Todesfall Hannerle Mensen aus Bad Rothenfelde

@Zitronella

Zitronella schrieb:Hier wird (erstmals) auch gesagt, warum der mutmaßliche TV in den Fokus der Ermittlungen geriet.

Das stand doch schon in dem Bild Artikel, den ich um 05.54 gepostet habe? Dass er sich verdächtig machte, weil er jeden Tag dort war, sie aber nicht vermisst gemeldet hatte...

Nun gibt es ein paar neue Details. Dass es sich bei dem TV um ihren Nachbarn handelte, wusste ich bisher nicht. Dann wird das Motiv Habgier ganz sicher im Focus sein. Ob Frau Mensen ihn aber wirklich im Testament bedacht hat, wissen wir nicht.
Es steht heute auch ein Artikel im hiesigen "Haller Kreisblatt" - leider nicht online. Darin wird davon berichtet, dass man Spuren um den Auffindeort gesichert habe und nun auswerten wolle. Und das der Fundort wahrscheinlich nicht der Tatort ist; aber davon ist auch nicht auszugehen...

@E_M
Sorry E_M, da habe ich mich falsch ausgedrückt, für mich war die Info neu, den Bildbericht habe ich erst danach gelesen.

Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal..... Frei nach Herrn Nuhr.

Die BILD und somit auch der Focus schreiben schlicht Quark, der TV war nicht der Nachbar von Frau Mensen. Sie waren gut bekannt, das schon. Und auch sonst steht im Artikel einiges, was nicht der Wahrheit entspricht.

Gut zu sehen, wie Informationen in solchen Fällen die Runde machen...

@Thorhardt
Kannst du die Differenzen näher beschrieben und ggfs klarstellen?

@Nursii
Nur bedingt. Schließlich hat die Polizei bis heute nicht mal ansatzweise etwas über den TV herausgelassen. Deshalb kann ich nur die Infos weitergeben, die eh im Ort, z.B. bei den Nachbarn, herumwandern. Alles andere, was ich aus einem Gespräch mit der Polizei weiß, muß ich für mich behalten. Aber daher weiß ich, dass die Zeitungen groben Unfug schreiben.

So ist z.B. bekannt, dass der TV und Frau Mensen nicht mal im selben Ort wohnten, es aber eine recht enge Bekanntschaft zwischen den Familien gab. Und das Frau Mensen eine wohlhabende Person war, was mit dem Beruf ihres verstorbenen Mannes zusammenhängen dürfte, war auch kein Geheimnis. Ob hier aber das Motiv liegt, ist Spekulation. Da werden wir warten müssen, ob der TV sein Schweigen bricht. Wovon ich insgeheim ausgehe, jetzt, wo Frau Mensen gefunden ist. Ich lese fast schon mit Freuden, dass die Polizei rund um den Fundort Spuren sichern konnte.

@Thorhardt
Danke dir trotz allem.
Ist halt manchmal schon ziemlich fraglich, woher die Medien ihre Infos haben...

Nachbarn vermuten, dass der TV wohl lange Finger bei HM gemacht hat:

Menschen aus dem näheren Umfeld von Hannelore Mensen vermuten, dass der Mann es auf ihr Vermögen abgesehen hatte: „Er hat angeblich Geld aus der Wohnung gestohlen und ihren Schmuck mitgenommen", sagt eine Bekannte der Verstorbenen. Von Hausbewohnern habe sie außerdem gehört, dass die Getötete den mutmaßlichen Täter sehr mochte.

Dass man sie nun gefunden hat, könnte an den vielen starken Regenfällen der letzten Tage liegen, denn sie war vergraben:

Der Leitende Staatsanwalt Volker Brandt sagte in einem Fernsehinterview, dass die Tote an dem Parkplatz an der Rechenbergstraße vergraben worden sei. Mit der Zeit habe das Erdreich die Leiche wieder freigegeben.

http://www.haller-kreisblatt.de/lokal/borgholzhausen/20874544_Hannerle-Mensen-wurde-vergraben.html

Man hatte nichts unversucht gelassen. Auch im Garten des TV hat man gebuddelt und nach der Leiche gesucht.

Heute steht die Traueranzeige in der NOZ.
Wer möchte, folge dem Link.

http://traueranzeigen.noz.de/Traueranzeige/Hannerle-Mensen

Scheint noch nichts Neues zu geben, zumindest nix, was man der Allgemeinheit bekannt geben möchte....

„Gegen den Mann besteht nach wie vor ein Haftbefehl“, sagt Staatsanwalt Volker Brandt im Gespräch mit unserer Redaktion. Dem 60-Jährigen werde konkret vorgeworfen, Hannerle Mensen getötet zu haben. Weitere Angaben zu den Umständen des mutmaßlichen Tötungsdelikts wollte Brandt auf Anfrage jedoch nicht preisgeben. (usw)

http://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/756800/verdachtiger-im-fall-hannerle-mensen-weiter-in-haft

Der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft, Alexander Retemeyer, gibt Einzelheiten zum Fall bekannt. Demnach beginnt im Januar der Prozeß gegen den Tatverdächtigen wegen Mordes. Motiv augenscheinlich Habgier.

Weiteres hier: http://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/820241/fall-hannerle-mensen-mord-aus-habgier

Prozeßauftakt am 9. Januar im Landgericht Osnabrück.

Schwurgericht verhandelt wegen Mordes in Hilter oder Bad Rothenfelde

http://www.landgericht-osnabrueck.niedersachsen.de/aktuelles/presseinformationen/schwurgericht-verhandelt-wegen-mordes-in-hilter-oder-bad-rothenfelde-150005.html

Hilter oder Bad Rothenfelde. Der Überschrift nach scheint sich der Angeklagte nach wie vor nicht zu den Vorwürfen geäußert zu haben.

Danke @Thorhardt für das Update.

Ich gehe davon aus, dass der Angeklagte sich geäußert hat, denn:

Die Leiche wurde erst gut 5 Monate nach der Tat gefunden, in der PM heißt es aber, der Angeklagte soll Frau Mensen mit KO-Tropfen betäubt haben.
Diese wären aber nicht mehr nachweisbar nach der Zeitspanne.
Das Wissen kann daher nur vom Angeklagten kommen.

In jedem Fall liegt hier im Motiv ein niederer Bewegung vor. Interessant hierzu wäre dann für mich die Summe, um die es ging.

@Zitronella
Guter Einwand! Das mit den KO-Tropfen hatte mich auch gewundert. Allerdings steht in der PM soll haben. Müßte es sonst nicht hat heißen?
Warten wir die Anklage der Staatsanwaltschaft ab. Montag sind wir schlauer.

Bezüglich der Summe war von 30.000 Euro die Rede, die Frau Mensen dem Angeklagten als Darlehen zur Verfügung gestellt hatte. Oder welche Summe meinst Du?

Prozeßauftakt vor dem Landgericht beginnt in meinen Augen mit einem Paukenschlag.

Der Angeklagte S. lässt durch seinen Anwalt eine Erklärung vortragen, wonach er Frau Mensen nicht getötet, sondern lediglich ihre Leiche "weggeschafft" (O-Ton S.) habe, nachdem er sie tot in ihrer Wohnung aufgefunden habe.

Siehe hierzu auch den Bericht vom NDR:

http://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/osnabrueck_emsland/Bekannte-ermordet-60-Jaehriger-vor-Gericht,vermisste298.html

Bekannte ermordet? 60-Jähriger vor Gericht

Eine sehr ausführliche Schilderung des ersten Prozeßtages.
Lediglich in einem Punkt weicht die NOZ aber von der Aussage des Angeklagten ab. Dieser beharrte nämlich darauf, mehrere Beutel verwendet zu haben und nicht nur einen über den Kopf gezogen zu haben. (Wie es auch der Staatsanwalt formuliert hat.) Auch die anderen Beutel habe er mit Klebeband "gesichert". Das ist sicherlich im Hinblick auf den ihm vorgeworfenen Erstickungstod nicht unwichtig.

http://www.noz.de/lokales/bad-rothenfelde/artikel/832940/angeklagter-im-mordfall-hannerle-mensen-wollte-tod-vertuschen#gallery&0&0&832940

Aus dem obigen Link der NOZ:

Die Tüte, die den Kopf abdeckte, fixierte er mit Klebeband am Hals.

Ich hoffe, dass diese Tatsache - und die geringen Funde von Betäubungsmitteln im Blut, die auf KO-Tropfen hinweisen - den Täter überführen und er nicht mit seiner Mär davonkommt, die Frau tot aufgefunden und nur "entsorgt" zu haben. Seine hohen Schulden weisen auch klar in die Richtung eines Mordes, um an ihr Geld zu gelangen bzw. die Schulden, die er ohnehin schon bei ihr hatte, zu vertuschen.
Wenn diese zweifelhaften Aussagen seines Verteidigers der Wahrheit entsprechen sollten, dann wäre es äußerst merkwürdig, warum man die Tote derart abklebt, um sie irgendwo zu verscharren. Hoffentlich reichen die Indizien aus, ihn des Mordes an der älteren und wehrlosen Frau zu überführen :(

@fortylicks
Nicht ganz richtig. Beide Gutachter, sowohl der Toxikologe, als auch der Rechtsmediziner, haben ausgesagt, dass nicht zweifelsfrei bewiesen werden kann, ob Frau Mensen sog. KO-Tropfen verabreicht wurden. Was allein der Liegezeit und dem grausamen Zustand der Leiche geschuldet ist. Auch gibt es keine eindeutigen Befunde, die auf einen Tod durch Ersticken hindeuten. Etwa punktuelle Einblutungen der Augen, etc.

Somit ist, ich weiß ja nicht, was die Kriminaltechnik noch alles im Köcher hat, dem Angeklagten die Tötung gerade nicht zweifelsfrei nachzuweisen. Im Zweifel für und so... Dazu kommt die Aussage des Arztes, der Frau Mensen ein "gebrechliches Wesen" und sinkenden Lebensmut bescheingte.

Und auch das Motiv "Habgier" fällt ein Stück weit in sich zusammen, schließlich gab es offensichtlich einen regen Geldfluß durch Frau Mensen, und auch ihr Konto hat er, bis auf die Abhebung von 1.500 Euro nach ihrem Tod, nicht angerührt.

Offensichtlich ist, dass dem Angeklagten niemand glaubt, aber darum geht es nicht. Dürfte alles in allem noch spannend werden.

Siehe auch hier: http://www.noz.de/lokales/bad-rothenfelde/artikel/836909/mordprozess-hannerle-mensen-natuerlicher-tod-nicht-ausgeschlossen