@penguin Nein die einzige sinnvolle Erklärung ist, dass diese Spur künstlich aufgebracht, mithin gelegt worden ist, und die glaubwürdigste Hypothese wie das gemacht wurde, ist, dass hier die angeblich von der Motorhaube genommene Probe (ob das überhaupt stattgefunden hat, lässt sich mangels vorschriftsmäßiger Dokumentation der Tatortarbeit nicht sicher sagen) mit Averys spurlos verschwundenem Leistenabstrich getauscht wurde, durch Umetikettierung.
Zu Seps13 Erklärung muss man ein paar Dinge sagen. Er schreibt:
Seps13 schrieb: Er stand unter Stress, hatte eine hohe Adrenalinausschüttung, hat mehr geschwitzt, mehr Hautzellen wurden ausgeschwemmt.
Grundsätzlich gibt es keine "Schweiß DNA" (siehe hier
https://derstandard.at/1924153/Schweiss-enthaelt-keine-DNA), aber Schweiß kann DNA transportieren (Hautzellen) und zwar etwas mehr als Berührungs-DNA (Touch DNA).
ABER: Man kann grundsätzlich forensisch nicht nachweisen und hat auch auch hier nicht nachgewiesen, dass DNA überhaupt aus Schweiß stammt.
"At trial, it was claimed that the defendant's DNA on the listed item of evidence was
deposited from "sweaty fingers". This is of course pure speculation as there is no
forensic test for the presence of sweat" Dr. Karl Reich, Gutachten (Affidavit) vom 15.6.2017.
Seps13 komplette Argumentation ruht damit auf einer völlig unbewiesenen und unbeweisbaren Annahme.
Im Übrigen: Der leicht höhere DNA-transfer durch Schweiß würde sich in völlig anderen Parametern bewegen, als die extreme Anomalie die Reich nachgewiesen hat.
Seps13 schrieb:Er hat ja auch die DNA von Teresa Halbach am Autoschlüssel ausgeschwemmt und überlagert
Grundsätzlich: Eine solche Beweisführung existiert nicht und wurde auch nie unternommen. DNA kann nicht andere, fremde DNA "wegschwemmen" oder vollständig überlagern, man würde dann eine Mischspur (DNA-DNA) erhalten.
Wenn DNA einer Person auf einem Objekt nicht enthalten ist, hat sie es entweder nicht berührt oder die DNA wurde entfernt.
In diesem Fall ist beides möglich, da es sich lediglich um den Ersatzschlüssel handelt, nicht um den Hauptschlüssel, der nie gefunden wurde, wäre es im Falle eines Plantings z.B. durchaus denkbar, dass der Planter nicht wusste, dass Halbach den Ersatzschlüssel nie benutzt hat, und sich daher keine DNA von ihr darauf finden würde. Genauso ist möglich dass der Schlüssel vor dem Präparieren gereingt werden musste, da der Planter seine eigene DNA hinterlassen hatte, etwa durch Berühren mit bloßen Fingern.
2016 schrieb der frühere FBI-Agent, Fachmann für Tatortanaylse und Verhörmethoden, Steve Moore, der heute als kriminalistischer Berater & Gutachter arbeitet, eine hervorragende Artikelserie zum Fall Avery (leider hat er sich seither bislang nicht mehr damit beschäftigt) und kam - obschon er Avery damals für "wahrscheinlich schuldig" hielt- hinsichtlich des Schlüssel zu einem sehr klaren Ergebnis: "Based on what I know at this point, I cannot help but come to the conclusion that the Toyota key was planted in that room by Lenk, Colburn or Remiker, and my belief is that Lenk is the most likely candidate."