Menedemos
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DaScully schrieb:Ob beide DNA übereinstimmen, wissen wir auch nicht.Ich habe aber oben geschrieben, dass laut Polizei von beiden Tätern DNA gesichert werden konnte und die Ermittler sehen anscheinend trotzdem keinen Zusammenhang.
der Denisstraße ist übrigens kein besonders zweifelhaftes MilieutIch meine nicht die gesamte Dennisstraße, da hab ich auch Leute gekannt. Aber irgendwie häufte es sich in den 1990-2000 bei den 40ern oder auch nicht. Irrtum möglich.
LaChatta schrieb:ich glaube nicht, dass in dieser Beziehung alles so fast bürgerlich-harmonisch ablief wie in XY-FilmDas habe ich auch nie geglaubt. Da wurde unglaublich geschönt. Man denke nur an die "Flucht vor dem Krieg", obwohl damals noch gar kein Krieg in Jugoslawien war.
LaChatta schrieb:Ich habe sogut wie nie gehört, dass in so einer Beziehung nur ein Partner süchtig war, für mich klingt es nach einer Junkie-PärchenDas klingt sehr plausibel!
LaChatta schrieb:Falls sie selbst Drogenkonsumentin war, dann war der Zwang, anschaffen zu gehen, noch grosser und all die Ausstiegspläne nur eine Träumerei.Ich denke auch, dass man das nicht zu ernst nehmen sollte. Irgendwie träumt doch jede Prostituierte davon, mit dem Job aufzuhören. Allgemein träumen viele Leute davon, mit ihrer Arbeit aufzuhören und sich zur Ruhe zu setzen, oder nicht? ;)
LaChatta schrieb:Viele Huren spielen einigen Freiern auch die Gefühle vor, machen Hoffnungen. Vielleicht war das so ein Fall? Und der Kerl ist ausgerastet, als er merkte, dass er nur ein blöder Freier ist, der verarscht wird? Meines Erachtens nach sprichts sehr viel für ein AffekttatAuch gut möglich. Ob es so war, können wir nicht wissen, aber es zeigt auf jeden Fall, dass auch für Freier ziemlich viele Motive denkbar sind.
LaChatta schrieb:Ein Junkie, der denkt, dass man dort was zu holen ist, weil die Gabriele anschaffen geht?Aber er scheint zumindest nichts geraubt zu haben. Und warum haben sie so viel gelabert? Hätte er nicht eine Maske aufgesetzt? Ausschließen kann man auch das nicht, aber einen Raub halte ich momentan nicht für das wahrscheinlichste Motiv.
LaChatta schrieb:Es könnte ein Freier sein, für die Milleu ist der Tat zu stumpelhaft und zu sinnlos.Ausgenommen ein "Anfänger", der irgendeinem Zuhälter seinen Mut beweisen wollte, wie ich oben geschrieben habe. Aber ich tippe mittlerweile auch zu 70% auf einen "Kunden".
LaChatta schrieb:Einige Stammkunden haben so eine fixe Idee: ein Mädchen aus dem Mileu zu retten und mit ihr ein kleines heiles Welt aufbauen. Mädchen meinen das selten ernst (eigentlich sogut wie nie), können aber auf diese Art und Weise ziehmlich viel Geld dem Kunden aus der Tasche ziehen (z. B als Ablöse für einen Zuhalter, den es gar nicht geben kann, da das Mädel auf eigene Rechung arbeitet)-Die Idee ist mir auch schon mal gekommen. Man hört ja immer wieder davon. Ich habe mal was von einem Gerichtsverfahren in Hamburg gelesen, in dem es um sowas ging. Der Freier wollte später sein Geld zurück.
War es vielleicht auch so eine Geschichte und die Gabriele hat vielleicht deswegen kurzfristig über Ausstieg geredet? Um dann festzustellen, dass es gar nicht geht.
Der Freier rastet aus, explodiert, Tat im Affekt - damit wäre fü rmich die vollkommen amateurenhaftes Tatgeschehen erklärbar. Auch mit dem Flüchtweg, vielleicht war es nicht so kompliziert und gar nicht gedacht, sondern spontan gehandelt. Und unter Stress spontan handelnde Menschen reagieren selten logisch. Flucht in Panik
LaChatta schrieb:Finde ich interessant, dass man bei dem Fall an etnische Täter denkt, klingt irgendwie klischeehaft. Frei nach dem Motto : Ist der Opfer ein Ausländer, wird der Täter auch einer sein.Genau das hatte ich in einem meiner Beiträge auch schon geschrieben. Auch das veröffentlichte Phantombild -sofern es überhaupt den mutmaßlichen Täter zeigt- lässt für mich nur per Ausschlussverfahren zu, bestimmte ethnische Gruppen auszuschließen. Eine Zuordnung der Nationalität lässt sich keinesfalls daraus ableiten. Insofern bin ich Deiner werten Meinung, dass es sich bei dem mutmaßlichen Täter nicht um einen Landsmann des Opfers oder Bürger nicht deutscher Nationalität handeln muß.
LaChatta schrieb:War das am Anfang eine Scheinbeziehung, um in Deutschland zu bleiben?Absolut denkbar. Diese Praxis ist auch heute noch keine Ausnahme.
LaChatta schrieb:Ich habe sogut wie nie gehört, dass in so einer Beziehung nur ein Partner süchtig war, für mich klingt es nach einer Junkie-Pärchen, sowie ich es schon oft bei meiner Arbeit (Drobs) früher erlebt habe: ein schwerstabhängiger kranker und kaputter Typ schnappt sich ein Naivchen, spielt ihr eine grosse Liebe vor, fixt sie ein und sie versorgt ihn mit dem Geld fürs Heroin.Ein sehr interessanter Gedanke. Ich kann mir vorstellen, dass GN zum Zeitpunkt ihres Ablebens noch in einer Art "Frühphase" einer Drogenabhängigkeit gewesen sein könnte, so das -von außen betrachtet- noch keine offensichtlichen Zeichen dieser Abhängigkeit (körperlicher Verfall, Suchtverhalten etc.) sichtbar waren. Allerdings gehe ich davon aus, dass die Obduktion einen möglichen Drogenkonsum ans Licht gebracht hätte. Davon wurde bislang nichts veröffentlicht. Ein Schverhalt, den man nicht aus den Augen verlieren sollte, bevor man in diese Richtung spekuliert.
LaChatta schrieb:Es könnte ein Freier sein, für die Milleu ist der Tat zu stumpelhaft und zu sinnlos.Ein Gedanke, der bereits die gesamte bisherige Diskussion begleitet. Es ist für mich persönlich zum Beispiel nur schwer ein Vorsatz des Täters erkennbar. Er betrat die Wohnung zu einer recht frühen Tageszeit, die mehr potenzielle Zeugen zuließ. Er vergewisserte sich nicht, dass sein Opfer allein und wehrlos war. Er benutzte eine Waffe die zwar tödlich wirken kann, jedoch nicht schnell, möglichst spurenarm und sowohl für Täter, als auch dessen Absicht maximal sicher anzuwenden ist. Er setzte seine Tötungsabsicht nicht konsequent um, entfernte sich auffälig und bemerkenswert langsam vom Tatort, sprach sogar noch Zeugen an usw. usf.
LaChatta schrieb:Ich weiss auch nicht ,warum man auf die Gedanke kommt, der Täter war gut geblidet/studiert?Die von Dir ausgesprochene Aussage habe ich damals aus den gleichen Gründen bei deren Urheber hinterfragt. Er hat mir keine Antwort geben können/wollen, woran er diese Spekulation festmacht. Ich mutmaße, dass es bei dieser Spekulation im Kern darum ging, dass der Täter nicht unbedingt einer sozialen Randgruppe zugehörig sein muß. Er wollte damit möglicherweise verdeutlichen, dass der Täter auch ein Doppelleben geführt haben könnte. Nach außen der studierte, erfolgreiche Familienvater, doch in der Szene ein ein gewalttätiger Messermörder. Ob es so gemeint war oder nicht, vermag ich aber nicht zu sagen. Ich persönlich halte diese Theorie nicht für besonders wahrscheinlich, jedoch möglich.
Menedemos schrieb:Ausgenommen ein "Anfänger", der irgendeinem Zuhälter seinen Mut beweisen wollte, wie ich oben geschrieben habe. Aber ich tippe mittlerweile auch zu 70% auf einen "Kunden".Ich gebe Dir in diesem Punkt Recht. Allerdings habe ich mittlerweile folgende Zweifel daran:
Menedemos schrieb:Was ich aber trotzdem noch auf dem Radar habe ist der Hinweis von @Corydalis auf den versuchten Mord an der Prostituierten "Mona Lisa". Die Phantombilder gleichen sich einfach verblüffend. Spontan würde ich sagen, dass ist derselbe Täter. Die DNA scheint aber nicht übereinzustimmen, zumindest hat die Polizei nie einen Zusammenhang postuliert, obwohl von beiden Tätern DNA angeblich gesichert werden konnte. Aber ich frage mich, ob dabei nicht ein Fehler passiert sein könnte.Ich habe die Ähnlichkeit der Phantombilder auch erkannt und sie ist tatsächlich schon recht verblüffend. Allerdings sollte man sich nicht allzu sehr davon in seiner Betrachtung leiten lassen. Die Erfahrung aus bereits aufgeklärten Fällen zeigt, dass Phantombilder oftmals nur bestimmte -besonders prägnante- Merkmale (z.B. Naben, Haarschnitt usw.) herausstellen jedoch sonst recht vage sind. Viele dieser Phantombilder ähneln dem tatsächlichen Täter zwar, könnten aber genausogut zu vielen anderen Personen passen bzw. in gleicher Weise ähneln. Es ist also nur ein annäherndes, ungefähres Bild des tatsächlichen Täters, entstanden aus einer vagen Erinnerung von Zeugen, die den Täter nur kurz zu Gesicht bekamen. Kurz und gut: Ich sehe zwischen beiden Fällen zu wenig Parallelen, als das ich einen Zusammenhang als wahrscheinlich ansehen könnte.
Menedemos schrieb:Derjenige, der drei Jahre später Mona Lisa umbringen wollte, forderte (nur zur Erinnerung) sein Geld zurück, weil er am Vortag bei seinem Besuch keinen hochgekriegt hat. Der Ablauf dürfte also identisch gewesen sein: Besuch im Appartement, zunächst ein längeres Gespräch, dann der Mordversuch.Das hatte ich auch schonmal in einem Post angedeutet. Ich könnte mir absolut vorstellen, dass es ein ggf. unzufriedener Freier war, der sein Geld zurückforderte. Im Zuge einer eskalierenden Situation kam es schließlich zu dieser Bluttat. Gesetzt den Fall, es wäre so gewesen, ist die weitere Vorgehensweise des Täters jedoch sehr merkwürdig. Die kuriose Flucht usw. scheint nicht zu einem Täter in Panik nach einer eher ungewollten Bluttat zu passen. Wie siehst Du das ?
Slaterator schrieb:Die kuriose Flucht usw. scheint nicht zu einem Täter in Panik nach einer eher ungewollten Bluttat zu passen. Wie siehst Du das ?Versuchen wir uns einmal in den Täter hineinzuversetzen, in dem Augenblick, als er auf die Straße tritt: Er hat versucht, GN zu ermorden. Aber Gabriela lebt! Jedenfalls muss der Täter davon ausgehen, er hat sie noch quicklebendig durch die Terrassentür flüchten sehen. Auch der verletzte Klaus Ullmann, der für den Täter eine echte Überraschung war, um nicht zu sagen ein Schock, lebt. Beide haben ihn genau gesehen, Gabriela kennt den Täter vielleicht sogar mit Namen (zumindest mit Vornamen). Und verfolgt ihn Ullmann oder setzt er zumindest gleich zur Verfolgung an? Durchaus wahrscheinlich.
Menedemos schrieb:Was wird der Täter in dieser Situation gedacht, wie wird er sich gefühlt haben? Ich bin sicher, er hat gedacht: "Es ist aus. Hier gibt es kein Entkommen." Und ehrlich gesagt, in seiner Situation hätte ich das auch gedacht. So erkläre ich mir seinen langsamen Gang und seinen Appell: "Rufen sie die Polizei." Das hatte etwas von Verzweiflung, von Kapitulation.Könnte so gewesen sein. Erstaunlich ist dann, dass er trotzdem weiterlief. Hätte er aufgeben/sich stellen wollen, wäre er ja besser dort geblieben und hätte das Eintreffen der Polizei abgewartet. Auch wenn dieser Gedankengang sehr logisch ist und sich auch so abgespielt haben könnte, denke ich noch an eine weitere Komponente. Es könnte auch ein irrationales Handeln aufgrund einer psychischen Störung gewesen sein. Ich habe schon des Öfteren von Tätern gehört, die ihr grausames Werk in aller Ruhe verrichteten, ohne sich dabei an Zeugen und/oder Polizei zu stören. Sie waren auf ihr Handeln, die Tat fokussiert und bedachten weder ihre Flucht, noch die Folgen des Handelns. Dem Täter könnte so eher zufällig seine Flucht gelungen sein. Merkwürdig ist an dieser Vermutung jedoch, dass er -zumindest nicht "offiziell"- wieder eine solche Tat beging.
LaChatta schrieb:nicht alle Sachen, die bei der Obduktion bekannt werden, geraten in die Öffentlichkeit.Das ist natürlich richtig. Es würde aber von der Polizei bei deren Ermittlern berücksichtigt und hätte sicher auch eine zumindest andeutungsweite Umsetzung im XY-Beitrag gefunden. Zumindest gehe ich persönlich davon aus.
Menedemos schrieb:Vielleicht ist er ja weitergelaufen, weil er gern sehen wollte, was mit GN passiert ist. Immerhin steuerte er exakt in die Richtung.Alles möglich. Ich versuche mir das gerade vorzustellen. In aller Ruhe läuft er also um das Haus, weil er sehen will, ob sie noch atmet bzw. weg ist ? Wußte er denn überhaupt, dass sie zur Rückseite raus ist ? Und wenn ja, warum ging er nicht ihren Fluchtweg nach ? Da hätte er ja bessere Chancen gehabt, sie auch zu entdecken. Ist alles irgendwie schon komisch. Ich komme da nicht so recht weiter. Wobei Menschen unter Schock ja mitunter ziemlich kurios aggieren/umherirren usw.
Menedemos schrieb:Klar wusste er, dass sie zur Rückseite raus ist, das wird er schon mitbekommen haben. (...)Wenn dem so war, hätte der Täter also bewusst die Verfolgung des Opfers abgebrochen, in dem er nicht -dem Opfer nach- zur Hintertür, sondern zur Vordertür herauslief. Dann überlegte er es sich anders und nahm die Verfolgung doch wieder auf, nur auf anderem Wege, da er den genauen Fluchtweg ja nicht kannte. Auch das klingt nicht gerade sehr wahrscheinlich. Meinst Du nicht ?