Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

1.496 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Making A Murderer, Steven Avery, Brendan Dassey ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

14.12.2018 um 20:28
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:Die Pro-Schuld-Fraktion ist ja erkennbar überrepräsentiert und damit auch argumentativ unlautere Ansätze der Argumentation. Ich sehe es zunehmend als schwierig an, hier überhaupt mit Fakten noch durchzudringen.
Das stimmt nicht. Nach meiner Zählung steht es 5 : 5 – und das erst seit 3 Tagen! Davor stand es, zumindest nach der zweiten Staffel, 9 : 1 zu Gunsten von SA.
Zitat von frusciante15frusciante15 schrieb:Stimme ich dir [stefanclimbr5] absolut zu. Ich lese hier mehr mit als das ich aktiv schreibe, aber wenn ich deine inhaltlich detailreichen Posts lese und dann teilweise die Antworten darauf sehe, die entweder nicht stattfinden oder nur ein "cherry picking" sind und sich nur auf einen Punkt gestürzt wird, während alle anderen, durchaus berechtigten Punkte, beschwiegen werden, ist die Tendenz, die du hier wahrnimmst, auch die Tendenz, die ich beim Lesen habe.
Ich nehme das genau umgekehrt wahr. Das Problem ist, dass die "Unschulds-Fraktion" mit KZ und MAM juristisch und medial perfekt aufgestellt und ausgestattet ist, während die sich die Kritiker alles selbst erarbeiten müssen.

Ich vermeide hier den Begriff "Pro-Schuld-Fraktion", denn ich weis nicht, ob der wirklich schuldig ist, ich bin nur sehr skeptisch und die wahre "Pro-Schuld-Fraktion" schweigt weitestgehend und schweigt völlig in MAM, was hier die Diskussionsgrundlage bilden soll...


1x zitiertmelden

Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

14.12.2018 um 20:42
@MyMysteryMan
Zitat von MyMysteryManMyMysteryMan schrieb:Meines Wissens wurde nicht darauf hingewiesen, dass es sich dabei expliziet um Straftaten handelt und das mit der Katze wurde nachweislich falsch dargestellt und völlig verharmlost.
Inwiefern, kannst du das mal ganz genau erläutern?


1x zitiertmelden

Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

14.12.2018 um 20:51
Zitat von MyMysteryManMyMysteryMan schrieb:Ich nehme das genau umgekehrt wahr. Das Problem ist, dass die "Unschulds-Fraktion" mit KZ und MAM juristisch und medial perfekt aufgestellt und ausgestattet ist, während die sich die Kritiker alles selbst erarbeiten müssen.
Damit diskreditierst du die Arbeit der Anklage, ob bewusst oder unbewusst, ziemlich deutlich. Wenn die nämlich ihre Arbeit gemacht hätten, müsste sich nichts selbst erarbeitet werden, sondern es wäre alles plausibel in den Akten zu finden. Ist es aber nicht.

Und dann fällt es mir schwer, die Argumentation Pro-Schuld zu verstehen.


1x zitiertmelden

Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

14.12.2018 um 20:57
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:Inwiefern, kannst du das mal ganz genau erläutern?
Nöö, wieso? Nach meiner Erinnerung, wird die Geschichte mit der Katze in Staffel 1 nur ein mal ganz kurz angeschnitten und in den meisten Foren als bedauerlicher Unfall abgetan. Dabei hat er die Katze mit Öl übergossen und lebendig in das Feuer geworfen.

Vor einem Jahr wurde das hier doch schon mal durchgekaut:
Zitat von HuygensHuygens schrieb am 17.11.2017:Es wird z.Bsp. gesagt er habe eine Katze übers Feuer geworfen und diese habe darauf hin Feuer gefangen. Es wird verschwiegen dass er sie vorher mit Öl übergossen hat. Alles begann ja als er die Frau eines Polizisten von der Straße abdrängte und sie anschließend mit einer Waffe bedrohte, das nur weil sie sagte sie habe ihn unbekleidet rumlaufen sehen. Steven Avery ist nicht der Mann den die Serie uns weismachen will. Trotzdem hat auch er eine objektive und unvoreingenommene Behandlung verdient.



melden

Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

14.12.2018 um 21:15
@MyMysteryMan

Das ist ein sehr gutes Beispiel für gefährliche Falschinfos bzw. mangelnde Hinterfragung. Schauen wir da mal genauer hin:

Ken Kratz schreibt in seinem Buch in Kapitel 4: "Steven doused the cat in gas and oil before the stricken animal was thrown onto the fire. It jumped off and ran around the yard, still ablaze, until Avery caught the cat, applied additional fuel, and threw it back on."

Steven Avery selbst erzählt in MAM, Folge 1 davon, nämlich: "Another mistake I did I had a bunch of friends over, and we were fooling around with the cat and, I don't know, they were kind of negging it on and I tossed him over the fire and he lit up.
You know, it was the family cat. I was young and stupid and hanging around with the wrong people."

Von einem bedauerlichen Unfall ist hier nirgends die Rede.

Die tatsächliche Geschichte - an der man, das darf ich als leidenschaftlicher Katzenbesitzer sagen, absolut nichts beschönigen darf - weist einen entscheidenden Unterschied auf.

Avery war nämlich gar nicht die Person die die Katze ins Feuer geworfen und getötet hat.

Es gibt Dokumente und Zeugenaussagen zu diesem Vorfall, und sie wurden in einer Preliminary Motion, gestempelt am 15. Juni 2006, von der Staatsanwaltschaft eingebracht. Man achte bitte auf die Unterschrift:

kratz 1


Kratz 2

Hieraus geht hervor, dass Jerry Yanda, der spätere Ehemann von Barb Yanda (heute Tadych), Brendan Dasseys Mutter, die Katze ins Feuer warf. Avery tauchte sie "nur" in Öl & Benzin (schrecklich genug, keine Diskussion) und fing sie dazu ein. Er hat sie aber nicht getötet. Schon gar nicht begoss er sie erneut und warf er sie ein zweites Mal ins Feuer, das ist eine völlig freie Erfindung von Ken Kratz. Eine seiner "harmloseren" Lügen aber nichtsdestotrotz eine vorsätzliche Lüge.

In MAM behauptet Avery aber, in seiner schlampigen Zusammenfassung, ER selbst habe die Katze ins Feuer geworfen. Er bezichtigt sich also deutlich mehr als er tatsächlich getan hat, nicht weniger. Man kann also nicht von Verharmlosung sprechen.


1x zitiertmelden

Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

14.12.2018 um 22:06
Ich glaube wir brauchen hier jetzt nicht anfangen alles zu verdrehen. Es gibt Fakten die feststehen und über andere Dinge kann man Spekulieren. Aber @stefanclimbr15 hier als den großen VT hinzustellen ist nicht richtig. Mir gefällt die Art auch nicht immer, aber mir macht es Spaß mit ihm zu diskutieren, wie mit dem Großteil der anderen hier auch. Zellner folgt einem recht interessanten Ansatz, auch wenn ich sie und auch diesem Ansatz nicht besonders mag und auch mit dem Großteil nicht übereinstimme. Jeder kann hier seine Meinung kundtun, aber den anderen angehen oder alles ins lächerliche ziehen ist auch nicht die feine Art.
Ein Urteil können wir uns nur mit Fakten und Beweisen bilden. Ein wenig Spekulation gehört natürlich auch dazu, da den Vorfall keiner mit eigenen Augen gesehen hat.


melden

Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

14.12.2018 um 22:32
@MyMysteryMan

Um genau zu sein, wird in Staffel 1 von MaM über 30 min über Straftaten und auch genauer über den Vorfall mit der Katze berichtet. Dies auch mit Dokumenten der Polizei. Im übrigen spricht SA auch selbst davon. Also mehr als 50% der 1. folge besteht nur daraus, wieso die Averys unbeliebt sind und welchen Mist SA in seiner Vergangenheit gebaut hat. Als so dahin gestreut kann man das wohl nicht nennen.

Bitte bleibt doch bei den Fakten.


1x zitiertmelden

Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

14.12.2018 um 22:35
@Juveda

Also das stimmt jetzt sicherlich auch nicht so ganz. Aber das ist auch völlig egal, ich würde sagen wir entfernen uns generell mal von der Doku und diskutieren aufgrund der mehr als nur ausreichend verfügbaren Fallunterlagen.


1x zitiertmelden

Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

15.12.2018 um 00:39
Zitat von JuvedaJuveda schrieb:Um genau zu sein, wird in Staffel 1 von MaM über 30 min über Straftaten und auch genauer über den Vorfall mit der Katze berichtet. Dies auch mit Dokumenten der Polizei. Im übrigen spricht SA auch selbst davon. Also mehr als 50% der 1. folge besteht nur daraus, wieso die Averys unbeliebt sind und welchen Mist SA in seiner Vergangenheit gebaut hat. Als so dahin gestreut kann man das wohl nicht nennen.

Bitte bleibt doch bei den Fakten.
Wenn man die erste Folge so sehen will, dann tut sie das wohl. Jedoch nur um Mitleid zu evozieren.

Tatsächlich beschäftigt sie sich damit, wie beliebt er war, warum man Vorurteile gegen die Avery-Familie hat und zu 70 % damit, wie unschuldig er ist. Die Cousine sagt lediglich, dass jemand gesagt hat, dass sie gesagt hätte, was er alles getan hat, sie aber das in Wirklichkeit nie gesagt habe ... Die Frau des Polizisten habe maßlos übertrieben, niemand weiß, warum sie sowas ausgesagt hatte. Für mich zeugt jede dieser Szenen nicht von objektiver Aufklärung über den Straftäter, sondern von dem Versuch dem Zuschauer Verständnis für das Opfer (nicht nur das des Justizirrtums, auch das der schweren Kindheit, bösen Mitmenschen, seines IQs von 70, der Kirchengemeinde etc.) abzunötigen.

Ich werde mich dazu nicht weiter äußern, weil es für den Fall eben nicht wichtig ist (für den Serienzuschauer dagegen schon).


melden

Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

15.12.2018 um 05:09
Zitat von frusciante15frusciante15 schrieb:Damit diskreditierst du die Arbeit der Anklage, ob bewusst oder unbewusst, ziemlich deutlich. Wenn die nämlich ihre Arbeit gemacht hätten, müsste sich nichts selbst erarbeitet werden, sondern es wäre alles plausibel in den Akten zu finden. Ist es aber nicht.
Es ist nicht die Aufgabe der Staatsanwaltschaft, ihre Arbeit in einer 10stündigen Netflix-Doku zu präsentieren - sie hätten auch überhaupt nicht die Ressourcen dazu. Es herrscht daher ein Ungleichgewicht nicht in der Verfügbarkeit von Informationen, sondern in deren Aufbereitung. Deine Behauptung ist insofern für den gemeinen Forennutzer nicht überprüfbar - weil man dazu erst einmal sämtliche Akten der Staatsanwaltschaft durchwühlen müsste.


2x zitiertmelden

Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

15.12.2018 um 12:20
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Es ist nicht die Aufgabe der Staatsanwaltschaft, ihre Arbeit in einer 10stündigen Netflix-Doku zu präsentieren - sie hätten auch überhaupt nicht die Ressourcen dazu. Es herrscht daher ein Ungleichgewicht nicht in der Verfügbarkeit von Informationen, sondern in deren Aufbereitung. Deine Behauptung ist insofern für den gemeinen Forennutzer nicht überprüfbar - weil man dazu erst einmal sämtliche Akten der Staatsanwaltschaft durchwühlen müsste.
Dauert nicht mehr so lange und dann hat der gemeine Forennutzer mit "Convicting A Murderer" seinen Gegenpart.

Bin echt gespannt, welche Bühne Kratz bekommt. Er profitiert ja dran, also wird sein Leben/seine Arbeit wohl weniger durchleuchtet. Objektivität und so.


1x zitiertmelden

Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

15.12.2018 um 12:55
Zitat von frusciante15frusciante15 schrieb:Bin echt gespannt, welche Bühne Kratz bekommt. Er profitiert ja dran, also wird sein Leben/seine Arbeit wohl weniger durchleuchtet. Objektivität und so.
Er ist jetzt auch nicht gerade ein Sympathieträger, egal wie man zu dem Fall steht. Und es ist zu erwarten, dass er seine Erfahrungen ebenfalls weiter kapitalisieren wird...


melden

Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

15.12.2018 um 13:31
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Deine Behauptung ist insofern für den gemeinen Forennutzer nicht überprüfbar - weil man dazu erst einmal sämtliche Akten der Staatsanwaltschaft durchwühlen müsste.
Und das sollte man auch machen um sich einen Überblick über den Fall zu beschaffen.


melden

Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

15.12.2018 um 16:57
Zu den Fakten
Nehmen wir mal das Auto des Opfers unter die Lupe:

Wenn Avery unschuldig ist, wurde der Toyota nach der vergeblichen Suche am 04.11.05 und vor der Entdeckung am 05.11.05 zurückgefahren und sein Blut und seine DNA wurden im und am Auto platziert (bzw. die DNA war nur ein absichtlich falsch dokumentierter Scheinfund).
Der Batteriewechsel erfolgte dann auch von dem Verbringer. Vermutlich, um das Auto wieder fahrtüchtig zu bekommen.

Wer kommt in Betracht?

Die Ermittler sind raus.
-Kein Blut zur Verfügung,
-Risiko des Zurückfahrens (Zeugengefahr) inklusive 
Batteriewechsel unsinnig, der Fund mit
Spurenlegen hätte gereicht.
-Und ganz entscheidend: Zellner selbst vermutet
hier nicht die Ermittler als Autoverbringer und
Blutspurenleger.
Spoiler
 20181215 154520


Also war es:
-der "wahre" Täter, dieser muss auch das Blut
platziert haben.
-ein anderer Tatbeteiligter oder Eingeweihter und
das Blut stammt tatsächlich unmittelbar von
Avery.

Theorie Zellner:
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:das Blut getrocknet aus dem Waschbecken gekratzt, verpackt, zum versteckten Auto getragen, befeuchtet und appliziert hat.
Es geht nicht ohne! Der wahre Täter muss sich Averys Blut beschafft haben!
Ansonsten war es ein direkter Blutverlust im Auto und meine Theorie stimmt. Dann ist Avery schuldig, der Mittäter hat das Auto mitsamt Averys Spuren nur zurückgebracht.
Oder das Auto stand die ganze Zeit auf dem Schrottplatz und Avery ist ebenfalls schuldig.

Nur diese drei Möglichkeiten sehe ich in Übereinstimmung mit den Fakten und aktuellen Vermutungen der Verteidigung.

Blut getrocknet aus dem Waschbecken gekratzt, verpackt, zum versteckten Auto getragen, befeuchtet und appliziert hat.

Dass das Blut überhaupt im Waschbecken unter fließendem Wasser antrocknete, statt weggespült zu werden, und zwar seit dem 03.11.05 (da hat Averys Wunde angeblich erneut geblutet), ist schon mehr als unwahrscheinlich. Mindestens ebenso unwahrscheinlich ist, eine entsprechende Menge (mit Handschuhen zur Vermeidung von Mischspuren) im Waschbecken anhaftenden Blutes erfolgreich und für die Weiterverwertung geeignet abzukratzen (welches auch genug DNA aus Leukozyten enthält). Die enorme fieselige Mühe, die das Ganze macht, die vorherige schon recht optimistische Überlegung, dass so ein Unterfangen überhaupt glücken könnte und dann auch tatsächlich (fast) perfekt funktioniert, Abkratzen von Blut "am Stück" und Aufnehmen in ein Behältnis, noch dazu, ohne dass auch nur eine einzige Hautschuppe von Bobby (trug er Schutzkleidung?) hineinfällt. Dann erfolgte der verunreinigungsfreie Transport. Dann ein steriles Wiederanfeuchten wiederum ohne Kontamination und es soll immer noch genug Blut rückgewonnen worden sein für Spuren an 6 Plätzen im Auto? Aus denen reine DNA-Vollprofile ohne jegliche Verunreinigung reproduziert werden konnten? Hier ne Tropfenspur, da ne Schmierspur und noch Blutkrumen. Alles aus mutmaßlichen alten, getrockneten Anhaftungen am Waschbecken.
Das ist so utopisch und unwahrscheinlich, dass ich mich über die Chuzpe der Anwältin, so etwas zu behaupten, sehr wundere. Die traut sich was.

Ihre Idee klappt vermutlich nichtmal unter Laborbedingungen. Und solche filmreifen Agententricks fallen Bobby ein? Er muss ein Genie sein. Warum hat er das Blut dann eigentlich nicht auch so platziert, dass jeder renommierte Blutspurenanalytiker es für natürlich hinterlassen hält? Das war auffällig ungeschickt für jemanden mit Bobbys Genauigkeit und seinen Spurensicherungs- und Laborfähigkeiten.

Also ich bin bei weitem nicht so gewieft und präzise wie Bobby, ich hätte wohl ganz simpel einen Gegenstand mit Averys Fingerabdrücken im Auto hinterlegt. Aber auch nur dann, wenn nicht schon Blut von ihm drin ist.

Fazit: Die Unschuldstheorie scheitert bereits an dieser Stelle. Am fehlenden Zugang des vermeintlich wahren Täters zum Blut von Avery.

->Avery hat direkt ins Auto des Opfers geblutet, als er es vom Hof fuhr.

Rechtliche Einschätzung:
Solange es keine annähernd plausible Alternativtheorie seitens der Verteidigung für das Zustandekommen der Blutspuren gibt, wird das Anomalie-Gutachten der Verteidigung (das ich im Übrigen nach wie vor für eine kompetente auftragsbezogene Irreführung halte), NICHT ausreichen und zwar aus folgenden Gründen:

1. Ein Gutachter, der zu einer Kausalitätsfrage Stellung nehmen soll - und um nichts anderes handelt es sich hier -, muss seiner Prüfung zunächst mal einen konkreten Sachverhalt zu Grunde legen. Und gerade der ist hier völlig offen. Der Experte füllt diese Lücke mit eigenen Annahmen, was aber Willkür und/oder Fehlerquellen impliziert. Der genaue Ablauf, die konkreten Bewegungen Averys im Auto sind unbekannt! Es wird daher immer das Gegenargument geben, dass das direkte Zustandekommen der Blutspur selbstverständlich erklärt werden kann, indem man die Ausgangsparameter ändert.
2. Dem schwachen Anomalieargument steht das viel gewichtigere Argument entgegen, dass ein Legen der Spur weder bewiesen noch lebensnah erklärbar ist.
3. Es handelt sich nicht um einen neuen Beweis, wenn Spurenmanipulation schon Gegenstand des früheren Prozesses waren. Dafür bräuchte es über eine gutachterlich gestützte bloße Annahme hinaus zwingend einen konkreten Nachweis, dass jemand die Spur gelegt hat. Und einen solchen Beweis wird es nie geben.

Denn:

>Avery hat direkt ins Auto des Opfers geblutet, als er es vom Hof fuhr.


3x zitiertmelden

Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

15.12.2018 um 17:33
@Seps13

Gibt auch andere Möglichkeiten, Teresa Halbach wurde ermordet, nicht von Avery und die Leiche wurde mit Auto auf den Schrottplatz gebracht. Avery fand die Leiche und das Auto und bekam Panik, erkannt, er soll zum Täter gemacht werden und hat dann versucht Leiche und Auto zu beseitigen. So können Spuren von Blut direkt ins Auto gekommen sein, viele Spuren könnte man dann auch so erklären.


1x zitiertmelden

Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

15.12.2018 um 17:38
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Gibt auch andere Möglichkeiten, Teresa Halbach wurde ermordet, nicht von Avery und die Leiche wurde mit Auto auf den Schrottplatz gebracht. Avery fand die Leiche und das Auto und bekam Panik, erkannt, er soll zum Täter gemacht werden und hat dann versucht Leiche und Auto zu beseitigen. So können Spuren von Blut direkt ins Auto gekommen sein, viele Spuren könnte man dann auch so erklären.
Ich kann keine Absicht erkennen, dass das Auto von TH beseitigt werden sollte, da Avery doch erstmal ein paar Tage weggefahren ist.


1x zitiertmelden

Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

15.12.2018 um 18:01
Zitat von frusciante15frusciante15 schrieb:Ich kann keine Absicht erkennen, dass das Auto von TH beseitigt werden sollte, da Avery doch erstmal ein paar Tage weggefahren ist.
Laut Dassey wollte Steven früher von der Hütte heimfahren um in Ruhe das Auto zu beseitigen. Vorher war dies nicht möglich und auf der Hütte kamen ihn dann die Ermittler zuvor.


melden

Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

15.12.2018 um 18:50
@frusciante15

Ich wollte nur zeigen, die Blutspuren im Auto, wenn sie dann direkt von Avery stammen, sind kein zwingender Beleg für sein Schuld. Da gibt es sicher noch einiges an Raum. Ich habe mir nun noch kein Szenario im Detail dazu in der Form überlegt. Das Bobby da nun Blut abgekratzt hat und dann platziert halte ich für Unfug.

Der Punkt ist doch auch der, O. J. Simpson wurde freigesprochen, bei einer sehr klaren überzeugenden Beweislage. Bei Avery ist vieles sehr seltsam und bei Brendan noch mehr. Das Rechtssystem der USA ist für den ...


melden

Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

15.12.2018 um 22:40
@Seps13


Okay, sehen wir uns das mal genauer an:

Dass das Blut überhaupt im Waschbecken unter fließendem Wasser antrocknete, statt weggespült zu werden, und zwar seit dem 03.11.05 (da hat Averys Wunde angeblich erneut geblutet), ist schon mehr als unwahrscheinlich.

Das Blut war, so Zellners Theorie, nicht „seit“ dem 3.11.05 im Waschbecken, sondern AM 3.11.05 und zwar nur wenige Minuten. Das Wasser floß nicht.

Diese Theorie gründet sich auf einen Vorfall, über den Strang und Buting bereits 2006 von Avery erfahren haben, dem sie aber damals nicht nachgingen. Es gibt eine eidesstattliche Versicherung darüber.
Avery selbst hat auch eine eidesstattliche Versicherung abgegeben in der er das Geschehen schildert: Sein Finger fing am 3.11.2005 wieder an zu bluten, wofür es mehrere Zeugen gibt. Avery blutete stark über dem Waschbecken und verband den Finger neu. Da , so gibt er an, sein Bruder Earl schon draußen im Auto wartete und hupte (Earl Avery bestätigt das), lief Avery hinaus ohne das Blut noch wegzuspülen.

Bobby Dassey bekam mit, da er praktisch danebenstand, wie Avery an dem Tag wegfuhr, und auch Einiges von den Umständen.
Das getrocknete Blut wurde, laut Zellners These, kurze Zeit später am selben Tag noch entfernt und appliziert.

Als Avery Stunden später zurückkam, stellte er , nach eigenem Bekunden, fest, dass das Blut spurlos weg war, obwohl er sicher war es nicht weggespült zu haben.

Mindestens ebenso unwahrscheinlich ist, eine entsprechende Menge (mit Handschuhen zur Vermeidung von Mischspuren) im Waschbecken anhaftenden Blutes erfolgreich und für die Weiterverwertung geeignet abzukratzen (welches auch genug DNA aus Leukozyten enthält).

Mischsspuren von Blut und DNA können nicht wirklich entstehen, wenn das Blut nicht feucht ist und man Handschuhe trägt. Im Übrigen: Ließ mal den Laborbericht nach – die Leukozytenzahl war tatsächlich auffallend gering, aber für die Analyse noch ausreichend.

Die enorme fieselige Mühe, die das Ganze macht, die vorherige schon recht optimistische Überlegung, dass so ein Unterfangen überhaupt glücken könnte und dann auch tatsächlich (fast) perfekt funktioniert, Abkratzen von Blut "am Stück" und Aufnehmen in ein Behältnis, noch dazu, ohne dass auch nur eine einzige Hautschuppe von Bobby (trug er Schutzkleidung?) hineinfällt.

Tatsächlich wurde das Blut lediglich mit der DNA von Steven Avery abgeglichen, nie mit der von Bobby.

Dann erfolgte der verunreinigungsfreie Transport. Dann ein steriles Wiederanfeuchten wiederum ohne Kontamination und es soll immer noch genug Blut rückgewonnen worden sein für Spuren an 6 Plätzen im Auto?

Ein steriler Transport war nicht erforderlich. Verunreinigungen, auch durch andere DNA, unterhalb einer Nachweisschwelle, werden von den Analysegeräten als ein „Hintergrundrauschen“ erkannt und in der Analyse automatisch aussortiert. Und ja, das kann ohne Weiteres für 5 Tropfen und eine einzelne Schmierspur – denn mehr war das ja nicht, ausgereicht haben.

Das ist so utopisch und unwahrscheinlich, dass ich mich über die Chuzpe der Anwältin, so etwas zu behaupten, sehr wundere. Die traut sich was.

Tut sie, aber das ist hier nicht der Punkt.

Wenn man sich das Video ansieht, das von der Rekonstruktion dieses Plantings gemacht wurde, muss man feststellen, dass das ein verblüffend simpler und einfacher Vorgang ist. Man braucht weder Laborkenntnisse, noch Laborausrüstung. Jeder Depp, der eine Tupper-Schüssel, ein Messer zum Abkratzen, und irgendwas zum Auftragen hat, kann das problemlos durchführen:

Youtube: Kathleen Zellner: Illustrates Method Of Planting Blood In Rav 4
Kathleen Zellner: Illustrates Method Of Planting Blood In Rav 4
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.


Warum hat er das Blut dann eigentlich nicht auch so platziert, dass jeder renommierte Blutspurenanalytiker es für natürlich hinterlassen hält?

Weil er kein erfahrener Blutspurenanalytiker war und nicht wissen konnte, wie er die Spuren verteilen musste.

Zugegeben nichts davon ist bisher nachgewiesen, das wird erst möglich sein, wenn Zellner den Original-RAV4 und v.a. das Blut testen kann. Die Staatsanwaltschaft hält ja beides strikt unter Verschluss und verweigert jede Überprüfung, obwohl Zellners Büro alle Kosten übernehmen würde.

Aber diese fundierte Hypothese, die nur auf den ersten Blick unglaubwürdig klingt, ERKLÄRT die extremen Anomalien. Die These der StA erklärt sie nicht, laut deren Narrativ dürften diese Anomalien überhaupt nicht existieren.

Auch du hast sie nicht erklärt, sondern lediglich großflächig umschifft. Ich muss also annehmen dass du keine Antwort hast.

Ich denke ein deutlicher, sogar sehr deutlicher Beleg, dafür dass die These mit an Sicherheit grenzender Sicherheit stimmt, ist besonders der Blutkrumen der bereits trocken war als er auf die Fußmatte fiel. Er kann nicht in der Luft getrocknet sein.

Ich warte immer noch auf ein anderes Szenario, das mir erklärt wie Steven Averys bereits getrocknetes Blut ins Auto gekommen sein soll?


4x zitiertmelden

Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

15.12.2018 um 23:08
XD nach 3 seiten dünnschiss lesen ist mir hier kurz mal die lust vergangen =D
Zitat von Simi96Simi96 schrieb:Also das stimmt jetzt sicherlich auch nicht so ganz. Aber das ist auch völlig egal, ich würde sagen wir entfernen uns generell mal von der Doku und diskutieren aufgrund der mehr als nur ausreichend verfügbaren Fallunterlagen.
Das wäre mal wieder schön =)

@ stefanclimbr15
Das als was dich die leute bezeichnen ist modern genannt ein "Verschwörungsideologie" dazu noch herzlichen Glückwusch =)


"Theorien lassen sich durch Fakten widerlegen. Die meisten Verschwörungsfreunde dagegen lassen sich durch angebliche Tatsachen nicht aus der Ruhe bringen. In diesem Sinne sind viele Verschwörungstheorien totalitär. Sie blenden aus, was nicht in ihr Bild passt."

Der Satz hat mir gefallen, während du mit Fakten argumentierst wie ein wahnsinniger und es andere Ausblenden nennen Sie dich ein VT =)

Aber jetzt mal zu den Fakten gibt es irgendwas neues von zellner etc.

Ahso nochmal kurze frage wann soll eigentlich die gegenseite mit ken kratz auf netflix erscheinen?


2x zitiertmelden