Zitate und Fakten alle aus Peter Brosch "Fürsorgeerziehung".
P.B. kommt mit 10 Wochen in ein Säuglingsheim in Wiesbaden, seine Mutter ist alleinerziehend. Er erkrankt an Rachitis.
Ab dem 2 bis zum 5 Jahr lebt er in Kinderheim Eppenheim im Taunus. Es zeigen sich Anzeichen von Hospitalismus.
Im Alter von 5 Jahren möchte sein Vater ihn adoptieren, der eine andere Frau geheiratet hat, als die Mutter des P.B.
Die Adoption kommt nicht zu Stande, er erklärt sich dies so:
Die Mutter wird gefragt, ob die etwas gegen eine Adoption durch Amerikaner habe, was sie bejaht. Im Jugendamtsbericht wird daraus: die Mutter sei gegen die Adoption durch den Vater
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Der Vater ist also Amerikaner und ich würde mich nicht wundern, wenn P.B. sofort den Kontakt zu ihm gesucht und fortgesetzt hat, sobald er konnte.
Er kommt zu einer Pflegestelle in Frankfurt Nied, die Pflegeeltern scheinen guten Willens, sind aber eigentlich im besten Großelternalter.Der Vater sucht Kontakt zu ihm. Die Mutter arbeitet viel, um ihre bescheidene Existenz zu sichern.
Umzug zu einer Pflegefamilie im Landkreis Schlüchtern, dort muss er wie auch die leiblichen Kinder auf dem Bauernhof mithelfen.
Mit 10 Jahren kommt das Kind in ein Frankfurter Kinderheim. Kurz darauf wird er in ein, von Nonnen geleiteten Kinderheim Pirmasens gebracht. Er beschreibt die Zustände so:
Die Kinder reagieren auf den Terror so und auf die Verinnerlichung von Schuldgefühlen damit, dass sie ihre Not und ihren Hass weitergeben an schwächer und jüngere. Die sado-masochistische Quälerei leiten sie nach unten weiter. so auch P.
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Mit 12 Jahren beginnt er das, was er ein sexuelles Verhältnis nennt, mit einem jüngeren Knaben. Er wird bestraft und zu den älteren verlegt,
Auf dass er niemanden mehr verführen könne.
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Er muss nun als jüngerer Knabe bei den Älteren im Bett schlafen. Erst gezwungenermaßen, dann tut er es freiwillig.
Mit 14 Jahren flieht er aus dem Heim, gibt die Flucht aber auf, weil ihn keiner als Anhalter mitnehmen möchte und Gels fehlt.
Er wird 1964 in ein Heilpädagogisches Heim in Oberrimsingen verlegt, in dem sich die Mitarbeiter ernsthaft um ihn bemühen und er schulische Fortschritte macht. Aber dann geschieht Folgendes:
P. wehrt sich sofort gegen die Erzieher, wenn er sich unerträglich unterdrückt fühlt, wobei er das was ihm autoritäre und ältere Erzieher antun, an den hilfloseren und weniger autoritären jungen Praktikanten auslässt.
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Es gibt auch einen Psychologen, dem er nicht vertrauen kann, er empfindet die Unterstützung als Ausforschung.
1965 beendet er die Schule, möchte anfangs nicht in das Lehrlingsheim Ravensburg. Er unterhält wiederum sexuelle Kontakte zu anderen Schülern.
Er geht letztendlich doch, um Elektroinstallateur zu lernen, was später in eine Lehre zum Radio- und Fernsehmechaniker umgewandelt werden soll. Eine hochgradige Verkrümmung der Wirbelsäule wird diagnostiziert und behandelt.
Er bricht die Lehre ab, um eine Lehrstelle als Autoelektriker zu beginnen. Er kann sein Taschengeld nicht einteilen und es gibt nicht näher beschriebene Schwierigkeiten bei der Freizeitgestaltung Diebstahl und homosexuelle Beziehungen)
Er wird in das Heim Staffelberg bei Marburg verlegt, aus dem flieht er 1969 in eine WG und wird Sprecher des Lehrlingskollektivs.
Hier beginnt nun die Tragödie um P.B., W.R und "Pico". Der Säugling Daniela aus Stangenrod stirbt durch einen Schuss im Arm ihrer Großmutter.
1976 wird in Stangenrod die sterblichen Überresten eines sehr kleinen Jugendlichen gefunden. "Pico"?
In den Achtzigerjahren beginnt die Mordserie an den
männlichen Kindern und Jugendlichen.
1972 klingt P.B.so:
http://www.zeit.de/1972/15/wir-trainieren-die-freiheit/komplettansichtDaScully schrieb am 10.07.2016:B., selbst 18 Jahre im Heim, spricht vom „sado-masochistischen Zirkel bei Heimkindern: Gequält werden und selber quälen“. Die Alternative sehe so aus: Entweder Arschkriecher und S
adist oder Ausbruch und Kriminalität. Nicht selten komme es zur gleichgeschlechtlichen Liebe als Gegenmittel zur Vereinsamung und Abkapselung.
Viele Handlungsalternativen sieht er nicht für sich, obwohl es vielen anderen Heimkindern gelungen ist, trotz beschissener Startbedingungen, ein sinnvolles Leben zu führen.