Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon
09.02.2016 um 15:18
Hallo, ich bin neu hier und eher zufällig auf das Forum gestoßen weil ich eigentlich mehr Informationen zu dem Kristallhöhlenmord in der Schweiz gesucht habe.. nun denn, habe mich jetzt durch die 50+ Seiten zu dem Fall gekämpft und dachte ich schildere mal meine Einschätzungen..
Zu allererst: Ich finde diesen Fall und das Schicksal der beiden Mädchen wirklich furchtbar und es hat auch in mir etwas getriggered (wenn man das so sagt im Deutschen, lebe schon seit 5+ Jahren nicht mehr in Deutschland und spreche die Sprache kaum noch im Alltag; daher entschuldigt bitte auch eventuelle Rechtschreibfehler/Grammatikfehler etc. anyway, please bear with me..) da ich vor ein paar Jahren mehrere Reisen in Südostasien unternommen hatte und ein Erlebnis hatte was sehr schnell auch in eine Ähnliche Richtung wie bei Kris und Lisanne hätte gehen können.. Mir und einer Freundin ist in Vietnam in den Sinn gekommen ist, "Hey lass uns mal eine kleine Abenteuer/Fahrradtour durch den einen Nationalpark machen, so Tagestour mäßig". Jetzt im Nachhinein natürlich unglaublich naiv und leichtsinnig, wir hatten zwar relativ ausreichend Verpflegung dabei, aber keinen Kompass, Karte, Verbandskasten niente.. Waren auch ungefähr ähnlich ausgerüstet wie die beiden Mädels (also zwei Handys, Art Wanderschuhe, Top und Shorts, keine Sport BHs, hatten aber zwei Rucksäcke dabei). Wir sind sehr früh morgens dann losgefahren und gegen Vormittag in dem Park angekommen, haben dann erstmal so eine kleinere Wanderstrecke gemacht, die wir aber langweilig fanden und als wir dann Mittags wieder zurück im Baselager waren, kamen wir auf die Idee uns Fahrräder auszuleihen und durch den Park zu so einem "Indigenous Village" zu fahren (ca 2 stunden mit dem Fahrrad entfernt).. Das haben wir dann auch gemacht, sind der Straße gefolgt, kamen dann in diesem Village an dies das, alles schön, nette Menschen etc. Mir ist da aber schon aufgefallen wie unheimlich schlecht die Straßen zum Teil waren und auch die Beschilderung (bzw. fast nicht existent).. Auf dem Rückweg ist es dann eben zu einem einschneidenden Erlebnis gekommen.. Meine Freundin ist vor gefahren und ich in einigem Abstand hinter ihr, weil ich nebenbei Fotos an schönen Punkten gemacht habe.. Nach einer Weile ist meine Freundin stehen geblieben, da sie meinte das in einiger Entfernung zwei Wasserbüffel grasen würde (man muss dazu sagen, "einiger Entfernung" war eher so ca. 15 m. Entfernung von ihr).. Sie hat ihr Handy rausgeholt und dann ein Foto von den Tieren gemacht, dann ging alles sehr schnell, der eine Büffel hat aufgeblickt, hat mit den Hufen geschart und ist mit einem Brüller auf sie zu gerannt, wir haben beide in diesem Moment unsere Fahrräder fallen gelassen und sind dann von der Straße in die Büsche gerannt und in das angrenzende Dschungelgebiet gelaufen. Wir sind beide einfach nur noch gelaufen und gelaufen (im wahrsten Sinne des Wortes um unser Leben), vielleicht 20-30 Minuten lang bis wir eine Art verlassenen Buschunterschlupf gefunden hatten und dort ca. 1 Stunde blieben.. Ich habe dann eine Panikattacke bekommen, weil ich der festen Meinung war das nun die ganze Büffelherde hinter uns her war und das wir in einer lebensbedrohlichen Situation waren, da wir auch noch in einiger Entfernung Geräusche vernehmen konnten.. Genau wie Kris und Lisanne habe sowohl ich als auch meine Freundin dann versucht den Notruf anzurufen, aber kein Netz.. (in diesem Moment war mir auch wirklich alles so ziemlich egal, zB etwaige entstehende Kosten).. Als wieder alles still geworden war, haben wir dann versucht aus dem Dschungel herauszufinden; meine Freundin konnte sich ganz gut orientieren (ehemalige Pfadfinderin) , außerdem haben wir immer mit dieser Kompassapp im Handy dann unsere Richtung überprüft, haben unsere Handys aber auch immer wieder aus und angeschaltet wegen Akkuverbrauch und um immer wieder mal nach Netz zu schauen.. Mit unglaublich viel Glück haben wir dann wieder den Weg gefunden, mussten dann noch ein großes Stück zurücklaufen um dann wieder an die Stelle mit den Fahrrädern zu gelangen.. Zu guter Letzt hatte mein Fahrrad dann noch einen Platten, ich meine dritte Panikattacke, da es schon mittlerweile dämmerig wurde und ich dachte wir würden es vor der Dunkelheit nicht mehr in die Zivilisation schaffen und ich wollte nur noch aus diesem Park heraus mit diesen ganzen wilden Tieren..
Nun denn, wenn wir nicht wirklich so viel Glück plus die Pfadfinderskills meiner Freundin gehabt hätten, wären wir wahrscheinlich auch noch tagelang durch diesen Dschungel geirrt.. Wasser hatten wir kaum noch und auch das Essen war schon etwas knapp geworden (wir sind ja nur von einer Tagestour ausgegangen), wäre dann noch irgendetwas anderes hinzugekommen (eventueller Schlangenbiss, gestrauchelt und Bein verknackst, andere tiefere Verletzungen) wären wir in der gleichen Situation wie Kris und Lisanne gewesen (wenn man von keinem foul play ausgeht).. Das Gebiet ist nicht so groß wie dieses Reservat in Panama (habe auf google maps mal verglichen so gut es geht) aber trotzdem sind in diesen drei Stunden in denen wir dort herumgewandert sind, sowohl dann auch als wir wieder auf die Straße zurückgefunden haben (und mit den Fahrrädern weitergefahren sind) keiner einzigen Person begegnet, erst dann als wir wieder fast vor diesem Baselager waren. Hinzukommt auch noch, dass niemand wusste wo wir eigentlich waren, wir haben glaub ich im Hostel gesagt das wir einen Trip unternehmen aber auch keine richtigen Ansagen gemacht wohin eigentlich, war alles sehr spontan.. Ich nehme an das dann diesen Leuten am Eingang des Parks dann irgendwann aufgefallen wäre, dass die zwei Fahrräder nicht zurückgebracht worden sind, bzw. man musste so ein Boot nehmen um auf die Wanderstrecken zu kommen..aber so richtig gekümmert hat das dort auch nicht wirklich jemanden wer da im Park herumläuft oder zurückkehrt oder nicht.. (Mir ist auch gerade noch eingefallen, das wir auch Markierungen gemacht hatten an Plätzen im Dschungel wo wir schon einmal waren, auch mit Plastiktütenschnipseln).. Dann wären wir vielleicht auch ein Fall für das allmystery Forum geworden :(
Ich gehe daher in dem Fall von Kris und Lisanne von etwas ähnlichem aus:
a) Die beiden dachten wirklich es ist ein Rundweg und sind immer weiter in den Dschungel gelaufen und haben sich dann verlaufen (passiert schneller als man denkt, siehe oben), sind weiter herumgeirrt, dachten aber sie würden den Weg wiederfinden bzw. eine Siedlung (haben wir im Dschungel auch fälschlicherweise gedacht, da war aber nichts).. dann ist vielleicht eine von den beiden gestürzt oder Schlangenbiss, vielleicht auch von einem Tier angefallen, die andere wollte ihre Freundin nicht alleine lassen, hat sich immer nur ein bisschen von ihr entfernt um nach Menschen, einem Handynetz zu suchen, irgendwann verstarb die eine, die andere hatte auch keine Kraft mehr etc..
b) etwas ist vorgefallen, was sie dazu veranlasst hat in den Dschungel hineinzulaufen anstatt umzukehren, sei es sie haben sich mit jemanden verabredet und er wollte ihnen schöne Plätze für Fotos zeigen, ein "spontaner" Guide der sie belästigt hat, ein Tier etc. irgendwie sind sie dann gestürzt und so schwer verletzt gewesen das sie nicht mehr weiterkonnten und sind dann beide nach einiger eben leider verstorben
Das einzige das mich stutzig macht ist eben diese Sache das sie immer zu ähnlichen Zeiten versucht hatten den Notruf anzuwählen, so als ob es sonst keine Möglichkeit geben würde das sie das Telefon anschalten konnten, da sie nicht alleine waren (sei es sie wurden verschleppt und wurden auf einem Plateau festgehalten und diese Person kam immer mal wieder um nach ihnen zu schauen etc.).Möglich ist natürlich das sie somit die Tage strukturieren wollten, wie jemand schon einmal bemerkte, aber so ganz plausibel erscheint mir das auch nicht..