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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

2.735 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, FBI, Magier ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

29.03.2016 um 12:30
@Carietta
Zitat von CariettaCarietta schrieb:Eindeutig ja, aber erst mal hatte die Dame trotzdem eine Abmahnung am Hals, obwohl unschuldig.
...und eine Abmahnung in den Papierkorb zu werfen ist nicht empfehlenswert. Allerdings wirft die Geschichte nicht gerade ein gutes Licht auf die Kanzlei. Aber jetzt ist Schluss mit OT.


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

29.03.2016 um 12:40
@grizzlyhai
Ich habe da auch nur begrenzte Computerkenntnisse.
Was ich mich frage, wurde denn überhaupt irgendwelche Kinderpornografie auf den beiden Computern gefunden?
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:But by the end of last summer, the FBI was running an undercover investigation of a file-sharing network dealing in child pornography. In January, FBI agents seized two computers and an external hard drive from Rouven’s home, and now allege the hard drive contained 3,235 videos and 105 images of child pornography, some showing children engaged in sex with men.



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aero ehemaliges Mitglied

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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

29.03.2016 um 12:46
@emz
Zitat von emzemz schrieb:Was ich mich frage, wurde denn überhaupt irgendwelche Kinderpornografie auf den beiden Computern gefunden?
Wollte dich nur (nicht böse gemeint) darauf hinweisen...
Dies ist ein ausschnitt aus dem artikel den du am 18.03. um 04:40h hier im thread gelinkt hast.
Der Strafanzeige zufolge wurde auf dem Computer des Illusionisten kinderpornografisches Material gefunden. Demnach hatte das FBI bereits im vorigen August die Ermittlungen aufgenommen. Bei einer Hausdurchsuchung im Januar in Rouvens Villa in Las Vegas seien Computer mit zahlreichen kinderpornografischen Videos und Fotos konfisziert worden.
http://www.derwesten.de/panorama/deutscher-magier-jan-rouven-unter-kinderpornografie-verdacht-id11662525.html#plx1927942896 (Archiv-Version vom 21.03.2016)


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

29.03.2016 um 13:35
@aero
Das ist ja nett, dass du dich hierauf Beitrag von emz (Seite 1) beziehst. Warum sollte ich dir deswegen böse sein, auch wenn sich mir der Sinn gerade nicht erschließt.


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

30.03.2016 um 05:40
@grizzlyhai

Nun, das Thema Kinderpornographie ist derzeit ein sehr heisses Eisen in der Welt der Strafverteidigung in den USA.

Generell gilt natürlich: die Staatsanwaltschaft muss die Schuld beweisen, nicht der Angeklagte seine Unschuld. Aber wie tut man das? Wird illegales Material bei jemandem gefunden, ist es nur verständlich, dass man zunächst davon ausgeht, dass es sich bei demjenigen um den Täter handelt. Das wird bei diesen nichttechnischen Beispielen ja klar deutlich:

Die Polizei findet in Junkies Wohnung 1kg Heroin.
Die Polizei findet in Tussneldas Handtasche 10g Kokain.
Die Polizei findet im Kofferraum von Edes Auto fünf hochwertige Uhren, die am Tag zuvor bei einem Überfall auf einen Juwelier entwendet wurden.
Die Polizei findet in Alfons Auto Einbruchwerkzeug und Schmuck, der zwei Tage zuvor aus einem Eigenheim entwendet wurde.

So. Tussnelda und Junkie sollen angeklagt werden, illegal Drogen besessen zu haben. Ede wird wegen Raubüberfall angeklagt, Alfons wegen Einbruch und Diebstahl.

Junkie sagt: Das Heroin ist nicht meins. Keine Ahnung wer es in meine Wohnung gebracht hat. Da gehen viele ein und aus, ich bin ein gastfreundlicher Mensch. Ich schliesse nie ab.

Tussnelda sagt: das Kokain muss mir jemand in der Disko in meine Handtasche gestopft haben, ich lass die da immer in der Ecke liegen während ich tanze.

Ede sagt: Habe die Uhren nie gesehen. Muss jemand meinen Kofferraum aufgebrochen und die da deponiert haben.

Alfons sagt: Jemand hat vor 5 Tagen mein Auto gestohlen, ich hab's nicht gemeldet, weil es eh ne alte Rostkiste ist.

Wie gehen wir mit diesen Verteidigungsstrategien um? Der normale Mensch reagiert jetzt extrem skeptisch. Aber, kann man das alles wirklich ausschliessen?

Man schaut sich jetzt die Aussagen an: Edes Aussage zum Beispiel ist die unwahrscheinlichste: wer bricht einen Kofferraum auf, um Diebesgut darin zu deponieren? Sie lässt sich auch am einfachsten widerlegen, wenn es z.B. keine Aufbruchspuren am Kofferraum gibt.

Junkie dagegen kann tatsächlich nachweisen, dass in seiner Wohnung Krethi und Plethi verkehren und er oft so benebelt ist, dass er wirklich nicht weiss, wer da ein und aus geht. Allerdings: er ist polizeibekannt und hat ganz klare Spuren am Körper, dass er "fixt."

Tussnelda lässt also die Handtasche unbeachtet in der Disko in der Ecke liegen? Wie wahrscheinlich ist es, dass jemand teures Kokain darin deponiert? Wie wahrscheinlich ist es überhaupt, dass so eine Handtasche nicht längst geklaut wäre?

Und so weiter: man sieht, der Wert dieser Verteidigungsstrategie hängt von sehr vielen Faktoren ab: wer ist der Angeklagte, was ist seine Geschichte, was sind die Umstände usw usw.

Genauso hier Rouven: Oh, jemand anders muss die Pornos auf den Medien deponiert haben. Jemand anders muss meinen Computer gehackt haben. Ein Virus muss es sein...

Das sind ganz typische Verteidigungsversuche die in fast jedem solchen Fall vorgebracht werden. Darum sind sie auch für sich allein nicht sehr erfolgreich. Es kommt aber hier genau wie oben auf die individuellen Umstände an, über die wir hier noch nicht genug wissen, um sie beurteilen zu können.

Aber hier einmal ein Artikel, für alle, die das Thema tiefer interessiert:
A child porn-planting virus: Threat or bad defense?

There is some concern that malware can plant illegal child porn on innocent people's computers, but experts say that, while possible, it's not very likely.

A story recently surfaced saying malware could plant child porn on innocent people's computers without their knowledge. Just how real is this threat? And how can you keep it from happening to you?

Being accused of possessing child pornography can ruin people's reputations, confront them with overwhelming legal bills and, if convicted, and deprive them of their freedom for years if sentenced to prison time, and perhaps for life, if they're required to register as sex offenders.

That is why, at least in part, a recent case outlined by the Associated Press raised concerns over computer viruses being used to plant child pornography on people's computers. But the innocent have little to fear, according to experts.

The AP story reported about the case of Michael Fiola, a former Massachusetts state employee whose state-owned work computer was found to contain illegal child pornography images. He was fired and charged with possession of child pornography which, had he been convicted, could have landed him in prison for up to five years, according to the AP.

Sexually explicit images of children--who are often being exploited--are not protected by the First Amendment because they may memorialize, celebrate, or encourage sexual crimes against children deemed defenseless victims. Although Fiola avoided a child porn conviction, he reportedly has suffered related indignities, including death threats and friend abandonment. The AP said he and his wife liquidated their savings and spent $250,000 on legal fees.

Ultimately, charges were dropped after Fiola's defense showed that his computer was infected by a virus that was "programmed to visit as many as 40 child porn sites per minute," something that a human couldn't do, even if he or she tried. Other reports about this case indicate that the antivirus software on Fiola's computer was out of date and therefore was not protecting him against malware.

Could it happen to you?
How likely is a case like Fiola's? If viruses are capable of putting illegal content on people's computers, aren't we all at risk of being arrested for serious crimes we never meant to commit? And if it is possible for this to happen, isn't "the virus did it" claim likely to become the mantra of every defense attorney who represents people accused of possessing child pornography?

To help answer these questions, I spoke with security experts, legal scholars, former prosecutors, and Justice Department officials. The consensus? It is indeed possible for malicious software to plant child pornography--or any other type of file, for that matter--on an innocent person's computer, but being possible doesn't mean it's likely. And forensics experts can detect intention.

"It's quite possible for a malware creator to include child pornography as part of the payload on an infected computer," according to Symantec spokeswoman Marian Merritt, but "such payloads are not typical."

Most malware authors, Merritt said, "are motivated by money, and there's no clear indication as to how planting child porn on an unsuspecting person's computer would help generate money for criminals."

One possible motive for remotely using someone else's computer to store child porn is to make it possible to access the contraband without running the risk of it showing up if your PC is seized or searched. Merritt worries that "this could become a possible use for malware, going forward," but Michael Geraghty, executive director of the National Center for Missing & Exploited Children Technology Services Division, said that, while possible, it's not an effective way to store child porn and remain undetected.

"If you put the images on someone else's computer, you might not be able to retrieve them when you want them," Geraghty said. He pointed out that the zombie machine storing the data would have to be turned on and connected for the malware sender to access it. If it weren't online, or the files had been deleted, the files wouldn't be there to retrieve.

Another deterrent, of course, is a potential digital trail between your computer and the one you're using to store it. Although there are ways to evade detection, forensic investigators do have ways to trace Internet Protocol addresses to catch people in the act of uploading and downloading material.

"I've never seen it where child porn was intentionally placed on someone's computer because of a virus," Geraghty said. He has, however, seen cases where "someone was redirected to a site where it could have entered the cache." If someone were to go to a legal adult porn site, it's possible that the browser would "open 100 different windows," including some that could contain child porn. "As a result of that, any images on any of these sites would be cached, and there would be a record that you had been there."

But Geraghty said investigators can tell the difference between someone who deliberately downloaded such images and someone who may have inadvertently downloaded perhaps thousands of images because of a virus or misdirected Web site.

Totality of evidence
"A good forensics expert would try to determine how (the images) got on the computer and who was responsible for putting them there," he said. "That would be determined by looking at the totality of the evidence, not just the fact that there were images there."

Things a good investigator would look into include whether the suspect was sitting at the computer at the time the images were downloaded. Was he using the computer to send e-mail or visit other Web sites at the time? "There is always some type of trail we can follow to determine if the person were likely actively involved in the process of downloading the material," Geraghty said.
Investigators can usually figure out if an image was downloaded intentionally, based on other activity that took place on the computer at the time.

Another indicator is the time lapse between image downloads. A virus or Trojan horse is likely to download multiple images at a time, sometimes faster than might be humanly possible to do manually. A person who collects child pornography typically acquires it over a period of time, and a forensic investigation of the computer should reveal that.

Phil Malone, a clinical professor at Harvard Law School and director of its Berkman Center Cyberlaw Clinic, agrees that a good forensic investigator should be able to tell the difference between files placed by a virus and ones deliberately downloaded.

"It's the excuse of the moment for defendants," he said. "Lots of child porn defendants try to blame (images found on their computers) on viruses, but it's almost never true. You can actually figure this out. In the handful of cases that have been problematic, it looks as if everyone moved too quickly. The agency discovered material and immediately jumped to conclusions." Malone added that "good, solid forensics would be able to tell in virtually every case."

Malone agreed with Geraghty, of the National Center for Missing & Exploited Children, that it's fairly common for someone, when viewing adult pornography on a Web site, to inadvertently receive pop-ups that may include images of child porn.

"It's possible to tell if something was opened or saved to a file from the cache," Malone said. Investigators can usually figure out if an image was downloaded intentionally, based on other activity that took place on the computer at the time, he said, adding that it's incumbent on both prosecutors and defense attorneys to launch a thorough investigation that includes analyzing a copy of the hard drive to determine not just which images are stored within, but also how they got there.

Geraghty said it's important to look at other factors. "The computer holds a lot of information about the searches that someone runs. If there were none of those searches and nothing else but some images in the cache, you would question how they got there. You would look for collaborating evidence such as intent to visit the site (and capability) of visiting the site. Did he have knowledge?"

A good investigation will look for exculpatory evidence to see if there are other explanations for the images. That investigation, Geraghty said, should start with making one or more exact copies of the suspect's hard drive and examining those copies to look for evidence of malicious software that could be responsible for the images. Defense attorneys can also gain access to a copy of the drive, but because it may contain illegal child porn images, their experts will probably have to examine the drive at the police station or prosecutor's office; possession of those images--regardless of the reason--is illegal for anyone other than personnel granted immunity.

Burden of proof
"In each case, the prosecution will need to prove (that) the defendant knowingly and intentionally possessed, received, or distributed child pornography," according to Drew Oosterbaan, chief of the Child Exploitation and Obscenity section of the Justice Department. "The proof starts with establishing that the images involved are child pornography and ends with establishing that the person charged is criminally responsible for it. We prove the latter in myriad ways."

Oosterbaan said that when someone is charged with possessing child pornography on his computer, "the computer is, in many ways, a crime scene, and the forensic examination of that computer is critical to meeting the elements of proof in the prosecution." He added that "it's important to remember that in every case, the government carries the burden of proof."

Oosterbaan said he is not aware of any cases in which botnets were used to plant child porn on other people's computers.

A former federal prosecutor now working for a technology company, who requested anonymity, said this may become a bigger issue as we enter the era of cloud computing, in which more and more data is stored on Internet servers instead of hard drives.

"There is no question that perpetrators are going to look for places to hide their criminal activity, including child porn, because they're increasingly aware that if law enforcement comes to their house, they will see the material," the former prosecutor said, adding that companies in the cloud storage business need to be aware that their systems could be used for illegal purposes. "They should reach out to the National Center for Missing & Exploited Children to implement a system to compare uploaded files against hash marks (digital fingerprints) of known child porn images."

http://www.cnet.com/news/a-child-porn-planting-virus-threat-or-bad-defense/



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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

30.03.2016 um 14:57
Also eine Verteidigung, die darauf fußen sollte, dass der Angeklagte Opfer eines Virus wurde, ist eh hinfällig, weil irgendeine Person von der IP aus mit dem Beamten gechattet hat und Daten getauscht hat (bzw. angeboten hat). Das kann ein Bot sein, klar, aber ich denke, das wird man aus dem Chat-Protokoll erkennen können.

Was jetzt interessant wäre:

Wurden diese Chats nachweislich von einem PC aus geführt, von dem JR oder sein Mann behauptet hat, er habe als einziger das Passwort?
Wurden die Chats nachweislich von einer IP aus geführt und wer hat alles das WLan Passwort bzw wie sicher ist das WLan Netz und kann man nachweisen, wie viele verschiedene Anschlüsse das WLan Netz im besagten Zeitraum benutzt haben? Können bestimmte Personen für den Zeitraum des Chats mit dem FBI-Beamten einen anderen Ort als Alibi angeben? ( War JR z.B. in einer Show während des Zeitpunkts des chats? Wo haben sich die anderen Personen befunden, die Zugang gehabt hätten?)

Kann man die Online-Zeitpunkte des pädophilen Nicknamen in einen Zusammenhang bringen mit den Aktivitäten aus dem Realleben der in Frage kommenden Personen? (Ich habe jetzt den nicknamen vergessen, aber wenn der immer Sonntags von X bis Y online war und genau in dem Zeitraum hat der Angeklagte immer die Möglichkeit gehabt, den PC ungestört zu benutzen, würde das gegen ihn sprechen/ bzw. entlasten, JR hat ziemlich gute Möglichkeiten ein Alibi vorzuweisen, da er regelmäßig auf der Bühne steht.)

Haben sich auf dem besagten PC auch entsprechende Daten befunden (soweit bekannt ging aus der Anklageschrift hervor, dass es sich nur um die Festplatte handelte). Aber es wurde auch ein Laptop sicher gestellt. Es ging nicht hervor, dass auf dem Laptop irgend etwas belastendes gesichtet wurde.
Das wird die Frage sein.

Eine Festplätte könnte jeder in einer Umgebung deponieren, zu der viele Menschen Zugang haben.
Da stehen die Fragen im Raum:
Wo genau war die Festplatte? Lag sie auf dem Tisch oder war sie in den Sofaritzen versteckt?
Haben JR oder sein Mann die Festplatte als ihre identizifiert oder haben sie angegeben, die nie gesehen zu haben?
Wer hat alles Zugang zu dem Ort, an dem die Festplatte lag?

Also zusammen gefasst:
Eine möglicher Ausgang mit JR Unschuld wäre, dass jemand, der Zugang zum Grundstück hat, regelmäßig während der Arbeitszeit/Besuchszeit in pädophilen Netzwerken gechattet hat über das WLan des Grundstücks. Und das kann man nachweisen aufgrund der Onlinezeiten des bereits bekannten Nicknamen, in denen es eine auffällige Korrelation gibt. Zudem hat die Person ihre Festplatte auf dem Grundstück versteckt.
Möglicher negativer Ausgang: Es wurden auch Daten auf dem PC gefunden, zu dem theoretisch nur JR Zugang hat und die chats wurden auch von diesem PC aus geführt. Die online-Zeiten korrelieren mit JR Tagesablauf. Dann sähe es eher düster aus. Bin auch sehr auf den 1. April gespannt.


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

31.03.2016 um 06:24
Das sind genau die Fragen, die nun geklärt werden müssen und aus denen sich eventuell eine Verteidigungsstrategie ergibt. Ob das alles am 1. April zur Sprache kommen wird, ist unwahrscheinlich, aber es wird Gegenstand einer möglichen Hauptverhandlung werden. Man darf also weiter gespannt bleiben.


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

31.03.2016 um 18:06
Allerdings müsste dann die Anklage, sofern sie an der Untersuchungshaft fest halten möchte, morgen relativ klar verdeutlichen können, wie sie zur Ansicht gelangt, dass kein anderer der Täter sein kann, richtig?


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

31.03.2016 um 19:01
Die Daten bzw. Filme waren also auf einer externen Festplatte wenn ich das richtig verstanden habe.

Da hätte ich dann mal ne Frage an die Leute, die sich in der Welt der Informatik besser auskennen: Kann man nachweisen, dass diese Festplatte mit dem gefundenen Laptop verbunden war bzw. mit welchen anderen Computern?


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

01.04.2016 um 07:23
@Wolters
Zitat von WoltersWolters schrieb:Allerdings müsste dann die Anklage, sofern sie an der Untersuchungshaft fest halten möchte, morgen relativ klar verdeutlichen können, wie sie zur Ansicht gelangt, dass kein anderer der Täter sein kann, richtig?
Nicht ganz, die Beweisschwelle ist vor der Hauptverhandlung noch niedriger, es geht darum, wie man in Deutschland sagen würde, einen "dringenden Tatverdacht" zu begründen.

Die Beweisschwelle ist, dass die Staatsanwaltschaft begründen muss, dass mehr Argumente für eine Täterschaft Rouvens sprechen als dagegen.

Ich habe mir eben noch einmal die Anklageschrift durchgelesen, die Anklagepunkte sind weitaus spezifischer als hier bisher diskutiert:

1) So werden drei verschiedene zeitlich genau definierte Ereignisse aufgeführt, an welchen eine Person, die einen Computer mit der IP Adresse, die zu Rouvens Haus gehört, mit einem undercover FBI Agenten chattet und Kinderpornos anbietet. Diese Ereignisse liegen im Abstand von 2 Tagen (Ereignis 1 und 2) und 6 Wochen (Ereignis 3). Das bedeutet also, mindestens dreimal wurde von der selben IP Adresse aus agiert.

2) Auf dem beschlagnahmten Computer wurden die chat Protokolle der oben genannten Ereignisse gefunden, das heisst, die chats wurden von diesem Computer aus geführt.

3) Es wurden Kinderpornos sowohl auf dem Computer (251 Videos, ebenso die chatprotokolle und anderes belastendes Material) als auch auf der Festplatte (3235 Videos und 105 Bilder) gefunden.

Die belastenden Materialien waren auf beiden Medien in Verzeichnissen gespeichert, die den Verzeichnissen entsprechen, auf die der undercover Beamte im Rahmen des P2P chats zugreifen konnte.


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01.04.2016 um 07:41
@Rick_Blaine

Ich habe mal gelesen, dass in Deutschland der Eigentümer einer IP auch für die Aktivitäten auf dem PC verantwortlich ist. Das war im Rahmen des illegalen Downloads von Musik und Kinofilmen. Viele hatten nicht gewusst, dass die Kinder, Enkel usw. am PC waren und dicke Strafen bekommen. Ist das in den USA bzw. Nevada auch so ?


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

01.04.2016 um 07:56
In diesem Fall gilt Bundesrecht, und in diesem Fall geht es um ein schweres Verbrechen: da gilt, dass die individuelle Schuld nachgewiesen werden muss. Die Staatsanwaltschaft muss also nachweisen, dass es Rouven gewesen ist, der gechattet hat und die Pornos getauscht und gespeichert hat.

Bei harmloseren Dingen, wie z.B. falsch Parken, gibt es teilweise auch in den USA eine Besitzerhaftung, oder wie man in diesem Fall sagen würde, Halterhaftung, aber nicht bei so schweren Verbrechen.


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01.04.2016 um 07:59
Danke für die Auskunft. Wann ist denn die Anhörung ? In der Nacht (nach unserer Zeit)?


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01.04.2016 um 08:04
Las Vegas liegt 9 Stunden hinter der MESZ zurück. Also irgendwann am Abend bzw. in der Nacht, von Deutschland aus gesehen.


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

01.04.2016 um 08:20
Ah, soeben erfahre ich neue Ergebnisse: am Freitag wird es keine Anhörung geben, denn es wurde ein grand jury Verfahren durchgeführt. Die nächsten Anhörungen werden am 6. und am 19. April sein.

Wie ich oben schon einmal erklärt habe, kann die Staatsanwaltschaft auf verschiedene Weisen eine Hauptverhandlung beantragen. Hier hat sie sich offensichtlich jetzt für das Grand Jury Verfahren entschieden.

In diesem Fall präsentiert die Bundesanwaltschaft der "grand jury" (zwischen 16 und 23 Mitglieder) die Fakten des Falles. Findet die grand jury, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Rouven die Tat begangen hat höher ist, als dass er sie nicht begangen hat, dann weist sie den Fall an eine Hauptverhandlung weiter (indictment).

Das ist nun geschehen: Die Grand Jury hat die Anklage in vier verschiedenen Punkten zugelassen.

Ich werde morgen, wenn ich im Büro bin, versuchen das "indictment" einzusehen und kann dann mehr berichten.

Presseberichte gibt es hier:

http://knpr.org/headline/2016-03/more-charges-filed-against-illusionist-jan-rouven

http://www.lasvegasnow.com/news/former-strip-illusionist-indicted-by-federal-grand-jury-for-child-pornography

http://lasvegassun.com/news/2016/mar/30/ex-strip-illusionist-rouven-indicted-in-child-porn/

Entscheidend ist, dass nun vier Anklagepunkte stehen, unter anderem, so die Presse, Erhalt, Weitergabe, Besitz und Werbung für Kinderpornographie. Das bedeutet ein Strafmass von bis zu 20 Jahren ist möglich.

Die nächsten Anhörungen im Verfahren sind am 6. April die formelle Anklageeröffnung (post indictiment arraignment): Hier wird dem Angeklagten offiziell die Anklage eröffnet (er ist nun nicht mehr nur Beschuldigter, sondern Angeklagter) und ihm wird Gelegenheit gegeben, dazu Stellung zu nehmen und zu plädieren: "nicht schuldig, schuldig, oder nolo contendere, was soviel bedeutet wie "ich will nicht zugeben, dass ich schuldig bin, aber auch nicht mich verteidigen." Im Fall des hier zu erwartenden "nicht schuldig" wird eine Hauptverhandlung angesetzt.

Am 19. April soll dann die Anhörung zur Untersuchungshaft stattfinden.

Die für den 1. April angesetzte Anhörung (preliminary hearing) ist mit dem indictment unnötig geworden.

Nach Pressebericht will der Verteidiger auf einer Hauptverhandlung innerhalb von 60 Tagen, der gesetzlichen Frist, bestehen (dazu habe ich oben auch schon mal geschrieben), allerdings wird man sehen, ob er das auch wirklich will.

Alles interessant, aber nicht unerwartet.


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

01.04.2016 um 12:13
„Auf dem Privatgrundstück meines Mandanten gibt es mehrere Häuser. Zum Zeitpunkt der Durchsuchung waren diverse Freunde mit diversen Computern vor Ort“, sagt Rouvens Anwalt Jess Marchese gegenüber BILD am SONNTAG. „Jan hat ein sehr aktives Sozialleben, da gehen viele Menschen ein und aus. Insgesamt wurden zehn Computer gefunden.“

Quelle: https://zeitungspiraten.net/bildplus/news/inland/magier/jan-rouven-versucht-sich-aus-der-haft-zu-zaubern-45001128.html

In einem Focus-Artikel sagt Rs Anwalt, man habe auch Heteropornos gefunden, was R. entlaste.

Sein "Ehemann" sagt, R. konsumiere (Gay?-)Pornos rund um die Uhr.

...Kinderpornos, Schwulenpornos (rund um die Uhr), Heteropornos ...

Aktives Sozialleben? Darf man im Jahr 2016 noch sagen, dass das etwas "schmuddeliges" hat?

Wenn dort so viel ein- und ausgegangen wird, wird dann nicht irgendwann irgendwer Geschichten auch nach außen tragen?

Anderer Aspekt: Wenn ich soo offen bin und zulasse bzw. gar nicht mehr mitbekomme, was in meinem Haus passiert. Kann ich dann nicht auch eine Gefahr sein?


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

02.04.2016 um 07:05
@accattone
Ganz richtig, ich denke wir müssen die Angaben des Anwalts ein wenig skeptisch betrachten. Es ist ja nicht so, dass dieses Anwesen jedem Zutritt gewährt, Es werden sich dort nur Freunde aufgehalten haben, die eventuell, wie man das heute oft tut, ihre eigenen smartphones, tablets oder vielleich sogar laptops mitgebracht haben. Nur, die Anklage bezieht sich auf einen ganz bestimmten Computer und eine ganz bestimmt externe Festplatte, die Rouven selbst als die seinen identifiziert hat.

Wie wahrscheinlich es nun ist, dass ein Besucher Rouvens laptop benutzt, um die darauf gespeicherten Pornos zum Tausch anzubieten... das kann jeder selbst beurteilen. Und wie diese Pornos dann auf den Computer gekommen sind.

Und letztlich, das Ganze ist nicht nur einmal passiert, sondern an verschiedenen Tagen im Abstand von mehreren Wochen... es müsste also nun jedes Mal entweder genau der gleiche Unbekannte dagewesen sein, oder es müssten gar mehrere von Rouvens Freunden solchen Neigungen nachgehen... auch hier wieder kann man selbst beurteilen, wie wahrscheinlich das ist.

Die Aussage des Ehemanns wird in den offiziellen Dokumenten nur als "Pornos" wiedergegeben, ohne jeden Hinweis ob er nun Kinderpornos, Schwulenpornos, Heteropornos oder sonst was damit meinte. Da er inzwischen die Aussage verweigert, das Recht hat er, wird das vielleicht nie geklärt - was er meinte.

Was genau auf dem Computer gefunden wurde und auf der Festplatte werden wir vermutlich noch genauer hören. Ich habe in der Anklageschrift mehrere Beschreibungen gelesen, die aber hier nicht wiedergegeben werden soll. Es ist allerdings recht starker Tobak. Es handelte sich, soviel kann ich sagen, um sehr junge Jungen. Allerdings fand man ja tausende clips etc. so dass es da eine grosse Vielfalt geben kann. Die Staatsanwaltschaft hat drei herausgepickt um der Richterin eine Vorstellung zu ermöglichen.

Es ist aber eben nicht nur das, was auf den Medien gespeichert war ein Problem für Rouven, sondern eben auch die Interaktion mit den undercover Agenten des FBI, die nachweislich (wenn man der Staatsanwaltschaft hier folgt) von dem beschlagnahmten Computer aus geführt wurde. An mehreren Tagen wurden Tauschangebote gemacht, wurden Dateien von diesem Computer heruntergeladen, durch den FBI Agenten, nachdem dieser von einem Benutzer dazu freigeschaltet wurde etc.

Der Nutzer des Computers war also laut Anklage sehr aktiv. Spuren dieser Aktivitäten wurden auf dem Computer gefunden.

So, ich habe mir inzwischen die offizielle Anklage angeschaut, die durch die grand jury gestellt wird (indictment) und am Donnerstag bei Gericht eingereicht wurde.

Interessanterweise nennt sie auch den Decknamen, der in dieser Tauschbörse geführt wurde, und der eindeutig Deutsch ist.

Es wurden wie erwartet vier schwerwiegende Anklagepunkte aufgeführt:

1) Besitz von Kinderpornographie
2) Erhalt von Kinderpornographie
3) Anbieten von Kinderpornographie
4) Weitergabe von Kinderpornographie

Weiterhin listet das indictment zahlreiche Geräte und Speichermedien auf, die beschlagnahmt wurden, unter anderem mehrere Computer, externe festplatten, ein I-Phone, Flash memory sticks, ipods, memory cards etc. Eine recht ansehliche Sammlung.

Die Anklagepunkte reichen schon jeder für sich für eine maximale Freiheitsstrafe von 20 und minimal von 5 Jahren. Werden alle Punkte bestätigt, wird sicherlich eine sehr lange Strafe herauskommen.

Schliesslich habe ich mir noch den Beschluss der Richterin zur Untersuchungshaft angeschaut. Sie hat übrigens nicht festgestellt, dass eine Fluchtgefahr besteht, wie es die Bundesanwaltschaft gefordert hatte, aber sie hat festgestellt, das Rouven eine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellt. Die Anklage hat dabei auch betont, dass er angeblich sehr häufig die Nähe zu minderjährigen Jungen sucht.

Sein Anwalt hat dargestellt, dass dieses Bild übertrieben sei und hat einige dieser Vorkommnisse als harmlos erklärt. Er wird in der nächsten Anhörung einen Antrag auf Entlassung aus der Untersuchungshaft stellen, gegen Kaution und die Einwilligung mit einer elektronischen Fussfessel überwacht zu werden.

Inzwischen hat der Ehemann erklärt, als Ehemann das Recht auf Verweigerung der Aussage in Anspruch nehmen zu wollen. Die vor dem FBI getätigte Aussage wird also vermutlich nicht in die Verhandlung kommen.

Soweit ein Durchblick durch die offiziell bei Gericht eingereichten Dokumente, die ich mir alle heute morgen noch einmal angeschaut habe.

Zusammenfassend kann ich sagen: es bestehen schwere Verdachtsmomente und es wird nicht einfach werden, Rouven zu verteidigen.

Zu der Frage, ob der Ehemann verdächtigt wird: Nein. Er wurde in der Vergangenheit auch vernommen, und hat dabei ausgesagt, dass er zwar von den zahlreichen Computern etc. wusste, aber nicht das technische know how besitzt, diese bedienen zu können oder die Zugangssperren überwinden zu können, sprich, er nicht die Passwörter kennt.

Warum das FBI ihn nicht verdächtigt wird aus den Unterlagen nicht klar, aber das kann ein Punkt in der Hauptverhandlung werden.

Soweit zum heutigen Stand. Als nächstes wird Rouven Gelegenheit haben, zur Anklage Stellung zu nehmen. Auch das kann durchaus eine Überraschung bringen, denn es kann durchaus sein, dass die Anklagevertretung ein Angebot zu einem deal machen wird.

Die Verteidigung jedenfalls hat in den nächsten Tagen extrem viel zu tun. Um ehrlich zu sein, bin ich etwas erstaunt, dass Rouven bisher seine Verteidigung personell noch nicht verändert hat. Eventuell werden wir hier aber auch demnächst noch etwas Neues hören.


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

02.04.2016 um 08:46
@Rick_Blaine

Danke für die Ausführungen. Wie könnte ein Deal aussehen? Bekanntgabe weiterer User oder undercover weitermachen und Kinderpornoringe sprengen oder zumindest mithelfen?
Könnte sowas auch sein Todesurteil sein ?


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

02.04.2016 um 08:52
Nein, davon kann er nur träumen. Wo die Verdachtslage so ist wie hier, wird kein deal herauskommen, bei dem er dem Gefängnis entgeht. Die Frage ist lediglich, wie lange er darin verbleiben würde: Z.B. er gesteht die Tatvorwürfe und geht für 10 Jahre ins Gefängnis, anstatt 20 wenn es zum Prozess kommt... so was in der Art.

Nun, wie das Leben im Bundesgefängnis so wird, für einen Schwulen, dem auch noch Kinderpornohandel etc. vorgeworfen wurde? Nicht sonderlich angenehm, wenngleich die typischen Vorstellungen, dass alle Insassen nur darauf warten, ihn gleich mit selbstgefertigten Messern umzubringen, etwas übertrieben sind. Aber angenehm wird es sicher nicht. Er würde vermutlich in einer Sonderabteilung mit erhöhtem Schutz landen, in der alle Insassen wegen ähnlicher Dinge einsitzen.


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

02.04.2016 um 09:26
@Rick_Blaine

Dass mit den "Todesurteil" meinte ich auf eine Mitarbeit beim FBI bezogen, weil er wahrscheinlich identifiziert werden könnte. In einem Bericht über Kinderpornoringe habe ich mal gelesen, man vermutet die Teilnehmer teilweise bis in die höchsten gesellschaftlichen Kreise.


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