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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

193 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Nürnberg, Prostituierte, 1992 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

13.04.2016 um 19:02
Zitat von DaScullyDaScully schrieb:Nach 1989 hat sich eine seltsame Goldgräberstimmung ausgebreitet und mancher Privatmann hat sich in den Graubereich der Gesellschaft begeben.
Zitat von raptor83raptor83 schrieb:Echt, war das so? Wusste ich gar nicht. Ich war da allerdings auch noch n Kind. Da beschäftigt man sich mit anderen Themen.
Würd' ich jetzt auch nicht so unterschreiben wollen. Nürnberg war ja nicht der "wilde Osten". Aber @DaScully scheint ein echter Experte für die 90er zu sein...


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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

13.04.2016 um 21:45
@Menedemos
Sorry, war halt meine Zeit. Während andere sich dem voll hingeben haben, hab ich mir es angeschaut und versucht zu verstehen. ;-)


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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

14.04.2016 um 00:02
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:bat Zeugen völlig kurioser Weise darum, die Polizei (!) zu verständigen
@alle:
Mir geht dieses "verständigen Sie die Polizei!" nicht aus dem Kopf, noch dazu zusammen mit dem beschriebenen betont langsamen Weggehen des Täters vom Tatort. Nachdem dieses skurrile Detail im Filmfall so dargestellt wird, spricht viel dafür, dass es sich genau so ereignet hat.

Was um aller Welt sollte das?? Hatte der Täter einen Schock? Wollte er von sich ablenken und den Eindruck schaffen, dass er auch nur ein Zeuge ist? Handelte es sich um einen geisteskranken Täter? Wollte er betont auf cool machen?

Ich kann das noch nicht einordnen.


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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

14.04.2016 um 19:14
@Corydalis
Ja, seltsam. Ich glaube schon, dass auch der Täter unter dem Eindruck des Geschehens stand. Vielleicht hatte er noch keinen Plan, für das, war danach kam. Kann sein, dass er einfach automatisch auf die Situation reagiert hat, die ihm wohl entglitten ist, weil der Klaus Ullmann eingriff und die Gabriela Nagorny ein paar hundert Meter fliehen können.


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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

14.04.2016 um 19:18
@Menedemos
Die Goldgräberstimmung kommt immer dann auf, wenn gesellschaftliche Umwälzungen stattfinden. So auch jetzt, aber nicht in allen Bereichen.


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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

14.04.2016 um 19:56
http://www.kerze-anzuenden.de/Kerzen/Gabriela-Nagorny-20445.html


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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

15.04.2016 um 08:00
@DaScully
Zitat von DaScullyDaScully schrieb:Genau, du sagst es. Ich denke auch, dass der Täter (noch) kein Berufskrimineller war, also ein Mensch der konsequent seinen Lebensunterhalt mit Straftaten bestritten hat.
Es spricht zumindest anhand seiner Tatausführung vieles dafür.
Zitat von DaScullyDaScully schrieb:Der Mann hat sicher einen Berufsabschluss, wenn nicht sogar einen Studium. Nach 1989 hat sich eine seltsame Goldgräberstimmung ausgebreitet und mancher Privatmann hat sich in den Graubereich der Gesellschaft begeben.
Meiner Meinung nach bräuchten wir noch weit mehr Informationen um ein Täterprofil zu erstellen. Anhand der bekannten Fakten sehe ich derzeit keine Anhaltspunkte, an denen man täterseitig einen Berufsabschluss/Studium festmachen könnte. Das ist also eine freie Spekulation. Interessant ist hingegen, dass er ein Messer mit Doppelklinge verwendete. Diese auch als Wurf- oder Stiefelmessser bekannten Waffe ist nicht in jedem Haushalt vorhanden. Sie wird eher bewusst angeschafft und -nicht wie ein Taschenmesser- aufgrund der Beschaffenheit/Verwendungszweck auch bewusst für einen Zweck mitgeführt. Von daher könnte man schon rein spekulativ darauf schließen, dass der Täter zumindest davon ausging, sich möglicherweise einmal sich selbst verteidigen oder selbst angreifen zu müssen. Von daher ziehe ich diesem Ansatz folgend in Zweifel, dass es sich bei ihm um einen geschäftlich erfolgreichen Akademiker mit biederer Fassade gehandelt haben könnte. Könntest Du mir vlt. kurz erläutern, welche Art von "Goldgräberstimmung" Du andeutest ? Ich weiß offengestanden nicht genau, was Du damit meinst.
Zitat von DaScullyDaScully schrieb:Vielleicht hat er eine Leidenschaft, z.B. Spielsucht und/oder Frauen, die sich nicht mit seinem Gehalt abdecken lässt.
Möglich. Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass er zu diesem Zeitpunkt z.B. als Berater tätig war. Auch Handwerker oder beruflich reisende kommen häufiger mal mit dem Milieu in Kontakt.
Zitat von DaScullyDaScully schrieb:Und die Gabriela Nagorny in der Überzeugung getötet hat, seine Familie und seinen guten Ruf schützen zu müssen.
Das ist weit hergeholt. Das würde ja im Umkehrschluss bedeuten, dass ihn das Opfer mit der "Geschäftsbeziehung" erpressen wollte bzw. erpresst hat. Sonst hätte er ja kein Tatmotiv gehabt. Klar, ist möglich, es gibt dafür aber derzeit keine Anhaltspunkte.
Zitat von DaScullyDaScully schrieb:Vielleicht ist er nach 1992 mit so etwas aktenkundig geworden. Betrugsfälle werden z.B. nicht in VICLAS erfasst. Da hilft die DNA der Polizei leider nicht weiter. (Deshalb hätten sie auch gern diese Delikte in VICLAS. ;-)) VICLAS läuft erst seit ca. 2000.
Die Datenbank hilft uns im Moment nicht weiter, die sollte ja gecheckt worden sein. Wenn er also nicht mir Fingerabdrücken/DNA aktenkundig ist oder war, könnte das auf eine Einzeltat hindeuten, es könnte bedeuten, dass er sich vorderrangig im Ausland aufhält oder auch das er inzwischen selbst verstorben ist.
Zitat von DaScullyDaScully schrieb:In dieses Rotlicht-Milieu durfte der sich nicht mehr blicken lassen, denn dann wäre die bürgerliche Fassade seiner Geschäftspartner aufgeflogen. Immerhin hat er mit dem Tod von Gabriela Nagorny erheblichen Schaden angerichtet.
Das setzt jetzt aber schon sehr viel Phantasie voraus, diesem Ansatz zu folgen. Warum sollte er sich nicht mehr blicken lassen können ? Wenn er -wie Du mutmaßt- Kunde war, weiß doch niemand das er es getan hat. Es müßte ihn schon jemand aus der Szene mit dem Mord beauftragt haben, damit es da mögliche Probleme gibt. Nein, diese Theorie bräuchte mehr Anhaltspunkte zur Untermauerung.

@Corydalis
Zitat von CorydalisCorydalis schrieb:Mir geht dieses "verständigen Sie die Polizei!" nicht aus dem Kopf, noch dazu zusammen mit dem beschriebenen betont langsamen Weggehen des Täters vom Tatort.
Mir auch nicht. Diese Vorgehensweise ist absolut kurios. Sie passt nicht zum Werk eines Profis, aber auch nicht zu einem Amateur. Die Polizei/Rettung verständigen zu lassen, spricht eher dafür, dass er nicht wollte, dass es so weit kommt, Menschen sterben. Ich kann mir da gerade auch keinen Reim darauf machen.


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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

15.04.2016 um 22:16
Ich glaube, diese Quelle ist noch bisher noch nicht in den Thread kopiert worden: http://sexindustry-kills.de/doku.php?id=prostitutionmurders:de:gabriela_nagorny
Mordzeit und -ort: Freitag, 11. Juli 1992, kurz nach 18 Uhr, Forsthofstraße, Nürnberg-Bleiweiß

Hintergründe

Gabriela stammte aus Serbien und war eine ehemalige Internatsschülerin. Sie floh während des Kosovokriegs nach Deutschland. Da sie keine Arbeit fand ging sie der Prostitution nach. Einer Freundin erzählte sie zwei Wochen vor der Tat sie wolle aus der Prostitution aussteigen.

Währendes Mordes saß Gabrielas von Drogensucht und Krankheit (AIDS) gezeichneter 35 Jahre alter Ehemann, der in derselben Wohnung seine Rauschgiftgeschäfte abgewickelt haben soll, im Nebenraum vor dem Fernseher. Als er ihre Hilferufe hörte, rannte er in den Korridor. In diesem Augenblick stürzte ein Mann aus dem Schlafzimmer, ein blutiges, beidseitig geschliffenes Messer in der Hand. Der Ehemann warf sich auf den Täter und wurde durch mehrere Messerstriche verletzt.

Gabriela flüchtete schreiend und blutüberströmt über die Terrasse nach draußen und schleppte sich bis in die Andreasstraße. Dort brach sie zusammen und verblutete. Das Messer hatte ihre Halsschlagader verletzt. Da Gabriela nicht wie üblich vor dem “Sex” das Geld zu ihrem Mann ins Nebenzimmer brachte, ist davon auszugehen, dass es sich nicht um einen normalen “Freier” handelte.

Der Polizei liegen ein Phantombild sowie die DNA des Täters vor. Gefunden werden konnte er noch nicht. Gabrielas Ehemann starb im Jahr 1995 an seiner AIDS-Erkrankung.
Rekonstruieren wir mal den Ablauf:

Der Täter betritt die Wohnung, GN hat ihn sicherlich freiwillig hereingelassen. Bemerkt der Täter nicht, dass sich im anderen Zimmer jemand befindet, hört er nicht den Fernseher?? Laut XY hat der Lebensgefährte ja ferngesehen. Denkbar wäre allenfalls, dass der Lebensgefährte Kopfhörer trug, weil er Gabriela und die Freier nicht durch Fernsehgeräusche stören wollte. Aber das kann eigentlich nicht sein, da er ja nach eigener Aussage von einem Besuch gar nichts bemerkt hatte. Außerdem, hätte er Kopfhörer getragen, hätte er auch Gabrielas Schreie später wahrscheinlich nicht gehört. Im XY-Video trug er zudem auch keine Kopfhörer, so dass man diese Möglichkeit ziemlich ausschließen kann. Somit kann dem Besucher also gar nicht entgangen sein, dass er mit Gabriela nicht allein in der Wohnung war.

Er redete mit ihr eine zeitlang. Zumindest so lange, dass dem Lebensgefährten doch irgendwann auffiel, dass Gabriela Besuch haben müsse und nicht einfach nur auf der Kloschüssel sitzt oder dergleichen.

Dann, nach längerem Palaver, sticht der Mörder zu. Und jetzt wird es erst richtig interessant. Er sticht zu, OHNE dass er sich weiter darum gekümmert hat, dass mindestens (!) eine weitere Person in der Wohnung sich aufhielt, OHNE dass er sich vergewissert hat, wer das ist und wie wehrhaft diese Person ist.

Dann vollendet er seine Tat nicht. Gabriela lebte noch, sie konnte sogar noch umherlaufen. Es kann für den Täter nicht sicher erkennbar gewesen sein, dass sie an ihren Verletzungen sterben wird. Warum lässt er von ihr ab? Weil er sich vom Lebensgefährten gestört fühlte? Aber auf den trifft er ja erst im Korridor, als er ohnehin schon im Begriff war, die Wohnung zu verlassen. Gut, vielleicht hat der Täter damit gerechnet, dass die Person im anderen Raum - über deren Anwesenheit er ja, wie oben ausgeführt, sich bewusst gewesen sein musste - jeden Moment ins Zimmer stürmen würde, was dann ja mehr oder weniger auch geschah.

Während der Auseinandersetzung im Korridor flüchtete Gabriela über die Terrasse und den Hintergarten über ein Gartentürchen in die Andreasstraße (bei Google-Maps ist der Straßenname nicht eingetragen, weil keine Fahrstraße, aber bei bing-maps). Der Täter wählte einen anderen Weg, durch die Wohnungstür - warum?
Ich nehme an, weil Klaus U. weiterhin den Weg blockierte. Durch die offene Schlafzimmertür dürfte ihm aber nicht entgangen sein, dass GN sich währenddessen aufrappelte und über die Terrassentür flüchtete. An der Tötung des Lebensgefährten scheint der Täter dagegen kein gesteigertes Interesse gehabt zu haben, obwohl der ein nicht unwichtiger Zeuge war.

Das nun Folgende ist auch merkwürdig: Statt eilendes Schrittes zu flüchten, schlenderte der Täter gemächlich die Grenzstraße entlang. Damit im Grunde im Einklang steht, dass er Passanten sogar aufforderte, die Polizei zu rufen. Auch die Möglichkeit, dass der nur leichtverletzte Lebensgefährte ihm nachsetzen können, schien ihn nicht zu kümmern. Er schlug auch die Richtung ein, in die GN flüchtete (allerdings bog sie in der Andreasstraße nicht Richtung Grenzstraße ab, was er nicht wissen konnte), wäre er mit ihr noch einmal zusammengetroffen, hätte es auf offener Straße und am hellichten Tag Zeter und Mordio gegeben, unter neugierigen Blicken und unter Zusammenlaufen der gesamten Nachbarschaft. Das ist nämlich eine Gegend mit recht hohem Ausländeranteil, dementsprechend spielt sich das Leben in überdurchschnittlichem Maße auf der Straße ab.
Erst in der Wilhelm-Späth-Straße begann er zu rennen (siehe Eingangspost), er ab hier also versuchte er regelrecht zu flüchten.

Wie ist das alles zu deuten? Also die "Flucht" kann ich nur so deuten, dass der Täter selbst regelrecht paralysiert war, an ein Entkommen unter diesen Umständen zunächst selbst nicht glaubte. Erst in der Wilhelm-Späth-Straße bemerkte er zu seinem eigenen Erstaunen, dass ihn niemand verfolgte, dass ein Entkommen im Bereich des Möglichen lag.
Der Mord selbst wirkt völlig unprofessionell, ja fast wie im Affekt. Es kümmerte ihn nicht, dass jemand im Nebenraum war, zumindest prüfte er nicht nach, ob er mit GN alleine war. Ein "Eingeweihter" aus dem Milieu hätte zudem die Wohnverhältnisse in der Nagornyschen Wohnung gekannt, auf jeden Fall hätte er sie im Vorfeld ausgekundschaftet. Die Ermordung war stümperhaft, beinahe hätte GN überlebt. Maßnahmen für einen ordentlichen Rückzug hatte er keine getroffen. Kleidung zum Wechseln war wahrscheinlich nicht vorhanden. Dazu das lange Gelaber im Vorfeld.

Aus diesen Gründen kann ich an keinen Täter aus dem "Milieu" glauben. Dazu war alles viel zu stümperhaft und zu improvisiert.
Ich vermute eher, der Täter hatte sich als Freier bei GN mit Aids angesteckt und wollte sich dafür rächen. Der Lebensgefährte hatte AIDS und hing an der Nadel, sie vermutlich auch, jedenfalls sieht sie auf dem Foto für eine 23jährige auch ganz schön fertig aus. Ist natürlich schon Spekulation, aber für einen "professionellen" Killer kann ich den Täter unmöglich halten.


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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

16.04.2016 um 09:02
@Menedemos

Erteinmal "Danke" für den ausführlichen Beitrag, der noch einmal deutlich macht, wie merkwürdig dieser Täter handelte.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:(...) Bemerkt der Täter nicht, dass sich im anderen Zimmer jemand befindet, hört er nicht den Fernseher??(...)
Für mich auch ein starkes Indiz, dass gegen einen "Profi" als Täter spricht. Ob er den Fernseher hörte, hängt von dessen Lautstärke ab. Er muß ihn also nicht zwangsläufig gehört haben. Ich hatte in einem meiner Beiträge angemerkt, dass sich der Täter nicht die Mühe machte, die Wohnung zu durchsuchen. Er stellte also nicht sicher, dass er mit dem Opfer allein ist bzw. wieviele weitere Personen ggf. "neutralisiert" werden müssen, um die Tat ungestört vollenden und dabei keine aussagekräftigen Zeugen zu generieren. Diese Tatsache spricht meiner persönlichen Meinung nach eher dafür, dass sich die Tat erst im Zuge seines Besuches ergab (ungeplant, einer Eskalation geschuldet usw.) oder das er bereits vorher irrtümlich sicher war, dass sich das Opfer allein in der Wohnung aufhält, ohne sich jedoch dessen zu vergewissern. Beides spricht nicht für einen Profi.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Dann vollendet er seine Tat nicht. Gabriela lebte noch, sie konnte sogar noch umherlaufen. Es kann für den Täter nicht sicher erkennbar gewesen sein, dass sie an ihren Verletzungen sterben wird. (...)
Eine wichtige Erkenntnis. Wollte der Täter das Opfer möglicherweise "nur" verletzen ? War er z.B. aus psychologischen Gründen nicht in der Lage, dass bereits verletzte Opfer zu töten oder nahm er dessen Tod "nur" billigend in Kauf ? Es könnte auch bedeuten, -wie Du richtigerweise sagst- dass er bei Tatausführung z.B. durch den Zeugen gestört wurde.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:(...) Aber auf den trifft er ja erst im Korridor, als er ohnehin schon im Begriff war, die Wohnung zu verlassen.
Die Frage die sich mir hier stellt ist, ob sich das Opfer bereits bei Tatausführung losreißen und flüchten konnte, der Täter also bis dato garnicht wußte, dass der Zeuge bereits im Korridor ist. Er hätte ihn dann bei der Verfolgung des Opfers überraschend angetroffen. Dafür spricht, dass er es nicht darauf angelegt hatte, dass Opfer bei Tatausführung ruhig zu stellen (um den Zeugen nicht zu alarmieren) und sich des Zeugen ggf. später anzunehmen oder aber beide zusammenführte um dann beide zu neutralisieren. Evtl. wurde der Täter bei Tatausführung durch Geräusche des Zeugen unterbrochen, dass Opfer nutzte die Gelegenheit für seine Flucht, beide (Opfer & Täter) begegneten dann dem Zeugen im Korridor. Auch hier war kein professionelles Handeln erkennbar.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb: Der Täter wählte einen anderen Weg, durch die Wohnungstür - warum? (...)
Entweder war -wie Du sagst- der Weg blockiert, oder aber er brach sein Vorhaben ab und entschied sich zur Flucht.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb: An der Tötung des Lebensgefährten scheint der Täter dagegen kein gesteigertes Interesse gehabt zu haben, obwohl der ein nicht unwichtiger Zeuge war.
Sehr merkwürdig. Allerdings passt das insofern ins Bild, als das sein primäres Opfer bereits überlebt UND sogar geflohen war. Da er nicht wissen konnte, dass die dem Opfer zugefügten Verletzungen letal sind, mußte er damit rechnen, dass das Opfer selbst als wichtigste Zeugin überlebt. Deshalb könnte er nur versucht haben, den Zeugen handlungs- Verfolgungsunfähig zu machen, sah jedoch -zu diesem Zeitpunkt- von einer Tötung ab. Andererseits könnte die -aus Sicht des Täters- zu diesem Zeitpunkt bereits aus dem Ruder gelaufene Tat zu einer Panik geführt haben, die ihn nur noch in die Flucht trieb. Gegen letzteres spricht, dass er die Flucht dann sehr "gemächlich" anging und dabei keine Anzeichen von panischem Handeln zeigte.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:(...) Statt eilendes Schrittes zu flüchten, schlenderte der Täter gemächlich die Grenzstraße entlang. Damit im Grunde im Einklang steht, dass er Passanten sogar aufforderte, die Polizei zu rufen.
Der wohl bemerkenswerteste Aspekt in diesem Fall. Bisher kann ich dieses Verhalten nicht so recht deuten. Wie zuvor beschrieben, hatte er sein mögliches Vorhaben nicht vollendet. Das Opfer war schwer verletzt außerhalb des Hauses / der Wohnung (!) auf der Flucht. Der Zeuge ebenfalls nicht völlig außer Gefecht. Er mußte also mit der Aufmerksamkeit von Zeugen und einem (relativ) schnellen Eintreffen von Polizei / Rettungskräften rechnen. Woher nahm er also diese Ruhe ? Zumal er auch noch Blutanhaftungen auf seiner Kleidung hatte. Noch merkwürdiger ist seine Aufforderung an Passanten, die Polizei zu alarmieren. Welches Ziel könnte er damit verfolgt haben ? Dieses Verhalten ist so konträr zu einer geplanten/umsichtigen/professionellen Handlungsweise, dass sich für mich persönlich kein Sinn erschließt. Handelte der Täter wahnhaft ? War er erst durch sie Tat in einer psychischen Ausnahmezustand geraten oder von vorn herein psychisch beeinträchtigt ? Oder gab es tatsächlichen ein Zweck, den er mit diesem Verhalten verfolgte ?
Erst in der Wilhelm-Späth-Straße begann er zu rennen (...) ab hier also versuchte er regelrecht zu flüchten.
Woher der plötzliche Sinneswandel ? Hat er evtl. das Sondersignal herannahender Einsatzfahrzeuge vernommen ? Hat er etwas gesehen und/oder gehört, was ihn zur Flucht veranlasste ? Es könnte auch sein, dass er plötzlich -nach seinem psychologischen Ausnahmezustand- wieder einigermaßen klar wurde und deshalb flüchtete ? Ich vermag mir da im Moment keine Meinung zu bilden.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:(...) der Täter selbst regelrecht paralysiert war, an ein Entkommen unter diesen Umständen zunächst selbst nicht glaubte.
Ist eine interessante Möglichkeit.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Aus diesen Gründen kann ich an keinen Täter aus dem "Milieu" glauben. Dazu war alles viel zu stümperhaft und zu improvisiert.
Der Vermutung scließe ich mich nach derzeitiger Faktenlage insoweit an, als das ich zumindest nicht annehme, dass der Täter einen Auftrag zur Tat aus dem Millieu hatte. Das er dem Milieu ggf. als unerfahrener "Nachwuchslude" selbst angehörte, halte ich für weiterhin möglich. Eventuell wollte er sich mit dieser Tat ursprünglich "Respekt" verschaffen und/oder einen "Namen" machen. Allerdings ist das mMn nicht sehr wahrscheinlich. Dafür ging er zu ungeplant und eben zu stümperhaft vor.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Ich vermute eher, der Täter hatte sich als Freier bei GN mit Aids angesteckt und wollte sich dafür rächen.
Das ist sicher nicht ganz von der Hand zu weisen, weil es ein -aus Tätersicht- nachvollziehbares Motiv ist. Ferner spricht dafür, dass der Täter -aufgrund der Erkrankung- das Gefühl gehabt haben könnte, nichts mehr verlieren zu können. Deshalb ggf. seine im wahren Wortsinn aufsehenerregende Vorgehensweise, die gemächliche Flucht usw.
Andererseits war AIDS zu diesen Zeiten zwar ein bekanntes und öffentliches Thema, der Umgang damit jedoch noch sehr nicht so offen und aufgeklärt wie heute. Weder die Prostituierten, noch ihre Freier unterzogen sich regelmäßig entspr. Tests. Das Wissen um eine Ansteckung wurde weitgehend vor der Öffentlichkeit -insbes. gegenüber den Kunden- verborgen und/oder erst mit dem Ausbruch der Krankheit überhaupt bemerkt. Ich bezweifle daher das Wissen des Täters um eine mögliche Erkrankung. Da Symptome einer Infektion unter Umständen erst Jahre nach einer Ansteckung bemerkt UND richtig gedeutet werden konnten, unterstützt diese Zweifel. Aber natürlich ist ein solches Motiv möglich.


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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

16.04.2016 um 15:24
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Anhand der bekannten Fakten sehe ich derzeit keine Anhaltspunkte, an denen man täterseitig einen Berufsabschluss/Studium festmachen könnte.
Die Erfahrung sagt mir, dass die meisten Menschen aus dem Ostblock (vor dem Zusammenbruch) einen Berufsabschluss hatten. Ich gehe noch immer davon aus, dass der Täter ein Landsmann von Gabriela Nagorny ist. Vielleicht findet sich in den Akten bei der Aussage des Klaus Ullmann ein Hinweis, ob der Täter mit Gabriela in Deutsch mit Dialekt oder gar in ihrer Muttersprache gesprochen hat.

Es gibt viele Einwanderer, die einen Beruf haben, der in Deutschland nicht anerkannt wird. Es bleibt ihnen aber die Möglichkeit, sich selbstständig zu machen. Da ist möglich, eine Gaststätte, ein Geschäft, Taxifahren, usw., hier fragt keiner nach einem Abschluss.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Interessant ist hingegen, dass er ein Messer mit Doppelklinge verwendete. Diese auch als Wurf- oder Stiefelmessser bekannten Waffe ist nicht in jedem Haushalt vorhanden. Sie wird eher bewusst angeschafft und -nicht wie ein Taschenmesser- aufgrund der Beschaffenheit/Verwendungszweck auch bewusst für einen Zweck mitgeführt. Von daher könnte man schon rein spekulativ darauf schließen, dass der Täter zumindest davon ausging, sich möglicherweise einmal sich selbst verteidigen oder selbst angreifen zu müssen.
In einem Fall schrieb A.Horn: „Er hatte außerdem ein feststehendes Messer mitgeführt, … , und dies ließ uns annehmen, dass bereits eine latente Tatbereitschaft vorlag.“ Er hat das Messer mitgenommen, er hat es eingesetzt.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Könntest Du mir vlt. kurz erläutern, welche Art von "Goldgräberstimmung" Du andeutest? Ich weiß offengestanden nicht genau, was Du damit meinst.
Nach dem Zusammenbruch des Ostens boomte die Wirtschaft in Deutschland wie verrückt und auch die Schattenwirtschaft wollte mitverdienen. Es floss nicht nur in der Bauwirtschaft Schwarzgeld, das ausgegeben werden wollte. Die Männer wollten dicke Autos und junge Frauen, letzteres kann die Schattenwirtschaft, nebst Drogen, gern beschaffen. Obwohl, die Drogen sind eher für andere.

Die bürgerliche Fassade unseres Täters kann z.B. ein Geschäft, ein Handel oder Gaststätte sein, die nicht so gut, wie erhofft, lief. Die Schattenseite kann die Beschaffung von Frauen und Drogen sein. Da die Schattenwirtschaft nun irgendwohin muss, erfindet man Scheinfirmen (die eigentlich mit nichts handeln) oder man legt das Geld in Immobilien an. Solche Bruchbuden sind nicht teuer, aber man kann sie nicht gut vermieten, also macht man daraus Modellwohnungen und lässt die Mädchen anschaffen und kassiert „Miete“. Als Scheinfirma bietet sich hier eine Immobilienfirma an, die kaum Immobilien kauft oder anbietet, sondern einfach nur da ist. Für ihn.

Bei z.B. einem Gastronomiebetrieb werden immer Leute benötigt, so dass man sich Küchen- und Servierkräfte aus der Heimat kommen lassen kann. Legal und unauffällig. Selten reicht das Geld aber zum Leben, so dass auch hier mancher in den Graubereich der Wirtschaft abgleitet. Außerdem ist es Knochenarbeit, die mancher nur mit Drogen erträgt.

Stell dir vor, du bekommst als junge Frau aus Osteuropa, einen Gastrojob und eine kleine Wohnung bei einem Landsmann angeboten. Prima. Es stellt sich heraus, dass die Gaststätte schlecht läuft und du deine Miete nicht bei ihm zahlen kannst. Du hast Schulden und suchst nach Arbeit, kriegst aber keine denn, du hast nur deine Schulbildung. Der „Wohltäter“ macht dir ein Angebot, das du nicht ausschlagen kannst. Manch eine Frau hat hinter dem Tresen angefangen und ist dann in der Prostitution gelandet.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass er zu diesem Zeitpunkt z.B. als Berater tätig war. Auch Handwerker oder beruflich reisende kommen häufiger mal mit dem Milieu in Kontakt.
Ja, stimmt es gibt viele, die Frauen kaufen. Wenige töten sie, nachdem sie gesagt haben, dass sie aussteigen wollen. Mancher hilft den Mädchen.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Das würde ja im Umkehrschluss bedeuten, dass ihn das Opfer mit der "Geschäftsbeziehung" erpressen wollte bzw. erpresst hat. Sonst hätte er ja kein Tatmotiv gehabt. Klar, ist möglich, es gibt dafür aber derzeit keine Anhaltspunkte.
Na, „ich zeig dich bei der Polizei an“ hätte gereicht. Der braucht ja seine biedere Fassade.

A.Horn (Logik der Tat)“Ein Berufskrimineller möchte nicht auffallen, ein Drogendealer oder ein Auftragsmörder will Spuren so weit wie irgend möglich vermeiden. Er tut nur, was er tun muss, um sein Ziel zu erreichen. Bei Sexualstraftaten ist dies oft anders. … Beispielsweise wissen wir aus Erfahrung, wie leicht Ermittlungen durch die Fixierung auf besonders grausame Elemente der Tat auf die falsche Spur geraten können.“
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Die Datenbank hilft uns im Moment nicht weiter, die sollte ja gecheckt worden sein. Wenn er also nicht mir Fingerabdrücken/DNA aktenkundig ist oder war, könnte das auf eine Einzeltat hindeuten, es könnte bedeuten, dass er sich vorderrangig im Ausland aufhält oder auch das er inzwischen selbst verstorben ist.
VICLAS hilft uns, denn dass er dort nicht aufzufinden ist, sagt uns dass er danach keine schweren Straftaten verübt hat, die dort abgespeichert werden würden.

Es ist bei Verbrechen, wie Drogen- und Menschenhandel oft so, dass der weibliche Teil der Familie des Täters im Herkunftsland lebt und dass der Kopf des Verbrechen zwischen den Ländern pendelt. Vielleicht hat er mittlerweile ein männliches Familienmitglied, das ihm beim Business hilft. Sprich seine Scheinfirmen mitverwaltet.

Der Täter wurde 1992 auf 25 bis 30 Jahre geschätzt, er wäre jetzt etwa zwischen 49 und 54 Jahren alt. Ich denke er lebt, aber nicht mehr in dieser Ecke.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Das setzt jetzt aber schon sehr viel Phantasie voraus, diesem Ansatz zu folgen. Warum sollte er sich nicht mehr blicken lassen können ? Wenn er -wie Du mutmaßt- Kunde war, weiß doch niemand das er es getan hat. Es müßte ihn schon jemand aus der Szene mit dem Mord beauftragt haben, damit es da mögliche Probleme gibt. Nein, diese Theorie bräuchte mehr Anhaltspunkte zur Untermauerung.
Um bei Gabriela einen Termin zu bekommen, musste man vorher eine Telefonnummer anrufen, die in der Zeitung stand. Es ist nachvollziehbar. Ich gehe davon aus, dass der Zuhälter oder sein Adlatus diese Annoncen beauftragt haben, genauso wie er die „Miete“ von den Frauen kassiert hat.

Der Mann kann nach außen Geschäftsmann sein, er kann Zuhälter und Kunde sein. Die Mädchen wurden ja früher gern „zugeritten“, sprich vergewaltigt und verprügelt, bis sie sich „freiwillig“ dazu entschieden haben, sich zu verkaufen. Was nun? Wen interessierte 1992 eine vergewaltigte und verhauene Prostituierte? War ja illegal. Und der Zuhälter erscheint natürlich nicht in VICLAS, denn er vergewaltigt ja nicht die ehrbare Hausfrau. Das wäre in der DB.

Die Zuhälter sehen heute teils seriöser aus, als ihre Kunden. Sie haben Anzughose, Lederschuhe und Hemd an, dazu eine Aktentasche zum Geld einsammeln. Fertig. Kein dickes Auto, keine Klunker, keine seltsame Mode, denn „Berufskriminelle wollen nicht auffallen“.

Ich denke, es gab keinen Mordauftrag. er war wohl sein eigener Auftraggeber, der hatte ein Problem und versuchte es zu lösen.
Zandegola schrieb: Mir geht dieses "verständigen Sie die Polizei!" nicht aus dem Kopf, noch dazu zusammen mit dem beschriebenen betont langsamen Weggehen des Täters vom Tatort.
Mir auch nicht. Diese Vorgehensweise ist absolut kurios. Sie passt nicht zum Werk eines Profis, aber auch nicht zu einem Amateur. Die Polizei/Rettung verständigen zu lassen, spricht eher dafür, dass er nicht wollte, dass es so weit kommt, Menschen sterben. Ich kann mir da gerade auch keinen Reim darauf machen.
Der erste Mord und unter dem Eindruck des Geschehens? Gabriela Nagorny war ihm wurscht, er hätte dort die Polizei rufen können. Telefon war ja da. Der Typ ist kaltblütig, aber ins Gefängnis will der nicht.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb: Dann, nach längerem Palaver, sticht der Mörder zu. Und jetzt wird es erst richtig interessant. Er sticht zu, OHNE dass er sich weiter darum gekümmert hat, dass mindestens (!) eine weitere Person in der Wohnung sich aufhielt, OHNE dass er sich vergewissert hat, wer das ist und wie wehrhaft diese Person ist.
Interessant ist, dass die Frau an einem Halsstich stirbt. So tötet man ein Tier.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Während der Auseinandersetzung im Korridor flüchtete Gabriela über die Terrasse und den Hintergarten über ein Gartentürchen in die Andreasstraße (bei Google-Maps ist der Straßenname nicht eingetragen, weil keine Fahrstraße, aber bei bing-maps). Der Täter wählte einen anderen Weg, durch die Wohnungstür - warum?
Gabriela ist in Richtung Andreasstraße geflohen, dort sind auch 1992 Arztpraxen zu finden gewesen. Hätte er sie draußen weiter attackiert, dann wäre die Täterschaft unbestreitbar gewesen und es hätte zu viele Zeugen gegeben. Der hatte getan, was er seiner Meinung tun musste.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:An der Tötung des Lebensgefährten scheint der Täter dagegen kein gesteigertes Interesse gehabt zu haben, obwohl der ein nicht unwichtiger Zeuge war.
Ja und niemand aus dem Haus redet. Keiner. Eine Möglichkeit wäre, dass die Frauen tatsächlich für ihn gearbeitet haben.
Kein Arbeitgeber tötet dich, wenn du vor Gericht gegen ihn aussagst. Es bleibt jedoch nicht ohne Folgen, du stehst u.U. vor den Trümmern deiner beruflichen Existenz. Und würdest du gegen deinen Arbeitgeber aussagen, wenn du selber illegale Dinge (Prostitution, Drogen) tust?


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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

16.04.2016 um 15:34
Gut, noch die Geschichte mit dem Akademiker. Auch die sind Menschen und gehen, wie Angestellte und Arbeiter in das Bordell. Und mancher Geschäftsmann aus dem Graubereich braucht einen Anwalt. So hilt der Eine dem Anderem beim Business. Geben und Nehmen.


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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

16.04.2016 um 15:38
Wenn Klaus Ullmann tatsächlich Drogen verkauft hat, dann vielleicht den Mädchen im Haus, damit sie die Schei**sse ertragen. Das Geld geht natürlich wieder sofort an den großen Unbekannten, geschlossener Kreislauf.


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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

16.04.2016 um 17:14
@DaScully
Zitat von DaScullyDaScully schrieb:Die Erfahrung sagt mir, dass die meisten Menschen aus dem Ostblock (vor dem Zusammenbruch) einen Berufsabschluss hatten. Ich gehe noch immer davon aus, dass der Täter ein Landsmann von Gabriela Nagorny ist.
Selbst wenn dem mit den Schulabschlüssen so ist, es gibt dennoch keinen erkennbaren Hinweis darauf, dass der Täter tatsächlich aus dem sog. "Ostblock" stammt. Im XY Beitrag wurde er -wenn ich mich richtig erinnere- auch ohne erkennbaren Akzent dargestellt. Woran machst Du Deine Vermutung fest ?
Zitat von DaScullyDaScully schrieb:In einem Fall schrieb A.Horn: „Er hatte außerdem ein feststehendes Messer mitgeführt, … , und dies ließ uns annehmen, dass bereits eine latente Tatbereitschaft vorlag.“ Er hat das Messer mitgenommen, er hat es eingesetzt.
Meine Rede. Genau das meinte ich.
Zitat von DaScullyDaScully schrieb:Die bürgerliche Fassade unseres Täters kann z.B. ein Geschäft, ein Handel oder Gaststätte sein, die nicht so gut, wie erhofft, lief. Die Schattenseite kann die Beschaffung von Frauen und Drogen sein.
Klar, liegt im Bereich des Möglichen. Trotzdem haben wir keinen Hinweis darauf. Es könnte genausogut das Gegenteil der Fall sein. Deshalb meines Erachtens eher eine Sache für den Hinterkopf, bis wir entspr. Hinweise haben.

Aber Danke für die Informationen. Jetzt weiß ich, was Du damit gemeint hast. Ist auf jeden Fall eine Überlegung wert.
Zitat von DaScullyDaScully schrieb:VICLAS hilft uns, denn dass er dort nicht aufzufinden ist, sagt uns dass er danach keine schweren Straftaten verübt hat, die dort abgespeichert werden würden.
Zumindest nicht in der BRD. Aber Du hast Recht, es grenzt den Bereich schonmal ein.
Zitat von DaScullyDaScully schrieb:(...) Und der Zuhälter erscheint natürlich nicht in VICLAS, denn er vergewaltigt ja nicht die ehrbare Hausfrau.
Na ja, er taucht vor allem deshalb nicht auf, weil eine mögliche Vergewaltigung durch die Opfer i.d.R. nicht zur Anzeige gebracht wurde. Stichwort Illegalität und Angst vor den Folgen einer Anzeige für das Opfer....
Zitat von DaScullyDaScully schrieb:Die Zuhälter sehen heute teils seriöser aus, als ihre Kunden. Sie haben Anzughose, Lederschuhe und Hemd an, dazu eine Aktentasche zum Geld einsammeln. Fertig. Kein dickes Auto, keine Klunker, keine seltsame Mode, denn „Berufskriminelle wollen nicht auffallen“.
Das ist wohl so. Heute gibt es seitens der Polizei ja auch Abteilungen, die gegen die organisierte Kriminalität proaktiv vorgehen. Früher ging man sich ja eher aus dem Weg bzw. kam sich nicht ins "Gehege"... ;)
Zitat von DaScullyDaScully schrieb:Interessant ist, dass die Frau an einem Halsstich stirbt. So tötet man ein Tier.
Stimmt, dass ist in der Tat bemerkenswert. Wenn ich jetzt mal frei spekuliere und mit viel Phantasie ganz weit herhole, erinnert mich diese Vorgehensweise an das sog. "Schächten", wie es in der islamischen Kultur praktiziert wird. Daraus aber einen Hinweis zu generieren, halte ich für zu spekulativ.


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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

16.04.2016 um 17:24
Wenn der Täter sich bei der Tat selbst verletzt haben sollte (nicht auszuschließen bei Gewalt mit einem Messer gegen zwei Personen), könnte theoretisch sein, dass er sich mit AIDS beim Ehemann angesteckt hat, wenn Blut von dem auf eine eigene Wunde gekommen ist (z.B. Schnittwunde an der waffeführenden Hand). Vielleicht sollte man mal gemeldete AIDS-Fälle der Region aus den Folgejahren mit der Täterbeschreibung abgleichen.


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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

16.04.2016 um 17:37
@Comtesse
Zitat von ComtesseComtesse schrieb:Vielleicht sollte man mal gemeldete AIDS-Fälle der Region aus den Folgejahren mit der Täterbeschreibung abgleichen.
Das wird nichts. Soweit ich weiß, gilt auch in dem Fall die ärztliche Schweigepflicht. Da es sich bei einer HIV-Infektion nicht um eine meldepflichtige Krankheit handelt, stehen die Chancen denkbar schlecht.


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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

16.04.2016 um 17:40
@Slaterator
Hmm, ja, das stimmt, ärztliche Schweigepflicht.


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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

16.04.2016 um 17:56
Die Spekulationen von @DaScully sind ja alle sehr interessant, aber wir haben zunächst leider kaum Anhaltspunkte dafür. Im Hinterkopf behalten, wie @Slaterator vorschlägt, ja. Aber ich verfolge jetzt zunächst mal den Ansatz, aus dem bekannten Tatablauf mögliche Erkenntnisse zu gewinnen.

Worüber ich mir z.B. immer noch nicht ganz sicher bin, ist, ob der Täter wusste, dass sich noch eine andere Person in der Wohnung aufhält.


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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

16.04.2016 um 18:05
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Stimmt, dass ist in der Tat bemerkenswert. Wenn ich jetzt mal frei spekuliere und mit viel Phantasie ganz weit herhole, erinnert mich diese Vorgehensweise an das sog. "Schächten", wie es in der islamischen Kultur praktiziert wird.
Ist auch in Europa - Südeuropa so gemacht worden. Ich denke, dass es sein kann, dass er aus einem Umfeld kommt, wo noch zu Hause geschlachtet wurde.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Selbst wenn dem mit den Schulabschlüssen so ist, es gibt dennoch keinen erkennbaren Hinweis darauf, dass der Täter tatsächlich aus dem sog. "Ostblock" stammt. Im XY Beitrag wurde er -wenn ich mich richtig erinnere- auch ohne erkennbaren Akzent dargestellt. Woran machst Du Deine Vermutung fest ?
Na ja, XY ist auch ein bisschen Kunst, also freie Darstellung einer Tat. Die haben dort auch nicht gefilmt. Die Polizei rückz klugerweise auch nur so viel raus, wie sein muss. Einen Rest behalten sie zurück.

Interessanterweise bringen Deutsche eher Deutsche um, Afroamerikaner eher Afroamerikaner, Chinesen eher Chinesen .... Bis auf Ausnahmen´, überwiegend trifft es die eigenen Leute. Warum das so ist? Gute Frage, vielleicht hat es damit zu tun, dass es überwiegend Beziehungstaten sind:

Wäre ich eine Deutsche im Ausland und würde ich eine Arbeit suchen, so würde es u.U. bei anderen deutschen Einwanderern versuchen, die Fuß gefasst haben. Fällt schon mal die Sprachbarriere weg.

Der größte Teil der Frauen, die sich prostituieren müssen, kommt aus Südosteuropa. Die Täter kommen überwiegend aus Südosteuropa, sie haben in den neunziger Jahren die Rotlichtszene übernommen und zwar so brutal, dass mancher sich die deutschen Luden zurückgewünscht hat.


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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

16.04.2016 um 18:28
Freier wechseln häufiger die Mädchen und können nicht wissen können, bei welcher sie sich angesteckt haben. Es hätte dann eigentlich mehr als eine Frau sterben müssen. Normalerweise werden die Frauen nicht von AIDS-kranken Freiern dahingemetzelt, sondern auch angesteckt. Vielleicht soll der andere dann so qualvoll sterben, wie man es für sich vorstellt.

In der Vergangenheit ist es so gewesen, dass infizierten Freier Frauen angesteckt haben, die sich nicht geschützt haben. Aber es gab auch Frauen, die Männer angesteckt haben.

http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/mann-steckte-frauen-absichtlich-mit-aids-an-aid-1.2035568
http://www.n-tv.de/archiv/Aids-Kranker-steckt-Frauen-an-article74667.html

Auch ein "Liebeskasper", der von einer Prostituierten zurückgewiesen wird, beginnt manchmal zu töten. Das müssten die anderen Prostituierten und der Klaus Ullmann mitbekommen haben, dass hier einer herumnervt.


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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

16.04.2016 um 18:44
http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.lokales-mordattacken-auf-callgirls-die-taeter-leben-noch-unter-uns.aa5b2a89-ded3-494b-8f25-d178fe29ab22.html
Die aus dem heutigen Serbien stammende Frau verdiente in einem Zwei-Zimmer-Appartement in der Forsthofstraße ihr Geld. Anfang der 1990er Jahre wurde der Sex-Markt in Deutschland von der Billig-Konkurrenz aus Osteuropa überrollt. Zuhälter kämpften um ihre Plätze und gegen Ostblock-Kollegen, die Sex zu Dumping-Preisen anboten.
Das Motiv, warum Gabriele sterben musste, liegt noch im Dunkeln. Die Ermittler vermutete allerdings, dass sie im Zuhälter-Krieg um die besten Preise vielleicht ein en Fehler begangen haben könnte, der sie das Leben kostete.
Die Ostblock-Kollegen waren ihre Landsleute. Sie war die Billig-Konkurrenz, die zu Dumpingpreisen angeboten wurde.


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