in Berlin zu diesem Zeitpunkt nicht ausreichend informiert worden waren. Erst über einen Bekannten, einem Polizist aus Höxter musste die Mutter vom qualvollen Tod ihrer Tochter erfahren. Das hätte anders laufen müssen und ist beschämend. Die Mutter von Anika hatte bereits eine Tochter verloren.


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Verbrechen in Höxter

25.11.2017 um 15:50
Zitat von TaraKTaraK schrieb:Wie sollte die Polizei die Mutter unmittelbar nach der Festnahme informieren, wenn es bis dato nur eine Leiche gab.
Da ich nichts Entsprechendes geäußert habe, verstehe ich nicht, was du mir damit sagen willst.

Die Verhaftung war am 21.04.2016 und die Medien berichteten erstmals von dem Fall am 29.04.2016, einem Zeitpunkt, als noch nichts über ein zweites Todesopfer bekannt war.
Sie sind umgehend zur Polizei und wurden abgewiesen, da die Beamten in Berlin zu diesem Zeitpunkt nicht ausreichend informiert worden waren. Erst über einen Bekannten, einem Polizist aus Höxter musste die Mutter vom qualvollen Tod ihrer Tochter erfahren.
Warum überhaupt sollten Beamte in Berlin über einen Mordfall in NRW "ausreichend informiert" werden?
Am 29.04.2016 berichteten die Medien noch nichts von einem zweiten Opfer aber schon zwei Tage später rief Östermann die Mutter an. Das finde ich, ist eine recht schnelle Reaktion.
Das hätte anders laufen müssen und ist beschämend.
Vielleicht magst du auch sagen, wie das deiner Meinung nach hätte besser laufen können?


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Verbrechen in Höxter

27.11.2017 um 12:33
Hier die neuesten Fakten betreffend das Gutachten von Prof. Osterheider.

http://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kriminalfall-Hoexter-Bosseborn/3064246-Gerichtspsychiater-aus-Regensburg-wohl-nicht-laenger-zu-halten-Betrugsvorwuerfe-gegen-Gutachter-Osterheider

Für einen ersten Überblick möchte ich dieses kurze, im Spoiler befindliche Video empfehlen: Spoilerhttps://www.youtube.com/watch?time_continue=5&v=_EyGD8zJ5ns
Von Christian Althoff

Paderborn/Höxter (WB). Prof. Michael Osterheider (61) von der Universität Regensburg, der im »Horror-Haus«-Prozess den Angeklagten Wilfried W. (47) begutachten soll, wird des Betrugs verdächtigt. Er scheint als Gutachter im Paderborner Prozess nicht mehr haltbar.
...
... Osterheider ... hatte ausgesagt, Wilfried W. habe ihm gegenüber gestanden, außer der Mitangeklagten noch weitere Frauen fast bis zur Bewusstlosigkeit erstickt zu haben, um sich sexuell zu erregen.

Diese Behauptung Osterheiders taucht jedoch in seinem schriftlichen Gutachten nicht auf, und Osterheider nahm sie nach ein paar Minuten auch wieder weitgehend zurück. Über sein Verhalten sei die Kammer entsetzt gewesen, war zu hören.
...
Auf Seite 3 seines vorläufigen Gutachtens über Wilfried W. vom 7. Juli 2017 schreibt Osterheider, sein Gutachten basiere »auf eigener Exploration«, ..., unter anderem »am 5. April 2017 von 9 Uhr bis 12.45 Uhr in der JVA Detmold«.

Verteidiger Dr. Detlev Binder, wegen Osterheiders Auftritt am letzten Verhandlungstag misstrauisch geworden, fragte ... nach und erfuhr, dass Osterheider am fraglichen Tag nicht dort war. Das wollte das Gericht genau wissen und befragte den Psychologen Maximilian Wertz (29) aus Regensburg. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter Osterheiders und war ebenfalls mit der Untersuchung von Wilfried W. befasst. Wertz: »Am 5. April war ich alleine im Gefängnis und habe den Angeklagten untersucht. Professor Osterheider war nicht dort.«

Der Vorsitzende Richter Bernd Emminghaus fragte den Psychologen, der die Sitzungen Osterheiders in der JVA protokolliert hatte, ob denn die Angaben Prof. Osterheiders von letzter Woche zuträfen, dass nämlich Wilfried W. weitere Beinahe-Erstickungen gestanden und als Motiv sexuelle Erregung angegeben habe. Der Psychologe gab an, dass Wilfried W. diese Aussagen »nicht getätigt« habe.
...
Es soll die Überlegung geben, Wilfried W. von Dr. Nahlah Saimeh begutachten zu lassen, die als Gutachterin für die Mitangeklagte Angelika W. im Prozess sitzt.
...
Das Gericht prüft nun, ob Osterheider für den 5. April eine Rechnung geschrieben und Geld bekommen hat. Sollte das so sein, will der Vorsitzende Richter die Staatsanwaltschaft einschalten.
http://www.rp-online.de/nrw/panorama/hoexter-prozess-psychiatrischer-gutachter-michael-osterheider-weiter-krank-aid-1.7224940
Der psychiatrische Gutachter im Höxter-Prozess hat sich weiter krank gemeldet. ...

Das Landgericht Paderborn hat den nächsten Verhandlungstag in dem Prozess wegen der Krankmeldung einem Gerichtssprecher zufolge abgesagt. Damit ist offen, wie das Verfahren weitergeführt wird.
...



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Verbrechen in Höxter

27.11.2017 um 13:28
Zitat von emzemz schrieb:Es soll die Überlegung geben, Wilfried W. von Dr. Nahlah Saimeh begutachten zu lassen, die als Gutachterin für die Mitangeklagte Angelika W. im Prozess sitzt.
...
Aber wäre das nicht eine Form von Befangenheit, wenn sie bereits die Mitangeklagte begutachtet? Immerhin beschuldigen die sich ja gegenseitig und jeder versucht, das Beste herauszuholen. Kann sie da wirklich ein "unparteiisches" Gutachten abgeben? Ich habe da irgendwie meine Probleme mit. Aber das passt ja zum gesamten Fall...


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27.11.2017 um 14:21
@AveMaria

Als psychiatrische Gutachterin ist sie zunächst mal Ärztin mit einer Facharztausbildung. Es gehört also keineswegs zu ihren Aufgaben abzuwägen, welche Schilderungen der Taten ihr schlüssiger erscheinen. Sie hat ein Bild vom Angeklagten zu zeichnen, ist er schuldfähig oder ist er esnicht. Ferner soll sie beurteilen, was hat möglicherweise zu den Handlungen geführt und könnte bei einer Strafzumessung eine Rolle spielen, woran aber der Richter nicht gebunden ist.

Für das sich gegenseitig die Schuld zuschieben, dafür sind die Anwälte der Angeklagten zuständig, die selbstverständlich einzig die Interessen ihres Mandanten vertreten.

Deutlicher mag es werden, wenn man bedenkt, dass es aber nur eine Staatsanwaltschaft und nur einen Richter gibt. Diese haben neutral zu sein, ebenso wie ein Gutachter.


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Verbrechen in Höxter

27.11.2017 um 18:29
@emz
Danke für´s Einstellen und auszugsweise zitieren der Artikel von heute Mittag.
Sowas hat dem Prozeß gerade noch gefehlt... bin ehrlich erschrocken. Was soll denn sowas???
Ich kann nur hoffen, daß hier möglichst schnell Klarheit geschaffen wird, was Prof. Osterheider anbelangt, denn es geht auch darum, ein Urteil revisionssicher fällen zu können und das wäre - aus meiner laienhaften Beurteilung heraus - unsicher, sollten sich diese Diskrepanzen bestätigen.
Der ganze Prozeß ist eh schon eine Farce, vor allem für die Angehörigen der Opfer, da braucht es solche Vorkommnisse nicht... :(


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Verbrechen in Höxter

27.11.2017 um 19:25
Zitat von Arwen1976Arwen1976 schrieb:Der ganze Prozeß ist eh schon eine Farce,
Wüsste jetzt nicht, wann und wieso der Prozess eine Farce gewesen sein sollte.

Denke mal, diese Diskrepanzen sind so gut wie bestätigt und es scheint mir, dass lediglich noch abgeklärt werden muss, inwieweit die nicht erfolgte Exploration tatsächlich abgerechnet worden ist. Doch dies ist unabhängig vom jetzigen Verfahren.

Da Frau Dr. med. Nahlah Saimeh den gesamten Prozess verfolgt hat, besteht kein Hindernis, dass sie einspringt und der Prozess somit nicht zu platzen droht. Sie hat noch die Gespräche mit dem Angeklagten zu führen, das Gutachten zu verfertigen und festzustellen, ob er schuldfähig ist oder nicht.

Danach kann der Richter sein Urteil fällen.


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Verbrechen in Höxter

27.11.2017 um 20:03
Zitat von emzemz schrieb:Wüsste jetzt nicht, wann und wieso der Prozess eine Farce gewesen sein sollte.
...weil ich persönlich finde, daß dieses Kapitel, was sich die letzten Verhandlungstage angebahnt hat und sich nun scheinbar bestätigt, gar nicht erst hätte sein müssen - für keinen der Beteiligten.

Ich gehe, wie Du, davon aus, daß sich die Vorwürfe (was die An- bzw. Abwesenheit) gegen Prof. Osterheider bestätigen werden, angeklungen ist es ja durch die Aussage seines Mitarbeiters bereits zum Teil - obwohl ich wirklich nicht vorurteilen möchte. Man kann dann nur hoffen, daß die Abrechnung korrekt erfolgte, das werden wir evtl. in nächster Zeit erfahren, und sich alles andere aufklären lässt.

Nichts desto trotz, hätte so etwas nicht sein müssen, weil es eigentlich nur schadet.
Denk mal über den Tellerrand hinaus... Es spielt der Verteidigung der Angeklagten zu, es verlängert den Prozeß (Zeit der Aussagen des Prof und neuerliche Aussagen) umsonst, es schadet dem Berufsstand und auch den Angehörigen, die sich neben den ganzen Abscheulichkeiten, auch noch damit abfinden müssten, daß ein psychiatrischer Gutachter evtl. unsauber agiert hat - wenn sich die Vorwürfe bestätigen sollten
Ist nur meine persönliche Meinung.


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Verbrechen in Höxter

27.11.2017 um 22:15
@Arwen1976

Deshalb verstehe ich immer noch nicht, warum du sagst "Der ganze Prozeß ist eh schon eine Farce"

Die JVA hat es bestätigt, der Mitarbeiter hat es bestätigt, (wohl nicht nur zum Teil) und somit glaube ich, dürfen wir das als Fakt annehmen. Ich sehe das weitaus emotionsloser als du. Auch Psychiater sind nicht perse bessere Menschen und nicht davor gefeit, sich das Leben angenehmer zu gestalten, wenn es sich denn anbietet.

Auch wenn ich versuche über meinen Tellerrand hinauszublicken, das von dir geschilderte Schadensszenarium bleibt mir verschlossen.


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Verbrechen in Höxter

28.11.2017 um 09:57
Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Vergleich der Gutachten von Prof. Osterheider und Dr. Saimeh.
Hierbei werden Kosten und Umfang gegenübergestellt.

http://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kriminalfall-Hoexter-Bosseborn/3069920-Extrem-unterschiedliche-Gutachterkosten-im-Horror-Haus-Prozess-Wie-kommt-das
...
Im September 2016 schickte Prof. Osterheider sein Gutachten, in dem er die volle Schuldfähigkeit des Angeklagten begründet, an die Staatsanwaltschaft Paderborn – samt Liquidation. Für 73 großzügig beschriebene Seiten stellte der Psychiater mehr als 30.000 Euro (plus Mehrwertsteuer) in Rechnung.

Zum Vergleich: Dr. Nahlah Saimeh, die die Mitangeklagte Angelika W. begutachtet hatte, schickte der Staatsanwaltschaft für ihr 300 Seiten dickes, enger geschriebenes Gutachten eine Rechnung über 13.000 Euro (plus Mehrwertsteuer). Es soll das umfangreichste Gutachten sein, das Saimeh, Ärztliche Direktorin der Gerichtspsychiatrie in Lippstadt-Eickelborn, jemals geschrieben hat.

Dr. Saimeh hat also pro DIN-A4-Seite 43 Euro bekommen, Prof. Osterheider mehr als 410 Euro – fast das Zehnfache.
...
... Dr. Detlev Binder, einer der Verteidiger von Wilfried W. »Aber in diesem Fall lässt sich der Aufwand sehr wohl vergleichen: Beide Gutachter hatten nämlich exakt die gleichen Akten zur Auswertung vorliegen. Frau Dr. Saimeh hat darüber hinaus Angelika W. mehrmals in der Untersuchungshaft besucht und lange Gespräche mit ihr geführt. Meiner Meinung nach hätte ihr Gutachten deshalb eigentlich das teurere sein müssen.«



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Verbrechen in Höxter

28.11.2017 um 10:10
Dann besteht das "Gutachten" von Osterheider wohl auch zu einem großen Teil aus der Wiedergabe von Gesprächen mit W., die der "Gutachter" mutmaßlich nicht einmal selbst geführt, geschweige denn abgetippt hat. Nur berechnet hat er es für sich ganz alleine.


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