Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

@Alex1976

Ich fürchte hier in Europa auch nicht mehr.

das wäre schade, denn er gehört wirklich zu den richtig guten Illusionisten

Die Fragen interpretiere ich so, dass die Verteidigung Juroren haben will, die weitgehend aufgeschlossen sind, insbesondere in Bezug auf Sexualität und Pornografie, die nicht (persönlich) betroffen sind von vergleichbaren Straftaten, die sich gut genug mit Computern auskennen, um zu wissen, dass sie manchmal Dinge tun, die niemand so recht kapiert, und dass das Aufhalten im virtuellen Raum gewisse Risiken in sich birgt (identity theft).

Nur die Frage 28 kann ich nicht so recht einordnen:

Rick_Blaine schrieb:28) Have any of you seen or heard of the show Illusions at the Tropicana?

Für mich klingt sie erstmal eher wie eine Frage, die die Bundesanwaltschaft stellen würde, um mögliche Rouven-Fans auszusortieren. Worauf könnte aber die Verteidigung hinauswollen? Befürchtet sie, dass die Geschworenen einem auf der Bühne erfolgreichen Illusionisten zutrauen könnten, eine vergleichbare Illusion auf seinem Computer zu erschaffen, und will deswegen niemanden in der Jury, der die Show gesehen hat? Oder ist es nur der etwas billige Versuch eine Rouven gegenüber wohlgesonnene Jury zusammen zu bekommen?

@yasumi

Ich kenne mich auch ganz gut mit Computern, dem Tor Netzwerk und Filesharing aus. Baue selber PCs in meiner Freizeit zusammen.

Das FBI hat ja die Verschlüsselung des Tor Netzwerkes geknackt (Aufgespaltene IP Adressen bis zu ihrem Ursprung zurückverfolgt) und konnte dadurch schon einige KP Anbieter verhaften. Mit normalen Filesharing Programmen wie zb. Bitcomet o.ä. ist das ja noch einfacher, sofern diese auch benutzt wurden.

Was ich damit sagen will, im FBI arbeiten absolute Profis an solchen Fällen. Das Rouven nichts aber auch absolut nichts von den Dingen auf seinen Computern, Festplatten, USB Sticks gewusst haben will klingt so Absonderlich.
Die könnten ihm sogar eine Infizierte File (Bild oder Video) geschickt haben welches ein Programm beinhaltet um seine Laptop Kamera laufen zu lassen ohne das er es merkt. Das FBI hätte dann nicht nur die IP Adresse sondern gleich das passende Fahndungsfoto zu dem Pseudonamen den er benutzt haben soll.

Wenn so etwas in der Verhandlung ausgepackt wird dann stürzt die gesamte Verteidigung von Rouven in sich zusammen.

In so einem Fall kann ich es mir schon gut Vorstellen warum sein Ehepartner nicht auch in Untersuchungshaft ist.

Es muss sich um eine extrem große Menge an Daten handeln. Sowas kann niemand machen der einfach nur mal kurz die Identität von Rouven stiehlt. Gigabytes an Videos und Bildern sammelt man nur wenn man die nötige Zeit dazu hat und Ungestört ist. Das Tor Netzwerk arbeitet unglaublich langsam im vergleich zum normalen Internet. Niemand außer Rouven selbst saß doch ständig an den Geräten.

Gäste waren immer nur kurz zu Besuch, hätten also niemals so eine Menge herunterladen können und dann einfach auf den Geräten belassen?

Ich hoffe die Juroren bringen auch ihren Gesunden Menschenverstand mit denn solchen Tätern muss und sollte das Handwerk gelegt werden.

@TomSchmus

TomSchmus schrieb:In so einem Fall kann ich es mir schon gut Vorstellen warum sein Ehepartner nicht auch in Untersuchungshaft ist.

Deine Idee mit der "gehackten" Webcam ist die bis dato einzig logische Erklärung (die ich gelesen habe), weshalb der Ehemann anscheinend von Anfang an nicht im Fokus der Ermittler stand und sie es deswegen scheinbar nur auf JR abgesehen haben. Chapeau!

Oder der Ehemann ist immer noch im Auge des FBI und sie versuchen weitere Hintermänner Dingfest zu machen.
Vielleicht wird jedes Gespräch und jeder Schritt von ihm auch Überwacht.
Solche KP Ringe sind ja keine Seltenheit.

@Vincentia

Der Ehemann kann nicht mehr befragt werden, da er sich, soweit ich weiß, wieder in D befindet.

Es war außerdem normal, dass Gäste überall freien Zugang hatten.
So kann es durchaus denkbar sein, dass Fremde (oder "Freunde") auf dem Anwesen waren, während Jan seine Show hatte.
Dadurch wäre genug Zeit gewesen, um solche Dateien downzuloaden.

An die Computerexperten hier:
Könnte jemand von außerhalb den Computer hacken und "übernehmen" und dadurch Videos etc herunterladen, um Jan zu schaden?
Ist es möglich, auf einer Festplatte Ordner anzulegen, die irgendwie "versteckt" sind, sodass man sie nicht sofort bemerkt?

Dass jemand einfach die Webcam übernehmen und beobachten kann, was ich tue, finde ich heftig.
Ich glaube, ich klebe jetzt meine Webcam ab. :D

TomSchmus schrieb:Das FBI hat ja die Verschlüsselung des Tor Netzwerkes geknackt (Aufgespaltene IP Adressen bis zu ihrem Ursprung zurückverfolgt) und konnte dadurch schon einige KP Anbieter verhaften.

TomSchmus schrieb:Es muss sich um eine extrem große Menge an Daten handeln. Sowas kann niemand machen der einfach nur mal kurz die Identität von Rouven stiehlt. Gigabytes an Videos und Bildern sammelt man nur wenn man die nötige Zeit dazu hat und Ungestört ist. Das Tor Netzwerk arbeitet unglaublich langsam im vergleich zum normalen Internet. Niemand außer Rouven selbst saß doch ständig an den Geräten.

Woher hast du das, dass in diesem Fall das Tor Netzwerk eine Rolle gespielt hat?
Soweit ich es verstanden habe wurde ein P2P File sharing Programm verwendet, dessen zugehöriger Ordner passwortgeschützt war. Lars45 gab den verdeckt ermittelnden Beamten das Passwort, so dass diese an die entsprechenden Dateien kamen. Die Ermittlung der zugehörigen IP-Adresse war wohl weniger das Problem.

Ob es sich dabei wirklich um extrem große Daten-Mengen handelte? Die in der Anklageschrift näher beschriebenen Video-Dateien sind 3:26, 1:49 und 0:47 Minuten lang und zwei davon in den Formaten flv und rmvb.

Die Frage 17

Rick_Blaine schrieb:17) How many of you know how to find a file and then open it, after you have downloaded it?

dürfte mit dem Umstand zu tun haben, dass auf dem fraglichen Computer entsprechende Dateien (ursprünglich?) im Order Users/Rouven abgespeichert wurden.

Finchen schrieb:An die Computerexperten hier:
Könnte jemand von außerhalb den Computer hacken und "übernehmen" und dadurch Videos etc herunterladen, um Jan zu schaden?
Ist es möglich, auf einer Festplatte Ordner anzulegen, die irgendwie "versteckt" sind, sodass man sie nicht sofort bemerkt?

Ja. Aber wenn gigabyteweise Speicherplatz "verschwindet", würde jeder vernünftige Mensch sich wundern.

Und die Webcam klebe ich seit Jahren ab. Sicher ist sicher ;)

yasumi schrieb:Ob es sich dabei wirklich um extrem große Daten-Mengen handelte? Die in der Anklageschrift näher beschriebenen Video-Dateien sind 3:26, 1:49 und 0:47 Minuten lang und zwei davon in den Formaten flv und rmvb.

Ich habe mir das fast gedacht, dass es wohl in der Hauptsache 'nur' kurze Clips sein werden. (wobei ich das jetzt nur daraus schließe, dass nur solche Dateien näher beschrieben wurden - es kann natürlich auch ganz anders sein)
Die kann ein unbedarfter User mengenmässig durchaus übersehen. Sollten diese in einem Ordner bewusst 'versteckt' worden sein.
Wer würde schon im 3. Unterordner im Windowsverzeichnis nachsehen?
Selbst im eigenen User-Verzeichnis wissen viele nicht was sie da an Daten haben.
Und auf eine 2TB Festplatte gehen ganz schön viele MB.

Ich lass mich überraschen was denn so kommen wird von beiden Seiten.
Denn bei der derzeitigen Informationslage ist vieles möglich.
Wobei bei einer völligen Unschuld von JR schon einiges zusammenkommen müsste. Was denn auch belegt werden müsste, denn mit zu vielen Zusatzannahmen wird es wohl kaum einen reasonable doubt geben.

Ich bin auf ein recht interessantes Rechenbeispiel gestoßen...

Viele fragen sich deshalb: Wann soll Jan Rouven – jemand, dem man nachsagt, er sei ausschließlich von seinem Magier-Beruf besessen – die Lust und Zeit gehabt haben, sich so viele Videos herunterzuladen und anzuschauen?

Würde man nur die vergangenen fünf Jahre nehmen, käme man auf 5 mal 365 Tage, also auf 1825 Tage. Der Vorwurf der amerikanischen Staatsanwaltschaft gegen Jan Rouven würde also bedeuten, dass der Star in fünf Jahren im Schnitt täglich – und zwar ohne Pause – 1,7 Videos sich heruntergeladen hätte. 

Quelle: http://www.kriegsberichterstattung.com/id/11534/jan-rouven-lebenslang-wegen-kinderporno-verdacht-ehemann-frank-alfter-widerspricht-fbi/

d.b.cooper schrieb:Ich habe mir das fast gedacht, dass es wohl in der Hauptsache 'nur' kurze Clips sein werden. (wobei ich das jetzt nur daraus schließe, dass nur solche Dateien näher beschrieben wurden - es kann natürlich auch ganz anders sein)
Die kann ein unbedarfter User mengenmässig durchaus übersehen. Sollten diese in einem Ordner bewusst 'versteckt' worden sein.

Ich denk mal, ein durchschnittlicher User schaut erst nach, ob die Festplatte voll ist, wenn das Betriebssystem meckert. Und ich denke die wenigsten können nachvollziehen welcher Cache, welcher TMP-Ordner wieviel Datenmüll enthält. Selbst große Dateimengen könnte man meiner Meinung nach auf einer Festplatte in irgendeinem x-ten Unterordner hinterlegen, ohne dass der Besitzer das mitbekommen würde.

Eine Frage: Es soll sich bei dem fraglichen Computer um ein Macbook gehandelt haben: können bei Apple-Geräten Filmdateien wie flv und rmvb mit Bordmitteln abgespielt werden? (Wußte gar nicht, dass das RealPlayer-Format rmvb noch genutzt wird...) Bei Windows-Geräten bräuchte man einen zusätzlichen Player wie den VLC Media Player. Mich würde also an der Stelle interessieren, ob Zusatz-Software nötig wäre, und ob die installiert war.

Andererseits sind die Namen der erwähnten Dateien teilweise so eindeutig, dass man auch ohne sie anzuschauen wissen müsste, um was es sich handelt.

Wenn ich die Webcam nicht benutze ziehe ich immer das USB Kabel raus. Selbst moderne TVs mit Kamera lassen sich fremdsteuern und können das gesamte Zimmer aufnehmen. Und Fernseher haben noch nichtmal eine Firewall oder Antivirus.

Gerade ein Mac ist von außen her noch viel Abgeschirmter als ein Windows Rechner. Mit Windows lassen sich schnell Schadprogramme installieren oder sie installieren sich ja schon beim Öffnen einer verdächtigen Email von selbst. Auch Windows 10 bietet noch genug Angriffsfläche für Profis.
Aber einen Mac mit einem Unix System fremdsteuern? Never Ever!
Der Benutzer muss auch den Entsprechenden Player für seine Videos selbst installieren. Der Realplayer hat auch nur eine begrenzte Einsatzmöglichkeit.

@yasumi
Ja, sehe ich auch so. Zur Frage 28, hier sehe ich auch wenig Brisanz, eventuell geht es noch um die am Anfang des Falls durch die Presse geisternden Vorwürfe, Rouven hätte sich bei/nach seinen shows besonders gerne mit Kindern umgeben.

@TomSchmus

Es muss sich um eine extrem große Menge an Daten handeln. Sowas kann niemand machen der einfach nur mal kurz die Identität von Rouven stiehlt. Gigabytes an Videos und Bildern sammelt man nur wenn man die nötige Zeit dazu hat und Ungestört ist. ...
Gäste waren immer nur kurz zu Besuch, hätten also niemals so eine Menge herunterladen können und dann einfach auf den Geräten belassen?

Das ist m.E. bisher die grosse Schwachstelle der vermuteten Verteidigungsstrategie. Solange nicht jemand präsentiert werden wird, der eben so lange und mit soviel Freizeit auf dem Gelände anwesend war, also fast dort gewohnt hat, scheint mir hier grundsätzlich ein Problem für die Verteidigung zu bestehen.

Ich lese seit einigen Wochen still und leise mit. Da ich Rouven (das ist ja sein eigentlicher Vorname) und seine Familie seit Kindheit kenne habe ich mich bislang zurückgehalten.

Offen gestanden kann ich mir nicht vorstellen, dass Rouven einen Windoof-Rechner benutzt, sondern ein MacBook konfisziert wurde. Apple ist in den USA wesentlich verbreiteter...

Das Bild, das F.A. in dieser Angelegenheit hinterlässt, finde ich subjektiv alles andere als optimal.

Was die Webcam-Theorie betrifft - hätte diese Info nicht längst an die Verteidigung weitergeleitet werden müssen?! So hatte ich es zumindest verstanden. Insofern würde das GEGEN diese Theorie sprechen.

Wie alle übrigen hier bin ich sehr gespannt, wie das Ganze letztendlich ausgehen wird. Keine schöne Sache für alle Beteiligten. WENN er getan hat, was man ihm vorwirft, dann muss er selbstverständlich dafür belangt werden. Als Vater zweier Kinder würde ich da auch kein Pardon kennen.

Andernfalls sollte man nicht vorschnell urteilen. Verloren hat er eh schon. Und seine Familie auch. Seine Mutter, die eh schon psychisch labil ist, traut sich seit Wochen nicht aus dem Haus und wird wohl ihres Lebens nicht mehr froh. Da ist das "Karriereaus" wohl das geringere Übel für Rouven.

@TomSchmus
dies war vlt vor 10 Jahren so, mittlweile kannste Macs genauso einfach wie Windoesrechner remote heimlich überwachen und steueren.
Die passenden exploits findest du auf einschlägig websiten zum Download. ICh würde sogar fast behaupten das Macs noch einfacher gehen als Windows weil die Softwarevielfalt bei Mac geringer ist. Die Wahrscheinlichkeit das bestimmte Software auf dem MAc läuft somit höher ist. Bei windows muss ich erstmal wissen: Welchen Browser nutzt er, welche Player usw. Das ist ja beim MAC vorher klar.
Und das Mac sicher sei gilt schon lange nicht mehr.....

kerpener1974 schrieb:Was die Webcam-Theorie betrifft - hätte diese Info nicht längst an die Verteidigung weitergeleitet werden müssen?! So hatte ich es zumindest verstanden. Insofern würde das GEGEN diese Theorie sprechen.

Wenn diese Information (so fern es sie denn gäbe) an die Anwälte gegeben wurde, heißt das ja noch lange nicht, dass es auch an die Öffentlichkeit kommt.

@eidexe
sehe ich ähnlich. Wenn jemand sehr gute Kenntnisse hat, dann schätze ich einen Mac-Rechner auch unsicherer ein. Gerade weil er ja als sicher gilt. Und das kommt nur daher, dass der 'normale' Virus-Progger kein Interesse daran hat(te) weil die Dinger eben nicht weit verbreitet waren.
Und von der generellen Sicherheit her haben alle Rechner ihre Schwachstellen. Man sie nur kennen.
Stellt sich aber die Frage in wie weit geht das schon in Richtung Verschwörungstheorie.
Denn dann muss man schon ein wenig Aufwand betreiben um JR diese Geschichte anzuhängen. Und dazu gehört dann wohl auch ein starkes Motiv.
Von daher sollten wir mal abwarten was beim Prozess so alles auf den Tisch kommt, dann können wir dieses Thema eventuell vertiefen, oder eben nicht.

Die Angaben der Anklage sind teilweise etwas widersprüchlich - erst wurde von einem iMac All in One Computer im Poolhaus gesprochen, dann von einem Laptop auf dem Bett des Poolhauses mit einem Film on pause, und es wurde angegeben, dass bei der verdeckten Ermittlung Dateien aus dem Passwort geschützten Ordner des Filesharing Programms übertragen wurden, dann heißt es, einige Dateien seien (auch) unter Users/Rouven abgespeichert gewesen.

Es geht wohl um Dateien, die auf unterschiedlichen Wege auf diesen Computer kamen, und an unterschiedlichen Orten der Festplatte abgespeichert wurden.

Nachdem ich die Fragen an die Juroren gelesen habe, könnte ich mir einen Teil der Verteidigungsstrategie so vorstellen:

Rouven habe - auf der Suche nach legaler Pornografie - auf einer Website irgendeinen für ihn vielversprechenden Link angeklickt, mit unverfänglicher Bezeichnung wie z.B.:muscle hunks showing off. Das Klicken löste für ihn keine erkennbare Aktion aus, weswegen er sich anderen Links widmete.

Was er nicht wusste: der Link war mit einer Datei anderen Namens verknüpft, deren Format im Browser mit keiner Abspielsoftware verbunden war, so dass sie automatisch in den Downloadordner - in diesem Fall Users/Rouven - für ein manuelles Öffnen heruntergeladen und abgespeichert wurde. Von alldem habe Rouven nichts mitbekommen.

Dass bei den aufgeführten Dateien teilweise die Dateiendungen mit dabeistehen, deute darauf hin, dass entsprechende Software, die diese Dateien öffnen können, gar nicht installiert ist, denn Dateiendungen werden nur bei entsprechender, installierte Software ausgeblendet.

Und vielleicht gibt es auch bei der Filesharing Software einen Automatismus, wie man das bei anderer Software kennt, der bestimmte Ordner (darunter den als Downloadablage erkannten Ordner) regelmässig scannt, um bestimmte Dateitypen in den freigegeben Ordner zu kopieren, was dann das Vorhandensein entsprechender Dateien auch dort erklären würde. Die Verteidigung würde dann ein vom User unbemerkt betonen.

So ungefähr könnte ich mir vorstellen, wie die Verteidigung das Vorhandensein einiger Dateien versuchen wird zu erklären.