Hm... Mein 1. Gedanke, als ich las, das Opfer habe sich betrogen gefühlt, als sie sah, dass die Wohnverhältnisse nicht dem entsprachen, was vereinbart war: Er hat ihr (typisch Blender) sonstwas für eine große, luxuriöse Wohnung versprochen (gerade, wenn er sich als Pianist oder Sternekoch oder sowas ausgegeben hat, denkbar), und als sie dann dort eintraf, vielleicht auch schon gezahlt hatte, stand sie vor einer Bruchbude und das Zimmer, das sie anmieten wollte, war eine gammelige Rumpelkammer. Klar, dass dann Streit ausbricht.
Whitelight schrieb:Gerade bei Wohnungen,die durch das Sozialamt getragen werden,kann ich mir bei einer Einzelperson schlecht vorstellen,daß dieser eine Mehrzimmerwohnung bewohnte.
Ich kenne den Mietspiegel von Stuttgart nicht, aber in Berlin gibt es durchaus kleine 1,5-Zimmer-Wohnungen (in der Praxis ein Wohn- und ein kleines Schlafzimmer, aber voneinander abgetrennt), die ca. 300 Euro warm kosten und daher auch vom Sozialamt getragen werden. Luxuriös sind die aber natürlich nicht.
Aber generell wundere ich mich, wieso das Opfer bei dem Typen eingezogen ist. Klar, nach Beziehungsende hatte sie akute Wohnungsnot. Wer weiß, WIE es endete, vielleicht stand sie auch auf der Straße und wusste nicht, wohin in der Situation. Dann wird sie wohl im Freundeskreis gefragt haben, weiß jemand, wo sie schnell und günstig unterkommen kann. Aber trotzdem frage ich mich: Wieso bei so einem? Wenn sie tatsächlich viele Freunde hatte, hätte es keine bessere Alterntive gegeben?
Andererseits weiß man natürlich nicht, wie eng die Freundschaften waren. Ich kenne in meiner Verwandtschaft auch jemanden, trifft sich zum Party-Machen (und Betrinken) mit 60 und mehr Leuten, alle werden als "Freunde" bezeichnet, aber es wird nie ernsthaft über etwas geredet und eigentlich kennt man sich auch nicht wirklich. Wenn er spontan eine Wohnung bräuchte und irgendjemanden von diesen "Freunden" fragen würde, ich bin mir recht sicher, da käme nur Müll raus.
Ich sage nicht, dass es in diesem Fall hier so sein muss. Aber "gesellig", "viele Freunde" nach außen hin, muss nicht heißen, dass man ein wirklich stabiles soziales Netz mit festeren Bindungen und Leuten, auf die man sich wirklich(!) verlassen kann, hat.