Zakia M. (28), 1994 tot in einem Wasserloch bei Gifhorn gefunden

Misetra schrieb am 07.06.2020:Da heißt es, dass sie ihren Sohn verließ und nach Hannover reiste, die Familie forschte nie richtig nach. Der Sohn lebt mittlerweile mit Ehefrau in Europa. Diese hat auch die Vermisstenanzeige gestellt, warum das erst nach 25 Jahren geschah, bleibt auch unklar.

https://www.pressreader.com/germany/neue-presse/20200603/281711206870495

Leider funktioniert der Link nicht mehr, aber in diesem Artikel stand, dass mit Hilfe der Familie rekonstruiert wurde. Allen Anschein nach, ist wohl den Ermittlern doch nicht, wie von mir vermutet, eine Kontaktperson in DE bekannt, sondern die Informationen Kontakt nach Wob und SZ und die eventuelle Bekanntschaft einer Frau inkl. eines Besuchs kommen eher von der Familie. Und nun folgt der Zeugenaufruf zu dieser unbekannten Frau.

jule78 schrieb:Allen Anschein nach, ist wohl den Ermittlern doch nicht, wie von mir vermutet, eine Kontaktperson in DE bekannt, sondern die Informationen Kontakt nach Wob und SZ und die eventuelle Bekanntschaft einer Frau inkl. eines Besuchs kommen eher von der Familie. Und nun folgt der Zeugenaufruf zu dieser unbekannten Frau.

Wenn es denn so ist, dass die Polizei sämtliche Informationen nur von der Familie hätte (einschließlich so konkreter Orte wie Salzgitter-Lebenstedt und Wolfsburg) sowie die Informationen, dass ZM eine Person im Flugzeug kennengelernt habe, die sie besucht habe, dann müsste ja der Kontakt zu der Familie nach der Abreise noch relativ intensiv gewesen sein. Dann wäre es aber erstaunlich, wenn die Familie keinerlei Namen oder Adresse kannte. Und erstaunlich wäre es auch, dass es für eine Person, für die strenge Visumsbestimmungen gegolten hatten, einfach so einreisen (und spurlos verschwinden) konnte, ohne, dass es darüber irgendwelche Aufzeichnungen bei Behörden gibt.

@Misetra
So konkret die Ortsangaben auch sind, es heißt immer nur Kontakt dahin oder sie könnte sich dort aufgehalten halten. Aber irgendwo muss sie ja die 10 Tage sesshaft gewesen sein und diese definitive Ortsangabe gibt es irgendwie nicht (zumindest für uns nicht). Daraus schließe ich einfach, dass man nicht genau weiß, wo sie war und das eben keine Zielperson bekannt ist, die zuverlässig sagen kann: ja, sie war hier.
Und wie schon mal geschrieben: der Sohn kann gut und gerne auch schon 10 Jahre alt gewesen sein und ein eventuelles letztes Telefonat mit der Mutter (wo sie vielleicht von einer netten Frau berichtet hat) bleibt da schon in der Erinnerung.

jule78 schrieb:Daraus schließe ich einfach, dass man nicht genau weiß, wo sie war und das eben keine Zielperson bekannt ist, die zuverlässig sagen kann: ja, sie war hier.

Ja, deine Argumentation ist nachvollziehbar. Auf mich haben diese Ortsangaben allerdings so gewirkt, als hätte sie an diesen Orten neue Bekanntschaften gemacht, beispielsweise mit Männern, oder auch irgendwelche ausbeuterischen Arbeiten an diesen Orten verrichtet (z. B. Prostitution, Tätigkeit in der Gastronomie oder im Hotel, auf dem Weihnachtsmarkt, in der Landwirtschaft etc.).

Zakia lebte vor 1994 in Tunesien und kam im Winter desselben Jahres mit dem Flugzeug nach Hannover. Hier wollte sie nach einer gescheiterten Ehe neues Glück finden. Ihren Sohn ließ die junge Mutter bei der Familie in Tunesien zurück und versprach ihm, ihn nachzuholen. Aber dazu kam es nie.

https://www.rtl.de/cms/kripo-chef-juergen-schmidt-konnte-nur-einen-fall-vor-seiner-rente-nicht-loesen-4562128.html

Ich weiß nicht, ob dies hier bereits gepostet worden ist, aber jetzt dürfte zumindest klar sein, warum ihre Familie so lange nicht nach Zakia gesucht hatte - sie dachten schlichtweg sie wären Zakia egal geworden.

Das Bild, das auf dem Fahndungsplakat ist, hat Zakias Schwester wenige Tage vor Zakias Abreise nach Deutschland gemacht.
Insofern wird Zakia als sie in Deutschland war, noch genauso ausgesehen haben, wie auf dem Foto.

https://www.rtl.de/cms/kripo-chef-juergen-schmidt-konnte-nur-einen-fall-vor-seiner-rente-nicht-loesen-4562128.html

@Gartenbauer
Danke für den Link. Dort steht ja einiges, was bisher nicht bekannt war und erklärt wenigstens das Eine oder Andere.


Trotzdem gruselig, dass die Schwester noch Bilder knipst und dann nie mehr geforscht wurde, wo Zakia abgeblieben ist oder warum sie sich nicht mehr meldete. Die Reaktion des Sohnes allerdings verständlich.

Gartenbauer schrieb:https://www.rtl.de/cms/kripo-chef-juergen-schmidt-konnte-nur-einen-fall-vor-seiner-rente-nicht-loesen-4562128.html

Ich weiß nicht, ob dies hier bereits gepostet worden ist, aber jetzt dürfte zumindest klar sein, warum ihre Familie so lange nicht nach Zakia gesucht hatte - sie dachten schlichtweg sie wären Zakia egal geworden.

Interessant der Hinweis, dass Sie ein neues Glück in Deutschland finden wollte. Das klingt irgendwie ziemlich konkret. Wer hat ihr da vielleicht neues Glück vorgegaukelt und dann den Schädel eingeschlagen?

Dann wundert mich hier der Hinweis zu den früheren Ermittlungen:

Die Frau muss 28 Jahre alt gewesen sein und vermutlich einen asiatischen Migrationshintergrund haben. Das Essen, das im Magen gefunden wurde, deutet allerdings auf einen arabischen Hintergrund hin.

Wir haben doch hier noch gerätselt, zu welcher Region dieses Essen passen könnte und diskutiert, ob die Kombi Nudeln, Fleisch und Paprika auch bei Tunesiern gegessen werden könnte. Bisher war aber in keinem Artikel die Rede davon, dass das Essen arabisch war.

https://www.rtl.de/cms/kripo-chef-juergen-schmidt-konnte-nur-einen-fall-vor-seiner-rente-nicht-loesen-4562128.html

Sehr interessant finde ich an dem Bericht, dass der ehemalige Kripo-Chef davon ausgeht, dass der Streit schon im Wagen begann und Zakia M. deshalb flüchten wollte.

https://www.rtl.de/cms/kripo-chef-juergen-schmidt-konnte-nur-einen-fall-vor-seiner-rente-nicht-loesen-4562128.html

Kreuzbergerin schrieb:Sehr interessant finde ich an dem Bericht, dass der ehemalige Kripo-Chef davon ausgeht, dass der Streit schon im Wagen begann und Zakia M. deshalb flüchten wollte.

Und vor allem wollte sie bestimmt flüchten, als er von der Straße in den Weg abgebogen ist. Vielleicht wollte sie auch schon auf der Straße aus dem Wagen flüchten und er ist dann in den Wirtschaftsweg abgebogen, damit er nicht gestört wird.

Misetra schrieb:Wir haben doch hier noch gerätselt, zu welcher Region dieses Essen passen könnte und diskutiert, ob die Kombi Nudeln, Fleisch und Paprika auch bei Tunesiern gegessen werden könnte. Bisher war aber in keinem Artikel die Rede davon, dass das Essen arabisch war.

Stimmt, @tenbells hat uns ein wenig in die tunesische Küche eingeführt.

tenbells schrieb am 04.06.2020:Nudeln mit Paprika und Fleisch sind sogar sehr üblich in Tunesien. Das isst man da wirklich häufig. Makrouna Salsa unter anderem.

Kreuzbergerin schrieb:Sehr interessant finde ich an dem Bericht, dass der ehemalige Kripo-Chef davon ausgeht, dass der Streit schon im Wagen begann und Zakia M. deshalb flüchten wollte.

Ist mir auch gleich ins Gehör gefallen.

Misetra schrieb:Und vor allem wollte sie bestimmt flüchten, als er von der Straße in den Weg abgebogen ist. Vielleicht wollte sie auch schon auf der Straße aus dem Wagen flüchten und er ist dann in den Wirtschaftsweg abgebogen, damit er nicht gestört wird.

Falls es sich bei dem Mordgeschehen um die Eskalation eines gescheiterten sexuellen Übergriffs handelte, wird der Mörder sicherlich niemand gewesen sein, der sie mit Aussicht auf eine neue Partnerschaft, nach Deutschland gelockt hatte.
Von einer männlichen Person, die Zakia M nach Deutschland wegen einer Beziehung geholt hätte, wäre wahrscheinlich kein Übergriff in einem Auto erfolgt, abgesehen davon dass eine solche Beziehung sicherlich einvernehmlich gewesen wäre.

Misetra schrieb:Vielleicht wollte sie auch schon auf der Straße aus dem Wagen flüchten

Könnte ggf die Spur oben auf dem Bild dein.

https://www.wolfsburgerblatt.de/images/Polizei/TatortPolGF.jpg

jule78 schrieb:Könnte ggf die Spur oben auf dem Bild dein.

https://www.wolfsburgerblatt.de/images/Polizei/TatortPolGF.jpg

Ja vielleicht. In dem Gebiet und in der Nähe des Wirtschaftsweges war damals schon und ist auch heute noch ein großer landwirtschaftlicher Betrieb. Es muss ja dann gleich hinter dem Ortsausgang schon eskaliert sein. Hat sich Zakia M. mit ihrem/ihren Mörder(n) in diesem Ort aufgehalten oder war er nur Durchgangsstation?

Ich bin immer noch der Meinung, dass die A391, entweder aus Gifhorn/Wolfsburg oder Braunschweig/Salzgitter kommend, genutzt wurde und über Vordorf - Eickhorst zum Tatort gelangt ist. Also eher Durchgangsstation.
Und falls es wirklich schon während der Fahrt zu einem Streit gekommen sein sollte, dann wurde der Feldweg zum halten genutzt. Also eher Zufallsort statt geplantes Aufsuchen.

Wenn man nur wüsste (also wir), was das, doch etwas weiter weg vom Tatort, für eine Spur ist ...

jule78 schrieb:ch bin immer noch der Meinung, dass die A391, entweder aus Gifhorn/Wolfsburg oder Braunschweig/Salzgitter kommend, genutzt wurde und über Vordorf - Eickhorst zum Tatort gelangt ist. Also eher Durchgangsstation.
Und falls es wirklich schon während der Fahrt zu einem Streit gekommen sein sollte, dann wurde der Feldweg zum halten genutzt. Also eher Zufallsort statt geplantes Aufsuchen.

Ich tendiere zu der Meinung, dass es von Gifhorn in Richtung Wolfsburg oder Braunschweig/Salzgitter ging, weil ihr normaler Aktionsradius eher da war. An dem Tag wurde sie in dem festlichen Kleid irgendwo hingekarrt im Gifhorner Raum, am Ende des Abends hat sie bei irgend etwas nicht mitgespielt. Vielleicht war auch schon vorher geplant, dass sie ermordet wird.

Der Mörder muss sich in der Gegend ausgekannt haben oder wohnt(e) da. Zielstrebig hat er nach der Tat das Wasserloch angesteuert, also hat er das vermutlich gekannt. Ich habe mir auch gemerkt (XY-Sendung?), dass er Sommerreifen an seinem Auto hatte. In der Nacht kam Frost. Große Touren kann man im Winter mit so einem Auto mit Sommerreifen nicht machen, schon gar nicht über Land.

Von Gifhorn Richtung Wolfsburg kommt man aber nicht an Vordorf oder Eickhorst vorbei. Von SZ oder BS Richtung Wob/GF oder aber andersrum schon. Kann man wohl spekulieren wie man will. Der eigentliche Ziel- oder auch genereller Aufenthaltsort im Zusammenhang mit dem Tatort und der Angabe SZ und Wob lässt einfach sehr viel Spielraum. Und in der Mitte dann noch Braunschweig.
Das der Täter aus Eickhorst stammt, glaube ich kaum. Auch nicht, dass man sich dort zum Feiern oder ähnliches aufgehalten hat. In dem Kaff wohnen keine 500 Leute.

jule78 schrieb:Von Gifhorn Richtung Wolfsburg kommt man aber nicht an Vordorf oder Eickhorst vorbei. Von SZ oder BS Richtung Wob/GF oder aber andersrum schon. Kann man wohl spekulieren wie man will. Der eigentliche Ziel- oder auch genereller Aufenthaltsort im Zusammenhang mit dem Tatort und der Angabe SZ und Wob lässt einfach sehr viel Spielraum. Und in der Mitte dann noch Braunschweig.

Ich verstehe. Du hast ja die Ortskenntnisse. Fest steht, sie wurde außerhalb der Orte, wo man sie ansonsten lokalisiert hat (Salzgitter-Lebenstedt und Wolfsburg), ermordet und zwar in der Nähe von Gifhorn. Bei Gifhorn denke ich auch an die zahlreichen Lovemobile, die es damals schon gab. Fest steht auch, dass niemand aus ihrem damaligen Umfeld sie als vermisst gemeldet hat. Der Mörder fährt mit einer Axt oder in einem Beil im Auto durch die Gegend, weil er öfters etwas zu fällen hatte oder den Mord schon vorhatte? Nach so einer schrecklichen Tat kann man sich schlecht vorstellen, dass dieser Mann niemals zuvor oder danach durch Gewalttaten in Erscheinung getreten ist. Vielleicht aber hat er die Region längst verlassen.

Abgesehen davon, dass das Zertrümmern des Gesichts und das Verbringen in das Wasserloch für den Mörder den Vorteil hatte, dass die Tote über 25 Jahre nicht identifiziert werden konnte und außer an den Schuhen auch keine Täter-DNA gefunden werden konnte, so hat er Zakia mit dem Zertrümmern des Gesichts entpersonalisiert, er nimmt sich dann noch die Zeit sie zu dem Wasserloch zu schleppen und dort zur Schau zu stellen, obwohl er sich damit der Gefahr aussetzte, von einem vorbeifahrenden Auto aus gesichtet zu werden.

Misetra schrieb:Nach so einer schrecklichen Tat kann man sich schlecht vorstellen, dass dieser Mann niemals zuvor oder danach durch Gewalttaten in Erscheinung getreten ist.

In dem Zusammenhang stellt sich für mich die Frage, ob es einen engeren und längeren Kontakt zwischen dem Täter und dem Opfer gab oder ob sich die beiden erst kurz vor der Tat kennengelernt haben.
Wenn es einen längeren Kontakt zwischen beiden gab und der Täter Zakia M. gezielt umgebracht hat, könnte ich mir vorstellen, dass es eine Einzeltat des Mörders war und der Mörder danach nicht wieder in Erscheinung getreten ist.