Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere
14.08.2016 um 01:27@Hammurapi
Das mag eine interessante Fragestellung sein, aber das Problem für Rouven wäre: der Gerichtssaal ist keine Bühne. Er wäre nicht derjenige, der die Fäden in der Hand hat, und daher vermute ich, dass jeglicher Versuch, die Jury mit Illusionen zu benebeln kläglich scheitern würde.
Im Gegenteil: Im Gerichtsaal wird die Jury nicht Jan Rouven, den Magier, erleben, sondern den ganz "ungeschminkten" Jan Füchtener, dessen private Lebensumstände von anderen Leuten, von Polizeibeamten und Ermittlern, sehr schonungslos offenbart werden, lange bevor Rouven zum ersten Mal das Wort ergreifen könnte.
Wie ich oben schon einmal geschrieben hatte, folgt eine Gerichtsverhandlung einer gewissen Choreographie, die hier sicherlich nicht von Vorteil für Rouven ist. Generell gilt erst einmal: die Hauptdarsteller sind die beiden (bzw. noch mehr) Anwälte: die Anklagevertreterin und der Verteidiger. Sie sprechen zu erst, sie machen den ersten Eindruck auf die Jury. Der Angeklagte sitzt, meist adrett angezogen, an dem grossen Tisch, flankiert von seinen Anwälten und hat erst einmal keinerlei Aufgabe als nett dreinzuschauen.
Natürlich interessiert die Jury sehr, wer denn dieser Angeklagte ist. Nur: diese Frage wird zunächst einmal von der Anklagevertretung beantwortet:
Da die Anklage die Schuld beweisen muss, hat sie auch das erste Wort. Sie muss darstellen, warum dieser Mensch überhaupt auf der "Anklagebank" sitzt. Und diese Gelegenheit nutzt sie natürlich, um der Jury einen ganz anderen Jan Rouven vorzustellen, als jenen, den seine Zuschauer vor der Bühne gewohnt sind.
Es wird um einen Rouven gehen, der, obwohl verheiratet, Tag und Nacht im Internet nach Pornos sucht. Einen Rouven, der sich besonders für "Tabu" Themen, Codesprech für Kinderpornos interessiert. Es wird um Videos gehen, die eine sehr eindeutige und wohl recht abstossende Sprache sprechen. Und so weiter.
Der strahlende Magier, der auf der Bühne die Zuschauer, besonders auch Kinder, in den Bann schlug und sie begeisterte, der wird im Gerichtsaal erst einmal ganz furchtbar alt aussehen.
Vermutlich mehrere Tage lang wird die Jury ein hässliches Bild zu sehen bekommen.
Dann hat der Angeklagte die Chance, das zu korrigieren: aber: auch hier ist nicht er im Mittelpunkt, sondern seine Verteidiger.
Diese sollen versuchen, das Bild wieder geradezurücken, aber sie dürfen dazu natürlich auch nur Tatsachen verwenden. Was sie sagen müssen sie auch beweisen.
Ob Rouven überhaupt einmal zu Wort kommen wird ist noch sehr fraglich. Er hat zwar das Recht dazu, aber in sehr vielen Fällen ist es weitaus ratsamer für den Angeklagten, sich nicht zur Sache zu äussern. Denn man darf nicht vergessen: in dem Moment, in dem der Angeklagte den Zeugenstand betritt, ist er auch den Fragen der Anklagevertretung ausgesetzt. Man nennt das "cross examination," "Kreuzverhör."
Zuerst darf der eigene Verteidiger Fragen stellen, danach aber darf es die Anklagevertretung. Und viele Angeklagte bieten in dem Moment so ein trauriges Bild, dass sie sich um Kopf und Kragen reden.
Klar ist daher: nicht Rouven ist Regisseur. Die Regie haben ganz andere hier, und daher wäre es eine Herkulesarbeit, eine magische Illusion herzustellen, in der Rouven gegen den Anschein der Beweise als der strahlende Unschuldige und tragische Held erscheint.
Unmöglich ist es nicht. Johnnie Cochran war ein Meister der Illusion im Gerichtssaal und hat O.J. Simpson auf diese Weise vor einer Verurteilung bewahrt.
Aber Johnnie Cochran ist tot.
Das mag eine interessante Fragestellung sein, aber das Problem für Rouven wäre: der Gerichtssaal ist keine Bühne. Er wäre nicht derjenige, der die Fäden in der Hand hat, und daher vermute ich, dass jeglicher Versuch, die Jury mit Illusionen zu benebeln kläglich scheitern würde.
Im Gegenteil: Im Gerichtsaal wird die Jury nicht Jan Rouven, den Magier, erleben, sondern den ganz "ungeschminkten" Jan Füchtener, dessen private Lebensumstände von anderen Leuten, von Polizeibeamten und Ermittlern, sehr schonungslos offenbart werden, lange bevor Rouven zum ersten Mal das Wort ergreifen könnte.
Wie ich oben schon einmal geschrieben hatte, folgt eine Gerichtsverhandlung einer gewissen Choreographie, die hier sicherlich nicht von Vorteil für Rouven ist. Generell gilt erst einmal: die Hauptdarsteller sind die beiden (bzw. noch mehr) Anwälte: die Anklagevertreterin und der Verteidiger. Sie sprechen zu erst, sie machen den ersten Eindruck auf die Jury. Der Angeklagte sitzt, meist adrett angezogen, an dem grossen Tisch, flankiert von seinen Anwälten und hat erst einmal keinerlei Aufgabe als nett dreinzuschauen.
Natürlich interessiert die Jury sehr, wer denn dieser Angeklagte ist. Nur: diese Frage wird zunächst einmal von der Anklagevertretung beantwortet:
Da die Anklage die Schuld beweisen muss, hat sie auch das erste Wort. Sie muss darstellen, warum dieser Mensch überhaupt auf der "Anklagebank" sitzt. Und diese Gelegenheit nutzt sie natürlich, um der Jury einen ganz anderen Jan Rouven vorzustellen, als jenen, den seine Zuschauer vor der Bühne gewohnt sind.
Es wird um einen Rouven gehen, der, obwohl verheiratet, Tag und Nacht im Internet nach Pornos sucht. Einen Rouven, der sich besonders für "Tabu" Themen, Codesprech für Kinderpornos interessiert. Es wird um Videos gehen, die eine sehr eindeutige und wohl recht abstossende Sprache sprechen. Und so weiter.
Der strahlende Magier, der auf der Bühne die Zuschauer, besonders auch Kinder, in den Bann schlug und sie begeisterte, der wird im Gerichtsaal erst einmal ganz furchtbar alt aussehen.
Vermutlich mehrere Tage lang wird die Jury ein hässliches Bild zu sehen bekommen.
Dann hat der Angeklagte die Chance, das zu korrigieren: aber: auch hier ist nicht er im Mittelpunkt, sondern seine Verteidiger.
Diese sollen versuchen, das Bild wieder geradezurücken, aber sie dürfen dazu natürlich auch nur Tatsachen verwenden. Was sie sagen müssen sie auch beweisen.
Ob Rouven überhaupt einmal zu Wort kommen wird ist noch sehr fraglich. Er hat zwar das Recht dazu, aber in sehr vielen Fällen ist es weitaus ratsamer für den Angeklagten, sich nicht zur Sache zu äussern. Denn man darf nicht vergessen: in dem Moment, in dem der Angeklagte den Zeugenstand betritt, ist er auch den Fragen der Anklagevertretung ausgesetzt. Man nennt das "cross examination," "Kreuzverhör."
Zuerst darf der eigene Verteidiger Fragen stellen, danach aber darf es die Anklagevertretung. Und viele Angeklagte bieten in dem Moment so ein trauriges Bild, dass sie sich um Kopf und Kragen reden.
Klar ist daher: nicht Rouven ist Regisseur. Die Regie haben ganz andere hier, und daher wäre es eine Herkulesarbeit, eine magische Illusion herzustellen, in der Rouven gegen den Anschein der Beweise als der strahlende Unschuldige und tragische Held erscheint.
Unmöglich ist es nicht. Johnnie Cochran war ein Meister der Illusion im Gerichtssaal und hat O.J. Simpson auf diese Weise vor einer Verurteilung bewahrt.
Aber Johnnie Cochran ist tot.