Verbrechen in Höxter

@242

Vielen Dank für diese Zusammenfassung. 

Ich bin schwer geschockt,  dass die Angeklagten soweit gekommen sind trotz all dieser Beobachter und Unterzeichner. Der Text lässt doch gerade vermuten, dass es zu Misshandlungen und Vergewaltigungen kam. Zumindest misstrauisch wird man doch bei der Aktion und durch die befremdliche Bitte. Es ist für mich schwer zu verstehen wie man das nicht melden kann. 

Die Nachbarn haben so viel beobachtet. Frauen denen die Haare ausgehen und auch sonst körperlich verfallen. Mir drängt sich die Frage auf ob das nicht schon auch in den gemeldeten Fällen seitens Polizei unterlassene Hilfeleistung ist.

@doan 

doan schrieb:Ich bin schwer geschockt,  dass die Angeklagten soweit gekommen sind trotz all dieser Beobachter und Unterzeichner. Der Text lässt doch gerade vermuten, dass es zu Misshandlungen und Vergewaltigungen kam. Zumindest misstrauisch wird man doch bei der Aktion und durch die befremdliche Bitte. Es ist für mich schwer zu verstehen wie man das nicht melden kann. 

Da stimme ich Dir zu .

doan schrieb:Mir drängt sich die Frage auf ob das nicht schon auch in den gemeldeten Fällen seitens Polizei unterlassene Hilfeleistung ist.

ob Polizeibeamte etwas versäumt haben ist noch nicht ausermittelt oder das Ergebnis noch nicht öffentlich bekannt - es hatte sich kein Anfangsverdacht gegen die Beamten ergeben - sie konnten sich nicht mehr genau an die Einsätze erinnern und Angelika W. sollte nochmals dazu befragt werden. Das ist so weit ich weiß noch nicht oder nicht öffentlich geschehen. 

Ich wollte mit meinem Beitrag aber auch nicht in diesem Sinne auf das Thema Polizei abzielen.


Die Polizei ist auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen - derer gab es leider nur 2 .

doan schrieb:Mir drängt sich die Frage auf ob das nicht schon auch in den gemeldeten Fällen seitens Polizei unterlassene Hilfeleistung ist.

Welche gemeldeten Fälle meinst du?
Wer soll unterlassene Hilfeleistung begangen haben?
Wer sind die "Unterzeichner"?

@emz
In der von @242 auf der vorigen Seite eingestellten Zitatensammlung ist die Rede von unterschiedlichen Gelegenheiten, bei denen Zeugen die Polizei riefen. Einmal bei einem Streit auf einem Supermarktparkplatz, einmal, als vermutlich Susanne eingeschüchtert und in schlechtem Zustand in der Nähe einer Tankstelle im Auto saß, und einmal, als das Opfer Kati nach ihrer Flucht die Polizei verständigt hat. Außerdem soll Angelika ja die Stirn besessen haben, mit einem Wisch "es hat keine Misshandlung stattgefunden" bei der Polizei vorstellig zu werden, um einen Polizisten unterschreiben zu lassen. Der hat zwar nicht unterschrieben, aber nachgegangen, was es damit auf sich hat, wurde auch nicht.

@hopkirk 

hopkirk schrieb:Einmal bei einem Streit auf einem Supermarktparkplatz, einmal, als vermutlich Susanne eingeschüchtert und in schlechtem Zustand in der Nähe einer Tankstelle im Auto saß.

bei beiden Vorfällen handelte es sich nicht um Susanne F. sondern um Annika W. und dort hatte ich sie auch zugeordnet.
bitte etwas genauer nachlesen vor dem Posten.

@hopkirk
Danke, mich hatte die Bezeichnung "gemeldete Fälle" irritiert.
Was soll die Polizei auch machen, wenn die Beteiligten sagen, es ist alles in Ordnung, dann haben die keine Handhabe.
Der Fall Kati, das ist wohl etwas merkwürdig gelaufen, als die Frau dann abtauchte, kann man der Polizei auch nicht anlasten.
Aber eigentlich haben wir diese "Fälle" ja auch schon durchdiskutiert und von allen Seiten beleuchtet.

Heute geht der Prozess weiter. Es wird unter anderem eine Zeugin erwartet, die von den Angeklagten stark misshandelt wurde, jedoch überleben konnte.

Einen Live-Ticker soll es unter

https://www.tag24.de/nachrichten/folterprozess-hoexter-wilfried-angelika-w-misshandelte-frau-ueberlebt-detlev-binder-verteidigung-mord-landgericht-paderbo-245245

geben.

auch die " Neue Westfälische "  berichtet wieder 

http://www.nw.de/lokal/kreis_hoexter/hoexter/hoexter/21767431_Ticker-zum-18.-Verhandlungstag-im-Bosseborn-Prozess.html

Das ist der Hammer. W. ist wohl doch nicht das arme Opfer von A als das er sich gerne hinstellt. Diese Aussage stammt von der Zeugin, die gerade vernommen wird.

"Einmal habe ich zur Begrüßung direkt an der Tür eine Ohrfeige bekommen. Er sagte nur, ich wüsste schon, warum ich die bekommen würde. Es waren wohl manchmal meine Nachfragen am Telefon, wenn ich etwas nicht verstanden hatte. Das mochte Wilfried W. überhaupt nicht. Die Schläge trafen mich am ganzen Körper, auch im Gesicht. Es hat alles gegeben. Wenn ich meine Hände zum Schutz hochriss, hat er noch kräftiger zugeschlagen. Er sagte mir damals, er würde Hanteltraining machen, um sich besser verteidigen zu können."

Und die böse A. war wohl in dieser Situation nicht dabei!

http://www.nw.de/lokal/kreis_hoexter/hoexter/hoexter/21767431_Ticker-zum-18.-Verhandlungstag-im-Bosseborn-Prozess.html

@ayslynn 

ayslynn schrieb:Das ist der Hammer. W. ist wohl doch nicht das arme Opfer von A als das er sich gerne hinstellt. Diese Aussage stammt von der Zeugin, die gerade vernommen wird.

hattest du da etwas anderes erwartet ?


"Neben den Quälereien von Wilfried hat mich auch Angelika traktiert, zum Beispiel mit Pfefferspray. Einmal stand Angelika mit einer Schere vor mir, dann lag sie auf meinem Körper und hat mir die Haare abgeschnitten. Wilfried erzählte mir, dass er auch von Angelika gequält würde."

und Angelika war da wohl keinen deut besser ..............
was mir im Moment aber auffällt ist das Wilfried bei seiner Mutter und seinen Freundinnen geradezu mit der Information hausieren ging , daß Angelika Ihn misshandelt - währenddessen Angelika dies nicht tat.


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Das diagnostizieren von Krankheiten und das Verabreichen von Tabletten scheint Methode gehabt zu haben. Annika W. Susanne F. und nun auch Kati K.
 
18.Verhandlungstag Ticker  " Neue Westfälische" 
Aussage Kati K.

 " Wenn ich mal nicht richtig geputzt habe, hat er mir mit Vorliebe ins Gesicht, auf den Kopf geschlagen. Ich bin auch mal umgekippt. Wilfried diagnostizierte dann bei mir Epilepsie. Später stellte sich heraus, dass das Unsinn war. Er hat mir immer Tabletten hingelegt, die mir helfen sollte. Ich weiß nicht, was für Tabletten es waren. Durch die Tabletten wurden mir gewisse Dinge egal, ich stand ein wenig neben mir, ich hatte keinen richtigen Lebenswillen mehr. Wenn Wilfried sah, dass ich die Tabletten nicht mehr nehme, zwang er mich dazu. " 

dazu passend eine Aussage von Angelika vom 10 Verhandlungstag

 http://www.westfalen-blatt.de/OWL/Lokales (Archiv-Version vom 28.04.2017)

"Susanne F. gab in einem Schriftstück auch an, Psychopharmaka einzunehmen. Die verschreibungspflichtigen Tabletten waren bereits im Haus, erklärt Angelika W. Sie stammten noch vom vorherigen Opfer Annika W., das im Haus in Bosseborn nach den Misshandlungen gestorben war und von Angelika W. zerstückelt und verbrannt wurde. Wilfried habe vorgeschlagen, Susanne F. solle die Tabletten versuchsweise nehmen, um ihr »verwirrtes Reden« in den Griff zu bekommen."

@242
Ich hatte befürchtet, dass er mit seiner Tour durchkommt. Und klar, A. Ist keinen Deut besser.

Das mit den Medikamenten ist schon hart. Die beiden haben die Zeugin soweit gebracht, dass sie daran glaubte an Epilepsie erkrankt zu sein.

@ayslynn 

ayslynn schrieb:Ich hatte befürchtet, dass er mit seiner Tour durchkommt.

das hatte ich Anfangs auch befürchtet.

Sie haben alle Opfer langsam auf das hingeführt was aus den Opfern herauszuholen war.Bei manchen war das " nur " Geld , bei anderen ihr ganzes Leben.

Sie haben sich auf jedes Opfer einstellen müssen um zum Ziel zu gelangen ohne aufzufliegen. Ich finde das ganze vorgehen der beiden bemerkenswert planvoll.

Das kann eine "Intelligenzbestie" mit einem "Deppen" im Schlepptau meiner Meinung nach nie und nimmer geschafft haben. 

Ich denke Wilfried ist weder dumm noch abhängig von Angelika und ich hoffe auch das wird sich im Laufe des Prozesses noch herausstellen.


  

Da Angelika hier offensichtlich die schlauere von beiden war, würde ich ihr die"Idee" mit den Medikamenten zu trauen. 

Nehmen wir als Beispiel Benzodiazepine:

Man ist ordentlich benebelt, handlungsunfähiger bzw. unfähig, Gedächtnis leidet usw. 

Der Gedanke, das Angelika bewusst zu solchen Mitteln griff, damit sie zu ihren Zielen (maximale Ausbeutung + Kontrollverlust + Erinnerungsverlust) kam liegt hier für mich extrem nahe. 

Für mich stellt sich die Frage, woher W.W. und/oder A.W. die Medikamente bekommen haben. Psychopharmaka sind i.d.R. verschreibungspflichtig.

Durchaus könnte ich mir vorstellen, dass Sie selbst beim Arzt war und auf "mir gehts so schlecht" gemacht hat. Interessant wäre, ob man in einem solchen Prozess auch die Krankenakte von A.W. checkt, da würde sowas ja "raus kommen".

@242
Da gebe ich dir vollkommen Recht. Er ist nicht dumm. Vielleicht nicht der Hellste, dafür manipulativ und brutal. Ob er die Angeklagte auch so untergebuttert hat bis sie seinen Ansprüchen genügte oder diese mit ihm zusammen ihre eigenen Triebe ausgelebt hat, werden hoffentlich Richter und Staatsanwalt herausfinden. Mich irritiert immer wieder, dass die Frauen von A. Oft darauf hingewiesen wurden, dass sie ordentlich zu sein hätten... Wenn ich mir die Bilder von dem Haus anschaue, dann hat A. zumindest in diesem Bereich vollkommen versagt. Ordentlich und sauber ist anders. Möglicherweise hat sie dieses Manko versucht mit Brutalität gegen die anderen Frauen wettzumachen. Vielleicht komm noch Eifersucht dazu? 

@ayslynn
Vielleicht brauchten sie auch nur ein paar Ausreden, warum die Opfer die Schläge verdient hätten? Zumindest zu Anfang einer solchen "Beziehung" muss man wohl mit Gegenwehr rechnen.

http://www.nw.de/lokal/kreis_hoexter/hoexter/hoexter/21767431_Ticker-zum-18.-Verhandlungstag-im-Bosseborn-Prozess.html

In diesem Liveticker, der die Zeugenaussage von Kati P. zum Thema hat, kann man ansatzweise mitverfolgen, wie die Manipulationen abgelaufen sind, wie das Opfer immer willenloser wurde, wie Gehirnwäsche funktioniert.

Auch wenn das für uns nicht nachvollziehbar ist, warum das Opfer es überhaupt hat so weit kommen lassen, wir haben darüber nicht zu befinden. Letztendlich aber hat ihr Überlebenswille gesiegt und ihre Familie konnte ihr helfen.

War Kati P. so etwas wie ein Testlauf? Kam man, weil es mit dem Abschöpfen der Gelder und dem Ausleben der Gewalt funktioniert hatte, auf die Idee, das Ganze professioneller zu betreiben? Was die Angeklagten gelernt hatten, familiäre Bindungen waren bei ihrem Vorhaben kontraproduktiv.

242 schrieb:und Angelika war da wohl keinen deut besser ..............

Die Zeugin, die heute ausgesagt hat, wurde doch fast ausschließlich von ihm gequält oder habe ich das falsch verstanden?

peppermint1 schrieb:Der Gedanke, das Angelika bewusst zu solchen Mitteln griff, damit sie zu ihren Zielen (maximale Ausbeutung + Kontrollverlust + Erinnerungsverlust) kam liegt hier für mich extrem nahe..

Die Zeugin sagte aus, dass W. W. ihr die Medikamente aufgezwungen hat. Von Angelika war da nicht die Rede

emz schrieb:http://www.nw.de/lokal/kreis_hoexter/hoexter/hoexter/21767431_Ticker-zum-18.-Verhandlungstag-im-Bosseborn-Prozess.html

Die Zeugin Kati K. Auszug: 15.35 Uhr: 

>>>Obwohl Kati K. von ihren Brüdern aus den Fängen von Wilfried und Angelika befreit wurde, Schläge und Misshandlungen erdulden musste, hoffte sie auch nach der Trennung immer noch auf eine Besserung der Situation. 

Am 16. Juli 2009 flüchtete Kati. K. aus ihrer Wohnung und kehrte zu ihren Eltern nach Cuxhaven zurück. Noch danach gab es Liebesbekundungen per SMS oder WhatsApp von Kati K. in Richtung Wilfried. Das war im September 2009. 
Der Richter versteht dieses Verhalten nicht und befragt die Zeugin. "Ich habe damals schon im Polizeiverhör gesagte, dass ich immer noch hoffte, dass sich die Situation ändert. Ich hoffte, dass die Einflüsse von Angelika nachlassen. 
Es war ein Versuch, ich war wieder alleine und ich wollte darüber reden", erzählte die Frau.<<<

Es ist unglaublich, wozu Frauen, welche sich einen Partner wünschen, in Bezug auf sadistisch motivierten Manipulationen, fähig sind, diese zu ertragen… 

Die Aussagen der Kati K. sprechen Bände und aus diesem Grund sind nach dem 18. Verhandlungstag, nach wie vor, meine Sicht, in Bezug auf die Verhaltensweisen der A.W. und W.W. nachvollziehbar, ohne weiter auf die Aussagen der Zeugin eingehen zu müssen. 

Beide, W.W. und A.W. haben sich „gesucht und gefunden“. 

Ein Pärchen, welche sich gegenseitig, in Bezug auf ihre Bedürfnisse im sexuellen und finanziellen Bereich ergänzt haben. 

Nicht zu vergessen, A.W. hatte einen hohen finanziellen Betrag in die Ehe eingebracht. Ihre dominante Persönlichkeit, ihr sadistisches Verhalten, ihre kommunikative Art und ihre manipulativen Fähigkeiten, haben W.W. über einen langen Zeitraum, seine Bedürfnisse sichergestellt, in jeder Hinsicht. 

A.W. hatte ihm zudem „Abwechslung“ versprochen, wollte W.W. doch in den asiatischen Raum auswandern, Frauen aus Asien kennenlernen, sie hätte ihm geholfen. 

Was die Fülle von interessierten Frauen betrifft, welche W.W. kennenlernen wollten, sind höchstwahrscheinlich, en gros „abgesprungen“. 

Die wenigen Opfer sind unter unglaublich sadistisch motivierten Grausamkeiten verstorben. 

Ich denke, W.W. und A.W. bildeten eine Einheit, hinsichtlich ihrer Motive und Bedürfnisse.

@brennan

Ich sehe das so, dass wir zwei Lager haben. Die einen User sehen in Angelika die Hauptschuldige, die anderen in Wilfried. Daraus resultiert zwangsläufig, dass Aussagen so (um)interpretiert werden, dass sie die eigene Sichtweise unterstützen. Schlug das Pendel gerade wieder zu ungunsten von Angelika aus, so scheint es nun in Richtung Wilfried zu schwingen. Sich diesem Hin und Her immer aktuell anzuschließen, ist nicht einfach.

Warum man überhaupt meint, Position beziehen zu müssen, wer den größeren Anteil an den Verbrechen hat, kann ich nicht nachvollziehen, vorallem zum jetzigen Zeitpunkt, wo wir noch weit weg von den eigentlichen Mordvorwürfen sind.

@emz

Nun, wenn W. W. nicht das Bedürfnis nach anderen Frauen und kostspielige Interessen gehabt hätte, hätte es keine anderen Frauen gegeben. Die hätte es auch nicht gegeben, wenn A. W. wirklich die Dominante in dieser Beziehung gewesen wäre, das hätte sie dann gar nicht zugelassen. W. W. und A. W. haben grundsätzlich andere Motive und Bedürfnisse.